- Selbsttest für Ihre Schulterschmerzen
- Was sind die möglichen Ursachen von Schulterschmerzen?
- Diagnose: Wie untersucht der Arzt Schulterschmerzen?
- Konservative Behandlung der Schulterschmerzen
- Übungen bei Schulterschmerzen
- Operation zur Behandlung der Schulterschmerzen
- Häufige Patientenfragen zu Schulterschmerzen an Prof. Dr. Sven Ostermeier von der Gelenk-Klinik
In jedem Lebensalter können wir unter Schulterschmerzen leiden. Schulterschmerzen schränken die freie Beweglichkeit des Schultergelenks meist deutlich ein und haben große Auswirkungen auf Alltag, Beruf und sportliche Aktivitäten.
Schulterschmerzen können entweder isoliert im Schultergelenk bei bestimmten Bewegungen auftreten oder auch vom Nacken aus in den ganzen Arm ausstrahlen. Auch Schmerzen, die im Handgelenk beginnend sich bis in die Schulter ziehen wie z. B. beim Karpaltunnelsyndrom sind möglich.
Häufige Auslöser von Schulterschmerzen sind Haltungsprobleme, die zum Schulterimpingement führen können. Aber auch Stürze, Überlastung und Gelenkverschleiß (Schulterarthrose) können Schulterschmerzen zur Folge haben.
Die Häufigkeit akuter und chronischer Schulterschmerzen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Inzwischen klagt fast jeder zehnte Mensch über Schulterschmerzen. Die Beschwerden sind häufig quälend, stark einschränkend und langanhaltend. Schulterschmerzen und die Steifheit des Schultergelenks sind häufige Symptome, weshalb sich Patienten bei den Schulterspezialisten der Gelenk-Klinik vorstellen. Besonders unangenehm sind Nachtschmerzen in der Schulter: Nach Verletzungen oder bei Entzündungen des Schultergelenks können die Patienten häufig über Wochen nicht mehr auf der erkrankten Schulter liegen und ihr Schlaf ist massiv gestört.
Schulterschmerzen sind ernst zu nehmen. Viele Erkrankungen der Schulter können wir im Frühstadium effektiv und wirksam behandeln. Meist sind Physiotherapie und physikalische Therapie vollkommen ausreichend. Verpasst man den optimalen Behandlungszeitraum, können bleibende Einschränkungen auftreten, die eine Operation notwendig machen.
Selbsttest für Ihre Schulterschmerzen
- Spüren Sie Schwäche und Instabilität in Ihrer Schulter?
- Spüren Sie Schmerzen, wenn Sie den Arm über den Kopf heben?
- Haben Sie Schmerzen, wenn Sie nachts seitlich auf der Schulter liegen?
- Spüren Sie Schmerzen und Druck in der Schulter?
- Ist der Bewegungsradius Ihrer Schulter eingeschränkt? Sind vor allem Überkopfbewegungen schmerzhaft?
- Fällt es Ihnen schwer, den Arm nach innen zu drehen oder hinten das Gesäß zu erreichen?
- Können Sie nichts mehr von hohen Regalen herunterholen? Fällt Ihnen das Kämmen schwer?
- Ist Ihr Schultergelenk instabil? Hatten Sie bereits eine oder mehrere Schulterluxationen (Auskugelungen)?
- Ist Ihre Schulter entzündet und jede Bewegung schmerzhaft?
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Was sind die möglichen Ursachen von Schulterschmerzen?
- Krankhafte Veränderungen in den Knochen der Schulter, der Gelenkkapsel oder am Gelenkknorpel
- Trauma oder Unfall
- Haltungsschwäche
- Muskelverletzungen und Überanstrengung
- Stoffwechselprobleme oder Entzündungen
- Überanstrengung, Schwäche oder Entzündung von Sehnen und Gleitgeweben (Schleimbeuteln)
Schulterschmerzen können aufgrund der komplexen Anatomie des Schultergelenks viele Ursachen haben: Häufige Auslöser sind Muskelverspannungen, Erkrankungen von Knochen und Gelenken, Haltungsschäden, Muskel- und Bandverletzungen und – zum Glück selten – Tumore und Knochenerkrankungen. Aber auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Erkrankungen der Schilddrüse können Schulterschmerzen begünstigen.
Die längere Lebenserwartung führt zu einer höheren Rate von Schultererkrankungen im fortgeschrittenen Alter. Auch der gesellschaftliche Trend zu bestimmten Sportarten verursacht immer häufiger Schulterschmerzen.
Unzureichende Vorbereitung des Körpers und auch des Bewegungsapparates vor neuen und fordernden Aktivitäten sind ebenso Auslöser der Probleme, wie die allgemein immer geringer werdenden Bewegungsanforderungen in Alltag und beruflicher Tätigkeit.
Erkrankungen als Auslöser von Schulterschmerzen
- Schulterimpingement: Engpasssyndrom der Schulter
- Schleimbeutelentzündung der Schulter: Schulterbursitis
- Sehnenriss der Rotatorenmanschette
- Kalkschulter (Tendinosis calcarea): Sehnenverkalkung im Schultergelenk
- Arthrose des Schultergelenks: Omarthrose
- Frozen Shoulder
- Psyche und Nerven
- Autoimmunerkrankungen wie Rheuma
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Akute oder chronische Schulterschmerzen?
Dauer der Schulterschmerzen:
Schulterschmerzen, die sofort nach einem Sturz, einem Aufprall oder einer Überlastung auftreten, bezeichnet man als akut. Sie treten also plötzlich und unvermittelt auf. Zu den akuten Schulterschmerzen gehören Zerrungen, Prellungen oder Überdehnungen von Schultersehnen. Eine recht häufige Ursache sind Auskugelungen des Schultergelenks (Dislokationen). Weitere Auslöser sind Sehnenrisse oder Knochenbrüche im Bereich der Schulter (Oberarmkopffraktur).
Demgegenüber stehen chronische Schulterschmerzen, die sich häufig über Monate hinziehen und allmählich auftreten. Chronische Schulterschmerzen können nicht mit einem bestimmten Unfallereignis in Verbindung gebracht werden: Sie beruhen auf Verschleiß oder entzündlichen Veränderungen der Schulter. Eine Schulterarthrose hat typischerweise einen chronischen Verlauf. Nicht nur die Gelenkfläche des Kugelgelenks ist betroffen. Auch die entzündliche Degeneration der Supraspinatussehne, der Verschleiß der Bizepssehne oder Kapselentzündungen des Schultergelenks ("Frozen Shoulder") verursachen chronische Schmerzen.
Für die Therapie der Schulterschmerzen ist es sehr wichtig, zwischen chronischen und akuten Schmerzen zu unterscheiden. Bei den akuten Schulterschmerzen stehen strukturelle Schäden im Vordergrund. Sie lassen sich durch Schonung und Ruhigstellung behandeln. Bei Rissen und Brüchen erfolgt häufig eine operative Refixierung der Sehnen- oder Knochenfragmente.
Bei chronischen Schulterschmerzen oder degenerativen Entzündungen ist das Ziel des behandelnden Orthopäden, das schmerzhafte Entzündungsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen und eine Schultersteife zu verhindern. Hier therapieren die Ärzte der Gelenk-Klinik also eher konservativ: medikamentös und mithilfe von Physiotherapie.
In manchen Fällen sind akute und chronische Schulterschmerzen nicht eindeutig zu trennen. Bei degenerativ vorgeschädigten Sehnen im Schultergelenk – dazu gehören vor allem die lange Bizepssehne oder die Supraspinatussehne – kann schon ein relativ kleines Trauma zu einem Sehnenriss führen. Bei einer nicht vorgeschädigten Sehne würde ein Schlag auf den Ellenbogen häufig keine Folgen haben.
Ein Sturz auf den Ellenbogen kann einen langfristigen Schaden an der Rotatorenmanschette verursachen, der erst nach einiger Zeit zunehmend schmerzhaft wird. Oft stellen sich Schulterschmerzen auch allmählich und schleichend ein und werden – oft in Abhängigkeit von bestimmten Bewegungen – immer stärker. Dauern die Schmerzen länger als 3 Monate, spricht man von chronischen Schulterschmerzen. Auch bei Strukturschäden aufgrund einer degenerativen Vorschädigung steht die konservative Therapie im Vordergrund: Sie werden also nicht wie akute, sondern eher wie chronische Schulterschmerzen behandelt.
Schulterschmerzen kommen häufig nicht aus der Schulter selbst
In der Mehrzahl aller Fälle resultieren Schulterschmerzen nicht aus einer Erkrankung des Schultergelenks. Meist sind es schulternahe Bereiche wie Bänder, Sehnen oder die Muskulatur des Schultergürtels, die Schmerzen auslösen.
Häufig sind Schmerzen in der Schulter eigentlich Schmerzen der Halswirbelsäule – also in die Schulter ausstrahlende Nackenschmerzen. Ausstrahlende Schulterschmerzen können aufgrund von Nerveneinklemmungen (Radikulopathie aufgrund einer Wirbelkanalverengung) oder eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäule entstehen.
Schulterschmerzen beim seitlichen Liegen
Ursachen für Schulterschmerzen nachts und im Liegen
Schulterschmerzen nachts beim Liegen auf der Seite sind recht unspezifisch. Sie sind aber besonders quälend, weil die Schlafposition eingeschränkt ist und der Patient beim Umdrehen immer wieder aufwacht. Nicht nur ältere Menschen sind betroffen: In allen Altersgruppen können nächtliche Schulterschmerzen auftreten.
Eine Verletzung des Schultereckgelenks, Schleimbeutelentzündung (Bursitis), Kalkschulter oder Schulterarthrose sowie eine Entzündung der Schultergelenkkapsel können diesen quälenden Nachtschmerz auslösen. Schulterschmerzen in der Nacht sind also ein belastendes, aber kein diagnostisch aussagekräftiges Symptom. Sie sollten daher von einem Schulterspezialisten abgeklärt werden.
Die Schulterschmerzen und die Bewegungseinschränkung des Schultergelenkes sind ein sehr häufiger Grund für einen Arztbesuch. Zum Glück ist die Ursache in den meisten Fällen trotz heftiger Schulterschmerzen sehr gut mit konservativen Methoden behandelbar.
Akute Schulterschmerzen durch Unfall oder Trauma
Schulterschmerzen nach Trauma durch:
Vielfach ist ein Unfall (Trauma) Auslöser von Schulterbeschwerden. Meist sind das Stürze auf die Schulter, das Schultereckgelenk oder auf den Ellenbogen. Ein Trauma als Auslöser von Schulterschmerzen ist aber nicht immer ganz einfach zu erkennen. Häufig kann eine längere Zeit vergehen zwischen dem unfallbedingten Schaden am Schultergelenk und dem Auftreten von Schulterschmerzen. Besonders trifft das auf Verletzungen der Rotatorenmanschette zu. Ein Sturz auf den Ellenbogen mit Ruptur der Rotatorenmanschette und Schulterschmerzen können durch die resultierende Instabilität Jahre auseinanderliegen.
Schulterprellung: Kontusion der Schulter
Symptome der Schulterprellung:
- stechende Schmerzen
- Schonhaltung des Arms
- Schwellung
- Hämatom (Bluterguss)
- evtl. Abschürfungen auf der Haut
Bei der Schulterprellung sind nach einem Zusammenstoß oder einem Aufprall die Weichteile im Bereich des Schultergelenks gequetscht. Diese Quetschung betrifft Muskeln und Sehnen. Die Ursache der Schulterprellung ist meistens offenkundig, weil der Patient den auslösenden Unfall bewusst erlebt hat und ihn im Arzt-Patientengespräch schildert.
Die Situation nach einer Schulterprellung wird dadurch häufig erschwert, dass bei einigen Sehnen wie Rotatorenmanschette oder Bizepssehne bereits eine degenerative Vorschädigung bestehen kann. Ein Aufprall führt dann oft zu Teilrissen oder Rupturen dieser Sehnen.
Nach der Schulterprellung treten unmittelbar starke, stechende Schmerzen auf. Häufig kommt es durch Einblutungen ins Gewebe zu einer Verfärbung. Bei der Untersuchung einer Schulterprellung ist es wichtig, durch die klinische und die bildgebende Diagnostik mit Röntgen, Ultraschall und MRT, weitergehende Verletzungen von Sehnen und Knochen auszuschließen. Ähnlich wie nach einer Zerrung der Schulter kann sich nach einer Prellung eine Knochenquetschung ("Bone Bruise") an der Schulter ausbilden, bei der die Betroffenen monatelang unter starken Schmerzen leiden. Neben einer Knorpelschädigung kann die Knochenquetschung von einer Wassereinlagerung (Knochenödem) begleitet werden.
Behandlung der Schulterprellung
- Schonverband, Ruhigstellen
- Entzündungshemmende Schmerzmedikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika
- Physiotherapie, ZRT®-Matrix-Therapie
Eine Schulterprellung heilt innerhalb von einigen Tagen bis höchstens zwei Wochen wieder folgenlos aus. Dauern die Beschwerden länger, ist eine weitere Untersuchung von Strukturschäden angeraten. Als Behandlung ist Ruhigstellung, Entlastung und Schonung der betroffenen Schulter meist ausreichend.
Schulterzerrung: Distension der Schulter
Symptome der Schulterzerrung:
- stechende Schulterschmerzen
- Schonhaltung des Arms
- Bewegungseinschränkung
- Schwellung
- Hämatom (Bluterguss)
Bei der Schulterzerrung werden Muskeln und Sehnen im Schulterbereich zu stark gedehnt. Häufig entsteht eine Schulterzerrung durch Überlastung, im Kampfsport oder durch Sturz auf den ausgestreckten Arm. Nach Schulterzerrung leiden die Betroffenen unter stechende Schmerzen und begeben sich in eine Schonhaltung. Die Beweglichkeit der Schulter ist eingeschränkt. In schweren Fällen entsteht eine Entzündung aufgrund einer Blutung innerhalb des Schultergewebes.
Die Ursache der Schulterzerrung ist meistens offenkundig, weil der Patient den Unfall bewusst erlebte und die typischen Schmerzen unmittelbar anschließend aufgetreten sind. Um strukturelle Schäden an Muskeln, Sehnen und Knochen des Schultergelenks auszuschließen, ist zusätzlich zur klinischen Untersuchung auch noch eine bildgebende Abklärung mit Hilfe von Ultraschall, Röntgen und MRT sinnvoll.
Der Übergang von einer einfachen Schulterzerrung bis hin zu einer schweren Schulterverletzung wie z.B. Rotatorenmanschettenriss, Bizepssehnenriss oder einer SLAP-Läsion (Riss der Knorpellippe am Rand der Schulterpfanne) ist fließend.
Behandlung der Schulterzerrung
- Schonen, Sportpause
- Ruhigstellen
Schulterzerrungen heilen unkompliziert aus: Nach zwei bis vier Wochen sollten Sie schmerzfrei sein. Wenn die Schmerzen dauerhaft bestehen, ist eine weitere Diagnostik durch einen Schulterspezialisten erforderlich, um mögliche Begleitschäden zu erkennen.
Fraktur des Oberarmkopfes (Humeruskopffraktur)
Symptome bei Humeruskopffraktur:
- stechende Schmerzen
- Bewegung eingeschränkt oder unmöglich
- Schwellung
- Hämatom (Bluterguss)
Die Fraktur des Oberarmkopfes entsteht durch einen Sturz, der mit der Hand, dem Ellenbogen oder der Schulter abgefangen wird. Vor allem bei älteren Menschen, deren Skelett durch Osteoporose geschwächt ist, kann ein Knochenbruch im Oberarmkopf auftreten. Die Oberarmkopffraktur ist äußerst schmerzhaft. Der Patient kann nachts nicht auf der betroffenen Schulter liegen. Die Beweglichkeit des Schultergelenks ist stark eingeschränkt.
Behandlung der Humeruskopffraktur
- Schienen, Ruhigstellen
- operative Stabilisierung
- Schulter-TEP (Endoprothese)
Die Oberarmkopffraktur wird in vielen Fällen durch Ruhigstellung behandelt. Wenn die Bruchstücke verschoben sind, muss eine Operation den Knochenbruch versorgen. Bei Fraktur mit Beteiligung der Gelenkflächen kann eine Schulterprothese notwendig werden.
Schulterluxation: ausgekugeltes Schultergelenk
Symptome bei Schulterluxation:
- starke, stechende Schmerzen
- Schwellung der Schulter
- Bluterguss (Hämatom)
- eingeschränkte Beweglichkeit, Herabhängen des Arms
- Bei Nervenverletzung Gefühlsstörung seitlich an der Schulter
- Bei begleitender Verletzung der Bizepssehne Schmerzen Schwächung des Armbeugers
Die hohe Beweglichkeit des Schultergelenks kann dazu führen, dass unter Überlastung der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne springt. Ursache ist stets ein Unfall oder eine Überdehnung. So sind bestimmte Sportarten (Klettern, Turnen) besonders häufig von Schulterluxationen betroffen.
Oft werden bei der Schulterluxation auch noch Strukturen am Gelenk (Labrum glenoidale, Gelenklippe) beschädigt. Das führt zur häufigen Wiederholung dieser sehr schmerzhaften Ausrenkung, nachdem sie einmal aufgetreten ist.
Was tun bei Schulterluxation?
- Einrenken (konservativ)
- Schmerztherapie mit NSAR
- operative Reposition des Oberarmkopfes
- Schulterarthroskopie
Es ist besonders wichtig, nach einer Schulterluxation das Gelenk so schnell wie möglich – möglichst innerhalb von maximal 30 Minuten wieder einzurenken (Reposition). Dieses Einrenken kann konservativ oder operativ erfolgen. Nach der Reposition ist eine Ruhigstellung der Schulter für bis zu drei Wochen erforderlich. Begleitverletzungen am Weichteilgewebe der Schulter – Gelenkknorpel, Gelenklippe (Labrum), Gelenkkapsel und Rotatorenmanschette – können operativ mit einer minimalinvasiven Arthroskopie therapiert werden.
Schultereckgelenksprengung: AC-Gelenksprengung
Die Sprengung des von Schulterdach (Akromion) und Schlüsselbein (Klavikula) gebildeten AC-Gelenks ist eine verbreitete Folge von Fahrrad- und Skiunfällen und wird als AC-Gelenksprengung bezeichnet. Der Sturz erfolgt typischerweise von oben auf die Schulter. Dies sprengt die Sehnen und die Gelenkkapsel des AC-Gelenks. Stechende Schmerzen und Bewegungeinschränkungen der Schulter – besonders bei der Rotation des Armes nach innen – sind die Folge.
Symptome der AC-Gelenksprengung:
- stechende Schmerzen
- Stufenbildung in der Schulter
- heftige Schulterschmerzen nachts
- Druckschmerzhaftigkeit
- Schmerzen bei der Einwärtsdrehung des Armes vor oder hinter dem Körper
Die Instabilität des AC-Gelenks ist besonders schmerzhaft beim Tragen schwerer Gegenstände wie z. B. Einkaufstaschen am herabhängenden Arm. Die Schmerzen können bis in die Halsregion ausstrahlen.
Die Behandlung der AC-Gelenksprengung erfolgt je nach Schweregrad konservativ mit einem Gilchristverband oder operativ mit einer Sehnennaht. Die Therapie hängt vom Schweregrad der Verletzung ab.
Osteonekrose des Oberarmkopfes: Humeruskopfnekrose
Symptome bei Humeruskopfnekrose:
- leichte, über Wochen zunehmende Schulterschmerzen
- quälende Schulterschmerzen nachts
- Schonhaltung der Schulter
- Knacken und Reiben im Schultergelenk
Eine der möglichen Folgen einer Oberarmkopffraktur ist ein Knochenschaden mit nachfolgendem Knochentod (Osteonekrose) des Oberarmknochens: Blutgefäße innerhalb des Knochens werden durch die Fraktur unterbrochen. Dies führt zum Absterben des Oberarmknochens.
Bei einer Osteonekrose kommt es zu tiefliegenden, dumpfen Schulterschmerzen. Durch die Osteonekrose im Oberarmkopf werden die Knochenzellen nicht mehr ernährt: Der Knochen wird immer schwächer, bis die Oberfläche schließlich einbricht. Die Nekrose kann die Funktion des Schultergelenks gefährden.
Therapie der Humerusnekrose
- hyperbare Sauerstofftherapie (Wirkung nicht gesichert)
- operative Anbohrung des Knochens
- Oberflächenersatzprothese des Schultergelenks (Kappenprothese)
- Schulter-TEP (Endoprothese)
Eine intensive Frühbehandlung der Osteonekrose kann die Durchblutung des Oberarmkopfes wiederherstellen und die Gelenkfläche retten. Die Schulterschmerzen haben bei Osteonekrose also die Funktion eines wichtigen Frühwarnsystems. Dabei helfen konservative Therapien nur als Begleittherapie. Im Zentrum stehen operative Therapien. Die Anbohrung des Oberarmkopfes (Core Dekompression oder Entlastungsoperation) kann die Entstehung von Blutgefäßen stimulieren. Zentral ist hier ein frühes Operieren in den ersten Stadien der Humeruskopfnekrose.
Eine Spätfolge der Osteonekrose im Oberarm kann die Schulterarthrose sein. Wenn der Knochen des Oberarmkopfes schon eingebrochen ist, hilft eigentlich nur noch ein operativer Gelenkersatz mit Teilprothese oder Endoprothese.
Labrumläsion: Abriss der Gelenklippe am Schultergelenk
Symptome bei Labrumriss:
- Knacken und Schnappen der Schulter
- Instabilitätsgefühl der Schulter
- stechende Schmerzen bei begleitender Kapselverletzung
- Schmerzen im Bereich der Achselhöhle
Das Labrum glenoidale ist eine knorpelige, bindegewebige Umrandung der Gelenkpfanne (Glenoid) des Schultergelenks. Es spielt eine große Rolle bei der Führung und Zentrierung des Oberarmkopfes im Schultergelenk.
Ist das Labrum nach einem Trauma, einem Sturz oder einer Schulterluxation (Ausrenken des Schultergelenks) beschädigt, wird das Schultergelenk instabil. Die Beschädigung der Gelenklippe verursacht Schulterschmerzen im Bereich der Achselhöhle. Auf die Dauer ist nicht nur die Kraftentfaltung gehemmt: Der Labrumriss kann auch zur Schulterarthrose führen.
Was hilft bei Labrumriss?
- Teilentfernung der Gelenklippe
- arthroskopische Naht
- Glättung des Randes
Bei früher Behandlung hat der Labrumriss keine gravierenden Folgen. In aller Regel muss die Verletzung der Gelenklippe minimalinvasiv (arthroskopisch oder endoskopisch) genäht werden. Je nach Ausmaß und genauem Ort der Labrumverletzung erfolgt eine Naht oder eine Teilentfernung des Labrums mit Glättung des Randes.
Schulterschmerzen vorne: Verletzung der Rotatorenmanschette
Symptome bei Riss der Rotatorenmanschette:
- Schulterschmerzen beim seitlichen Abspreizen des Armes oder beim Wegführen des Armes seitlich nach vorne deuten auf Veränderungen des Musculus supraspinatus hin.
- Treten die Schulterschmerzen bei Außendrehung des Oberarmes bei am Körper anliegendem Ellenbogengelenk auf, deutet dies auf eine Veränderung des Musculus infraspinatus hin.
- Schulterschmerzen bei Innendrehung des Oberarmes bei am Körper anliegendem Ellenbogengelenk deuten auf eine Veränderung des Musculus subscapularis hin.
- Schmerzen an der Vorderseite der Schulter, die sich beim Innendrehen des Unterarms gegen einen Widerstand verstärken, deuten häufig auf eine Verletzung der langen Bizepssehne hin.
Die Rotatorenmanschette ist ein Ring aus Muskeln und Sehnen. Dieser Ring sorgt für die Kraftentfaltung, die dem gesunden Schultergelenk in jede Richtung gegeben ist. Ist eine Sehne der Rotatorenmanschette beschädigt oder gar gerissen, werden bestimmte Bewegungsrichtungen schmerzhaft und die Muskulatur verkümmert. Grundsätzlich ist die akute (unfallbedingte) Ruptur von der chronische Degeneration der Rotatorenmanschette zu unterscheiden. Oft tritt die chronische Erkrankung der Rotatorenmanschette infolge eines Engpasssyndroms (Schulter-Impingement) auf.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette, die am häufigsten von Defekten betroffen ist. Die Supraspinatussehne spielt eine zentrale Rolle bei der Kraftübertragung, die zur Hebung des Armes führt.
Was tun bei Riss der Rotatorenmanschette?
- schmerz- und entzündungshemmende Medikamente
- Krankengymnastik (Physiotherapie)
- operative Naht und Wiederbefestigung der Rotatorenmanschette
- Inspace-Implantat
- inverse Schulterprothese
Bei der Degeneration der Rotatorenmanschette stehen konservative Therapien, vor allem Physiotherapie, im Mittelpunkt. Ist eine traumatische Verletzung ursächlich für die Ruptur der Rotatorenmanschette, kann eine operative Naht der Supraspinatussehne die Rotatorenmanschette wiederherstellen.
Chronische Schulterschmerzen: Verschleiß und Entzündung
Ursachen chronischer Schulterschmerzen:
Chronische Schulterschmerzen dauern länger als 3 Monate an. Im Prinzip gibt es zwei Auslöser von chronischen Schulterschmerzen: Gelenkverschleiß und Schulterarthrose oder Entzündungen bzw. Stoffwechseldefizite und Störungen der Mikrozirkulation.
Durch lokale Verminderung der Stoffwechselaktivität kann es zu Schmerzen, aseptischen (nichtbakteriellen) Infektionen und Gewebsveränderungen kommen. Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis), Kalkschulter (Tendinosis calcarea) und Schleimbeutelentzündungen (Schulterbursitis) gehören als Entzündungen oder entzündlichen Einlagerungen zu diesen Erkrankungen.
Schulterarthrose und Gelenkverschleiß im Schultergelenk (Omarthrose)
Symptome der Schulterarthrose:
- Schulterschmerzen
- Unbeweglichkeit und Schultersteife
- Schmerzen besonders bei der Rotation (Drehen) des Armes
- Reibegeräusche (Krepitation) im Schultergelenk
- morgendliche Anlaufschmerzen
Schulterarthrose (Omarthrose) ist die fortlaufende Abnutzung des Schultergelenks mit Knorpelverlust, schmerzhafter Einsteifung und zunehmender Kraftlosigkeit. Wie in jedem anderen Gelenk auch, erhalten die Knorpelflächen das Schultergelenk beweglich und gleitfähig. Die Schulterarthrose verursacht typische dumpfe und tiefliegende Schulterschmerzen. Diese Schmerzen können sich zum Beispiel beim Werfen oder bei Überkopfarbeiten belastungsabhängig verstärken.
Ist der Gelenkknorpel der Schulter durch Entzündung, Unfall oder Abnutzung beschädigt, schmerzt die Schulter nicht nur, sondern versteift zunehmend. Ein typischer Schmerz bei Schulterarthrose ist in der Achselhöhle zu spüren. Im Vergleich zu den gewichttragenden Gelenken der unteren Extremität ist die Schulter recht selten von Gelenkverschleiß betroffen. Wenn Schulterarthrose Schmerzen verursacht, treten diese durchschnittlich in höherem Lebensalter auf als die Arthroseschmerzen anderer Gelenke.
Behandlung der Omarthrose:
- Entzündungshemmung mit NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika, z. B. Ibuprofen)
- entzündungsreduzierende Ernährung
- zentrierende Physiotherapie
- Schulterarthroskopie
- Knorpelersatz
- Schulterprothese
Bei Schulterarthrose steht das gesamte Spektrum der konservativen Arthrosetherapie zur Verfügung. Besonders wichtig ist die Physiotherapie für die Gesundheit der Schulter: Die Zentrierung des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne mithilfe von Muskeltraining kann die Schulterarthrose verlangsamen oder weitgehend stoppen. An operativen Möglichkeiten steht der Knorpelersatz (Knorpeltransplantation) zur Verfügung. Bei starkem Knorpelverlust können bewährte Endoprothesen das Schultergelenk ersetzen.
AC-Gelenkarthrose
Symptome bei AC-Gelenkarthrose:
- Schmerzen beim Heben des Armes
- Druckempfindlichkeit des AC-Gelenks
- Schmerzen nachts beim Liegen auf der Seite
- Schwellung des AC-Gelenks
- Knochenanbauten (Osteophyten)
Auch das zweite Schultergelenk, das Akromioklavikulargelenk (AC-Gelenk) kann an schmerzhafter Arthrose erkranken. Man spricht hier von einer AC-Gelenksarthrose.
Bei einer AC-Gelenkarthrose verspürt der Patient die Schmerzen oben auf dem Schultergelenk: da wo bei Frauen der BH-Träger über die Schulter zieht. Arthrose im AC-Gelenk kann bis in die Halsregion ausstrahlen. Beim Abspreizen des Armes ist vor allem der Winkel zwischen 90 und 120° schmerzhaft. AC-Gelenkarthrose ist auch schmerzhaft beim Tragen von Rucksäcken. Die Haltegurte von Rucksäcken bringen besondere Last auf das Schlüsselbein, das mit dem Schulterblatt zusammen das Gelenk bildet.
Therapie der ACG-Arthrose:
- Schmerzlinderung mit Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen)
- Arthroskopie des AC-Gelenks
- Sehnenplastik aus der Gracilissehne
Das AC-Gelenk kann bei Arthrose minimalinvasiv operiert werden: Dabei befreit der Arzt das Gelenk von Osteophyten (Knochenanbauten). Wenn eine Bandverletzung am Schlüsselbein vorliegt, kann der Operateur das Schulterblatt durch ein körpereigenes (autologes) Sehnentransplantat wieder befestigen (Gracilis-Sehnenplastik).
Kalkschulter
Wenn die Schulter auch nachts schmerzt und Sie nicht auf der Seite liegen können, leiden Sie möglicherweise an einer Kalkschulter. Die Kalkschulter führt zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen der Schulter. Mit Kalkschulter können Sie den betroffenen Arm nicht über Schulterhöhe oder über den Kopf heben.
Entzündungen als Ursache der Schulterschmerzen
Entzündliche Ursachen von Schulterschmerzen:
Es gibt viele Ursachen von Entzündungen. Dabei ist eine bakterielle Entzündung im Schultergelenk recht selten. Häufiger entzünden sich Sehnen, Bänder und Gleitgewebe aufgrund von Überanstrengung. Dazu gehören auch degenerative Entzündungen der Rotatorenmanschette, Bizepssehne und der Schleimbeutel (Bursitis) im Schultergelenk.
Manche Entzündungen treten aufgrund langfristiger Veränderungen des Stoffwechsels auf, so z. B. die Frozen Shoulder.
Schultergelenkentzündung oder Schleimhautentzündung (Synovialitis)
Symptome der Gelenkschleimhautentzündung:
- Schwellung des Schultergelenks: Erguss
- stechende Schmerzen in der Schulter
- Hautrötung
Das Schultergelenk ist innen von einer dünnen Gelenkschleimhaut (Synovia) ausgekleidet. Diese Schleimhaut produziert Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit oder Gelenkschmiere) zur Ernährung des Knorpels und Erhöhung der Gleitfähigkeit der Knorpelflächen im Schultergelenk.
Diese Gelenkschleimhaut kann sich entzünden, was die Gleitfähigkeit des Gelenks beeinträchtigt. Synovialitis oder Synovitis bezeichnet die nichtbakterielle Entzündung dieser Membran.
Die Entzündung erhöht die Flüssigkeitsabsonderung: Es kommt zu einem schmerzhaften Erguss im Schultergelenk. Ursache der Synovialitis des Schultergelenks ist meist eine Überlastung oder Verletzung. Aber auch Viruserkrankungen, Stoffwechselerkrankungen (Gicht) oder Rheuma können zur Synovialitis führen.
Therapie der Synovialitis:
- Ruhigstellung und Entlastung
- Kühlung
- schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente
- Schulterarthroskopie zur Entfernung der entzündeten Synovialis
Die wichtigste Maßnahme bei einer Entzündung ist die Ruhigstellung und Entlastung der Schulter bei gleichzeitiger Kühlung. Schmerzlinderung mithilfe von entzündungshemmenden Medikamenten (Ibuprofen etc.) sollte mit dem Arzt abgesprochen sein. Eine Synovialitis kann durch eine Schulterarthroskopie behandelt werden. Der Arzt entfernt die entzündete Schleimhaut. Nach kurzer Zeit wächst wieder gesunde Schleimhaut nach. Bei bakteriellen Infektionen kann der Erreger durch eine Punktion des Schultergelenks nachgewiesen werden. Hier kann eine Behandlung durch Antibiotika den Entzündungsprozess stoppen. Oft erfolgt eine arthroskopische Spülung der Schulter mit Antibiotika.
Schulterschmerzen beim Armheben: Entzündung des Schleimbeutels in der Schulter: Bursitis
Symptome bei Bursitis:
- stechende Schulterschmerzen
- besondere Schmerzen beim Armheben
- nächtliche Schmerzen
- Schulterschmerzen vorne oder seitlich
- Schultersteife und Bewegungseinschränkung
- manchmal Schwellung
Die Schleimbeutel (Bursa) sorgen in der Schulter für eine freie Beweglichkeit der Muskeln und Sehnen gegeneinander. Meist funktionieren die Schleimbeutel im Schultergelenk problemlos. Doch sie können sich auch schmerzhaft entzünden. Reizungen, ungewohnte Belastungen oder Druck führen zu einer Entzündung. Häufig tritt eine Schulterbursitis auch als Begleiterkrankung zum subakromialen Impingementsyndrom (Enge unter dem Schulterdach) auf. Sind die Schleimbeutel entzündet, führt das zu stechenden Schmerzen und Versteifung des Schultergelenks.
Therapie der Bursitis:
- Kühlung mit kalten Kompressen
- Ruhigstellen
- entzündungshemmende Medikamente (Ibuprofen etc.)
- warme Wickel, die mit basischen Lösungen getränkt sind
- operative Entfernung des Schleimbeutels
Erste Maßnahmen gegen eine Bursitis der Schulter sind Schonung und Ruhigstellung des Schultergelenks. Eine kühlende Kompresse wirkt abschwellend und reduziert Schmerzen.
Entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR) lindern Schmerzen und Entzündungen.
Die arthroskopische Entfernung von vernarbten und entzündeten Schleimbeuteln kann Schulterschmerzen therapieren.
Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis)
Symptome der Frozen Shoulder:
- plötzliche Schulterschmerzen
- fast immer einseitig auftretende Schulterschmerzen
- stechende Schmerzen
- Bewegungseinschränkung und Steifheit der Schulter
- nächtliche Schmerzen der Schulter
- nach 4 bis 6 Monaten Versteifung
- später (ab 8 bis 12 Monaten) über Monate dauerndes "Auftauen" der Schulter
Die Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis) ist eine schmerzhafte, nichtbakterielle Entzündung der Gelenkkapsel der Schulter. Dabei schrumpft und verklebt die Gelenkkapsel des Schultergelenks.
Eine Frozen Shoulder kann spontan entstehen: Man spricht dabei von einer primären Frozen Shoulder. Die Ursache der primären Frozen Shoulder ist noch immer nicht genau verstanden. Eine schwere, meist schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Schulter ist die Folge.
Entsteht die Schultersteife aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung, spricht man von einer sekundären Frozen Shoulder.
Nach einer entzündlichen Akutphase bleibt die Schulter häufig über mehr als sechs Monate unbeweglich. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und bestimmte neurologische Erkrankungen begünstigen die Frozen Shoulder. Bei Diabetikern ist das Risiko an einer Frozen Shoulder zu erkranken sogar 5- bis 10-mal so hoch wie bei Nicht-Diabetikern. Sie löst sich meistens wieder spontan. Der Krankheitsverlauf über manchmal bis zu zwei Jahre ist für die betroffenen Patienten sehr einschränkend.
Was hilft bei Frozen Shoulder?
- ZRT-Matrix-Therapie
- Physiotherapie
- entzündungshemmende Medikamente
- Basenwickel an der Schulter
- Operation: Schulterarthroskopie
Die Frozen Shoulder wird fast immer konservativ behandelt. Sehr erfolgreich ist die Anwendung der physiotherapeutischen ZRT-Matrix-Therapie, um den entzündlichen Krankheitsverlauf abzukürzen. Sobald die Therapie der Entzündung erfolgreich war, kann der Patient mithilfe der Physiotherapie die Beweglichkeit des Schultergelenks trainieren. Als Eigenübung bei Frozen Shoulder ist vor allem das Armpendeln hilfreich.
Als medikamentöse Therapie werden Entzündungshemmer wie Ibuprofen und Diclofenac verabreicht. In schweren Fällen kann eine Schulterarthroskopie die Verklebung operativ lösen.
Rheumatische Ursachen von Schulterschmerzen
Symptome bei Rheuma der Schulter:
- heftige Schmerzen nachts und in Ruhe
- tiefliegende Schmerzen
- Schwellung, Druckschmerzhaftigkeit und Überwärmung
- Schultersteife
- Beginn häufig in den Fingern
- allgemeine Erschöpfung, Müdigkeit
- häufig Schmerzen beidseitig
Rheuma oder Polyarthritis sind Sammelbegriffe für eine Vielzahl von chronisch verlaufenden, entzündlichen Gelenkerkrankungen. Rheuma kann von den Gelenken auch auf Weichteile, Muskulatur und innere Organe übergreifen.
Bluttests können eine rheumatische Erkrankung in vielen Fällen nachweisen. Auch entzündlich aktivierte Arthrose und rheumatoide Arthritis können zu rheumaähnlichen Schmerzen führen. Eine internistische Untersuchung ist bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung sinnvoll. Anders als Schulterarthrose beginnt Rheuma mit Veränderungen an den Fingergelenken und greift dann auf die Schulter über.
Therapie von Rheumaschmerzen:
Rheuma wird meist medikamentös mit antirheumatischen Schmerzmitteln und Entzündungshemmern behandelt. Zwischen den akuten Schüben sind intensive Bewegungsübungen, Bewegungsbäder und Physiotherapie angebracht, um die geschwächte Muskulatur wieder zu kräftigen.
Neben den nur symptomatisch wirkenden Antirheumatika setzen Rheumatologen spezielle krankheitsmodifizierende Antirheumatika (Disease modifying anti-rheumatic drugs) ein, die nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch das Rheuma beeinflussen.
Einengung (Impingement) als Auslöser von Sehnendegeneration
Symptome bei Schulterimpingement:
- stechende, bewegungsabhängige Schulterschmerzen
- tiefliegende Gelenkschmerzen
- seitliches Heben des Armes zwischen 60 und 120° erschwert (Painful Arc)
- später Entzündung
- Spätfolge Bursitis der Schulter, dann auch Ruheschmerz
Beim Impingement-Syndrom der Schulter werden die weichteiligen Strukturen unter dem Schulterdach eingeengt. Vor allem beim Abspreizen des Armes nach außen kommt es oft zum Kontakt zwischen dem Oberarmknochen (Humerus) und dem Schulterdach (Akromion).
Dadurch klemmen Muskeln und Sehnen zwischen den Knochen ein. Vor allem die Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette wird hierdurch beeinträchtigt. Sie degeneriert und kann schon bei kleinen Belastungen reißen. Der Riss der Supraspinatussehne vergrößert die Enge unter dem Schulterdach noch. Der Muskelzug zieht den Oberarmknochen ohne den Widerstand der Sehne weiter nach oben in Richtung Schulterdach.
Das Engpasssyndrom ist eine häufige Ursache von Schulterschmerzen. Besonders bei Belastung führt das Impingementsyndrom zu Schulterschmerzen.
Handballer, Volleyballer, Tennisspieler, aber auch Überkopfarbeiter wie zum Beispiel Maler oder Arbeiter in der Industrie sind betroffen. Sie fordern die Beweglichkeit ihrer Schulter durch hohe Kraftentfaltung in der extremen Streckung heraus. Oft führt das zu den typischen Schulterschmerzen dieses Syndroms.
Die Schmerzen können von der Schulter in den Arm ziehen und betreffen oft auch den Ansatz des den Oberarm bedeckenden Deltamuskels. Für Menschen mit Impingement-Syndrom ist dann oft überraschend, dass diese Muskelbeschwerden ihre Ursache im Gelenk selbst haben. Beim Abspreizen des Armes ist vor allem der Winkel zwischen 60 und 120° schmerzhaft (Painful Arc).
Was tun bei Schulterimpingement?
- Physiotherapie
- Schmerzmittel
- operative Weitung des subakromialen (unter dem Schulterdach liegenden) Raumes
Im Vordergrund steht bei einem Schulterimpingement die konservative Therapie. Nichtsteroidale Antirheumatika (Ibuprofen, Diclofenac etc.) können die Schulterschmerzen lindern. Dazu gehört immer auch Entlastung. Die schmerzenden Bewegungen über Kopf sollten nicht mehr durchgeführt werden.
Physiotherapie kann das Schultergelenk wieder besser im Gelenk zentrieren. Dafür muss der Patient die Muskulatur der Rotatorenmanschette langfristig kräftigen. Dies kann über spezielle Übungen bei Schulterimpingement erfolgen.
Eine Schulterarthroskopie kann Platz im Schultergelenk schaffen. Dafür wird ein Teil des Schulterdachs mit einer Fräse abgetragen, um den Druck auf die Supraspinatussehne zu reduzieren.
Schulterschmerzen vorne: Entzündung und Riss der Supraspinatussehne
Symptome bei Riss der Supraspinatussehne:
- Schmerzen beim Heben des Armes
- Verspannung der Schulter und Nackenmuskeln
- tiefliegende Schulterschmerzen
- Ruheschmerzen
- Nachtschmerzen
Die Supraspinatussehne ist ein Teil der Rotatorenmanschette. Sie verläuft zwischen Oberarm und Schulterdach. Durch diesen Verlauf ist sie bei einem Schulterimpingement besonders gefährdet, an Verschleiß oder Abnutzung zu erkranken. Ein Sturz oder ein kleines Trauma ist dann häufig nur noch der letzte Auslöser für einen Riss der Supraspinatussehne, der sich als chronischer Prozess schon über Jahre andeutet. Eine Ruptur der Supraspinatussehne ist besonders schmerzhaft beim Abspreizen des Armes nach außen.
Therapie bei Riss der Supraspinatussehne:
- entzündungshemmende Medikamente
- physikalische Therapie
- Krankengymnastik
- Naht der Supraspinatussehne
Entzündung und Ruptur der langen Bizepssehne
Symptome bei Riss der langen Bizepssehne:
- Muskelschwäche im Oberarm
- stechende Schmerzen
- Probleme beim Heben von Gegenständen
- Probleme beim Einwärtsdrehen des Unterarmes
- Verschiebung des Muskelbauches in Richtung Unterarm
Häufig begleitend zur Erkrankung der Supraspinatussehne sind Entzündungen oder eine Ruptur (Riss) der langen Bizepssehne Auslöser von Schulterschmerzen. Ein Schulterimpingement setzt die Bizepssehne ebenfalls unter Druck. Sie wird permanent gequetscht und kann sich schmerzhaft entzünden.
Ist die Bizepssehne lediglich gereizt, spricht man von einer Tendinitis der Bizepssehne. Ein typischer Test der Bizepssehnenfunktion ist die Beugung des Armes im Ellenbogen gegen einen Widerstand. Der Arzt kann auch durch Druck auf den vorderen Bereich der Rotatorenmanschette einen typischen Schulterschmerz auslösen. Bei langdauerndem Verschleiß kann die Bizepssehne auch reißen: Nach der Ruptur zeigt sich eine typische Verdickung des tief sitzenden Muskelbauches des Bizepsmuskels.
Therapie des Bizepssehnenrisses:
- Ruhigstellung mit Gipsverband
- operative Naht der Bizepssehne
Die Wiederherstellung der Sehnenfunktion ist nur durch eine operative Naht der Bizepssehne möglich.
Wenn es Operationsrisiken gibt, die das Wiederannähen verhindern, wird der Oberarm nach dem Bizepssehnenriss für eine Woche ruhiggestellt.
Psyche, Überlastung, Nerveneinklemmung
- Muskelverspannungen
- Störungen in der Halswirbelsäule
- Muskelungleichgewichte
Der schmerzauslösende Mechanismus, mit dem Verspannungen, Stress oder Nerveneinklemmungen heftige Schulterschmerzen verursachen können, wird immer besser verstanden.
Wenn Muskelverspannungen permanent werden, sinkt die Stoffwechselaktivität drastisch ab. Die Gewebe werden nicht mehr gut mit Sauerstoff versorgt. Unterversorgte Muskulatur verhärtet, weil die Energiebildung im Gewebe nicht mehr intakt ist. Man spricht hier von kontrakter Muskulatur.
Symptome bei Muskelverspannung:
- stechende oder dumpfe Schmerzen
- Steifheit in Schulter und Nacken
- bewegungsabhängige Schmerzen
- verhärtete Muskulatur
Ursache von Muskelverspannungen in der Schulter ist häufig monotone Arbeit in verkrampften Positionen in Verbindung mit Bewegungsmangel. Die Verspannung reduziert den Stoffwechsel in der Schultermuskulatur. Die Muskulatur verhärtet also immer weiter. Das ist ein sich selbst verstärkender Teufelskreis.
Was tun bei verkrampfter Schultermuskulatur?
- Schmerzmittel
- Mittel gegen Muskelkrämpfe
- ausreichend Bewegung
- ZRT®-Matrix-Therapie
- Physiotherapie, Massage, Dehnung.
In der Regel können wir verkürzte und verhärtete Muskeln und ihre Umgebung nur mit Physiotherapie, insbesondere mit stoffwechselfördernder Zellbiologischer Regulationstherapie, behandeln.
Psychische Komponenten wie Konflikte oder Stress erhöhen weiterhin die Spannung der Schultermuskulatur und können zu chronischen Schulter- und Nackenschmerzen führen. Verspannungen im Schulter-Nackenbereich können aber auch die Folge eines Sehnenrisses (Rotatorenmanschettenruptur) sein. Die Verspannung entsteht, wenn andere Muskeln versuchen, die ausgefallene Funktion bei der Stabilisierung der Schulter zu übernehmen.
Muskuläre Ungleichgewichte am Schultergelenk können zu einer Vielzahl an oft diffusen Beschwerden führen. Ursache ist oft die sitzende Lebensweise mit nach vorne hängenden Schultern. Der Brustmuskel verkürzt sich, das Schlüsselbein wird nach vorne gezogen. Dadurch vermindert sich der Raum unter dem Schulterdach, der für Bewegungen zur Verfügung steht. Man bezeichnet diese Situation als Skapuladyskinesie (lat. “scapula” = Schulterblatt und griech. “dyskinesie” = Bewegungsstörung). Aus dieser im Alltag antrainierten Bewegungsstörung resultieren diffuse Schulterschmerzen im Gelenk oder an verschiedenen Schulterregionen (Schulterblatt, Schultereckgelenk, Schlüsselbein, Brustbein). Die Skapuladyskinesie kann vor allem mithilfe physiotherapeutischer Methoden (v. a. ZRT®-Matrix-Therapie und Trainingstherapie) sehr gut behandelt werden.
Wann zum Arzt mit Schulterschmerzen?
- bei sehr starken, stechenden Schulterschmerzen
- bei chronischen Schulterschmerzen, die länger als 3 Monate andauern
- bei Knirsch- und Knackgeräuschen (Krepitation) in der Schulter
- bei Sturz auf die Schulter oder den Arm mit starken Schmerzen
- nach einem Unfall mit Schulterbeteiligung
- bei Rötung, Überwärmung der Schulter evtl. zusammen mit Fieber oder Formveränderungen der Schulter
- bei plötzlichem Kraftverlust des Arms
- bei Steifheit und Unbeweglichkeit von Arm und Schulter
- bei Ausstrahlen der Schulterschmerzen in Nacken oder Arm
- bei Gefühlsstörungen (Parästhesien) wie Taubheit, Ameisenlaufen oder Kribbeln
- bei plötzlich auftretenden linksseitigen Schulterschmerzen, manchmal in Verbindung mit Schmerzen hinter dem Brustbein und Atemnot (Verdacht auf Herzinfarkt oder Angina pectoris)
Diagnose: Wie untersucht der Arzt Schulterschmerzen?
Im Rahmen einer umfassenden Anamnese erfragt der Arzt die Krankengeschichte und die Umstände der Schulterschmerzen. Die Dauer der Schmerzen, das erste Auftreten, der Verlauf und der genaue Schmerzort sind wesentlich für die Einschätzung der Schmerzen im Schulterbereich.
Inspektion der Schulter und des Oberkörpers
Für die Inspektion Ihrer schmerzenden Schulter machen Sie den Oberkörper frei. Schon beim Entkleiden findet der Arzt Hinweise auf schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen und Schonhaltungen. Die äußerliche Inspektion des Oberkörpers zeigt eine Rückbildung von bestimmten Muskeln bei chronischen Schulterschmerzen. Der Arzt betrachtet bei entkleidetem Oberkörper die Schultern auch im Seitenvergleich und achtet auf Änderungen der Form und Muskulatur sowie auf Schwellungen, Verdickungen oder knöcherne Veränderungen.
Abtasten
Durch Abtasten der Schulter identifiziert der Arzt besonders schmerzhafte Bereiche (Druckschmerzhaftigkeit). Die Art des ausgelösten Schmerzes und der Ort, wo die Schmerzen durch Druck provoziert werden können, sind wichtig für das Verständnis der Ursache.
Funktionsprüfung und Beweglichkeit des Schultergelenks
Ein äußerst wichtiger Teil der Untersuchung besteht in der klinischen Bewegungsprüfung. Der Schulterspezialist prüft die aktive Beweglichkeit (Patient bewegt selbst) und passive Beweglichkeit (Arzt führt den Arm) des Schultergelenks. Er verwendet dafür eine Reihe spezieller Schultertests für bestimmte Verletzungen und chronische Beschwerden. Durch Armheben, Innenrotation, Kraftentwicklung gegen Widerstand und den Schürzengriff kann der Arzt die Funktion der Knochen, Muskeln und Sehnen der Schulter genau prüfen.
Die Abhängigkeit der Schmerzentstehung von Bewegungen erlaubt genaue Rückschlüsse auf die geschädigte oder erkrankte Struktur. Auch die Schmerzreaktion bei Druck auf die Schulter ist ein wichtiges diagnostisches Signal. Gerade an der Schulter ist eine differenzierte klinische Untersuchung bedeutend, weil die Schulter an vielen Muskeln und Sehnen frei aufgehängt ist. Bevor ein Röntgenbild erstellt wird, hat sich der Schulterspezialist eine genaue Vorstellung von der klinischen Situation gemacht.
Bildgebung: Ultraschall
Die Ultraschalluntersuchung erlaubt die dynamische Untersuchung von Sehnen und Weichteilen unter Bewegung. Auch Flüssigkeitseinlagerungen - etwa bei einer Schleimbeutelentzündung - können mit Ultraschall gut dargestellt werden. Die Untersuchung mit Ultraschall ist strahlungsfrei. Auf einem Bildschirm können Arzt und Patient das Ergebnis der Untersuchung sofort sehen und besprechen.
Bildgebung: Röntgen
Die Röntgenuntersuchung erlaubt die Untersuchung des Skeletts. Das Röntgen zeigt auch Kalkeinlagerungen ins Gewebe, eine häufige Ursache von Schulterschmerzen.
Auch die Dicke der Knorpelschicht lässt sich über die Messung des Gelenkspaltes zwar indirekt, aber genau bestimmen. So kann der Orthopäde eine Schulterarthrose feststellen. Auch arthrotische Veränderungen des Knochens durch Osteophyten (Knochensporne) zeigt das Röntgenbild.
Indem der Experte im Röntgenbild den Abstands des Oberarmkopfes zum Schulterdach misst, kann er Beschwerden auf ein Schulter-Impingement zurückführen.
Bildgebung: Computertomographie (CT)
Die Computertomografie ist von der Röntgentechnik abgeleitet. Das CT stellt Röntgenbilder einzelner Schichten dar. So werden Knochen, Sehnen und Weichteile gut sichtbar. Mit Kontrastmittel lässt sich die Aussagekraft von CT-Bilder noch erhöhen. So können auch Teilbereiche innerhalb der Knochen dargestellt werden. Ein gravierender Nachteil der CT-Untersuchung ist die damit verbundene hohe Belastung mit Röntgenstrahlen.
Bildgebung: Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie)
Die MRT-Untersuchung zeigt in Ruhe feingewebliche Zustände. Sie ermöglicht es dem Schulterspezialisten, die Beschaffenheit von Sehnen und Bändern zu beurteilen. Die Abbildung im MRT erfolgt schichtweise. Durch die Arbeit mit magnetischen Feldern entsteht keine Strahlenbelastung. Vor allem Weichteilveränderungen, Entzündungen oder Wassereinlagerungen (Ödeme) als Ursache der Schulterschmerzen kann die MRT besonders gut darstellen.
Punktion: Untersuchung von Gewebsflüssigkeit bei Schulterschmerzen
Mit einer Punktion von Gewebsflüssigkeit aus der Schulter mit einer Nadel (meist unter Kontrolle durch Ultraschall) kann der Arzt Gewebsflüssigkeit aus Schleimbeuteln oder dem Gelenk ziehen und genau untersuchen. Farbe und Konsistenz der Flüssigkeit liefern Hinweise für die grundlegenden Krankheitsprozesse. Die Flüssigkeit kann auch mikroskopisch untersucht oder auf Keime und Entzündungen geprüft werden. So kann der Arzt viele Ursachen für Schulterschmerzen wie z. B. Entzündungen, Synovialitis (Entzündung der Gelenkschleimhaut) und bakterielle Infektionen ermitteln.
Laboruntersuchungen bei Schulterschmerzen
Häufig haben Schulterschmerzen keine eindeutige orthopädische Ursache. Eine bakterielle Infektion der Schleimbeutel (Bursitis) oder des Schultergelenks (bakterielle Arthritis) kann ebenfalls Schulterschmerzen verursachen. Erhöhte Entzündungswerte (Leukozytenzahl, CRP, Blutsenkung), der Nachweis von Autoantikörpern und eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut geben dem Arzt Aufschluss über Entzündungen, Autoimmunprozesse oder Störungen des Harnsäurestoffwechsels bei Gicht.
Durch eine Laboruntersuchung des Blutes oder der Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit innerhalb der Gelenkkapsel) des Schultergelenks erhalten wir eindeutige Belege oder Ausschlüsse dieser medizinischen Ursachen. Auch die Infektion von Implantaten (Schulterprothesen) kann die Laboruntersuchung zeigen.
Konservative Behandlung der Schulterschmerzen
Konservative Therapie:
- Physiotherapie
- ZRT®-Matrix-Therapie
- Stoßwellentherapie
- entzündungshemmende Schmerzmittel
- wIRA-Lampe (Wärmetherapie durch wassergefiltertes Infrarot)
- Säure-Basen-Therapie (Basensalze, Balneotherapie, Warme Wickel)
Schulterschmerzen lassen sich mit wenigen Ausnahmen sehr gut durch konservative Verfahren behandeln. Grundlage jeder Behandlungsentscheidung ist natürlich eine genaue Diagnose. Der Arzt muss Art und Stadium der Erkrankung genau bestimmen. Erst dann kann er einen passenden Behandlungsplan für die konservative Therapie erstellen.
Unabhängig von der Diagnose kann eine physikalische Therapie die Schulterschmerzen in der Regel lindern. Die Verfahren der Zellbiologischen Regulationstherapie (ZRT®-Matrix-Therapie) haben sich gerade bei Schulterbeschwerden sehr gut bewährt.
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Übungen bei Schulterschmerzen
Die Funktion der Schulter ist von der gleichmäßigen Spannung der Muskeln abhängig, die das Gelenk als funktioneller Ring umgeben: die Rotatorenmanschette. Übungen, die die Funktion der Rotatorenmanschette stärken, wirken direkt gegen Schulterschmerzen. Eine bessere Funktion der Schulter und eine Zentrierung des Schultergelenks durch eine angemessen arbeitende Rotatorenmanschette beugen auch einem Schulterimpingement vor. Diese Übungen sind zudem geeignet, um Schulterschmerzen bei Schulterarthrose zu vermindern und die Arthrose zu verlangsamen.
Übungen zur Dehnung und Mobilisation der Schulter
Häufig verspannen sich der Schulter-Nacken-Bereich und die Brustmuskulatur aufgrund von Schonhaltungen und Ausweichbewegungen. Diese sind schmerzhaft und behindern die Schulter in der freien Bewegung. Die folgenden Übungen helfen Ihnen dabei, die Spannung in der Muskulatur zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Sie sollten an mindestens 2 bis 3 Tagen in der Woche trainieren, damit sich ein Effekt einstellt.
Übung 1: Dehnung der Nackenmuskulatur
Stehen oder sitzen Sie aufrecht. Drücken Sie die Schulter auf der zu dehnenden Seite nach unten Richtung Boden. Neigen Sie Ihren Kopf zu der Seite, die Sie nicht dehnen möchten. Beugen Sie nun Ihren Kopf leicht nach vorne, bis Sie eine Dehnung im Schulter-Nacken-Bereich verspüren. Wenn Sie die Dehnung verstärken möchten, legen Sie Ihre freie Hand auf dem Kopf ab und erhöhen Sie damit den Zug.
Halten Sie diese Dehnung für etwa 30 Sekunden.
Übung 2: Schultern nach oben ziehen
Stehen oder sitzen Sie mit geradem Rücken. Ziehen Sie beide Schultern nach oben in Richtung der Ohren und halten Sie diese Spannung für ca. 5 Sekunden. Bringen Sie die Schultern dann wieder nach unten und ziehen Sie Ihre Rückenmuskulatur in Höhe der Schulterblätter zusammen. Führen Sie Ihre Schultern also nach hinten, öffnen die Brust und halten Sie diese Position für ca. 5 Sekunden.
Sie können den Trainingseffekt steigern, indem Sie Gewichte verwenden. Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Für ein effektives Training absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Übung 3: Dehnung im Türrahmen
Stellen Sie sich in einen Türrahmen und lehnen Sie sich mit beiden Armen – die Hände ein wenig oberhalb ihres Kopfes – dagegen. Lehnen Sie sich nach vorne, bis Sie die Dehnung an der Vorderseite Ihrer Schultern spüren.
Halten Sie diese Dehnung für mindestens 30 Sekunden.
Übungen zur Kräftigung der Brust- und Schultermuskulatur
Die Bewegungen der Schulter erfordern eine feine Abstimmung aller beteiligten Muskelgruppen. Diese Zusammenarbeit ist nach einer Ruhigstellung häufig beeinträchtigt. Mit den folgenden Übungen aktivieren Sie wichtige Muskelgruppen und sorgen so für ein besseres Zusammenspiel der Muskeln.
Übung 4: Wand-Push-ups aus der Schulter heraus
Stehen Sie vor einer Wand. Stützen Sie sich mit ausgestreckten Armen auf Schulterhöhe leicht gegen die Wand. Versuchen Sie nun, sich von der Wand weg zu stemmen. Die Arme und Ellenbogen bewegen sich dabei nicht. Die Bewegung erfolgt aus der Schulter und dem Schulterblatt. Lassen Sie sich danach wieder Richtung Wand sinken. Auch hier gilt: Die Bewegung erfolgt aus den Schultern und den Schulterblättern.
Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Übung 5: Außenrotation der Schulter gegen Widerstand
Stehen oder sitzen Sie aufrecht. Die Ellenbogen sind 90 Grad angewinkelt, die Hände etwas weniger als schulterbreit voneinander entfernt. Zwischen Ihren Händen halten Sie ein leicht gespanntes Band.
Drehen Sie die Arme nach außen, indem Sie die Schulterblätter nach innen und unten ziehen. Die Brustmuskulatur dehnt sich. Halten Sie die Position für ca. 5 Sekunden. Kehren Sie danach in die Ausgangsposition zurück. Geben Sie dabei kontrolliert dem Zug des Bandes nach.
Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Einfachere Alternative: Die gleiche Übung ohne Band und damit ohne Widerstand durchführen.
Übung 6: Adduktion der Schulter
Befestigen Sie ein Band sicher und hoch vor sich. Eine Möglichkeit besteht darin, es in der Tür einzuklemmen. Stehen Sie seitlich mit dem betroffenen Arm zum Band.
Greifen Sie das Band so, dass es mit leicht abgespreiztem Arm etwas gespannt ist. Ziehen Sie nun den Arm seitlich an den Körper. Halten Sie die Position für ca. 5 Sekunden. Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück. Geben Sie dabei kontrolliert dem Zug des Bandes nach.
Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Übungen zur Förderung der Schulterbeweglichkeit
Die folgenden Übungen eignen sich besonders, um die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen, wenn rein aktive Bewegungen noch schmerzhaft sind oder zu starke Ausweichbewegungen erzeugen.
Übung 7: unterstütztes Heben des Armes
Befestigen Sie ein Seil an einer höheren Stelle, sodass sich beide Enden bewegen lassen (optimalerweise über eine Rolle o. Ä.).
Fassen Sie nun mit jeder Hand ein Seilende und ziehen Sie den betroffenen Arm mit Ihrem gesunden Arm nach oben, indem Sie an dem entsprechenden Seilende ziehen. Der betroffene Arm kann bei dieser Bewegung leicht mitwirken. Lassen Sie anschließend den Arm wieder in die Ausgangsposition zurücksinken. Bremsen Sie die Bewegung mit dem gesunden Arm ab.
Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Übung 8: unterstütztes Strecken des Armes
Sitzen Sie aufrecht an einem Tisch. Der betroffene Arm liegt auf einem Handtuch/Staubtuch o. Ä., um eine gute Rutschfähigkeit zu gewährleisten.
Strecken Sie langsam den betroffenen Arm auf dem Tisch aus. Dabei beugen Sie den Oberkörper nach vorne, um die Streckung zu verstärken. Richten Sie sich anschließend wieder auf. Der Arm bleibt immer im Kontakt mit dem Tisch und wird zu keinem Zeitpunkt abgehoben.
Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Übung 9: unterstütztes Abspreizen des Armes
Sitzen Sie aufrecht an einem Tisch. Der betroffene Arm liegt auf einem Handtuch/Staubtuch o. Ä., um eine gute Rutschfähigkeit zu gewährleisten.
Spreizen Sie den Arm langsam zur Seite ab. Dabei beugen Sie den Oberkörper seitlich über den Tisch, um die Bewegung zu erweitern. Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück. Der Arm wird nicht abgehoben, sondern bleibt immer im Kontakt zum Tisch.
Wiederholen Sie diese Übung 10-mal. Absolvieren Sie 3 Sets mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen.
Operation zur Behandlung der Schulterschmerzen
Operative Eingriffe bei Schulterschmerzen:
Eine Therapie der Schulterbeschwerden kann nach genauer Diagnosestellung und erweiterter Krankengymnastik auch operativ erfolgen. Wann eine operative Therapie von Schulterschmerzen notwendig ist, kann nur nach genauer Diagnosestellung durch den Schulterspezialisten bestimmt werden. Eine Operation ist meist dann erforderlich, wenn ein struktureller Schaden des Schultergelenks vorliegt:
- Sehnenrisse z. B. der Supraspinatussehne oder der Bizepssehne
- Humerusfraktur (Oberarmfraktur)
- AC-Gelenkfraktur
- Verschleiß der Gelenkfläche
Auch entzündliche oder degenerative Veränderungen des Schultergelenks können eine Operation notwendig machen:
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Entzündung der Gelenkschleimhaut (Synovialitis)
- Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis)
- bakterielle Infektion des Schultergelenks
Grundsätzlich stehen zur Behandlung von Erkrankungen der Schulter offene und minimalinvasive (arthroskopische) Operationsverfahren zur Verfügung. Bei der offenen Operation legt der Arzt über einen langen Hautschnitt das Operationsgebiet frei und kann es direkt vollständig einsehen.
Schulterarthroskopie: Minimalinvasive Operation bei Schulterschmerzen
Schulteroperationen werden in der Gelenk-Klinik in den meisten Fällen als minimalinvasive Schulterarthroskopie durchgeführt. Bei dieser OP-Technik erfolgen zwei bis vier kleine Schnitte von etwa 0,5–1 cm Länge. Durch diese Schnitte führt der Operateur dünne Schläuche mit Sichtgeräten und operativen Instrumenten in das Schultergelenk ein. Er operiert dann unter arthroskopischer Sicht über die eingeführte Kamera mithilfe kleinster Instrumente. Arthroskopische Schulteroperationen sind nach der Operation wesentlich schmerzfreier und weisen einen schnellen Heilungsprozess auf.
Mit hinreichender klinischer Erfahrung können auch komplexe Sehnennahtoperationen, Schleimbeutelentfernungen, Schleimhautentfernungen oder die Entfernung von Kalkdepots unter arthroskopischer Sicht erfolgen.
Der besondere Vorteil der arthroskopischen Operation erklärt sich dadurch, dass keine großflächigen Durchtrennungen von Haut, Weichteilen und anderen Geweben notwendig sind, um in das Operationsgebiet zu gelangen. Daher entstehen im Vergleich zu offenen Operationen viel geringere Verletzungen und Narben, die später zu Schulterschmerzen und Beschwerden führen könnten. Schon am Tag nach der arthroskopischen Operation beginnt in der Regel das Bewegungstraining der Schulter, weil die Operationen keine großen Verletzungen setzen.
Welche Eingriffe können arthroskopisch durchgeführt werden?
- Sehnennaht und Sehnenrefixation von Supraspinatussehne und Bizepssehne
- Knochen abfräsen: Osteophyten entfernen, Akromioplastik, Operation bei Schulterimpingement
- Operation der Kalkschulter
- Entzündete Schleimbeutel entfernen (Bursektomie)
- Entzündete Gelenkschleimhaut und Gelenkflüssigkeit entfernen (Synovektomie)
- Naht der Rotatorenmanschette
- Knorpeltherapie (Knorpeltransplantation, Pridie-Bohrung)
- Refixation der Gelenklippe des Schultergelenks
- Operation bei Verletzungen des AC-Gelenks
- Behandlung der Gelenkflächen bei Schulterarthrose
- Entfernung freier Gelenkkörper
- Mikrofrakturierung der Schulter:
Mit dem Tasthaken wird eine Knochenlamelle in der Gelenkfläche absichtlich verletzt. Das in das Gelenk einströmende Blut regt die Bildung von bindegewebigem Ersatzknorpel an. - Autologe matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC):
Bei größeren Defekten kann die Mikrofrakturierung mit einer Membran kombiniert werden, in die Knorpelzellen einwandern können. Diese bilden dann hyalines, elastisches Bindegewebe mit wasserbindenden Eigenschaften. - Autologe Chondrozytentransplantation (ACT):
Bei der autologen Knorpeltransplantation entnimmt der Arzt dem Patienten eine kleine Menge körpereigenen Gelenkknorpel. Aus diesem Knorpel werden die lebenden Knorpelzellen extrahiert und in einem Speziallabor im Brutschrank vermehrt. Diese Knorpelzellen werden nach sechs bis acht Wochen in einem zweiten Eingriff in den Bereich des Knorpeldefektes eingebracht. Dort bilden die Chondrozyten hyalines Bindegewebe und regenerieren den natürlichen Gelenkknorpel. - Spezialgebiete aus der Schulter- und Ellenbogenchirurgie 2: Update 2006 (German Edition). (2006) (1 ed). Steinkopff.
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Knorpeltherapie und Knorpeltransplantation
Einer der häufigsten Gründe für Schulterschmerzen ist Verschleiß im Schultergelenk. Wenn die Knorpelfläche des Schultergelenks beschädigt ist, steigt das Risiko für eine schmerzhafte Schulterarthrose deutlich. Die Knorpeltherapie versucht also, das für die Gleitfähigkeit der Gelenkflächen unverzichtbare Knorpelgewebe zu regenerieren. Für die Regeneration der Knorpelschichten der Gelenkflächen gibt es einige arthroskopisch durchführbare Operationsmethoden:
Offene Schulteroperation
Nicht jede Erkrankung des Schultergelenks lässt sich arthroskopisch behandeln. In manchen Fällen muss die Schulter offen operiert werden. Dabei setzt der Operateur einen längeren Schnitt, sodass er das Operationsgebiet vollständig einsehen kann. Alle Indikationen für eine arthroskopische Schulteroperation können auch offen operiert werden. Manchmal wechselt der Schulterspezialist während der Operation je nach vorliegender Situation von der arthroskopischen zur offenen Operation.
Schulterendoprothesen: Endoprothetik der Schulter bei schmerzhafter Schulterarthrose
Nach schweren Frakturen des Schultergelenks oder nach Schulterarthrose ist die schmerzfreie Beweglichkeit der Schulter manchmal vollständig zerstört. In diesen Fällen kann eine Schulterprothese die Beweglichkeit wiederherstellen und den Patienten zu Schmerzfreiheit verhelfen.
Die Haltbarkeit der Schulterendoprothese ist sehr gut, da das Schultergelenk nicht zu den gewichttragenden Gelenken gehört wie zum Beispiel Hüfte oder Knie.
Auch für leichtere Formen der Schulterarthrose gibt es angepasste Lösungen: Wenn eine Gelenkfläche, z. B. das Schulterblatt, noch eine intakte Knorpelschicht aufweist, ist der Einsatz einer Teilprothese (Hemiprothese) möglich. Bei der Teilprothese der Schulter wird der Oberarmkopf nur überkront. Die Gelenkfläche des Schulterblatts bleibt erhalten.
Häufige Patientenfragen zu Schulterschmerzen an Prof. Dr. Sven Ostermeier von der Gelenk-Klinik Freiburg
Wie lange ist man mit Schulterschmerzen krankgeschrieben?
Die Dauer der Krankschreibung bei Schulterschmerzen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen unterscheidet sich die Dauer der Arbeitsunfähigkeit je nach Art und Schwere der Verletzung. Schwere Schulterverletzungen benötigen eine längere Heilungsdauer. Zum anderen ist die Dauer der Krankschreibung vom ausgeübten Beruf des Patienten abhängig. Körperlich arbeitende Menschen sind in der Regel länger krankgeschrieben als Menschen, die im Büro arbeiten. Oftmals sind Büroarbeiten bei Menschen mit leichten Schulterverletzungen bereits nach 2 bis 4 Wochen wieder möglich. Ist eine Operation notwendig, ist von einer längeren Arbeitsunfähigkeit auszugehen. Hierbei spielen auch der individuelle Heilungsverlauf und mögliche postoperative Komplikationen eine Rolle. Die Arbeitsunfähigkeit kann nach einer Operation 3 bis 6 Monate dauern, in schweren Fällen sogar noch länger.
Hilft bei Schulterschmerzen Wärme oder Kälte?
Bei vielen Arten von Schulterschmerz hilft Wärme in Form von Wärmepflastern, warmen Bädern oder Körnerkissen. Vor allem bei Muskelverspannungen kurbelt Wärme die Durchblutung an und entspannt so die Muskulatur. Liegt allerdings eine Entzündung vor, darf Wärme nicht angewendet werden, da sie den Entzündungsprozess noch beschleunigt. In diesem Fall hilft Kälte, z. B. durch Kühlpacks. Auch bei einem Schulterimpingement ist Kälte das Mittel der Wahl. Legen Sie das Kühlpack niemals direkt auf die Haut, sondern umwickeln Sie es mit einem Geschirrhandtuch o. Ä.
Wie soll man mit Schulterschmerzen schlafen?
Um die betroffene Schulter zu entlasten, sollten Sie niemals auf der schmerzenden Seite schlafen. Die beste Schlafposition bei Schulterschmerzen ist die Rückenlage oder die Seitenlage der nicht betroffenen Seite. Verwenden Sie in diesem Fall ein Seitenschläferkissen, auf dem Sie Ihren betroffenen Arm ablegen können.
Welcher Arzt behandelt Schulterschmerzen?
Ein Facharzt für Orthopädie ist die richtige Wahl zur Behandlung Ihrer Schulterschmerzen. Er besitzt die nötige Erfahrung, um die verschiedenen Erkrankungen des Schultergelenks wie beispielsweise Schulterbursitis, Schulterarthrose oder Sehnen- und Weichteilverletzungen zu diagnostizieren und zu behandeln.
Wann sollte ich mit Schulterschmerzen zum Arzt?
Sollten sich Ihre Beschwerden auch bei Schonung der betroffenen Schulter nach 1 bis 2 Wochen nicht verbessern, suchen Sie einen Arzt auf. Bei sehr starken Schmerzen, Formveränderungen des Schultergelenks oder Gefühlsstörungen im Arm oder in der Hand ist ein direkter Arztbesuch unerlässlich.
Wann muss man Schulterschmerzen operieren?
Eine Operation des Schultergelenks ist immer dann notwendig, wenn die konservative Therapie über einen längeren Zeitraum keine Besserung bringt. Einige Verletzungen erfordern fast immer einen operativen Eingriff. Dazu zählen beispielsweise Frakturen oder Sehnenrisse. Auch schwerwiegende Entzündungen wie eine Bursitis können eine Operation notwendig machen.
Welcher Sport ist sinnvoll bei Schulterschmerzen?
Einige Sportarten wie Volleyball oder Krafttraining belasten das Schultergelenk stark. Besser geeignet für Menschen mit Schulterschmerzen sind Sportarten wie Nordic Walking, Joggen, Yoga oder Radfahren. Beim Radfahren sollten Sie allerdings auf eine geeignete Sitzposition achten, bei der der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt ist. Ist der Oberkörper zu weit nach vorne geneigt, kann dies das Schultergelenk zusätzlich belasten.
Welchen BH sollte man bei Schulterschmerzen tragen?
Vor allem Frauen mit großer Oberweite leiden häufig an Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Schulterschmerzen. Durch das Gewicht der Brust kommt es zu Verspannungen und Schmerzen. Experten empfehlen, beim Kauf des BHs auf eine geeignete Passform zu achten. Dafür sollte das Unterbrustband rund um den Brustkorb auf gleicher Höhe liegen. Ein breiteres Band ist bei einer großen Brust sinnvoll, damit es am Rücken nicht durch das Gewicht der Brust nach oben gezogen wird. Achten Sie außerdem darauf, dass die Träger breit genug sind und auf der Schulter nicht einschneiden. Sie sollten stets in der Mitte der Schulter aufliegen. Lassen Sie sich im Fachgeschäft von geschultem Personal beraten.
Wohin strahlen Schulterschmerzen aus?
Neben Schmerzen, die isoliert im Schultergelenk auftreten, können die Beschwerden auch in andere Bereiche ausstrahlen. Besonders häufig sind Nacken und Arme von ausstrahlenden Schulterschmerzen betroffen. Zudem können Schulterschmerzen in die Hände, die Schulterblätter oder in den Hinterkopf ausstrahlen.
Warum treten Schulterschmerzen nachts auf?
Treten Schulterschmerzen nachts auf, sind vor allem entzündliche Prozesse ursächlich. Während tagsüber die Schulter bewegt wird, können entzündliche Botenstoffe besser abtransportiert werden. Nachts wird die Muskulatur geringer durchblutet und entzündliche Botenstoffe sammeln sich an. Typische Krankheitsbilder, die nächtliche Schmerzen verursachen, sind beispielsweise Bursitis, Frozen Shoulder, Kalkschulter oder Schulterarthrose.
Warum hat man Schulterschmerzen nach einer Bauchspiegelung?
Bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) füllt der Arzt den Bauchraum mit Kohlendioxid, um das Untersuchungsgebiet optimal einsehen zu können. Das Gas breitet sich im Bauchraum aus und übt Druck auf das Zwerchfell und den zwischen Halswirbelsäule und Bauch verlaufenden Nervus phrenicus aus. Wird dieser Nerv gereizt, kommt es oftmals zu Schmerzen im Bereich der Schultern und des oberen Rückens. Die Schmerzen klingen meistens nach 2 bis 3 Tagen wieder ab.
Warum treten bei einer Eileiterschwangerschaft Schulterschmerzen auf?
Neben Unterleibsschmerzen treten bei einer Eileiterschwangerschaft häufig auch Schulterschmerzen auf. Dies ist durch die Nähe des Eileiters zum Zwerchfellnerv (Nervus phrenicus) zu erklären. Der Nervus phrenicus innerviert unter anderem das Peritoneum, welches durch die Eileiterschwangerschaft gereizt wird. Durch die Reizung sendet Schmerzsignale an die Schulter aus.
Warum hat man nach einem Kaiserschnitt Schulterschmerzen?
Schulterschmerzen nach einem Kaiserschnitt werden durch Reizung und Irritation des Nervus phrenicus ausgelöst. Der N. phrenicus versorgt unter anderem das Zwerchfell und Teile des Bauchfells (Peritoneums). Diese sind bereits durch die Schwangerschaft gedehnt. Der operative Eingriff in die Bauchhöhle erzeugt eine weitere Irritation von Zwerchfell und Peritoneum, wodurch der Nerv gereizt wird. Der N. phrenicus entspringt einem Nervengeflecht (Plexus cervicalis), welches auch die Schulterregion sensibel versorgt. Durch seine Reizung entsteht der Schulterschmerz nach einer Bauchoperation. Diese Schulterschmerzen sind keine Komplikation und klingen normalerweise nach wenigen Tagen ab.
Warum habe ich Schulterschmerzen beim Joggen?
Schulterschmerzen beim Joggen können auf eine falsche Lauftechnik hindeuten. Viele Menschen ziehen beispielsweise unbewusst die Schultern hoch, was zu Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich führen kann. Auch die Kopfhaltung und die Armarbeit spielen eine Rolle. Vor allem Anfänger sollten die Trainingsintensität nur langsam steigern, um ihren Körper nicht zu überfordern. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie sich vor dem Lauftraining ausreichend aufwärmen und nach der Belastung dehnen.
Welche Salbe hilft bei Schulterschmerzen?
Zur oberflächlichen Anwendung sind Salben oder Gels mit entzündungshemmenden Wirkstoffen geeignet. Dazu zählen zum Beispiel nichtsteroidale Antirheumatika wie Diclofenac. Auch die natürlichen Inhaltsstoffe der Pferdesalbe wie Arnika, Rosmarin und Kampfer wirken schmerz- und entzündungslindernd sowie durchblutungsfördernd.
Welche Matratze eignet sich bei Schulterschmerzen?
Schultern und Hüfte sollten bei einer geeigneten Matratze leicht einsinken, damit die Wirbelsäule ihre natürliche gebogene Form einnehmen kann. Die Matratze darf also nicht zu hart sein. Welcher Härtegrad für Sie passend ist, richtet sich nach Ihrem Körpergewicht.
Welches Schmerzmittel hilft gegen Schulterschmerzen?
Akute und leichte Schulterschmerzen können Sie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z. B. Diclofenac, Ibuprofen) behandeln. Es gibt die Schmerzmittel als Salben zur lokalen Anwendung oder als Tabletten. Sie sollten die Schmerzmittel jedoch nicht als Dauermedikation einnehmen. Halten die Beschwerden trotz Schonung und Schmerzmitteln über mehrere Tage an, suchen Sie einen Arzt auf.
Welches Kopfkissen eignet sich bei Schulterschmerzen?
Ein optimales Kopfkissen sollte nicht zu hoch und nicht zu hart sein. Ein zu hartes Kissen stört die Durchblutung und führt zu Druckstellen. Aber auch ein zu weiches Kissen mit einer verschiebbaren Füllung ist nicht ideal, da die stützende Funktion verloren geht. Am besten geeignet für Menschen mit Schulterschmerzen ist ein mit Schaumstoff gefülltes Nackenstützkissen. Es sorgt nachts für eine ergonomische Lagerung der Wirbelsäule und verhindert, dass die Schulter mit auf das Kissen rutscht. So kann die Schulter im Idealfall in die Matratze einsinken und Verspannungen entstehen gar nicht erst.
Welches Hausmittel hilft bei Schulterschmerzen?
Bewährte Hausmittel bei Schulterschmerzen sind Wärme- und Kälteanwendungen. Vor allem spannungsbedingte Schulterschmerzen lassen sich durch Wärme behandeln. Neben Wärmflaschen, heißen Bädern oder Körnerkissen können auch pflanzliche Salben (z. B. Cayennepfeffer-Salbe, Pferdesalbe) die Durchblutung anregen und die Muskulatur erwärmen. Liegt hingegen eine Entzündung vor, ist Kälte das Mittel der Wahl.
Was haben Schulterschmerzen mit der Leber zu tun?
In unserem Körper sind alle Organe und Strukturen über Bindegewebe miteinander verbunden. So besteht auch eine bindegewebige Verbindung zwischen der Leber und der Schulter. Da die Leber rechts im Bauchraum verortet ist, äußern sich Lebererkrankungen häufig durch rechtsseitige Schulterschmerzen.
Was ist die Ursache von Schulterschmerzen, die in den Arm ausstrahlen?
Beim Schulter-Arm-Syndrom treten neben Schulterschmerzen auch Nackenschmerzen auf, die häufig bis in den Arm oder in die Hände ausstrahlen. Die Ursache liegt meist in der unteren Halswirbelsäule, wo Muskelverspannungen oder auch HWS-Bandscheibenvorfälle oder Wirbelbrüche die Beschwerden auslösen. Aber auch ein Herzinfarkt kann gleichzeitig Schmerzen in der Schulter und im Arm verursachen. Nur eine genaue Diagnose durch den Facharzt kann harmlose Muskelverspannungen von schwerwiegenden Wirbelsäulenerkrankungen unterscheiden.
Woher kommen Schulterschmerzen beim Arm heben?
Treten beim Arm heben Schulterschmerzen auf, kommen verschiedene Ursachen infrage. Neben einer Arthrose des AC-Gelenks können auch eine Kalkschulter, ein Impingement (Blockade) oder andere Auslöser für die Beschwerden verantwortlich sein. Nur eine fachärztliche Abklärung sichert die Diagnose.