Inhalte zur Luxation des Ellenbogens

  1. Wie kommt es zur Luxation des Ellenbogens
  2. Woran erkennt man Instabilität im Ellenbogen?
  3. Radiusköpfchenfraktur
  4. Ellenbogenluxation
  5. Brüche des Kronenfortsatzes am Ellenbogen
  6. Ellenbogensteife
  7. Posteriore laterale Rotationsinstabilität

Wie kommt es zur Luxation des Ellenbogens

Eine Luxation des Ellenbogens entsteht durch Sturzereignisse. Dabei fängt sich der Mensch instinktiv mit den Armen und den Händen ab, um Verletzungen von Kopf und Gesicht zu vermeiden.

Die dabei auftretende Energie muss von der Hand, dem Unter- und dem Oberarm aufgenommen werden. Der größte Teil der Sturzenergie wird durch den Radius (Speiche) im Bereich des Handgelenkes aufgenommen und dann zum Ellenbogengelenk weitergeleitet, wo es typischerweise zu Radiusköpfchenfrakturen (Radiuskopfbruch) oder Ellenbogenluxationen kommen kann.

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Die häufigsten Verletzungen finden sich dabei im Bereich der Handgelenke mit Bruchverletzung. Allerdings finden sich auch oft übersehene und erst später erkannte Verletzungen von Bandstrukturen im Ellenbogengelenk, die dem Patienten langanhaltend Probleme machen können.

Woran erkennt man Instabilität im Ellenbogen?

Instabilitäten im Ellenbogengelenk sind, weil in ihrer Gesamtzahl doch gering, schwierig zu erkennen und äußern sich zum Teil in unspezifischen Ellenbogengelenksbeschwerden. Die Patienten berichten dabei meistens über chronische Schmerzen im Ellenbogengelenk in Verbindung mit klickenden oder knackenden Geräuschen (Krepitation) bei der Extension. Typischerweise beim Aufstehen aus dem Sitzen, wenn der Patient sich an den Armlehnen abstützt, treten diese Geräusche und Schmerzen im Ellenbogengelenk auf.

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Radiusköpfchenfraktur

Der Radiuskopfbruch stellt eine relativ typische Verletzung nach Sturz auf den ausgestreckten Arm dar. Aufgrund der Kraftweiterleitung durch die Speiche stößt der Radiuskopf gegen den Gelenkpartner (Capitulum). Hier kann nun die Sturzenergie absorbiert, oder der Radiuskopf rutscht unter das Capituluim unter renkt sich aus dem Gelenk aus (Luxation), was den Beginn einer vollständigen Luxation des Ellenbogengelenkes darstellen kann oder durch das Anstoßen am Capitulum bricht der Radiuskopf.

Die Behandlung des Radiuskopfbruch ist dabei Abhängig von der Anzahl der Bruchteile und von deren Verschiebung. Einfache nicht verschobenen Brüche werden konservativ behandelt. Ist eine Verschiebung der Fragmente eingetreten kann die Verschraubung (Osteosynthese) notwendig sein. Bei Trümmerbrüchen, wo mehrere Bruchfragmente vorliegen, kann auch der Einbau einer Radiuskopfprothese notwendig werden um eine Stabilität des Gelenkes zu erreichen.

Von den Radiuskopfprothesen sind die Ellenbogenprothesen abzugrenzen, welche bei einer fortgeschrittenen Arthrose verwendet werden und das gesamte Ellenbogengelenk bei Schmerzen und Arthrose ersetzen. Die Radiuskopfprothese ersetzt nur den Radiuskopf.

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Ellenbogenluxation

Je nach Art, Richtung und Schwere der Luxation sind mehrere Bänder verletzt, auch knöcherne Gelenkpartner können gebrochen (fraktuiert) sein, was die Instabilität des verletzten Gelenkes erhöht.

Ellenbogenluxationen sind potentiell schwerwiegende Verletzungen und sollten von erfahrenen Ärzten behandelt werden. Dabei ist bei reinen Bandverletzungen eine konservative Therapie mit früher Mobilisation des Gelenkes möglich. Begleitende Knochenbrüche müssen genau analysiert und häufig operiert werden, damit eine Instabilität und etwaigen Fehlstellung vermieden werden kann.

Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung eines stabilen Gelenkes, um eine frühe Mobilisation und Bewegungsmöglichkeit im Ellenbogengelenk zu ermöglichen und damit einer Steifheit des Ellenbogengelenkes vorzubeugen.

Brüche des Kronenfortsatzes am Ellenbogen

Isolierte Brüche des Kronenforsatzes (Processus coronoideus) sind selten. Häufig stellen sie ein indirektes Zeichen einer schwerer wiegenden Bandverletzung nach einem Unfall dar. In Kombination mit Radiuskopfbrüchen und einer Bandverletzung werden sie auch als Terrible-Triade des Ellenbogens bezeichnet, da diese Verletzungskombination mit einem hohen Instabilitätsgrad einhergeht.

In eigenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass bei stabiler Befestigung des Bruchs des Kronenfortsatzes und gleichzeitiger Versorgung der weiteren Verletzungen gute Ergebnisse zu erwarten sind.

Ellenbogensteife

Die Ellenbogensteife kann knöchern oder rein weichteilig bedingt sein. Am häufigsten kommt es nach Verletzungen zu einer Steife. Seltener kann aber auch eine fortschreitende Arthrose die Ursache sein.

Eine genaue Analyse der zu dieser Situation geführten Umstände ist essentiell um die Ursache gezielt zu behandeln. Hierzu werden MRT und CT-Untersuchungen durchgeführt. Ist die Ursache erkannt kann eine operative Behandlung zu einer Verbesserung des Bewegungsausmaß führen.

Diese wird in der Regel arthroskopisch durchgeführt. Eine anschließende intensive Krankgengymnastik ist aus unserer Sicht jedoch genauso notwendig um das bei der Operation erreichte Bewegungsausmaß zu erhalten und einer erneuten Einsteifung zu vermeiden.

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Posteriore laterale Rotationsinstabilität

Eine häufige Verletzungsform ist die sogenannte hintere äußere Rotationsinstabilität oder auf englisch formuliert "posterior lateral rotary instability".

Klinisch findet sich eine Instabilität mit Aufklappung im Varussinne: das bedeutet, dass das äußere Bandsystem durch Verletzung gerissen oder verlängert ist, so dass hier der Ellenbogen durch den Arzt bei der Untersuchung aufgeklappt werden kann.

Des weiteren bieten sich typische klinische Tests, die eine derartige Verletzung darstellen können. Neben der klinischen Untersuchung zeigen sich gegebenenfalls im Röntgenbild knöcherne Ausrisszeichen im Verlauf des Bandes.

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Die endgültige Diagnose kann dann durch eine entsprechende kernspintomographische Untersuchung erfolgen.