
Leiden Sie häufig unter Nackenschmerzen? Damit sind Sie nicht alleine. Nackenschmerzen stellen ein wachsendes Problem in unserer modernen Arbeitswelt dar.
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einer schmerzhaften, aber harmlosen Nackenverspannungen über Schädigungen der Halsnerven bis hin zu irreversiblen Defekten an Wirbelkörpern, Bandscheiben oder Facettengelenken.
Nackenschmerzen können von weiteren Symptomen begleitet werden wie beispielsweise Kopfschmerzen oder einem Taubheitsgefühl im Arm.
Physiotherapeutische Übungen können muskulär bedingte Nackenverspannungen zuverlässig lösen. Die Behandlung aller Arten von Nackenschmerzen erfolgt ursachenbezogen und individuell.
Inhalte:
- Wer bekommt Nackenschmerzen?
- Zu welchem Arzt mit Nackenschmerzen?
- Wann zum Arzt mit Nackenschmerzen?
- Diagnose von Nackenschmerzen
- Häufige Patientenfragen zu Nackenschmerzen an PD Dr. David Kubosch von der Gelenk-Klinik
Wer bekommt Nackenschmerzen?
Synonyme:
- Genickschmerzen
- HWS-Syndrom
- Halswirbelsäulensyndrom
- Zervikalsyndrom
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2021 gaben 45 % der Befragten an, im vorangegangenen Jahr an Nackenschmerzen gelitten zu haben. Frauen waren dabei stärker als Männer von Schmerzen im Genick betroffen. Etwa 7 von 10 Menschen leiden irgendwann in ihrem Leben an Nackenschmerzen. Damit zählen Nackenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden in der orthopädischen Praxis.
Zu welchem Arzt mit Nackenschmerzen?
Warten Sie bei Nackenschmerzen mit dem Arztbesuch nicht zu lange. Verstehen Sie die Schmerzen als Warnsignal Ihres Körpers. Mediziner sprechen auch von red flags. Bevor Sie eine schmerzbedingte Schonhaltung entwickeln oder bleibende Schäden an der Wirbelsäule entstehen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Ihr erster Ansprechpartner bei Schmerzen und Verspannungen im Nacken ist in der Regel Ihr Hausarzt. In vielen Fällen kann er mithilfe von physiotherapeutischen Übungen, physikalischer Therapie und schmerzstillenden Medikamenten die Nackenschmerzen erfolgreich behandeln und eine Chronifizierung der Schmerzen vermeiden.
Liegen Veränderungen an der Wirbelsäule vor (z. B. Arthrose der Facettengelenke oder Gleitwirbel), wird der Hausarzt Sie an einen orthopädischen Rückenspezialisten überweisen, der auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert ist. Auch in der Gelenk-Klinik werden die meisten Patienten mit Nackenschmerzen im Hinblick auf degenerative Verschleißerkrankungen (z. B. Spondylose) behandelt.
Wann zum Arzt mit Nackenschmerzen?
Wenn die Nackenschmerzen sehr stark sind oder über einen längeren Zeitraum anhalten, sollten Sie nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. Wir empfehlen Ihnen eine ärztliche Abklärung von Nackenschmerzen
- nach Sturz oder Unfall, insbesondere, wenn Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel die Schmerzen begleiten,
- wenn Sie motorische Ausfälle bemerken,
- wenn Sie unter Taubheitsgefühl oder Kraftverlust in Arm oder Schulter leiden,
- falls Röntgen oder MRT einen Hinweis auf Schädigung von Nervenwurzeln (Radikulopathie) oder auf einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule ergeben haben,
- wenn die Nackenschmerzen von sogenannten B-Symptomen begleitet werden: unerklärlichem Fieber, Nachtschweiß und massiver Gewichtsverlust,
- wenn die Möglichkeit einer Tumorerkrankung, bakteriellen oder viralen oder Infektion besteht,
- wenn Sie trotz konservativer Behandlung über mehrere Wochen keine Besserung der Beschwerden spüren.
Diagnose von Nackenschmerzen
Bei jüngeren Patienten liegt die Ursache der Nackenschmerzen meist in einer Fehlhaltung oder Überlastung der Halswirbelsäule (HWS). Zusätzlich kann beispielsweise eine ungünstige Schlafposition eine schmerzhafte Blockade von Wirbelgelenken ausgelösen.
Auch Unfälle (Traumata) können durch Verletzungen von Muskeln und Bändern im HWS-Bereich zu Nackenschmerzen führen.
Ältere Patienten leiden meist an chronischen Nackenschmerzen, die durch Knorpelverschleiß oder krankhafte Veränderungen an den Zwischenwirbelgelenken oder Bandscheiben hervorgerufen werden (Spondylose). Auch angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule (Skoliose, Morbus Scheuermann), Entzündungen, Knochenschwund (Osteoporose) oder Tumore sind mögliche Schmerzauslöser.
Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn der Diagnostik steht das ausführliche Arzt-Patientengespräch (Anamnese). Es folgt eine eingehende körperliche Untersuchung und der behandelnde Arzt führt eine Reihe von Tests zur Überprüfung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule durch. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ebenfalls die Untersuchung der Funktion der Nerven, die die Arme versorgen. Falls die Funktion der Armnerven eingeschränkt ist, zieht der Orthopäde zur weiteren Abklärung einen neurologischen Facharzt hinzu.
Bildgebung: Röntgen und MRT bei Nackenschmerzen
Bildgebende Verfahren wie eine Röntgenaufnahme sind ratsam, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen und nicht auf konservative Therapien ansprechen. Bei neurologischen Defiziten ist eine Bildgebung unumgänglich.
Die bildgebende Diagnostik umfasst Aufnahmen ohne Kontrastmittel (nativ radiologisch) und ergänzende Funktionsaufnahmen. Anschließend klärt eine MRT (Magnetresonanztomographie) der Halswirbelsäule ab, ob krankhafte Veränderungen der Bandscheibe oder des Spinalkanals vorliegen.
Häufige Patientenfragen zu Nackenschmerzen an PD Dr. David Kubosch von der Gelenk-Klinik
Welche Hausmittel gibt es gegen Nackenschmerzen?
Das effektivste Hausmittel gegen Nackenschmerzen ist Wärme. Körnerkissen, Wärmepflaster, Tigerbalsam oder ein heißes Bad entspannen die Muskulatur. Durch die gefäßerweiternde Wirkung von Wärme werden die Muskeln besser durchblutet. Zudem können Sie Salben mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Arnika anwenden, um die Durchblutung zusätzlich anzuregen.
Was ist die Ursache von Nackenschmerzen in Verbindung mit Halsschmerzen?
Leidet jemand an Nacken- und Halsschmerzen, ist ein viraler Infekt die wahrscheinlichste Ursache. Neben geschwollenen Lymphknoten als Abwehrreaktion des Körpers ist dann eine Schonhaltung des Kopfes verantwortlich für die Nackenschmerzen bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt.
Wie kommt es bei Nackenschmerzen zu einem erhöhten Blutdruck?
Zunächst einmal vermutet man keinen Zusammenhang zwischen Nackenschmerzen und Blutdruck. Eine Studie um den Neurowissenschaftler Ian Edwards konnte aber aufdecken, dass ein verspannter Nacken Bluthochdruck (Hypertonie) bedingen kann.
Verantwortlich ist ein Bereich im Gehirn, der lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Blutdruck steuert. Dieses Gehirnareal ist mit der Nackenmuskulatur verbunden. Ist diese verspannt, wirkt sich das auf den Blutdruck aus.
Kann Hashimoto die Ursache meiner Nackenschmerzen sein?
Neben zahlreichen anderen Symptomen wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme können auch Nackenschmerzen ein Zeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis) sein. Grund dafür ist eine Abnahme der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Ein Mangel dieser Hormone führt zu einem Abbau von Proteinen in der Muskulatur. Ein weiterer Grund sind Autoantikörper, die bei Hashimoto-Patienten die Muskelzellen angreifen. Es kommt zu Muskelverspannungen und -verhärtungen.
Wie kommt es zu Nackenschmerzen in der Schwangerschaft?
Eine Schwangerschaft wirkt sich auf den ganzen Körper aus. In der Schwangerschaft werden Hormone ausgeschüttet, die für eine Lockerung des Bandapparates sorgen, damit das Becken während der Geburt flexibler ist. Allerdings lockert sich nicht nur das Stützgewebe im Beckenbereich, sondern auch an der Wirbelsäule. Die Gewichtszunahme belastet den sowieso schon geschwächten Rücken und Nacken zusätzlich.
Warum habe ich während meiner Periode Nackenschmerzen?
Während der Periode werden vermehrt Prostaglandine (Gewebshormone) ausgeschüttet. Prostaglandine sind Schmerzbotenstoffe und vermitteln außerdem die Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur, die als sehr schmerzhaft empfunden werden kann. Aufgrund einer schmerzbedingten Schonhaltung während der Menstruation können Verspannungen in Rücken- und Nackenmuskulatur auftreten, die Schmerzen auslösen.
Auch gynäkologische Erkrankungen können durch starke Unterleibsschmerzen während der Menstruation (Dysmenorrhoe) zu Verspannungen und Beschwerden im Nackenbereich führen. Bei wiederkehrenden Nackenbeschwerden während der schmerzhaften Menstruation sollten eine Endometriose oder Myome an der Gebärmutter als Auslöser durch den Frauenarzt ausgeschlossen werden.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Nackenschmerzen und Wechseljahren?
Die Hormonumstellung in den Wechseljahren der Frau kann zu Nackenschmerzen führen. Ursächlich ist ein Östrogenmangel, wodurch Muskeln und Gelenke schlechter durchblutet werden. Zudem sorgt der Östrogenmangel dafür, dass sich weniger Flüssigkeit in den Gelenken befindet. Dies kann zu Entzündungen führen. Hinzu kommt, dass die Schmerzwahrnehmung in den Wechseljahren durch Änderungen im Hormonhaushalt ausgeprägter sein kann.
Können Nackenschmerzen ein Anzeichen für Krebs sein?
Leiden Sie zusätzlich zu den Nackenschmerzen an vergrößerten Lymphknoten im Halsbereich, sollten Sie hellhörig werden. Zwar ist es möglich, dass eine Erkältung oder ein viraler Infekt hinter den Symptomen steckt, doch auch ein Tumor oder eine Metastase sind mögliche Ursachen für Nackenschmerzen und vergrößerte Lymphknoten. Bleiben Erkältungssymptome aus, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Soll man Nackenschmerzen kühlen oder wärmen?
Schmerzt der Nacken aufgrund von Verspannungen, empfinden die meisten Patienten Wärme als sehr angenehm. Ein warmer Schal, ein Körnerkissen oder ein heißes Bad fördern die Durchblutung und entspannen die verkrampfte Muskulatur.
Ist die Schmerzursache nervenbedingt, hilft eher Kälte. Kälte hemmt die Durchblutung, wodurch der Schmerzreiz nicht so intensiv weitergeleitet wird. Auch entzündlich bedingte Nackenschmerzen sollten Sie eher kühlen. Die Kälte wirkt dem Entzündungsprozess entgegen.
Warum kommt es in Verbindung mit multipler Sklerose zu Nackenschmerzen?
Rückenschmerzen oder Nackenschmerzen sind häufige Symptome bei Multipler Sklerose (MS). Grund dafür ist vermutlich eine Fehlhaltung, die durch einseitige Belastungen aufgrund von Gleichgewichtsstörungen oder einer Beinschwäche entsteht. Zudem verbringen viele Patienten mit fortgeschrittener MS die meiste Zeit im Liegen. Dieser Bewegungsmangel kann ebenfalls zu Verspannungen und Nackenschmerzen führen.
Was soll ich tun, wenn Nackenschmerzen nach einem Zeckenbiss auftreten?
Treten etwa zwei Wochen nach einem Zeckenbiss Nackenschmerzen in Verbindung mit Nackensteifigkeit, Lichtempfindlichkeit und Kopfschmerzen im Hinterkopf auf, kann eine FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) dahinterstecken. Durch die Entzündung und Schwellung der Hirn- und Rückenmarkshäute schmerzt dann jede Kopfbewegung.
Auch die häufigere Borreliose wird wie das FSME-Virus von Zecken übertragen und kann zu Nackenschmerzen führen. Beides sind ernstzunehmende Erkrankungen. Da Nackenschmerzen erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Wodurch kommt es zu Ohrenrauschen oder Tinnitus bei Nackenschmerzen?
Oftmals finden Ärzte keine organische Ursache für einen Tinnitus. Sie vermuten häufig stressbedingte oder psychische Auslöser. Dabei ist der Entstehungsmechanismus in einigen Fällen banal: Verspannte und verhärtete Nackenmuskeln drücken auf die Nerven, die den Kopf versorgen. Diese Irritationen können einen Tinnitus auslösen.
Auch Blutgefäße können durch Verspannungen eingeengt werden. Insbesondere der Musculus sternocleidomastoideus ist häufig betroffen. Unter ihm verläuft auf beiden Seiten des Halses die Halsschlagader. Drückt ein verspannter Muskel auf dieses Gefäß, nimmt der Patient dies als Ohrenrauschen wahr. Was er hört, sind Blutstrom und Herzschlag in der Halsschlagader.
Was ist der Zusammenhang zwischen Nackenschmerzen und Parkinson?
Morbus Parkinson kann sich im Frühstadium durch einseitige Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur zeigen. Die neurologische Bewegungsstörung ist dadurch gekennzeichnet, dass Zellen im Gehirn absterben, die für die Dopaminproduktion verantwortlich sind. Dopamin ist ein Botenstoff, der unter anderem für die Steuerung der Motorik zuständig ist.
Gibt es psychisch bedingte Nackenschmerzen?
Nackenschmerzen haben oft auch eine seelische Bedeutung. Starker psychischer Stress kann zu Verspannungen führen, die häufig vor allem im Nackenbereich auftreten. So sollte als Auslöser von chronischen Nackenschmerzen neben organischen Ursachen auch eine psychische Belastung in Betracht gezogen werden.
Welche Salbe hilft bei Nackenschmerzen?
Da Wärme ein gutes Heilmittel gegen Nackenschmerzen ist, können vor allem Wärmesalben den Beschwerden entgegenwirken. Viele Salben arbeiten mit Cayennepfeffer-Extrakt oder Capsaicin. Pflanzliche Wirkstoffe wie Arnika fördern außerdem die Durchblutung und hemmen Entzündungen.
Welche Triggerpunkte führen zu Nackenschmerzen?
Triggerpunkte sind kleine Verhärtungen im Muskel. Teilweise sind sie als Knötchen im Muskel auch von außen tastbar. Drückt man sie, strahlen die so entstehenden Schmerzen häufig in ganz andere Bereichen des Körpers aus. Triggerpunkte in den Schulterblättern verursachen oft Nackenschmerzen. Durch Massagen lassen sich die Triggerpunkte ganz leicht selbst behandeln. Sie können eine Faszienrolle oder einen Igelball zu Hilfe nehmen. Auch Akupunktur oder Akupressur können Triggerpunkte lösen.
Wie kann ich Nackenschmerzen vorbeugen?
Das beste Mittel, damit Nackenschmerzen gar nicht erst entstehen, ist Bewegung. Stehen Sie während der Büroarbeit regelmäßig auf, damit sich die Muskulatur nicht in einer Position verkrampft. Sitzen und stehen Sie aufrecht, um Haltungsschäden zu vermeiden. Achten Sie außerdem darauf, den Nacken immer schön warmzuhalten und nicht im Zug zu sitzen. Gezielter Muskelaufbau mittels physiotherapeutischer Übungen kann außerdem helfen, dem Schmerz im Nacken oder Hals vorzubeugen.
Was ist das richtige Kissen bei Nackenschmerzen?
Grundsätzlich sollte die Position des Kopfes beim Schlafen etwas tiefer als der Nacken sein. So bildet die Halswirbelsäule im Vergleich zur restlichen Wirbelsäule eine gerade Linie. Dies gilt sowohl für Rücken- als auch für Seitenschläfer. Das Kopfkissen sollte also dementsprechend nachgiebig sein und den Kopf gleichzeitig stützen, ohne dass die Nackenmuskulatur dagegenarbeiten muss. Ein Kissen mit Memory-Schaum, das immer wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, ist am besten geeignet bei Nackenschmerzen.
Welcher Sport hilft bei Nackenschmerzen?
Grundsätzlich ist Sport für Menschen mit Nackenverspannungen ratsam. Allerdings sollten Sie Radfahren vermeiden, da bei längeren Touren der Kopf im Vergleich zur Halswirbelsäule überstreckt wird. Die Nackenmuskulatur muss große Kraft aufbringen, um den Kopf in dieser Position zu halten. Auch Schwimmen ist nur eingeschränkt zu empfehlen, wenn die Nackenmuskulatur bereits verspannt ist: Steigen Sie auf Kraul- oder Rückenschwimmen um.
Sportarten wie Yoga, Gymnastik, Tanzen oder Laufen sind generell gute Alternativen, wenn Sie unter Nackenverspannungen leiden. Auch ein Spaziergang in der Mittagspause trägt zur allgemeinen Fitness bei und wirkt Nackenverspannungen entgegen.

Welcher Muskel ist bei Nackenschmerzen betroffen?
Die Trapezmuskeln, die beidseitig von der Brustwirbelsäule bis zum Hinterkopf reichen, sind am häufigsten betroffen, wenn Sie unter Nackenverspannungen leiden. Durch monotone Bewegungsmuster oder langes Sitzen vor dem Computer kann sich dieser Muskeln verhärten oder verkürzen.
Welche Tabletten oder Medikamente helfen gegen Nackenschmerzen?
Um den Teufelskreis aus Schonhaltung und Nackenschmerzen zu durchbrechen, ist eine gezielte Schmerzbehandlung wichtig. Wirkstoffe wie Diclofenac oder Ibuprofen aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika lindern Schmerzen und wirken entzündungshemmend. Sie können Sie als Tabletten oder lokal als Schmerzgel oder Salbe anwenden.
Wohin können Nackenschmerzen ausstrahlen?
Nackenschmerzen, die im unteren Bereich der Halswirbelsäule entstehen, können bis in die Schultern oder Arme ausstrahlen. Sind die Schmerzen in der oberen Halswirbelsäule lokalisiert, strahlen sie häufig in den Kopf aus. Strahlen die Schmerzen bis in die Beine aus, ist Vorsicht geboten. Dieses Symptom deutet auf eine Einengung des Rückenmarks hin. Ursächlich können ein Bandscheibenvorfall, ein Wirbelkörperbruch oder eine Spinalkanalstenose sein.
Welches Fahrrad eignet sich bei Nackenschmerzen? Welcher Fahrradlenker ist der richtige?
Wenn Sie zu Nackenschmerzen neigen, sollten Sie beim Radfahren auf eine sportliche Sitzposition, wie es z. B. beim Rennrad der Fall ist, verzichten. Durch die geneigte Position des Oberkörpers muss der Kopf extrem überstreckt werden. Der Lenker sollte für Menschen mit Nackenschmerzen also nicht zu tief sein. Achten Sie außerdem auf die Position der Ellenbogen. Wenn der Lenker zu weit weg ist, sind die Arme gestreckt, was zu Verspannungen in den Schultern führen kann. Diese Verspannungen wirken sich ebenfalls ungünstig auf den Nacken aus.
Literaturangaben
- Andersen JH, Kaergaard A, Frost P, et al. (2002). Physical, psychosocial, and individual risk factors for neck/shoulder pain with pressure tenderness in the muscles among workers performing monotonous, repetitive work. Spine, 27(6), 660–667.
- Berge J, Marque B, Vital JM, Sénégas J, Caillé JM (1999). Age-related changes in the cervical spines of front-line rugby players. The American Journal of Sports Medicine, 27(4), 422–429.
- Brownstein, A. (2001). Healing Back Pain Naturally: The Mind-Body Program Proven to Work (1st, First ed). Pocket.
- David J, Modi S, Aluko AA, Robertshaw C, Farebrother J (1998). Chronic neck pain: a comparison of acupuncture treatment and physiotherapy. Br J Rheumatol, 37(10), 1118–1122.
- Edwards, I. J., Dallas, M. L., Poole, S. L., Milligan, C. J., Yanagawa, Y., Szabó, G., ... & Deuchars, J. (2007). The neurochemically diverse intermedius nucleus of the medulla as a source of excitatory and inhibitory synaptic input to the nucleus tractus solitarii. Journal of Neuroscience, 27(31), 8324–8333.
- Gokhale, E. (2008). 8 Steps to a Pain-Free Back: Natural Posture Solutions for Pain in the Back, Neck, Shoulder, Hip, Knee, and Foot (Remember When It Didn't Hurt) (1 ed). Pendo Press.
- Hoppenfeld, S. Orthopaedic Neurology: A Diagnostic Guide to Neurologic Levels. J. B. Lippincott Company.
- Hüter-Becker A & Dölken M (2009). Physiotherapie in der Orthopädie. 2. Aufl. Thieme, Stuttgart.
- Kanno, H., Aizawa, T., Tanaka, Y., Hoshikawa, T., Ozawa, H., Itoi, E. et al. (2009). T1 radiculopathy caused by intervertebral disc herniation: symptomatic and neurological features. Journal of orthopaedic science, 14(1), 103-106.
- Kempf H (2014). Die Neue Rückenschule. 2. Aufl. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg.
- Klaber Moffett JA, Jackson DA, Richmond S, et al. (2005). Randomised trial of a brief physiotherapy intervention compared with usual physiotherapy for neck pain patients: outcomes and patients' preference. BMJ, 330(7482), 75.
- König A, Radke S, Molzen H, et al. (2003). Randomised trial of acupuncture compared with conventional massage and “sham” laser acupuncture for treatment of chronic neck pain – range of motion analysis. Z Orthop Ihre Grenzgeb, 141(4), 395–400.
- Krämer, J. (2004). Mikrochirurgie der Wirbelsäule. Thieme Georg Verlag.
- Lewit K (2007). Manuelle Medizin bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. Elsevier, München.
- Lüdtke, K., & Grauel, L. (2015). Screening-Prozedere: Gefahrensituationen bei Patienten mit HWS-Symptomen. manuelletherapie, 19(02), 71–75.
- Manchikanti L, Boswell MV, Singh V, Pampati V, Damron KS, Beyer CD (2004). Prevalence of facet joint pain in chronic spinal pain of cervical, thoracic, and lumbar regions. BMC Musculoskelet Disord, 5(1), 15–17.
- Nguyen, D. M. (1996). The role of physical medicine and rehabilitation in pain management. Clinics in geriatric medicine, 12(3), 517–529.
- Quarrie KL, Cantu RC, Chalmers DJ (2002). Rugby union injuries to the cervical spine and spinal cord. Sports Med, 32(10), 633–653.
- Radl R, Leixner G, Stihsen C, Windhager R. (2013). Spondylarthrosis of the cervical spine. Therapy. Orthopäde, 42(9), 785–92.
- Scherer, M., & Wollny, A. (2016). Leitlinie Nackenschmerz der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Rückenschmerzen und Nackenschmerzen, 567–576. Springer, Berlin, Heidelberg.
- Seidel, E. (2007). Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren. Huber Hans.
- Schuh, A., Füssel, S., Unterpaintner, I., & Janka, M. (2016). Das HWS-Syndrom. MMW-Fortschritte der Medizin, 158(1), 52–59.
- Torgerson DJ, Klaber-Moffett J, Russell IT (1996). Patient preferences in randomised trials: threat or opportunity? J Health Serv Res Policy, 1(4), 194–197.
- Trimborn, A., & Rehart, S. (2015). Klinik und Behandlung von HWS-Beschwerden im Rahmen der Multimodalen Schmerztherapie (MMS). Aktuelle Rheumatologie, 40(05), 377–381.
- Von der Lippe, E., Krause, L., Porst, M., Wengler, A., Leddin, J., Müller, A., Zeisler, M-L., Anton, & A. Rommel, A. (2021). Prävalenz von Rücken- und Nackenschmerzen in Deutschland. Ergebnisse der Krankheitslast-Studie BURDEN 2020, J Health Monitoring, 6 (S3).
- Werner, S., Ohlendorf, D., Schallmey, W., ter Hamsel, I., Aich, L., Möller, M., & Nagel, A. (2015). Konservative Therapie des HWS-Syndroms. Manuelle Medizin, 53(5), 350–356.