
Muskeln sind kontraktile Einheiten, die sowohl Bewegungen des Skelettsystems als auch wichtige Funktionen innerer Organe wie Atmung, Herzschlag und die Darmperistaltik ermöglichen. Der menschliche Bewegungsapparat umfasst über 600 Skelettmuskeln. Der kleinste davon ist der nur etwa 7 mm lange Musculus stapedius im Mittelohr, der laute Geräusche dämpft. Der größte ist der Musculus gluteus maximus, der das Becken stabilisiert und die Hüfte streckt. Er wird bei einem erwachsenen Mann bis zu 40 cm lang und 15 cm breit.
Muskelgewebe kann durch mechanische Überlastung oder Traumata, etwa bei Unfällen, leicht verletzt werden. Besonders im Sport sind Überdehnungen, Zerrungen, Muskelfaserrisse und Mikrorisse häufig. Grundsätzlich besitzt Muskelgewebe eine gute Regenerationsfähigkeit. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Verletzungen frühzeitig erkannt und optimal behandelt werden.
Muskeln: Aufbau und Funktion

Skelettmuskeln bestehen aus vielen Muskelfasern, die zu Muskelfaserbündeln zusammengefasst sind und von speziellem Bindegewebe, den Faszien, umgeben sind. In der Regel hat jeder Muskel mindestens einen Muskelkopf (Ursprung) und einen Muskelbauch. Muskelkopf und Muskelansatz sind meist über Sehnen mit den Knochen verbunden. Manche Muskelteile entspringen aber auch direkt „fleischig“ am Knochen, dazu gehören z. B. Teile des Musculus deltoideus oder der Musculus latissimus dorsi.
Die kleinste funktionelle Einheit eines Muskels ist das Sarkomer, das aus den kontraktilen Eiweißen Aktin und Myosin besteht und für die Muskelkontraktion verantwortlich ist. Durch die regelmäßige Anordnung der Myofilamente erscheinen Skelettmuskeln unter dem Mikroskop als quergestreift.
Die Muskelfasern enthalten mehrere Zellkerne und bilden zusammen einen funktionellen Verbund, der die Muskelkraft erzeugt. Gesteuert wird die Muskulatur über Nerven, dies geschieht sowohl bewusst und willkürlich (z. B. wenn wir uns bewegen) als auch unbewusst bzw. autonom (z. B. bei Atmung und Herzschlag).
Die Skelettmuskulatur ermöglicht die bewusste Bewegung des Skeletts und spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Körperhaltung. Muskeln arbeiten oft paarweise als Agonisten und Antagonisten, das heißt, sie erzeugen Bewegungen in entgegengesetzten Richtungen. Ein Beispiel dafür sind der Musculus biceps und der Musculus triceps am Arm: Der Bizepsmuskel beugt den Arm, der Trizepsmuskel streckt ihn. Ist der eine Muskel angespannt (kontrahiert), muss sein Gegenspieler entspannen.
Welcher Arzt hilft bei Muskelschmerzen?
Muskeln gehören wie die Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder zum Bewegungsapparat. Für die Behandlung ihrer Verletzungen sind Fachärzte für Orthopädie und Sportmedizin sowie Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin zuständig. Sie weisen mit ihrer Expertise die für eine umfassende Diagnostik und eine individuell abgestimmte Therapie besten Voraussetzungen mit.
Muskelverletzungen
Durch Sport und Unfälle kann es zu folgenden Verletzungen der Muskulatur kommen: