MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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79194 Gundelfingen
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Der Klumpfuß ist eine meist angeborene, sehr häufige Fußdeformation bei Neugeborenen. Jungen sind häufiger als Mädchen betroffen. Ein Klumpfuß kann ein- oder beidseitig ausgeprägt sein und wird oft bereits bei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft festgestellt.
Eine familiäre Häufung wird beobachtet, aber es besteht auch ein Zusammenhang mit mütterlichem Nikotinkonsum, Fruchtwasseruntersuchungen und ethnischer Zugehörigkeit. Klumpfüße können auch sekundär als Folge anderer Erkrankungen entstehen, zum Beispiel nach Muskel-, Knochen- und Nervenverletzungen (Spina bifida), bei spastischen Erkrankungen und nach Verbrennungen. Der Klumpfuß ist eine komplexe Fehlbildung des Fußes und setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: ein Spitzfuß-Anteil mit verkürzter Achillessehne und nach unten geneigtem Fuß (Pes equinus), einer Sichelform des Vorfußes (Pes adductus), einem Hohlfuß-Anteil (Pes excavatus) und einer varischen Stellung des Fersenbeins (Pes varus). Der echte Klumpfuß darf nicht mit der Klumpfußhaltung (Kletterfüßchen) verwechselt werden, denn er ist manuell nicht vollständig in die normale Fußstellung zu bringen. Die Klumpfußbehandlung erfolgt meist mit Hilfe der Ponseti-Methode, bei der in den ersten Lebenstagen des Kindes mit einer Gipsbehandlung begonnen wird, um die verschiedenen Klumpfußkomponenten in kleinen Schritten einem Normalfuß anzugleichen. Auf die Gipsverbände folgt nach einigen Wochen eine Beinschiene, die zuerst den ganzen Tag und später nur noch nachts bis etwa zum 4. Lebensjahr getragen werden muss. Teilweise ist eine Durchtrennung der Achillessehne (Tenotomie) zur vollständigen Beseitigung des Spitzfußes notwendig. Die Erfolgsquote einer Klumpfußbehandlung nach Ponseti liegt bei ca. 90 Prozent, bei sehr schweren Fehlbildungen oder bei sogenannten “rebellischen” Klumpfüßen führen Ärzte allerdings umfangreiche Operationen wie beispielsweise einen Sehnentransfer am Mittelfuß oder die peritalare Arthrolyse durch.