Abstract | Hintergrund
Die Implantatallergiedatenlage ist lückenhaft. Deshalb verglichen wir Allergieanamnese, Epikutantest (ECT) und Lymphozytentransformationstest (LTT) einer Patientenserie der Münchner Implantatallergiesprechstunde mit beschwerdefreien Endoprothesenträgern.
Patienten und Methoden
Zweihundert beschwerdenbehaftete (130 w; 187 Knietotalendoprothesen [K-TEP], 13 Hüfttotalendoprothesen [H-TEP]) und parallel 100 beschwerdenfreie Personen (75 w, 47 K-TEP, 53 H-TEP) wurden untersucht: Fragebogengestützte Anamnese (Implantattyp, Zementierung, Dentalmaterialverträglichkeit, Atopie, kutane Metallunverträglichkeit [KMU]), ECT (Standardreihe mit Ni, Co, Cr), 7 Knochenzementkomponenten einschließlich Gentamicin und Benzoylperoxid, LTT (Ni, Co, Cr).
Ergebnisse
K-TEP-Patienten: Von den Beschwerdenpatienten hatten 9,1 % Zahnmaterialunverträglichkeit, 23,5 % eine Atopie, 25,7 % eine KMU, 18,2 % eine Metallallergie, 7,4 % eine Gentamicinallergie, 27,8 % einen positiven Metall-LTT (meist Nickel). Kontrollkollektiv: 0 % Zahnmaterialbeschwerden, 19,1 % Atopie, 12,8 % KMU, 12,8 % Metallkontaktallergie, 0 % Gentamicinallergie und 17 % positiver Metall-LTT.
Schlussfolgerung
Als Charakteristika der Beschwerdenpatienten waren feststellbar: öfter Zahnmaterialunverträglichkeit, höhere Atopie- und KMU-Raten sowie häufiger Metall-/Gentamicinallergie und erhöhte LTT-Reaktivität. |