1. Warum sind orthopädische Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll?
  2. Wer profitiert von der Vorsorge?
  3. Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
  4. Diagnostik als Basis der Therapie
Kalender mit Termin zur Vorsorgeuntersuchung Durch Vorsorgeuntersuchungen lassen sich orthopädische Probleme frühzeitig erkennen und behandeln. © Zerbor, Adobe

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es Ihrem Bewegungsapparat in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren gehen wird? Rückenschmerzen, Gelenkverschleiß oder Fehlhaltungen schleichen sich oft unbemerkt ein – bis sie plötzlich zur Belastung werden. Doch das muss nicht sein! Durch gezielte Vorsorgeuntersuchungen lassen sich viele orthopädische Probleme frühzeitig erkennen und behandeln.

Warum sind orthopädische Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll?

Viele Erkrankungen des Bewegungsapparates entstehen durch Fehlhaltungen, Überlastung oder genetische Veranlagung. Auch Fehlstellungen der Beinachse oder der Füße (z. B. Knick-Senkfuß) spielen eine Rolle. Eine frühzeitige Diagnose kann schwere Folgeschäden wie Arthrose verhindern und die Behandlungschancen verbessern.

Wer profitiert von der Vorsorge?

Besonders folgende Gruppen profitieren von regelmäßigen Untersuchungen:

  • Kinder und Jugendliche: Zur Erkennung von Haltungsschäden, Skoliose oder Wachstumsstörungen. Die Skelettalterbestimmung kann helfen, Wachstumsprognosen zu erstellen und eventuelle Entwicklungsverzögerungen oder -beschleunigungen zu erkennen.
  • Sportler: Zur Vermeidung von Überlastungsschäden und zur Leistungsoptimierung. Sporttauglichkeitstests sind hierbei besonders wichtig, um Verletzungsrisiken zu minimieren und individuelle Trainingspläne zu erstellen.
  • Berufstätige mit hoher Belastung: Menschen mit sitzenden oder schweren körperlichen Tätigkeiten sind besonders gefährdet.
  • Ältere Menschen: Zur Früherkennung von Arthrose oder Osteoporose. Die Knochendichtemessung spielt hierbei eine zentrale Rolle, um das Frakturrisiko zu bestimmen und frühzeitig therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Je nach Risikogruppe und individuellen Beschwerden gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden:

Diagnostik als Basis der Therapie

Aus den Ergebnissen der Vorsorgeuntersuchungen können bei Bedarf frühzeitig Therapieempfehlungen abgeleitet werden. Je früher eine orthopädische Erkrankung festgestellt wird, desto besser lässt sie sich in der Regel behandeln. In frühen Stadien helfen häufig Hilfsmittel wie Einlagen, Korsetts oder Orthesen. So lassen sich Operationen und künstlicher Gelenkersatz vermeiden oder hinauszögern.

Neben der ärztlichen Vorsorge können Patienten durch eine aktive Lebensgestaltung und eine gesunde Ernährung viel zur Prävention beitragen. Empfehlungen umfassen regelmäßige gelenkschonende Bewegung (z. B. Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking), Teilnahme an Gesundheitskursen (z. B. Rückenschule, Fußschule) und die Integration von Bewegung in den Alltag, z. B. Treppensteigen statt Aufzug nehmen.