- Was ist eine Bursitis olecrani?
- Ursachen: Wie entsteht eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen?
- Symptome: Wie erkennt man eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen?
- Diagnose der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen
- Behandlung der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen
Da der Schleimbeutel am Ellenbogen unmittelbar unter der Haut liegt, kann dieser sich leicht entzünden. Man spricht dann von einer Bursitis olecrani. Häufiges Aufstützen auf den Ellenbogen kann den Schleimbeutel reizen und zur Überlastung führen. In den meisten Fällen ist also eine mechanische Reizung für die Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen verantwortlich. Aber auch bakterielle Infektionen oder Verletzungen sind mögliche Ursachen für eine Bursitis olecrani. Der Ellenbogen fühlt sich prall und schmerzhaft an. Es kommt zur Rötung und Überwärmung des Gelenks. Kühlung, Ruhigstellung und die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten sind Mittel der Wahl zur Behandlung der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen. Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, kann der Schleimbeutel (Bursa) operativ entfernt werden. Einschränkungen oder Folgebeschwerden sind dadurch nicht zu erwarten, da er innerhalb kurzer Zeit wieder nachwächst.
Was ist eine Bursitis olecrani?
Bei einer übermäßigen Belastung, Reizung oder Verletzung des Schleimbeutels, der am Ellenbogen zwischen Haut und Knochen ein kleines Polster bildet (Bursa olecrani), kann dieser sich schmerzhaft entzünden. Man spricht dann von einer Bursitis (Schleimbeutelentzündung). Es wird mehr Gewebsflüssigkeit gebildet und die Stelle wird verstärkt durchblutet. Dies reizt das Gewebe um den Ellenbogen, wodurch das Gelenk errötet und überwärmt. Auf diese Weise reagiert der Körper auf die Entzündung. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion des Gelenks, kann sich Eiter bilden.
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Ursachen: Wie entsteht eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen?
Eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen (Bursitis olecrani) entsteht meist durch übermäßige Belastung. Eine solche Belastung kann beispielsweise das ständige Aufstützen des Ellenbogens beim Lesen sein, weshalb häufig Studenten von Ellenbogenschmerzen betroffen sind. Da der Schleimbeutel im Ellenbogengelenk das Aneinanderreiben von Sehnen, Muskeln und Knochen verhindern soll, kann er auch durch mechanische Überbeanspruchung gereizt werden und sich entzünden.
Weitere Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen können ein Knochenbruch, eine Prellung (Kontusion) oder Traumata (Verletzungen) sein. Dringen Keime bis zum Schleimbeutel vor, können diese ebenfalls eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen hervorrufen. Diese geht meist mit einer Eiterbildung einher und sollte frühzeitig gezielt behandelt werden, um eine Blutvergiftung zu verhindern. Auch rheumatoide Erkrankungen können eine Schleimbeutelentzündung und Beschwerden im Ellenbogen auslösen.
Symptome: Wie erkennt man eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen?
Eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen (Bursitis olecrani) geht meist mit einer Schwellung des Schleimbeutels einher, der sich beim Abtasten dick und prall elastisch anfühlt. Der Betroffene verspürt durch die vermehrte Flüssigkeitseinlagerung (Ödem) ein Spannungsgefühl über dem Ellenbogen und Schmerzen beim Bewegen. Auch Druckschmerzhaftigkeit, Rötung und Überwärmung sind typische Beschwerden, die auf eine Bursitis olecrani hinweisen.
Eitrige Schleimbeutelentzündungen am Ellenbogen sind meist sehr viel schmerzhafter, wohingegen eine chronische Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen auch schmerzfrei verlaufen kann.
Diagnose der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen
Liegt eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen vor, kann diese bereits durch die Anamnese (Krankengeschichte) und körperliche Untersuchung relativ sicher vom Arzt diagnostiziert werden. Ein Grund dafür ist unter anderem der recht typische Tastbefund und die Beschwerden des Patienten. Weitere Hinweise bekommt der Orthopäde durch eine Ultraschalluntersuchung des betroffenen Ellenbogens. In der Bildgebung zeigt sich der Schleimbeutel (Bursa) als eine mit Flüssigkeit gefüllte Höhle.
Verdickte Ränder des Schleimbeutels deuten häufig auf eine bereits länger bestehende Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen hin.
Ferner müssen durch die Anamnese oder wenn nötig durch weitere Untersuchungen andere Grunderkrankungen ausgeschlossen werden, um einen falschen Therapieansatz zu vermeiden.
Behandlung der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen
Eine Schleimbeutelentzündung behandelt man in aller Regel konservativ. Dazu gehören an erster Stelle das Ruhigstellen und Schonen des Gelenkes. Schienen oder Gipsverbände unterstützen die Heilung während der Ruhigstellung. Betroffene sollten den Ellenbogen kühlen und hochlagern. Zusätzlich können entzündungshemmende, schmerzlindernde Medikamente verabreicht werden.
Bei einer sehr starken Schwellung des Schleimbeutels erfolgt eine Punktion. Diese Maßnahme nimmt den Druck vom Gelenk. Gleichzeitig kann der Arzt die abgezogene Flüssigkeit auf Krankheitserreger untersuchen. Zudem können bei der Punktion entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente in den Schleimbeutel gespritzt werden.
Führen diese Therapiemaßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg, kehrt die Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen immer wieder. Handelt es sich um eine eitrige, bakteriell bedingte Schleimbeutelentzündung, kann eine Operation nötig werden.
Bei einem solchen Eingriff wird der Schleimbeutel meist komplett entfernt. Falls Eiter vorhanden ist, reinigt der Arzt die Wunde gründlich und behandelt den Patienten mit Antibiotika.
Grundsätzlich müssen bei einer Therapie immer auch die Ursachen der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen berücksichtigt und beseitigt werden.
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