- Ursachen des Golferarms
- Symptome: Welche Schmerzen verursacht ein Golferellenbogen?
- Diagnostik: Wie erkennt der Arzt den Golferellenbogen?
- Konservative Therapie des Golferarms
- Übungen zur Behandlung des Golferellenbogens
- Operation des Golferarms
- Prognose des Golferellenbogens
- Häufige Patientenfragen zum Golferellenbogen an PD Dr. Marquaß von der Gelenk-Klinik Freiburg
Synonyme zum Golferellenbogen:
- Golferarm
- Werferellenbogen
- Epikondylitis humeri ulnaris
- Epikondylitis humeri medialis
Beim Golferarm oder Golferellenbogen sind die Muskelansätze auf der Innenseite des Ellenbogens gereizt oder geschädigt. Oft liegt die Ursache in einer Überbelastung der Sehnen. Dies kommt nicht nur bei Golfspielern vor, sondern wird deutlich häufiger bei bestimmten Berufs- und Alltagstätigkeiten ausgelöst.
Betroffene Patienten leiden unter Ellenbogenschmerzen an der Innenseite. Die Beugung des betroffenen Handgelenks ist nur eingeschränkt möglich. Im Gegensatz dazu sind beim Tennisellenbogen die Sehnenansätze der Hand- und Fingerstreckmuskeln an der Außenseite des Ellenbogens schmerzhaft gereizt.
Nach genauer Diagnostik durch die Ellenbogenspezialisten der Gelenk-Klinik steht Patienten mit Golferarm eine Vielzahl an konservativen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Ein operativer Eingriff ist nur sehr selten notwendig. Die Beschwerden des Golferellenbogens klingen in den allermeisten Fällen nach adäquater konservativer Therapie vollständig wieder ab.
Ursachen des Golferarms
Welche Belastungen verursachen typischerweise einen Golferellenbogen?
- häufige Dreh- und Schraubbewegungen, z. B. bei Mechanikern
- langes Arbeiten in Fehlhaltung, z. B. bei nicht-ergonomischer Bildschirmarbeit
- über längere Zeit ausgeführte Beugebewegungen der Hände, z. B. beim Malern, Holzhacken, Schneiden von Zutaten
- ruckartiges Belasten von Hand und Unterarm, z. B. beim Golfabschlag und bei Wurfsportarten
Der Oberarm (Humerus) besitzt an seinem ellenbogennahen Ende zwei kräftige Knochenverdickungen, die sogenannten Epikondylen. Sie dienen als Sehnenansatzpunkte für die Muskulatur von Unterarm und Hand. Beim Golferarm (medizinisch Epikondylitis humeri medialis) spielt der mediale Epikondylus auf der Kleinfingerseite eine entscheidende Rolle.
Welche Muskeln sind beim Golferellenbogen betroffen?
Am medialen Epikondylus befinden sich die Sehnenansätze von Muskeln, die für die Hand- und Fingerbeugung und die Einwärtsdrehung des Unterarmes verantwortlich sind. Im Speziellen handelt es sich um folgende Muskeln:
- speichenseitiger Handbeugemuskel (Musculus flexor carpi radialis)
- langer Hohlhandsehnenspanner (Musculus palmari longus)
- ellenseitiger Handbeugemuskel (Musculus flexor carpi ulnaris)
Am Übergang von Knochen zu Sehnen kann es durch Verkürzung oder Verspannung der Muskulatur zur Überlastung kommen. Häufig ausgeführte, monotone Bewegungen führen am Sehnenansatz zu entzündlichen Veränderungen. Es entstehen kleine Verletzungen im Muskel- oder Bindegewebe (Mikrotraumata). Die Betroffenen leiden unter Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.
Zusätzlich zur Unterarmmuskulatur gelten ein nicht ausreichend stabilisierter Schultergürtel und mangelnde Körperspannung als auslösende Faktoren für einen Golferarm.
Symptome: Welche Schmerzen verursacht ein Golferellenbogen?
Symptome des Golferellenbogens:
- belastungsabhängige Schmerzen an der Ellenbogeninnenseite
- Schwellung und Rötung
- mittelfristig Schmerzen bereits in Ruhephasen
- in Hand oder Schulter ausstrahlende Schmerzen
- erschwertes Zugreifen
Zu Beginn der Erkrankung machen sich die entzündlichen Veränderungen als Schmerzen bei bestimmten Bewegungen bemerkbar. Spannen Patienten die gereizten Muskelgruppen an oder belasten diese, verspüren sie akute Schmerzen, die allerdings bei Entlastung schnell wieder abklingen.
Wenn die Entzündung am Muskelansatz fortschreitet, wird der betroffene Ellenbogen an der Innenseite druckempfindlich. Er kann gerötet, warm und geschwollen sein. Mit der Zeit schmerzt der Ellenbogen nicht nur bei Belastung, sondern bereits in Ruhephasen und nachts. Die Symptome können sich bis in die Hand oder die Schulter ausbreiten. Viele Patienten berichten, dass ihnen kräftiges Zugreifen mit der erkrankten Hand – wie beispielsweise bei einem Händedruck oder dem Halten von Gegenständen – kaum noch möglich ist.
Diagnostik: Wie erkennt der Arzt den Golferellenbogen?
Differentialdiagnosen zum Golferarm:
Es gibt eine Reihe anderer Erkrankungen, die neben einem Golferarm für Beschwerden im Ellenbogengelenk verantwortlich sein können. Daher empfiehlt es sich für Patienten, möglichst frühzeitig einen Facharzt zu konsultieren.
Ansprechpartner für Ellenbogenschmerzen: der Facharzt für Orthopädie
Der orthopädische Spezialist klärt ab, ob zum Beispiel eine Entzündung der Schleimbeutel im Gelenk (Bursitis), eine durch Überlastung aktivierte Arthrose (Gelenkverschleiß) oder eine Gelenkblockade durch Sehnen oder Muskeln (Impingement) vorliegt. Auch eine Nervenreizung im Bereich der Halswirbelsäule (HWS-Syndrom) kann die Ursache für Ellenbogenschmerzen sein.
Anamnese: Krankheitsgeschichte ist wichtig für die nachfolgende Behandlung
Im Rahmen der Differentialdiagnose klärt der behandelnde Arzt die konkrete Schmerzursache ab und könnte diese oder ähnliche Fragen im Arzt-Patienten-Gespräch stellen:
- Wo genau liegt der Schmerz? Strahlt er in Ober-, Unterarm oder Hand aus?
- Treten die Schmerzen nur bei Bewegung (zum Beispiel beim Zugreifen) oder auch in Ruhe auf?
- Ist ein Sturz oder Unfall möglicherweise der Auslöser für die Beschwerden?
- Welche berufliche Tätigkeit und sportliche Aktivität übt der Patient aus?
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Inspektion tastet der Arzt den betroffenen Arm ab und prüft seine Beweglichkeit. Druck auf die Innenseite des Ellenbogens in Höhe des Sehnenansatzes der Hand- und Armbeugemuskeln ist schmerzhaft für Patienten mit Golferarm. Beim Tennisarm sind dagegen die Sehnenansätze der Streckmuskulatur des Unterarms auf der Außenseite des Ellenbogens druckempfindlich.
Ein weiterer Test kann den Golferarm sicher vom Tennisellenbogen unterscheiden. Dafür streckt der Patient seine Hand mit der Handfläche nach unten aus und drückt gegen einen Widerstand nach unten. Löst diese Bewegung Schmerzen aus, lautet die Diagnose ohne Zweifel Golferellenbogen.
Zusätzliche Untersuchungen sind in der Regel für die Diagnostik eines Golferarms nicht notwendig, außer der Orthopäde vermutet die Beteiligung anderer Erkrankungen. Beispielsweise gibt ein Röntgenbild Aufschluss über arthrotische Veränderungen oder freie Gelenkkörper im Ellenbogengelenk.
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Konservative Therapie des Golferellenbogens
Konservative Behandlung des Golferarms:
- Schonung
- stabilisierende Bandagen
- Kinesio-Tape
- Akupunktur
- Kryotherapie
- Stoßwellentherapie
- Reizstrombehandlung (TENS)
- medikamentöse Therapie
- Injektion eines lokalen Betäubungsmittels
- ZRT®-Matrix-Therapie
- Physiotherapie
Da Tennisarm und Golferellenbogen ähnliche Ursachen haben, sich die Beschwerden nur an unterschiedlichen Muskelgruppen manifestieren, werden beide Krankheitsbilder ähnlich behandelt.
Schmerzenden Ellenbogen schonen
Zu Beginn der Behandlung steht vorrangig die Schonung des schmerzenden Armes, damit die akute Entzündung im Gelenk zurückgeht. Der Patient sollte alle Bewegungen und Tätigkeiten, die zum Golferarm geführt haben, vermeiden und überdenken, wie er in Zukunft eine Überlastung des Armes umgehen kann. Beispielsweise kann eine ergonomische Maus helfen, Hand und Unterarm bei der Bildschirmarbeit deutlich zu entlasten. In der Freizeitgestaltung kann ein Wechsel der Sportart oder eine Technikschulung sich sehr positiv auf zukünftige Beschwerden auswirken.
Bandagen unterstützen die Heilung des Golferarms
Schonung des Armes bedeutet nicht, dass er nicht mehr bewegt und im Alltag eingesetzt werden darf, wie das zum Beispiel bei einem Gips der Fall wäre. Alle schonenden Bewegungen, die keine Schmerzen verursachen, sind erlaubt und fördern nachhaltig den Heilungsprozess.
Die kleinen Verletzungen und Risse an den Muskelansätzen benötigen etwas Zeit und eine gute Durchblutung, um vollständig auszuheilen. Bandagen oder Hilfsmittel wie eine Epikondylitisspange unterstützen den Patienten dabei in mehreren Punkten:
Professionelle Bandagen erhält man in Sanitäts- und Sportgeschäften.
Kinesio-Tapes und Akupunktur als Maßnahme zur Schmerzlinderung und Durchblutungssteigerung
Insbesondere bei Sportlern ist das Anbringen von kinesiologischen Tapes ‒ kurz Kinesio-Tapes ‒ seit Längerem üblich, um bestimmte Muskelgruppen zu stabilisieren.
Das “Tapen” mit den farbigen Klebebändern aus Stoff führen Physiotherapeuten durch. Die Maßnahme kann wichtige Akupunkturpunkte, die Immunabwehr und die Durchblutung des erkrankten Gelenks positiv beeinflussen. Über die Möglichkeiten und Erfolgsaussichten einer Akupunkturbehandlung informieren die Spezialisten der Gelenk-Klinik gerne in einem Beratungsgespräch.
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Physikalische Therapien: Kälteanwendung, Stoßwellen und Reizstrom
Die physikalische Therapie nutzt elektrische, mechanische und Temperaturreize, um Patienten zu einer möglichst schmerzfreien, uneingeschränkten Beweglichkeit zu verhelfen.
Bei einem akut entzündeten, stark schmerzenden Golferellenbogen empfinden die Patienten erfahrungsgemäß Kälteanwendungen als wohltuend. Entwickeln sich die Beschwerden ohne Besserung bereits über einen längeren Zeitraum hinweg (Chronifizierung), treten Wärmeanwendungen in den Vordergrund.
Mit der Stoßwellentherapie und dem sogenannten TENS-Verfahren (transkutane elektrische Nervenstimulation) stehen Patienten der Gelenk-Klinik hochmoderne und erprobte Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Die Stoßwellentherapie arbeitet mit energiereichen Wellen und stellt bei Sehnenerkrankungen (Tendinopathien) wie dem Tennis- oder Golferarm eine gute Alternative zur Operation dar.
Das TENS-Verfahren hat sich vor allem bei der Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen und zur Muskelstimulation bewährt. Der verwendete Reizstrom blockiert die Schmerzwahrnehmung und der Patient kann die Behandlung mit einem kleinen, mobilen Gerät problemlos zuhause durchführen.
Medikamentöse Behandlung
Bei Bedarf und in Kombination mit anderen konservativen Therapieformen kommen beim Golferellenbogen schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. In leichteren Fällen reicht oft die Anwendung von Salben auf der schmerzenden Stelle aus. Die schmerzstillende Wirkung von Analgetika (Schmerzmitteln) in Cremeform kann durch die Kombination mit schwachem Gleichstrom noch verstärkt werden. Dieses Verfahren bezeichnet man als Iontophorese. Auch die Applikation von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Präparaten zusammen mit Schallwellen (Sonophorese) kann einen alternativen Behandlungsansatz bieten.
Bei starken Schmerzen weichen viele Patienten lieber auf Schmerzmedikamente in Tablettenform aus. Es handelt sich dabei um nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), zu denen Präparate mit den Wirkstoffen Diclofenac und Ibuprofen gehören.
Bei drohender Chronifizierung kann der Orthopäde unter Umständen die Injektion eines örtlich wirkenden (lokalen) Betäubungsmittels erwägen. Hier setzt er zum Beispiel Botulinumtoxin (Botox) direkt am geschädigten Sehnenansatz ein.
Biomechanische Muskelstimulation: ZRT®-Matrix-Therapie
Sowohl zur Vorbeugung als auch zur Nachbehandlung eines Golferellenbogens hat sich die biomechanische Muskelstimulation oder auch ZRT®-Matrix-Therapie bewährt. Mit Schwingungen in Höhe der muskeleigenen Frequenzen werden akute und chronische Schmerzen seit einigen Jahren in der Gelenk-Klinik erfolgreich behandelt. Auch Durchblutungsstörungen, Muskelverspannungen und Schwellungen lassen sich durch diese physikalische Therapieform positiv beeinflussen. Die Effekte der Matrix-Therapie wirken auf den gesamten Muskelfaserverlauf.
Übungen zur Behandlung des Golferellenbogens
Die folgenden Kraft- und Dehnübungen geben einen Überblick für eine gezielte Selbstbehandlung des Golferellenbogens. Trotzdem ist die Beurteilung durch einen erfahrenen Arzt wichtig und sinnvoll, da die Entstehung des Golferellenbogens mit schadhaften Bewegungsmustern aus dem Arm-Schulter-Nacken-Bereich zusammenhängen kann.
Exzentrisches Training
Das exzentrische Training stärkt die Handgelenksbeugemuskeln. Der Sehnenansatz dieser Muskeln ist beim Golferellenbogen schmerzhaft. Auch bei chronischer Reizung dieser Muskelgruppe kann ein exzentrisches Training helfen.
Seien Sie sehr aufmerksam bei der Durchführung der Übungen. Wählen Sie ein Gewicht, das Ihnen eine möglichst schmerzfreie Ausführung der Übung ermöglicht. Ist dies nicht der Fall, pausieren Sie die Übung bis auf Weiteres und halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten.
Exzentrisches Training mit Gewicht
Hilfsmittel: Hantel, Wasserflasche oder Ähnliches.
Ausgangsstellung: Sitzen Sie auf einem Stuhl neben einem Tisch. Legen Sie nun den Unterarm so auf dem Tisch ab, dass die Hand über die Tischkante herunterhängt. Die Unterseite des Unterarms zeigt dabei nach oben. Alternativ können Sie auch den Arm auf dem Oberschenkel ablegen. Nehmen Sie das Gewicht in diese Hand.
Durchführung: Die nicht betroffene, freie Hand, führt nun die Bewegung der betroffenen Hand mit dem Gewicht nach oben. Der betroffene Arm hilft bei dieser Bewegung nicht mit. Entfernen Sie nun die freie Hand. Lassen Sie mit dem betroffenen Arm das Gewicht langsam und kontrolliert in die Ausgangsposition zurücksinken. Dies entspricht einer Wiederholung.
Wiederholen Sie diese Bewegung 10-mal. Dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2–3 Sätze durch mit jeweils circa 60 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Üben Sie einmal täglich, um einen guten Erfolg zu gewährleisten.
Exzentrisches Training mit Gummirolle
Hilfsmittel: Gummirolle.
Ausgangsstellung: Nehmen Sie die Gummirolle in beide Hände. Die Unterseite der Unterarme zeigt nach oben. Die Handgelenke sind leicht nach oben angewinkelt.
Durchführung: Drehen Sie nun mit dem gesunden Arm die Gummirolle nach vorne, indem Sie das Handgelenk nach unten abknicken. Dadurch entsteht ein Zug nach vorne unten für den betroffenen Arm. Geben Sie diesem Zug langsam und kontrolliert nach, bis beide Hände die gleiche Endposition erreicht haben. Gehen Sie wieder in die Ausgangsposition.
Wiederholen Sie diese Bewegung 10-mal. Dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2–3 Sätze durch mit jeweils circa 60 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Üben Sie einmal täglich, um einen guten Erfolg zu gewährleisten.
Senkung des Muskeltonus
(Statische) Dehnübungen sorgen neben der Bewegungserweiterung auch für eine Senkung des Muskeltonus (Muskelspannung). Deshalb ist eine statische Dehnung der Muskelgruppen am Unterarm bei einem Golferellenbogen wichtig und sinnvoll. Die Dehnung der Antagonisten entlastet die gereizte Muskelgruppe beim Golferellenbogen. Eine verbesserte Durchblutung und Entspannung der Muskulatur erreichen Sie durch die Bearbeitung der Strukturen mit Faszienrollen.
Dehnung der Agonisten (Handgelenkbeuger)
Ausgangsstellung: Strecken Sie Ihren betroffenen Arm vor dem Körper aus. Achten Sie darauf, dass der Ellenbogen gestreckt ist. Die Unterseite des Unterarms zeigt dabei nach oben.
Durchführung: Mit der anderen Hand ziehen Sie Ihr Handgelenk sanft in eine gebeugte Position. Spüren Sie dabei den Zug in Ihrem Ellenbogen. Ein leichter Dehnschmerz ist in Ordnung. Halten Sie diese Position. Wenn der Schmerz nachlässt, bewegen Sie sich weiter in die Ellenbogenstreckung.
Halten Sie diese Dehnung für mindestens 30 Sekunden und wiederholen Sie die Übung 2- bis 3-mal. Üben Sie einmal täglich, um einen guten Erfolg zu gewährleisten.
Dehnung der Antagonisten (Handgelenkstrecker)
Ausgangsstellung: Der betroffene Arm ist vor der Körper. Ballen Sie eine Faust. Winkeln Sie nun Ihr Handgelenk nach vorne ab und drehen Sie es zur Kleinfingerseite.
Durchführung: Umgreifen Sie mit der freien Hand Ihre andere Hand. Bewegen Sie nun Ihren Arm und Ellenbogen langsam in die Streckung. Spüren Sie dabei den Zug in Ihrem Ellenbogen. Ein leichter Dehnschmerz ist in Ordnung. Halten Sie diese Position. Wenn der Schmerz nachlässt, bewegen Sie sich weiter in die Ellenbogenstreckung.
Halten Sie diese Dehnung für mindestens 30 Sekunden und wiederholen sie die Übung 2- bis 3-mal. Üben Sie einmal täglich, um einen guten Erfolg zu gewährleisten.
Faszienrollen
Hilfsmittel: Faszienball/-rolle.
Ausgangsstellung: Legen Sie Ihren Unterarm auf einem Tisch ab.
Durchführung: Rollen Sie mit dem Faszienball oder der -rolle langsam und sanft die schmerzhafte Muskulatur an der Innenseite Ihres Unterarms entlang. Leichte Schmerzen sind in Ordnung. Diese sollten direkt nach der Übung wieder nachlassen.
Sie können die Anwendung mehrfach durchführen, bis die Schmerzen nachlassen.
Operation des Golferarms
Nur in Ausnahmefällen muss sich ein Patient mit einem Golferarm einem operativen Eingriff unterziehen. Erst wenn konsequent durchgeführte, konservative Therapien nicht angesprochen haben und die Beschwerden über 6 bis 12 Monate bestehen, zieht der behandelnde Orthopäde eine Operation in Betracht.
Bei dem arthroskopischen Eingriff kerbt der Operateur nur die entzündeten und angespannten Faserstränge der Muskelsehnen ein. Dies entlastet den Arm und die Entzündung bildet sich zurück.
Zusätzlich kann das umliegende Nervengeflecht am Ellenbogen, welches den Schmerz weiterleitet, durchtrennt und verödet werden (Denervierung). Beim Golferellenbogen wird zusätzlich der Ellennerv (Nervus ulnaris) gründlich untersucht. Falls er eingeklemmt ist, verschafft der Operateur dem Nerven wieder ausreichend Platz. In manchen Fällen kann eine Verlagerung des Nerven (Transposition) notwendig sein.
Wie lange bin ich nach der OP des Golferarms krankgeschrieben?
Die Dauer der Krankschreibung hängt vom Beruf des Patienten und der Art der Operation ab. Nach einer schonenden Ellenbogenarthroskopie können manche Patienten bereits nach 1–2 Wochen wieder arbeiten.
Wie lange dauert die Heilung nach der OP des Golferarms?
Für den Erfolg einer Operation ist eine gründliche Nachbehandlung unerlässlich. Diese kann die Heilungsdauer erheblich verkürzen. Einige Patienten sind bereits 3 Wochen nach der Operation wieder schmerzfrei. Bei schweren Verläufen kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis der Patient keine Beschwerden mehr hat.
Prognose des Golferellenbogens
In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden beim Golferellenbogen nach einigen Monaten, in denen der Patient den erkrankten Arm schont und vorsichtig bewegt.
Manche Patienten sind bereits nach einigen Wochen wieder schmerzfrei. Das hängt davon ab, wie lange die Armmuskeln schon überlastet wurden und in welchem Ausmaß.
Wichtig für eine langfristige Beschwerdefreiheit ist, dass die Patienten ihre berufliche Arbeitsweise sowie ihre Freizeitgestaltung überdenken und eine zukünftige Fehlbelastung der Armmuskulatur unbedingt vermeiden.
Im Falle einer Operation hängt die Prognose von der Art der OP und dem Verlauf der Heilung ab. Bei arthroskopischen Eingriffen ist die Prognose generell besser als bei offenen Verfahren.
Häufige Patientenfragen zum Golferellenbogen an PD Dr. Marquaß von der Gelenk-Klinik Freiburg
Was ist der Unterschied zwischen Golferarm und Tennisarm?
Der Tennisarm und der Golferarm sind beide erworbene, schmerzhafte Reizzustände der Muskelansätze des Unterarms. Die Sehnen haben ihren Ursprung an einem Knochenvorsprung (Epikondylus) an der Außenseite bzw. an der Innenseite des Ellenbogens.
Man spricht von einem Tennisarm (Epicondylitis humeri lateralis), wenn die Außenseite des Ellenbogens betroffen ist und von einem Golferarm (Epicondylitis humeri medialis), wenn die Innenseite schmerzt. Der Tennisarm kommt häufiger vor als der Golferarm.
Welcher Arzt untersucht den Golferellenbogen?
Ein Facharzt für Orthopädie besitzt genau die Erfahrung, die zur Unterscheidung der verschiedenen Erkrankungen des Ellenbogens notwendig ist. Mithilfe spezieller körperlicher Tests und bildgebender Diagnostik kann ein Orthopäde zweifelsfrei feststellen, ob es sich um einen Tennisarm, einen Golferellenbogen, eine Schleimbeutelentzündung oder beispielsweise um einen Sehnenriss im Gelenk handelt. Anhand der Diagnose kann er einen Therapieplan für den Patienten entwickeln.
Helfen Bandagen beim Golferellenbogen?
Eine Bandage entlastet die Muskulatur in Hand und Unterarm, da sie den schmerzhaften Muskelzug am Ellenbogengelenk verringert. Spezielle Ellenbogenbandagen stabilisieren den Gelenkbereich, sichern eine Schonstellung und ermöglichen gleichzeitig eine teilweise Nutzung des Gelenks.
In der akuten Schmerzsituation lindern Bandagen die Beschwerden im Ellenbogen und ermöglichen einen zügigen Übergang zu physiotherapeutischen Übungen.
Professionelle Bandagen erhält man in Sanitäts- und Sportgeschäften.
Wann sollte ich mit Ellenbogenschmerzen zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist zu empfehlen, wenn der Patient auch bei Schonung des betroffenen Armes keine Besserung der Beschwerden nach ein bis zwei Wochen verspürt. Durch die anhaltenden Schmerzen sind Betroffene im Alltag zunehmend eingeschränkt. Schließen der Faust und Beugung des Ellenbogens verstärken den Schmerz, sodass der Patient nicht mehr richtig greifen kann. Wenn man das Ellenbogengelenk kaum bewegen kann oder sich Gefühlsstörungen in Arm, Hand oder Fingern entwickeln, sollte dringend ein Facharzt den Arm untersuchen.
Kann man mit Golferellenbogen klettern?
Bei Überlastungsbeschwerden des Ellbogengelenkes oder Unterarmes sollte das Klettern so lange pausiert werden, bis die Schmerzen vollständig abgeklungen sind. Beim Klettern wird die meiste Kraft durch die Finger aufgebracht. Die Muskeln, welche Finger und Handgelenk beugen und strecken, haben ihren Ursprung im Ellenbogenbereich. Überlastungsbeschwerden im Ellenbogen (sogenannter „Climbers-Elbow”) medial (innen) und lateral (außen) sind häufig. Die Therapie umfasst eine konsequente Physiotherapie und Trainingsumstellung. Dies beinhaltet zum Beispiel gezieltes Trainieren abgeschwächter Muskulatur, intensives Stretching und Vermeidung auslösender Trainings- und Griffformen.
Wie lange sollte ich mit Golferellenbogen beim Sport pausieren? Ist Krafttraining mit Golferellenbogen möglich?
Intensive sportliche Belastungen sollten die Patienten bis zum Abklingen von stärkeren Schmerzen vermeiden. Wird das sportliche Training dann wieder aufgenommen, beginnt man am besten damit, die betroffene Muskulatur durch einfache, gezielte Übungen zu kräftigen.
Folgende Übung kräftigt die Unterarmmuskulatur: Die Hand des betroffenen Armes wird im Handgelenk gebeugt und gesenkt. Verstärkend können in der Hand leichte Gewichte gehalten werden. Der Unterarm liegt dabei zunächst mit seiner Vorderseite, anschließend mit seiner Rückseite auf einem Tisch, die Hand hängt über der Tischkante.
Wo liegen die Triggerpunkte bei einem Golferellenbogen?
Triggerpunkte sind schmerzhafte Knötchen und Verspannungen der Muskeln. Beim Golferarm besteht ein lokaler Druckschmerz an der Innenseite des Ellenbogens im Bereich des muskulären Ansatzes der Unterarmbeugemuskulatur. Dieser Schmerz wird durch Faustschluss und Beugung vor allem gegen einen Widerstand verstärkt. Weitere Schmerz- oder Triggerpunkte sind im Verlauf der Unterarmmuskulatur in Richtung Hand zu finden.
Wie lange ist man mit einem Golferarm krank?
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ist abhängig von der beruflichen Tätigkeit und liegt in der Regel zwischen zwei und acht Wochen. Genauere Auskunft hierzu gibt der behandelnde Arzt.
Arbeitsplatz: Welche PC-Maus eignet sich bei einem Golferarm?
In jedem Fall sollten Menschen, die viel am Bildschirm arbeiten, eine PC-Maus mit ergonomisch geformter Oberfläche bevorzugen. Beim Golferarm empfiehlt sich eine sogenannte Vertikal-Maus. Bei vertikalen Mäusen ist die Auflagefläche für die Hand angeschrägt und die Hand befindet sich in einer Haltung ähnlich wie beim Händeschütteln. Das Handgelenk ist weniger abgewinkelt und der Unterarm weniger nach innen verdreht wie bei handelsüblichen Mäusen. Dadurch stehen die beiden Sehnen im Unterarm parallel zueinander. Dies belastet das Handgelenk weniger durch Beuge- und Drehbewegungen.
Golferarm selbst behandeln: Was hilft wirklich?
Bei der Diagnose Golferarm sollten Sie schmerzauslösende Tätigkeiten vorübergehend vermeiden. Sobald die akuten Beschwerden nachlassen, können Patienten mit Golferarm spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen durchführen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Ein Physiotherapeut sollte Sie schulen, damit Sie die speziellen Bewegungsabläufe selbständig zu Hause üben können.
Lässt sich ein Golferellenbogen tapen?
Ja. Ziel einer Behandlung mittels Kinesio-Tape ist die Aktivierung und Unterstützung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Das Kinesio-Tape ist auf der Haut fixiert. Bei Bewegungen verschiebt sich die Haut gegen das darunterliegende Gewebe.
Diese stetige Reizung durch das Tape bewirkt über die Aktivierung verschiedener Rezeptoren, dass sich die Muskelspannung reguliert, der Schmerz reduziert und der Blutfluss verbessert. Außerdem stützt und entlastet das Tape den geschädigten Muskel, die Bänder und das Gelenk.
Welche Creme hilft bei Ellenbogenschmerzen?
Zur oberflächlichen Anwendung sind Salben oder Gele mit entzündungshemmenden Wirkstoffen geeignet, zum Beispiel mit einem nichtsteroidalen Antirheumatikum wie Diclofenac. Auch die natürlichen Inhaltsstoffe der Pferdesalbe wie Arnika, Rosmarin und Kampfer wirken schmerz- und entzündungslindernd sowie durchblutungsfördernd.
Hilft Akupunktur beim Golferellenbogen?
Die Akupunktur ist eine anerkannte, unterstützende Maßnahme zur Linderung von Schmerzen. Sie wird auch bei Beschwerden durch einen Golferellenbogen zur Reduktion der Schmerzen angewandt. Eine professionell ausgeführte Akupunktur stellt eine gute Ergänzung der konservativen (nicht-operativen) Therapiemöglichkeiten des Golferarms dar. Sie kann den Patienten dabei unterstützen, die notwendige Menge an Schmerzmedikamenten zu verringern.
Welche Übungen eignen sich bei einem Golferellenbogen?
Beim Golferarm ist die Beugemuskulatur der Hand auf der Innenseite des Ellenbogens betroffen. Zur Therapie wird die verkürzte Handbeugemuskulatur entspannt und gedehnt. Regelmäßige Dehnungsübungen stehen im Vordergrund.
Nach Anleitung durch einen Therapeuten können auch lokale Behandlungen wie Eigenmassage oder Anwendung von Kälte oder Wärme selbstständig durchgeführt werden.
Nach Abklingen der akuten Schmerzphase sollte der Patient die Streck- und Beugemuskulatur des Handgelenks kräftigen. Bei diesem Training wird die Hand des betroffenen Armes im Handgelenk gebeugt und gesenkt. Der Unterarm liegt dabei zunächst mit seiner Vorderseite, im Anschluss mit seiner Rückseite auf einem Tisch und die Hand hängt über der Tischkante. Verstärkend können in der Hand leichte Gewichte gehalten werden.
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