- Was ist ein Osteochondrom (kartilaginäre Exostose) am Sprungbein?
- Was sind die Symptome des Osteochondroms am Sprungbein?
- Diagnose des Osteochondroms
- Welche Formen kann ein Osteochondrom (kartilaginäre Exostose) am Sprungbein haben?
- Prognose des Osteochondroms am Sprungbein
- Operation der kartilaginären Exostose am Talus
Das Osteochondrom am Sprungbein (kartilaginäre Exostose) ist ein fast immer gutartiger (benigner) Knochentumor. Gutartig bedeutet, dass das Osteochondrom nicht in andere Gewebe streut. Medizinisch beschreibt der Begriff Osteochondrom den verknöcherten, späten Zustand dieses Tumors, während er in frühen Stadien als knorpelige Knochenwucherung (kartilaginäre Exostose) bezeichnet wird.
Aufgrund eines Gendefekts kann das Osteochondrom familiär gehäuft an Knochen des gesamten Körpers auftreten. Mädchen und Jungen sind dabei gleichstark betroffen.
Wichtige Begriffe rund um das Osteochondrom
- Ganglion: Ein Ganglion ist als knotige Weichteilgeschwulst zu unterscheiden von der Exostose. Ganglien sind in der Nähe von Gelenken oder Schleimbeuteln zu finden und können hart wie Knochen sein.
- Exostose: Eine Exostose ist ein meist gutartiger knöcherner Tumor und wird umgangssprachlich auch Überbein genannt. Sie entwickelt sich aus der festen Knochensubstanz (Kompakta). Zu den Exostosen gehört beispielsweise der obere Fersensporn (Haglundferse).
- kartilaginäre Exostose: Eine kartilaginäre Exostose bezeichnet eine Knochenwucherung, die mit Knorpel bedeckt ist.
- Osteochondrom: Ein Osteochondrom ist ein meist gutartiger kartilaginärer Tumor, der aus dem Knorpelgewebe der Wachstumsfuge (Epiphysenfuge) wächst und im weiteren Verlauf zu einer harten Geschwulst verknöchert.
Was ist ein Osteochondrom (kartilaginäre Exostose) am Sprungbein?
Das Osteochondrom der Wachstumsfuge (Epiphysenfuge) des Sprungbeins (Talus) besteht aus langsam verknöcherndem Knorpel und Knochengewebe. Dieses Osteochondrom kann praktisch an allen Knochen des Körpers als gutartige Wucherung der Epiphysenfuge vorkommen. Dabei ist auch eine mehrfache (multiple) Exostosenbildung bei einer Person möglich. Wenn ein Osteochondrom auftritt, wächst es wie der übrige Knochen in der Zeit der Wachstumsphase. Daher wird es in den meisten Fällen bei Jugendlichen im Alter zwischen 10 bis 20 Jahren bemerkt.
Was sind die Symptome des Osteochondroms am Sprungbein?
Das Osteochondrom bzw. die kartilaginäre Exostose ist in der Regel nicht schmerzhaft. Je nach Anzahl und Wachstumsverhalten der kartilaginären Exostosen sind die tatsächlich beobachteten Symptome sehr unterschiedlich. Die Patienten leiden unter Schmerzen, wenn im Verlaufe des Wachstums der Tumor auf ein Blutgefäß oder einen Nerven drückt. Schmerzhaft kann auch die Blockade eines Gelenks durch das Wachstum des Osteochondroms sein, wie die Abbildung am Beispiel der kartilaginären Exostose des Talus zeigt. Die ungewöhliche Form der kartilaginären Exostose kann möglicherweise eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung (Bursitis) am Fuß auslösen.
Auch eine maligne Entartung des Osteochondroms ist schmerzhaft.
Die kartilaginäre Exostose am Sprungbein kann durch das Verdrängen von anderen Knochen oder dem Druck auf Nerven und Blutgefäße sehr störend und schmerzhaft für die Betroffenen sein. Durch sein Größenwachstum kann ein Osteochondrom ausgeprägte Gelenkdeformitäten am Sprunggelenk nach sich ziehen.
Diagnose des Osteochondroms
Die Lage, die Beschwerden und das Wachstumsverhalten des Knochentumors entscheiden über die anschließende Behandlung. Gerade am Sprunggelenk kann die kartilaginäre Exostose zu Gelenkfehlstellungen oder sogar Fußfehlstellungen führen und sollte von einem Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie untersucht und therapiert werden.
Die Diagnose wird zunächst klinisch durch eine direkte Untersuchung geführt. Zur weiteren Absicherung wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt.
Eine MRT-Untersuchung leistet einen Beitrag zur Abgrenzung der kartilaginären Exostose von anderen Tumorarten.
Welche Formen kann ein Osteochondrom (kartilaginäre Exostose) am Sprungbein haben?
Die kartilaginäre Exostose ist mit 90 % überwiegend stilförmig, manchmal auch breitbasig am Knochen befestigt. Sie wächst meist aus den metaphysären Epiphysenfugen der Knochen. Die Exostose hört im Allgemeinen mit dem allgemeinen Knochenwachstum auf, weiter zu wachsen. Das Osteochondrom ist stets von einer dünnen, 1 bis 4 mm dicken Knorpelschicht bedeckt.
Häufig entsteht ein Osteochondrom am Ende langer Röhrenknochen, zum Beispiel dem Oberarm (Humerus), dem Oberschenkel (Femur) oder dem Schienbeinknochen (Tibia). Seltener sind Hand- und Fußknochen wie das Sprungbein von einem Osteochondrom betroffen.
Operation des Osteochondroms am Sprungbein
Ein operativer Eingriff am Fuß- und Sprunggelenk bedarf aus anatomischen und operationstechnischen Gründen einer besonderen Spezialisierung des orthopädischen Facharztes. Die in der Nähe des Tumors liegende Wachstumsfuge darf bei der Operation unter keinen Umständen geschädigt werden: Bei Verletzungen der Epiphyse drohen Deformationen im Fußbereich aufgrund von einer dauerhaften Störung des Knochenwachstums.
Prognose des Osteochondroms am Sprungbein
Die kartilaginären Exostosen sind im wesentlichen gutartige Tumore: Sie streuen nicht. Nur 0,25 % aller Osteochondrome sind bösartig. In der Regel wird daher von einer operativen Entfernung abgesehen. Nur, wenn die Exostosen nach Beendigung der Wachstumsphase weiterwachsen, ist eine operative Entfernung durch Herausschneiden (Resektion) des Osteochondroms notwendig.
Literaturangaben
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