1. Funktionsweise der MRT
  2. Bildgebung ohne Strahlenbelastung
  3. Wann darf eine MRT nicht durchgeführt werden?
MRT Das MRT stellt Gewebe, Organe und Gelenke detailliert dar. © Nejron Photo, Adobe

Die Magnetresonanztomographie (MRT, kurz auch MR) ist wie die Computertomographie ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik eingesetzt wird. Es ermöglicht die Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe, Organe und Gelenke im Körper. Eine andere Bezeichnung für die MRT ist Kernspintomographie.

Ansicht des MRT auf Google Maps

Funktionsweise der MRT

Die MRT basiert auf sehr starken Magnetfeldern sowie elektromagnetischen Wechselfeldern, mit denen bestimmte Atomkerne (meistens die Wasserstoffkerne/Protonen) im Körper angeregt werden. Beim Einschalten der Magnetfelder wird die Achse, um die sich diese Kerne drehen (Kernspin), aus ihrem Gleichgewichtszustand ausgelenkt. Schaltet man das Magnetfeld ab, streben die Atomkerne wieder in ihre Ausgangslage zurück (= Relaxation). Sie senden dabei extrem schwache elektromagnetische Felder aus. Diese Felder werden von Detektoren gemessen und in Bildinformationen umgerechnet.

MRT bei Kreuzbandriss Unterschiedliche Gewebe werden im MRT in verschiedenen Grauabstufungen dargestellt. Dieses Bild zeigt einen vorderen Kreuzbandriss. © Gelenk-Klinik

Eine wesentliche Grundlage für den Bildkontrast sind die unterschiedlichen Relaxationszeiten verschiedener Gewebearten. Aber auch der unterschiedliche Gehalt an Wasserstoffatomen in den verschiedenen Geweben wie Muskeln oder Knochen trägt zum Bildkontrast bei. Mit der MRT kann man Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugen, die eine Beurteilung der Körpergewebe und Gelenkknorpel sowie vieler krankhafter Organveränderungen erlauben.

Durch die Variation der Untersuchungsparameter lassen sich sehr viele Details erkennen. Diese Detailliertheit übertrifft die Darstellbarkeit im Röntgen wie auch die der Computertomographie. Indem zwei Aufnahmeserien angefertigt werden – ohne und mit Gabe von Kontrastmittel – ergibt sich eine weitere Verbesserung. Hierbei kann der Radiologe z. B. durch eine intensivere Weißfärbung Entzündungsherde oder auch vitales Tumorgewebe besser erkennen.

Bildgebung ohne Strahlenbelastung

Die MRT bildet Organe und Gewebe mit hohem Weichteilkontrast alleine durch die Nutzung eines Magnetfeldes ab. Dies ist ein Vorteil der Kernspintomographie, da keine Röntgenstrahlung oder andere ionisierende Strahlung erzeugt oder genutzt wird.

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Zustimmen

Wann darf eine MRT nicht durchgeführt werden?

  • Herzschrittmacher,
  • Metallsplitter oder Gefäßclips aus ferromagnetischem Material in ungünstiger Lage (z. B. im Auge, Gehirn),
  • temporärer Cavafilter aus Metall,
  • erstes Trimenon (= 1.–13. Woche) der Schwangerschaft (relative Kontraindikation),
  • Cochleaimplantat (Hörprothese für Gehörlose),
  • implantierte Insulinpumpen (externe Pumpen müssen zur Untersuchung abgelegt werden),
  • große oder schleifenförmige Tätowierung im Untersuchungsgebiet (metallhaltige Farbpigmente können sich erwärmen und Hautverbrennungen II. Grades hervorrufen,
  • Klaustrophobie (Platzangst) ist eine relative Kontraindikation, eine Untersuchung in Sedierung oder Narkose ist möglich.
Literaturangaben
  • Ficklscherer, A., & Dangl, S. (2012). BASICS Orthopädie und Traumatologie. Urban & Fischer.
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  • Krüger, L. (1986). Kernspintomografie der Gelenke. Hamburg.
  • Reiser, M., & Semmler, W. (Eds.). (2013). Magnetresonanztomographie. Springer-Verlag.
  • Schick, F. (2005). Grundlagen der Magnetresonanztomographie (MRT). Der Radiologe, 45(1), 69–88.
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  • Weber, M. A., & Streich, N. (Eds.). (2017). Kompendium orthopädische Bildgebung: Das Wesentliche aus orthopädischer und radiologischer Sicht. Springer-Verlag.