1. Bewegungs- und Ganganalyse
  2. Fußdruckmessung (Podometrie)
  3. 3D-Wirbelsäulenvermessung und 4D-Erweiterung
  4. Elektromyographie (EMG)
  5. Diskografie
  6. Knochendichtemessung
  7. Skelettalterbestimmung
Auswertung Ganganalyse: Knick-Senkfuß Knick-Senkfuß in der Ganganalyse: Der Orthopäde erhält wichtige Informationen zur Fußbelastung und zum Gangbild. © Gelenk-Klinik

Die orthopädische Diagnostik umfasst spezialisierte Untersuchungsmethoden, um Erkrankungen des Bewegungsapparates präzise zu diagnostizieren und entsprechende Behandlungsstrategien zu entwickeln. Neben den klassischen Bildgebungen nutzen wir in der Gelenk-Klinik folgende diagnostische Verfahren:

Bewegungs- und Ganganalyse

Die Ganganalyse untersucht die Bewegungsabläufe beim Gehen, um Störungen im Gangbild und Fehlhaltungen zu erkennen. Dabei werden Belastungsmuster und die Koordination von Muskeln und Gelenken präzise gemessen. Hochsensible Kameras und Sensoren zeichnen den Gang auf und analysieren die Bewegungen. Diese Methode ist besonders hilfreich bei orthopädischen Problemen wie Beinlängendifferenzen, Fußfehlstellungen oder neurologisch bedingten Gangstörungen.

Frau bei der Ganganalyse Bewegungsabhängige Schmerzen lassen sich am besten in Bewegung untersuchen. © DIERS

Fußdruckmessung (Podometrie)

Die Podometrie ist ein Verfahren zur Analyse der Druckverteilung und Biomechanik der Füße. Sie kommt insbesondere bei Fußfehlstellungen, Gangstörungen oder zur Anpassung orthopädischer Einlagen zum Einsatz. Eine spezielle Messplattform zeichnet den Druck auf, den die Füße beim Stehen oder Gehen auf den Boden ausüben. Diese Untersuchung hilft dabei, Fehlstellungen wie Plattfüße, Spreizfüße oder Hallux valgus zu erkennen und deren Auswirkungen auf die gesamte Körperhaltung und das Gangbild zu analysieren.

3D-Wirbelsäulenvermessung und 4D-Erweiterung

3D-Wirbelsäulenmessung bei einem Patienten Anhand der projizierten Linien kann der Rückenspezialist ein realistisches Modell der Wirbelsäule des Patienten erstellen. Fehlstellungen und Krümmungen werden deutlich. © Gelenk-Klinik

Diese Methode erlaubt eine genaue dreidimensionale Darstellung der Wirbelsäule ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen. Mithilfe von Kameras und Sensoren wird die Körperhaltung erfasst und eine dreidimensionale Darstellung des Rückens erstellt. Dies ist besonders hilfreich bei der Diagnose und Überwachung von Wirbelsäulenerkrankungen wie Skoliose oder Rundrücken. Es ermöglicht eine präzise Analyse der Haltung und Ausrichtung der Wirbelsäule und liefert wichtige Informationen für die Therapieplanung bei Rückenschmerzen.

Die 4D-Erweiterung der Wirbelsäulenmessung fügt eine weitere Dimension zur 3D-Vermessung hinzu. Dabei wird nicht nur die statische Haltung der Wirbelsäule erfasst, sondern auch die Bewegung. Diese dynamische Analyse ist besonders nützlich bei der Beurteilung von funktionellen Störungen oder Beschwerden, die nur unter Bewegung auftreten. Sie bietet eine detaillierte Analyse der Belastungen und Bewegungen, die die Wirbelsäule bei alltäglichen Aktivitäten durchläuft.

Elektromyographie (EMG)

Die Elektromyographie ist eine Untersuchung zur Beurteilung der An- und Entspannungsfähigkeit von Muskeln. Durch das Aufkleben von Elektroden auf die Haut können elektrische Signale des Muskels aufgezeichnet werden. Dies hilft, Störungen wie muskuläre Ungleichgewichte, Verspannungen, Muskelverhärtungen oder Kontraktionsschwächen zu diagnostizieren.

Diskografie

Die Diskografie ist ein spezielles diagnostisches Verfahren zur Beurteilung der Bandscheiben in der Wirbelsäule. Dabei injiziert der Arzt unter Röntgenkontrolle ein Kontrastmittel direkt in die Bandscheibe. Mit dieser Methode lässt sich die Ursache von Rückenschmerzen lokalisieren, wenn andere bildgebende Verfahren wie MRT oder CT keine eindeutigen Ergebnisse liefern. Die Diskografie dient unter anderem zur Vorbereitung auf operative Eingriffe wie Bandscheibenprothesen oder Versteifungsoperationen.

Knochendichtemessung

Knochendichtemessung nach der DXA-Methode Die Knochendichtemessung nach der DXA-Methode ist schmerzfrei und geht mit einer geringen Strahlungsbelastung einher. © Robert Kneschke, Adobe

Die Knochendichtemessung oder Osteodensitometrie dient zur Feststellung von Osteoporose oder anderen Erkrankungen, die zu einer Verminderung der Knochendichte führen. Durch die Messung der Knochenmineraldichte können Ärzte das Risiko für Knochenbrüche abschätzen und eine frühzeitige Therapie einleiten. Diese Untersuchung ist besonders wichtig bei älteren Patienten, da die Knochendichte mit zunehmendem Alter abnimmt.

Skelettalterbestimmung

Die Skelettalterbestimmung wird verwendet, um das biologische Alter eines Kindes oder Jugendlichen zu bestimmen. Auf diese Weise lässt sich das Wachstumspotenzial abschätzen und eventuelle Wachstumsstörungen frühzeitig erkennen. Die Untersuchung erfolgt meist durch Röntgenaufnahmen der Hand und des Handgelenks, bei denen das Entwicklungsstadium der Knochen analysiert wird. Diese Informationen sind vor allem bei der Behandlungsplanung von Wachstumsstörungen oder bei sportlichen Aktivitäten relevant.