- Was ist eine Talusnekrose?
- Ursachen der Talusnekrose
- Funktion und Anatomie des Sprungbeins (Talus)
- Symptome der Talusnekrose
- Diagnose der Talusnekrose
- Konservative Therapie der Talusnekrose
- Operative Therapie der Talusnekrose
- Wie sieht die Nachbehandlung bei Operation der Talusnekrose aus?
Bei einer Talusnekrose wird das Sprungbein (Talus) nicht mehr ausreichend durchblutet und stirbt ab. Das Sprungbein ist ein Fußknochen, das zusammen mit Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula) das obere Sprunggelenk (OSG) bildet. Schien- und Wadenbein umfassen dabei das Sprungbein passgenau wie eine Zange - man spricht auch von der Sprunggelenksgabel (Malleolengabel).
Die häufigste Ursache für eine Talusnekrose ist der unfallbedingte Bruch des Sprungbeins, die Talusfraktur. Da der Talus über mehrere Gelenke die Bewegungen vom Bein auf den Fuß überträgt, wirken sich Erkrankungen des Sprungbeins auf den gesamten Fuß und auch das Gangbild der Betroffenen aus. Eine Talusnekrose verläuft über verschiedene Stadien, die sich bei jedem Patienten unterschiedlich darstellt. Die Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen der Gelenk-Klinik besitzen große Erfahrung bei Diagnose und der individuell abgestimmten Behandlung der Talusnekrose.
Was ist eine Talusnekrose?
Verlauf der Talusnekrose
- Störung der Blutversorgung
- Demineralisierung des Knochens
- Einlagerung von Flüssigkeit in den Knochen (Ödeme)
- Einbrechen des Sprungbeinknochens (Stressfraktur)
- Arthrose der Talusgelenke
Die Versorgung des Knochengewebes wird durch eine eingeschränkte Blutversorgung gravierend gestört. Die Knochenzellen im Sprungbein sterben bei der nachfolgenden Nekrose ab und können ihre Aufgaben beim Knochenauf- und -umbau nicht mehr erfüllen.
Die Beschaffenheit des Sprungbeinknochens verändert sich im Verlauf einer Talusnekrose deutlich. Am Ende der Krankheitsentwicklung steht der Verlust der Knochenfestigkeit mit Verformung des Sprunggelenks und damit des Fußes. Das am stärksten von der Talusnekrose betroffene Gelenk ist das obere Sprunggelenk. Verformung und Beeinträchtigungen von Fuß- und Gelenkfunktion wirken sich auf sämtliche Gelenke im Fuß aus. Patienten mit Talusnekrose leiden unter starken Schmerzen und sehr eingeschränkter Mobilität.
Ursachen der Talusnekrose
Ursachen der Talusnekrose
Viele Ursachen können eine Durchblutungsstörung des Talus auslösen. Dazu zählen Unfälle mit Bruch des Sprungbeins (Talusfraktur) und wiederholte Überlastung mit der Bildung von kleinsten Rissen im Sprungbein (Mikrotraumen). Auch verschiedene medikamentöse Therapien wie zum Beispiel hochdosierte Präparate mit Steroidhormonen sowie die toxischen Einflüsse von Alkohol und Chemotherapeutika können das Knochengewebe schädigen und die Knochendurchblutung beeinträchtigen.
Es ist im Einzelfall für den Arzt sehr schwierig, die genauen Ursachen einer Talusnekrose zu identifizieren. Auch wenn Risikofaktoren bekannt sind, ist die individuelle Krankheitsentstehung der Talusnekrose bis heute noch nicht abschließend geklärt.
Traumatisch verursachte Talusnekrose: Durchblutungsstörung nach Talusfraktur
Die Talusfraktur (Bruch des Talus) ist einer der wichtigsten Auslöser der Talusnekrose. Der Halsabschnitt des Talus, an dem die Blutgefäße ins Sprungbein eintreten, ist eine typische Bruchstelle der Talusfraktur, da der Knochen an dieser Stelle anatomisch besonders anfällig ist.
Bei den zentralen Talusfrakturen sind Talusnekrosen ebenfalls eine häufige Folge, da hier die Gefäßversorgung des Knochens am stärksten beeinflusst wird. Biomechanisch stellt das Sprungbein den Schlussstein des Fußlängsgewölbes dar, formt den Fuß und ist als Verbindungsglied zwischen Unterschenkel und Fuß von entscheidender Bedeutung für das aufrechte Gehen.
Durchblutungsstörung ohne bekannte Ursache: avaskuläre Talusnekrose
Die idiopathische avaskuläre Talusnekrose kann unabhängig von anderen Grunderkrankungen auftreten. Hier sind ausnahmslos Mädchen bis zum Ende der Pubertät von der schleichenden Schädigung des Sprungbeins betroffen. Die genaue Ursache der avaskulären Nekrose bei Mädchen ist bisher nicht bekannt. Bei der avaskulären Nekrose wird der Knochen zunehmend weniger durchblutet (Ischämie). Das Knochengewebe stirbt ab und wird instabil. Die Folge der avaskulären Talusnekrose ist eine mögliche Knochendeformation und möglicherweise der Bruch des Sprungbeins.
Funktion und Anatomie des Sprungbeins (Talus)
Gelenke des Talus
- Oberes Sprunggelenk (OSG)
- Unteres Sprunggelenk (talocalcaneares Gelenk)
- talonaviculares Gelenk
Der Talus nimmt unter den Fußknochen eine Sonderstellung ein. Das Sprungbein besitzt keine Sehnen und keinen Muskelansatz. Ausschließlich Bänder an benachbarten Knochen halten das Sprungbein in seiner Position. Eine zusätzliche Durchblutung und Versorgung des Knochengewebes durch Sehnenansätze existiert nicht.
Zwischen Taluskörper und Taluskopf liegt der Talushals. Er bildet das Dach des Sinus tarsi, eines Knochentunnels zwischen Fersenbein (Calcaneus) und Talus. Der Sinus tarsi dient als Eintrittsstelle für Blutgefäße in den Talus. Die Durchblutung wird überwiegend über diese Gefäße sichergestellt.
Oberhalb des Talus mit der aufliegenden Sprunggelenksgabel liegt das obere Sprunggelenk (OSG). Distal grenzt der Talus an das Fersenbein (Calcaneus), mit dem er über das talocalcaneare Gelenk verbunden ist. Dieses Gelenk bildet den hinteren Teil des unteren Sprunggelenks. Nach vorne steht der Taluskopf mit dem Kahnbein (Os naviculare) in gelenkiger Verbindung. Hier sind drei Gelenkflächen an der Gelenkbildung beteiligt. Durch diese besondere Anatomie ist ein Großteil der Talusoberfläche mit Knorpel bedeckt.
Symptome der Talusnekrose
- Schmerzen im Sprunggelenk
- Schmerzen im Talusknochen
- Dumpfe oder stechende Fußschmerzen
- Schmerzen im unteren Sprunggelenk (USG), besonders beim Gehen auf unebenem Gelände
Schmerzen beim Gehen auf unebenem Gelände
Das veränderte Gangbild bei einer Talusnekrose zeigt sich insbesondere beim Gehen auf unebenem Untergrund. Das untere Sprunggelenk (USG), das von Talus und Fersenbein gebildet wird, unterstützt vor allem die seitliche Beweglichkeit des Fersenbeins auf unebenem Gelände. Ein abschüssiger Untergrund führt bei Arthrose des unteren Sprunggelenks zu stechenden Schmerzen. Ein Neigungsausgleich wird zunehmend schwerer. Bei einer Miterkrankung des oberen Sprunggelenks (OSG) kann jede Art der Fortbewegung betroffen sein. Die Talusnekrose ist daher eine Erkrankung, die Patienten sehr einschränkt und mit teilweise starken Schmerzen belastet.
Die Ursache für Talusnekrose bestimmt die Art der Schmerzen
Die Talusnekrose kann verschiedene Ursachen haben. Daher sind die Beschwerden sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie hängen vom Ausmaß des Schadens, der Gelenkbeteiligung und dem Verlauf ab.
Nach einem Unfall ergeben sich also ein anderer Verlauf und andere Symptome als bei einer spontanen Nekrose:
- stechende oder dumpfe Schmerzen als Folge eines Knochenödems
- Schmerzen als Folge einer Arthrose eines der Talusgelenke
- Schmerzen als Folge einer Stressfraktur des nekrotischen Knochengewebes
Stechende Schmerzen als Folge eines Talusödems
Schmerzen im Knochen können bei der Talusnekrose durch ein beginnendes Knochenödem entstehen. Bei einem Knochenödem dringt Flüssigkeit ins Innere des Knochens ein und verursacht dort durch den entstehenden Druck Schmerzen. Diese Schmerzen können sich als tiefliegender Druckschmerz, aber auch als stechender Schmerz bemerkbar machen. Belastung verstärkt die Schmerzen anfangs nicht. Die belastungsabhängigen Sprunggelenkbeschwerden resultieren später aus der veränderten Belastbarkeit des erkrankten Knochen durch die Nekrose. Die Talusnekrose kann - besonders, wenn sie nur einen kleinen Teil des Talus betrifft,- zu Beginn der Krankheitsentwicklung beschwerdefrei sein.
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Knochenschmerzen als Folge einer Arthrose des Talus
Durch Schädigung des Knochens kann auch eine Gelenkfläche zerstört werden: Dann ist das benachbarte Gelenk ursächlich für den Sprunggelenkschmerz. Die Arthrose der Talusgelenke kann durch eine Fraktur des Talus unter Beteiligung der Gelenkflächen entstehen: Die Stufenbildung führt zu einer starken Knorpelabnutzung. Diesen Verschleißprozess unter Beteiligung von Knochen und Knorpel nennt man Osteochondrose. Eine Osteochondrose tritt vor allem nach Fersenbeinfraktur (Calcaneusfraktur) im unteren Sprunggelenk zwischen Talus und Fersenbein auf. Dabei können sich Knochen-Knorpel-Bruchstücke (Dissekate) in den Gelenkspalt absiedeln und eine Blockade des Sprunggelenks auslösen.
Häufig ist eine Arthrose im unteren Sprunggelenk zwischen Talus und Fersenbein (talokalkaneare Arthrose). Bewegungseinschränkungen und Störungen des Gangbildes sind bei der Talusnekrose entweder von Anfang an Folge einer Fraktur mit Gelenkschädigung oder Narben oder sie erfolgen, wenn die Nekrose den Knochen unter dem Gelenk befällt und sich daraus eine Schädigung des Gelenks ergibt.
Das veränderte Gangbild bei einer Talusnekrose ist besonders beim Gehen auf unebenem Gelände ausgeprägt. Ist das obere Sprunggelenk erkrankt, kann jede Art des Gehens betroffen sein.
Sprunggelenksschmerzen als Folge einer Stressfraktur des Talus
Stressbrüche infolge einer Überlastung des abgestorben Knochens lösen oft Knochenschmerzen aus. Durch die Nekrose wird Knochengewebe abgebaut und der Talus verliert die stabilisierenden Kalkeinlagerungen (Demineralisierung). Als Folge wird er anfälliger für Knochenbrüche (Frakturen).
Diagnose der Talusnekrose
Bei der klinischen Untersuchung betrachtet der orthopädische Spezialist Form und Funktion des Sprunggelenks. Er achtet auf Beweglichkeit, die Beinachse im Sprunggelenk und schmerzhafte Bewegungsblockaden (Sprunggelenksimpingement).
Nach der äußeren Inspektion, der Tastuntersuchung und einer Beweglichkeitsprüfung durch den Fußspezialisten sind die Befunde der bildgebenden Verfahren wesentlich für die exakte Diagnose.
Bildgebende Verfahren zur Untersuchung der Talusnekrose
Die Röntgenuntersuchung zeigt bei einer Talusnekrose bereits charakteristische Veränderungen mit Aufhellungen des Knochens aufgrund der Demineralisierung.
Besonders hilfreich für die Untersuchung von Knochenveränderungen sind Schnittbildverfahren, die mit Röntgenstrahlung arbeiten. Neben dem Kernspin (MRT) und SPECT ist besonders die digitale Volumentomographie (DVT) des Sprunggelenks wertvoll, um die charakteristischen Veränderungen im Innern des Sprungbeins darzustellen.
Die Knochenszintigrafie ist durch ihre verschiedenen Aufnahmezeiten ebenfalls hilfreich. Sie hilft dem behandelnden Orthopäden, die Verteilung der Nekrose und auch die Risiken einer Frakturierung besser abschätzen zu können.
Nach einem Kollaps des Knochens unter dem Gelenkknorpel (subchondraler Knochen) kann nur das DVT (digitale Volumentomografie) die genaue Lage und Belastung der Knochenstrukturen darstellen. Das Röntgenbild als Überlagerungsbild ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, die häufig aber – anders als die hochauflösende röntgenbasierte Schnittbilddiagnostik wie DVT oder CT – nicht die gesamte Situation der Strukturen darstellt. Daher ist ein Röntgenbild für eine Therapieentscheidung oft nicht ausreichend.
Komplexe Schmerzentstehung: diagnostische Injektion von Betäubungsmittel
Teilweise entstehen die Schmerzen in benachbarten Gelenken. Mithilfe einer Schmerzmittelinjektion können wir den genauen Ort der Schmerzentstehung ermitteln. Häufig lassen sich Sprunggelenksschmerzen auch durch eine Injektion betäuben und möglicherweise behandeln.
Diese Schmerzen werden dann, wie bei einer Sprunggelenkarthrose, durch Belastung ausgelöst. Sie verstärken sich meist bei Bewegung, können aber auch in Ruhe auftreten.
Ursächlich für die Sprunggelenkschmerzen können Stufen in der Gelenkfläche sein, die nach Unfall oder auch durch die Verformung des Talus entstehen können. Bewegungseinschränkungen sind bei der Talusnekrose entweder von Anfang an Folge einer Fraktur mit Gelenkschädigung oder Narben oder sie erfolgen, wenn die Nekrose den Knochen unter dem Gelenk befällt und damit eine Schädigung des Gelenkes vorliegt.
Konservative Therapie der Talusnekrose
Konservativ:
- Entlastung mit Unterarmgehstützen
- Entlastung mit Entlastungsschuh oder Schiene
- Physiotherapie
- Injektionstherapie mit Schmerzmitteln
- Knochenstimulation mit Ultraschall
- Medikamentöser Knochenaufbau (Biphosphonate)
Die Behandlung der Talusnekrose ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Da diese Erkrankung insgesamt selten ist und es wenige wissenschaftlich verlässliche Daten gibt, beschreiben wir unsere erfahrungsbasierte Behandlungsstrategie.
Die konkrete Behandlungsentscheidung ist abhängig von Stadium und Ausmaß der Talusnekrose:
Wir müssen zunächst durch eine eingehende Diagnose herausfinden, wie ausgeprägt die Nekrose ist. Ist sie lokal begrenzt oder ist bereits der gesamte Talus vom Knochensterben betroffen?
Woher kommt der Schmerz? Der Schmerz kann in jedem einzelnen der zahlreichen Gelenke des Talus oder aber im Knochen selbst entstehen. Bei der Talusfehlstellung nach Fraktur mit einer Stufe im Gelenk ist die Situation therapeutisch anders zu bewerten als bei einer zwar guten Stellung, aber zunehmender Verformung des Talus.
- Besteht bereits ein Kollaps?
- Ist der abgestorbene Knochen noch stabil oder bricht er schon zusammen?
- Muss eine Behandlung des Knochens chirurgisch erfolgen?
- Oder können wir durch Betäubungsspritzen in die Gelenke unterhalb des Sprungbeins oder ins obere Sprunggelenk den Schmerz noch erfolgreich therapieren?
Konservative Therapie der großvolumigen Talusnekrose
Bei einer großvolumigen Talusnekrose ohne Gelenkflächenbeteiligung und ohne Kollaps des Knochens ist möglicherweise eine spontane Wiederdurchblutung möglich. Der Knochen unter den Gelenkflächen sollte keine Frakturen erkennen lassen. Wir verschreiben eine Schiene zur Entlastung und spezielle Mobilitätshilfen (Scooter). Der Talus benötigt eine Ruhigstellung und eine Entlastung. Wir setzen zusätzlich einen Knochenstimulator ein, der mit Ultraschall arbeitet: Mehrere Stellen am Knochen werden 20 Minuten täglich behandelt.
Eine Entlastung des Sprungbeins nach Fraktur oder bei Nekrose wird auch heute noch empfohlen. Jedoch ist die längerfristige Entlastung des betroffenen Fußes immer mehr umstritten. Die Entlastung fördert die Demineralisierung des Knochens. Wir empfehlen daher nach einer Talusfraktur fast immer eine schmerzadaptierte funktionelle Behandlung, um keinen entlastungsbedingten Knochenabbau zu provozieren. Bei der funktionellen Behandlung wird der Talusknochen teilbelastet und dadurch der Knochenstoffwechsel gefördert.
Weiterhin empfehlen wir Medikamente, die den Knochenaufbau fördern (Bisphosphonate), für mindestens 6 Monate. Diese wirken dem Knochenabbau entgegen, wodurch der Knochen beschleunigt wieder aufgebaut wird. So können wir trotz der Größe des Defektes häufig noch operative Maßnahmen vermeiden.
Operative Therapie der Talusnekrose
- Core-Dekompression (Anbohren)
- Osteosynthese (Knochenverpflanzung)
- Operative Stabilisierung nach Talusfraktur
Führen die Betäubungsspritzen in die Gelenke zu keiner Besserung der Sprunggelenkssscmerzen, ist die Schmerzentstehung im Inneren des Talusknochens gesichert. In diesem Fall muss eine operative Behandlung zur Therapie der Talusnekrose erfolgen.
Operation der begrenzten (fokalen) Talusnekrose
Eine Behandlung einer begrenzten Talusnekrose wird mittels Anbohrung des Talusknochens ("Core-Dekompression") durchgeführt. Zudem kann die Verpflanzung körpereigenen Knochens den durch Nekrose zerstörten Knochen therapieren. Häufig gewinnt man dazu etwas körpereigenes Knochengewebe aus dem leicht zugänglichen Beckenkamm des Patienten.
Operative Prävention der Talusnekrose nach Talusfraktur
Die Nekrose des Talus ist häufig Folge und Komplikation eines Knochenbruchs. Je nach Art der Talusfraktur liegt die Nekroserate zwischen 10% und 100 %. In 75 % der Fälle tritt nach einer Nekrose oder Fraktur eine Arthrose auf. Eine Verhinderung der Nekrose ist also wichtig, um die Gelenke des Talus zu retten. Bei Frakturen des Talus liegt die größte Chance zur Prävention der Talusnekrose oder des Sprungbeintodes in einer raschen Versorgung des gebrochenen Sprungbeins. Innerhalb der ersten 6 Stunden nach dem Unfall stehen die Chancen für eine komplikationsfreie Versorgung der Talusfraktur am besten. Hier kann die schonende Operation wichtig sein, um eine Talusnekrose zu vermeiden. Bei dieser Methode bringt der Operateur die Bruchfragmente des Talus wieder in die korrekte Position.
Wie sieht die Nachbehandlung bei Operation der Talusnekrose aus?
Die wesentliche Frage der Behandlung und damit der Nachbehandlung wird durch die Größe des abgestorbenen Knochenanteils bestimmt. Wir versuchen, unsere Patienten spätestens 16 Wochen nach der Frakturversorung wieder voll belasten zu lassen. Sind nur Teile des Talus nekrotisch, können diese nach 12 bis 24 Monaten spontan revaskularisieren, also die Neubildung von Blutgefäßen einsetzen. Bestehen nur teilweise nekrotische Talusabschnitte können diese nach 12 bis 24 Monaten auch spontan revaskularisieren: Revaskularisierung isr das Wiederherstellen der Durchblutung durch Wiedereinwachsen von Blutgefäßen in den Talus.
Kommt es durch die Schwächung der Tragfähigkeit und Stabilität des Knochens zu einem Zusammenbrechen (Kollaps) des nekrotischen Talus, ist eine Stabilisierung in einer guten Stellung mit Versteifung unter Einsatz von Ersatzknochen und Knochenspänen hilfreich und unumgänglich. Dies verhindert schwere Deformitäten des Fußes und eine Störung der Bewegungsabläufe beim Abrollen des Fußes.
Operation bei Knorpelschaden und Schädigung der Gelenkflächen
Nach einer deutlichen Beschädigung der Gelenkflächen des Talus kann häufig nur noch eine Versteifung (Arthrodese) der Talusgelenke helfen.