1. Anatomie: Knochen der Hand
  2. Welcher Arzt behandelt Handschmerzen?
  3. Handschmerzen: Erkrankungen der Hand und der Finger
Hand Die Hand ist sehr komplex aus vielen Knochen, Sehnen, Bändern, Nerven und Muskeln aufgebaut. © peterschreiber.media, Fotolia

Keine Hand gleicht der anderen, nicht einmal die linke der rechten. Das Kleinkind lernt zuerst mit den Händen, indem es Dinge begreift und erfasst. Über die Hände treten wir in Kontakt mit der Umwelt – wir streicheln, befühlen und fassen an. Gehirn und Hand stehen in einem engen Zusammenhang. Da Handschmerzen und die Erkrankungen der Hand sehr verschieden sind, erfordern sie eine besondere Beachtung und spezielle Ausbildung des Orthopäden.

Anatomie: Knochen der Hand

Anatomie der Hand Die menschliche Hand besteht aus Handwurzel, Mittelhand und den Fingergliedern. Eine häufige Ursache für Handschmerzen ist die Rhizarthrose, der Gelenkverschleiß im Daumensattelgelenk (Kreis). © bilderzwerg / fotolia

Funktionell stellt die Hand ein höchst komplexes Zusammenspiel von Einzelknochen, Sehnen, Bändern, Muskeln, Nerven und Gelenken dar. Die Handwurzel (Carpus) besteht aus acht Handwurzelknochen (Kahnbein, Mondbein, Dreieckbein, Erbsenbein, großes Vieleckbein, kleines Vieleckbein, Kopfbein, Hakenbein), die gelenkig miteinander verbunden sind. Diese Knochen liegen in zwei Reihen angeordnet und bilden mit Speiche und Elle das Handgelenk.

An die Handwurzel schließt sich die Mittelhand an, die aus fünf lang gestreckten Mittelhandknochen besteht. Den frei beweglichen Teil der menschlichen Hand stellen die fünf Finger mit ihren insgesamt 14 Fingerknochen dar – zwei für den Daumen und je drei für die anderen vier Finger.

Wie funktioniert die Bewegung der Hand?

Die Muskulatur der Hand ist sehr komplex, wobei sie nur einen Teil der Bewegung in der Hand ermöglicht. Die meisten der 33 an der Handbewegung beteiligten Muskeln liegen im Unterarm. Diese entsenden ihre Sehnen zur Kraftübertragung in die Hand.

Eine Gruppe von kräftigen Muskeln in der Handfläche bildet den Daumenballen (Thenar) und ellenseitig den Kleinfingerballen (Hypothenar). Kleinere Muskeln liegen eingebettet zwischen den Mittelhandknochen.

Wie ist die Hand mit Nerven versorgt?

Drei Nerven versorgen die Hand: der Ellennerv (Nervus ulnaris), der Mittelarmnerv (Nervus medianus) und der Speichennerv (Nervus radialis). Die Blutversorgung erfolgt über die Speichenarterie (Arteria radialis) und die Ellenarterie (Arteria ulnaris), die miteinander verbunden sind.

Eine robuste Sehnenplatte (Palmaraponeurose) schützt die Handfläche und erlaubt ihr einen kraftvollen Griff. Zahlreiche Sensoren an den Fingerenden ermöglichen die ungewöhnlich hohe Präzision der menschlichen Hand. Allein in der Handinnenfläche nehmen etwa 17.000 Fühlkörperchen (140 pro cm²) Druck-, Bewegungs- und Vibrationsreize auf.

Welcher Arzt behandelt Handschmerzen?

Bei Handschmerzen sollten Sie einen Facharzt für Orthopädie aufsuchen, der im besten Fall auf Erkrankungen der Hand spezialisiert ist. Der Handspezialist untersucht die Hand und ihre Gelenke auf Anzeichen für Arthrose, Reizzustände oder Störungen der Beweglichkeit.

Handschmerzen: Erkrankungen der Hand und der Finger

Anatomie des Karpaltunnels Eine häufige Erkrankung im Bereich der Hand ist das Karpaltunnelsyndrom. © Henrie, Adobe Stock

Durch die enorme Komplexität der Hand als Instrument und Sinnesorgan sind Erkrankungen im Bereich der Sehnen und Nerven keine Seltenheit. Sie können aufgrund der Bedeutung der Hand im Alltag den Betroffenen enorm beeinträchtigen. Folgende Erkrankungen von Hand und Fingern treten in unserer Praxis häufig auf:

Literaturangaben
  • Eisner, W. (2019). Stellenwert der Neuromodulation bei Funktionsstörungen der Hand. Manuelle Medizin, 57(1), 21–29.
  • Hohmann, G. (2013). Hand und Arm: ihre Erkrankungen und deren Behandlung. Springer-Verlag
  • Müller, W., & Zeidler, H. (2013). Differentialdiagnose rheumatischer Erkrankungen. Springer-Verlag.
  • Rehabilitation in Orthopädie und Unfallchirurgie: Methoden – Therapiestrategien – Behandlungsempfehlungen (German Edition). (2004) (1 ed). Springer.
  • Minimally Invasive Surgery in Orthopedics. (2009) (1st Editio ed). Springer.
  • Springorum, H. R., Baier, C., Götz, J., Schwarz, T., Benditz, A., Grifka, J., & Heers, G. (2017). Klinische Untersuchung des Handgelenkes und der Hand. Der Schmerz, 31(2), 179–193.