1. Offene Operation des Karpaltunnels
  2. Endoskopische Operation
  3. Gibt es spezielle Risiken bei der endoskopischen Operation?
  4. Was sind die Vorteile einer endoskopischen Karpaltunneloperation?
  5. Ist eine langwierige Nachbehandlung erforderlich?
Anatomie der Hand mit Karpalband und Nervus medianus Beim Karpaltunnelsyndrom engt das Karpalband den am Handgelenk verlaufenden Nervus medianus ein. Im Rahmen einer Operation wird das Band durchtrennt und der Nerv auf diese Weise freigelegt. © alexonline, Adobe

Eine Operation bei Karpaltunnelsyndrom verringert den Druck des Karpalbandes auf den Nervus medianus. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, die Einengung des Nervus medianus zu beseitigen und damit das Fortschreiten des Karpaltunnelsyndroms und die Handschädigung zu verhindern: die offene und die endoskopische Operation. Bei frühzeitiger Operation können sogar bereits aufgetretene Symptome binnen eines Jahres wieder vollständig verschwinden.

Offene Operation des Karpaltunnels

Die klassische Methode legt über einen ca. sechs Zentimeter langen Hautschnitt zunächst das Ligamentum Carpii transversum und dann die motorischen Äste des Nervus medianus frei. Danach werden die den Nerv einengenden Gewebestrukturen entfernt. Bei dieser Methode kann es zu schmerzhaften und dauerhaften Narbenbildungen kommen, die in manchen Fällen eine nochmalige Operation erforderlich machen können.

Endoskopische Operation

Im Gegensatz zur offenen Darstellung und Befreiung des Nerven im Rahmen eines bis 8 cm langen Hautschnitts, favorisieren wir die endoskopische, minimalinvasive Neurolyse des Nervus medianus.
Hierzu erfolgt im Bereich der Handgelenksbeugefalten ein 0.5 bis 1cm langer Schnitt, über den in den Verlaufskanal des Nerven ein Endoskop mit Kamera eingeführt wird.

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Diese Minikamera mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm erlaubt die Darstellung des Nervs und der ihn einengenden Strukturen wie das querverlaufende Halteband, das Retinaculum flexorum. An dem Endoskop ist zusätzlich eine Spezialklinge montiert, die dann die Durchtrennung des Haltebandes von innen und unter Sicht auf das Band und den Nerven ermöglicht. Anschließend schließt der Operateur die Haut durch eine Naht und legt einen sterilen Verband an.

Gibt es spezielle Risiken bei der endoskopischen Operation?

Das von uns verwendete endoskopische Verfahren erfordert in der Tat eine große Erfahrung auf dem Gebiet der Schlüssellochchirurgie. Die räumliche Enge im Bereich der Handwurzel führt zu einer zusätzlichen Erschwernis in der Darstellung der anatomischen Strukturen. Auch gibt es einzelne Fälle, bei denen diese Methode nicht zu dem gewünschten Erfolg führt, sodass im Vorfeld der Operation die Indikation genau geprüft werden muss. Jedoch überwiegen die Vorteile der endoskopischen Operation bei weitem die hiermit verbundenen Nachteile.

Was sind die Vorteile einer endoskopischen Karpaltunneloperation?

  • geringes Trauma
  • geringe Vernarbungstendenz
  • geringere Rezidivrate
  • kosmetisch besseres Ergebnis
  • geringere Gefahr der Nerv- und Gefäßverletzung

Ist eine langwierige Nachbehandlung erforderlich?

Nein, in der Regel ist nur ein steriler Wundverband bis zum Fadenzug nach einigen Tagen erforderlich. Anschließend kann je nach Ausprägung der Erkrankung eine begleitende krankengymnastische Therapie erfolgen.

 

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