1. Wie funktioniert Ultraschall?
  2. Wann wird Ultraschalltherapie eingesetzt?
  3. Ultraschalltherapie bei Karpaltunnelsyndrom und Sehnenscheidenentzündung
  4. Schmerzen am Ellenbogen und an der Achillessehne mit Ultraschall behandeln
  5. Was ist Phonophorese?
  6. Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Ultraschalltherapie?
Ultraschalltherapie bei Schmerzen im Ellenbogen Dauerhafte Überbelastung (z. B. beim Sport) kann zu Reizungen an Sehnenansatzstellen führen. Vor allem im Ellenbogen oder in der Achillessehne kommt es auf diese Weise zu starken Schmerzen, die mittels Ultraschalltherapie behandelt werden können. © Werner, Fotolia

Die Ultraschalltherapie ist ein Behandlungszweig der physikalischen Therapie. Das medizinische Verfahren wird zur Behandlung von Schmerzen und zur Unterstützung der Selbstheilung bei verschiedenen Erkrankungen oder nach Operationen eingesetzt. Vor allem Erkrankungen und Beschwerden des Bewegungsapparates wie Sehnenscheidenentzündungen, Arthrose oder Muskelverspannungen können mittels Ultraschalltherapie behandelt werden. Für die Anwendung setzt der Arzt den Ultraschallkopf lokal direkt auf die betroffene Körperregion. Die Schallwellen gehen durch die Haut und erzeugen Wärme und Vibrationen im Gewebe.

Wie funktioniert Ultraschall?

Hochfrequenter Ultraschall wurde in der Medizin lange Zeit nur zu diagnostischen Zwecken eingesetzt. Dabei hat er auch eine therapeutische Wirkung, denn die Energiewellen unterstützen die Selbstheilung des Gewebes bei verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparates, Entzündungen, Knochenbrüchen oder nach Operationen.

Ultraschallwellen erzeugen einen Druckwechsel im Gewebe (mechanische Vibrationswirkung) und werden zum Teil in Reibungsenergie (thermische Wärmewirkung) umgewandelt. Sie wirken schmerzlindernd, durchblutungsfördernd, muskelentspannend und lösen Verklebungen. Außerdem regen sie die Geweberegeneration und die Knochenbruchheilung an. Die Eindringtiefe und Wärmewirkung der Ultraschallwellen sind frequenzabhängig und individuell festzulegen. Die schonende Behandlung mittels Schallwellen ist nahezu frei von Nebenwirkungen und gilt daher als bewährte Maßnahme der konservativen Therapie.

Wann wird Ultraschalltherapie eingesetzt?

Ultraschalltherapie bei Karpaltunnelsyndrom und Sehnenscheidenentzündung

Karpaltunnelsyndrom Ein Karpaltunnelsyndrom oder Entzündungen an Weichteilen (Sehnen, Sehnenansätze, Schleimbeutel) können zu chronischen Schmerzen führen. Die Ultraschalltherapie lindert Schmerzen und fördert die Selbstheilung des Gewebes. © SENTELLO, Fotolia

Die Ultraschallwellen stimulieren den Stoffwechsel im Gewebe und wirken so heilungsfördernd bei chronischen Reizzuständen, Überlastungen und Entzündungen. Bewährt hat sich die Anwendung der Ultraschalltherapie neben dem Karpaltunnelsyndrom auch bei Schleimbeutel- und Sehnenscheidenentzündungen.

Schmerzen am Ellenbogen und an der Achillessehne mit Ultraschall behandeln

Insbesondere der Übergang zwischen Knochen und Weichteilen ist empfänglich für die Energieimpulse des Ultraschalls. Daher lassen sich sogenannte Sehnenansatzerkrankungen, die beispielsweise zu Schmerzen im Ellenbogen oder in der Achillessehne führen, besonders gut durch die Ultraschalltherapie behandeln. Dazu gehören Epikondylopathien wie Tennis- und Golferellenbogen oder Achillodynien (Reizung und Schmerzen an der Achillessehne).

Ellenbogenschmerzen Ellenbogenschmerzen aufgrund von Sehnenansatzerkrankungen lassen sich mittels Ultraschalltherapie lindern. © Sentello, Adobe Stock

Was ist Phonophorese?

Bei der (Ultraschall-)Phonophorese (auch Sonophorese) transportiert man ein kopplungsfähiges Medikament wie z. B. Voltaren Emulgel, Mobilat Gel oder Contractubex mittels Ultraschall ins Gewebe oder unter die Haut. Für die Behandlung ist die Tiefeneindringung des Medikamentes vom Zeitfaktor und der Frequenz abhängig und weniger von der Intensität. Die Ultraschalltherapie lässt sich ebenfalls gut mit Gleichstrom- oder einigen Reizstromverfahren kombinieren. Dies steigert die Wirksamkeit. Bei der indirekten Beschallung befindet sich der zu behandelnde Körperteil im Wasserbad. Das Wasser stellt hierbei das Verbindungsmedium dar.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Ultraschalltherapie?

Die Ultraschalltherapie fällt in den meisten Fällen unter die IGeL-Leistungen (individuelle Gesundheitsleistungen). Daher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Anwendung in der Regel nicht. Private Kassen erstatten die Kosten für die Behandlung hingegen oftmals.

Literaturangaben
  • Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren (Springer-Lehrbuch) (German Edition). (2006) (1 ed). Springer.
  • Baran, D. T. (1995). Quantitative ultrasound: a technique to target women with low bone mass for preventive therapy. The American journal of medicine, 98(2A).
  • Friedrichsen, M., Heimann, D. & Lawall, J. (2009). Leitfaden manuelle Medizin. Elsevier, Urban & Fischer.
  • Lucas, B. (2005). Treatment options for patients with osteoarthritis of the knee. British journal of nursing (Mark Allen Publishing), 14(18), 976–981.
  • Malizos, K. N., Hantes, M. E., Protopappas, V. & Papachristos, A. (2006). Low-intensity pulsed ultrasound for bone healing: an overview.. Injury, 37 Suppl 1.
  • Shakouri, K., Eftekharsadat, B., Oskuie, M. R., Soleimanpour, J., Tarzamni, M. K., Salekzamani, Y. et al. (2010). Effect of low-intensity pulsed ultrasound on fracture callus mineral density and flexural strength in rabbit tibial fresh fracture. Journal of orthopaedic science, 15(2), 240–244.
  • Siska, P. A., Gruen, G. S. & Pape, H. C. (2008). External adjuncts to enhance fracture healing: what is the role of ultrasound? Injury, 39(10), 1095–1105.
  • Stein, H. & Lerner, A. (2005). How does pulsed low-intensity ultrasound enhance fracture healing? Orthopedics, 28(10), 1161–1163.
  • Unknown. Im Querschnitt – Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren. Urban & Fischer bei Elsev.