- Wozu dient die Diskografie?
- Rückenschmerzen behandeln im Rahmen der Diskografie
- Ablauf einer Diskografie
Die Diskografie ist ein röntgengestütztes Verfahren zur Darstellung der Bandscheibe. Dafür injiziert der Arzt dem Patienten ein Kontrastmittel in den Bandscheibenraum. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung mit einer langen dünnen Nadel. Die korrekte Positionierung der Nadel wird kontinuierlich durch das Röntgengerät überwacht.
Anhand der Verteilung des Kontrastmittels kann der Arzt die Lage und die Situation der Bandscheibe genau beurteilen. Mithilfe dieser Untersuchung kann er unterscheiden, ob Rückenschmerzen von der Bandscheibe herrühren – also diskogen sind – oder von einer Arthrose der Facettengelenke verursacht werden.
Wozu dient die Diskografie?
Die Diskografie dient bei vielen minimalinvasiven Operationen der Wirbelsäule als Vorbereitung und Bestätigung der Diagnose. Sie erleichtert die Entscheidung, welches operative Verfahren geeignet ist, um Rückenschmerzen mit diskogener Ursache behandeln zu können.
Die Verteilung des Kontrastmittels im Bandscheibenkern lässt Rückschlüsse auf Art und Ausprägung der Erkrankung der Bandscheibe zu. Verbleibt das Kontrastmittel in der Bandscheibe, ist das ein Hinweis auf einen intakten, die Bandscheibe umgebenden Faserring (Anulus fibrosus). Ein Auslaufen des Kontrastmittels aus dem Bandscheibenraum bedeutet, dass der Faserring ein Loch aufweist oder gar zerrissen ist. Dies deutet auf einen Bandscheibenvorfall hin.
Zwischen diesen beiden Extremen existieren Veränderungen der Bandscheibe, bei denen der feste Faserring noch nicht durchbrochen worden ist. Es können aber ähnliche Beschwerden wie bei einem Bandscheibenvorfall entstehen. So stülpt sich zum Beispiel der Faserring nach hinten in den Wirbelsäulenkanal vor, kann dort einzelne oder mehrere Nervenwurzeln komprimieren und hierdurch Rückenschmerzen verursachen. Diese Schmerzen können bis in die Beine ausstrahlen. Alle diese Veränderungen lassen sich im Rahmen der Diskografie anschaulich und für den Patienten verständlich in der Nachbesprechung darstellen.
Rückenschmerzen behandeln im Rahmen der Diskografie
Eine weitere Konsequenz dieser Untersuchung ist der sogenannte Memory-Pain-Effekt. Durch das Einspritzen des Kontrastmittels dehnt sich das Bandscheibenfach aus. Der Schmerz, der den Patienten zum Arzt geführt hat, wird provoziert bzw. sogar verstärkt. Dies bestätigt wiederum, in welchem Wirbelsäulensegment sich die krankhafte Veränderung befindet.
In einem weiteren Schritt kann der Arzt nach der Einbringung des Kontrastmittels noch ein Betäubungsmittel injizieren. Ähnlich wie beim Zahnarzt, wo vor dem Bohren der betroffene Zahn betäubt wird, kann hier das schmerzhafte Bandscheibensegment bzw. die schmerzende Nervenwurzel betäubt werden.
Dies dient ebenfalls der Diagnosesicherung. Bei Abklingen der Beschwerden kann sowohl eine sichere Identifikation der Lokalisation der Beschwerden als auch im Hinblick auf das therapeutische Verfahren eine Prognose über den Therapieerfolg gestellt werden.
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Ablauf einer Diskografie
In der Regel liegt der Patient in leichter Dämmerschlafnarkose auf dem Bauch im Operationssaal. Nach entsprechender Desinfektion der Injektionsstelle führt der Arzt eine lange dünne Nadel unter lokaler Betäubung seitlich in das Bandscheibensegment ein. Aufgrund der leichten Narkose und weil der Eingriff unter Röntgenkontrolle erfolgt, sind schwere Komplikationen in der Regel nicht zu erwarten.
Nach korrekter Positionierung der Nadel im Bandscheibenfach wird die Injektion des Kontrastmittels und dessen Ausbreitung im Röntgenbild dokumentiert. Dies erfolgt in mehreren Ebenen, sodass die ganze Bandscheibe erfasst werden kann. Ggf. können in einer Sitzung sogar mehrere Bandscheibensegmente dargestellt werden.
Im Anschluss an die Diskografie kann eine lokale Infiltration der Nervenwurzel zur vorübergehenden Ausschaltung des Schmerzes erfolgen. Nach dem Eingriff muss der Patient noch etwa zwei Stunden bis zum Abklingen der Narkose im Aufwachraum verbleiben. Er darf die Klinik unter Begleitung noch am selben Tag verlassen. Zuvor bespricht er mit dem Arzt die Ergebnisse der angefertigten Bilder und das weitere Procedere.
Literaturangaben
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