1. Knochendichtemessung – was ist das?
  2. Werte der Knochendichtemessung
  3. Wann und wie oft sollte eine Knochendichtemessung durchgeführt werden?
  4. DXA-Methode zur Ermittlung der Knochendichte
  5. Kosten: Ist die Knochendichtemessung eine Kassenleistung?
Knochendichtemessung nach der DXA-Methode Die Knochendichtemessung nach der DXA-Methode ist schmerzfrei und geht mit einer geringen Strahlungsbelastung einher. © Robert Kneschke, Adobe

Die Knochendichtemessung oder Osteodensitometrie ist eine nebenwirkungsfreie, international anerkannte Methode, um die Gefährdung für Osteoporose (Knochenschwund) festzustellen. Die Untersuchung ermittelt die Dichte, also den Mineralsalzgehalt des Knochens.

Somit lässt sich das osteoporoseabhängige Frakturrisiko bestimmen und das Ansprechen der Therapie kontrollieren.

Knochendichtemessung – was ist das?

Die Knochendichtemessung bestimmt mittels schwacher Röntgenstrahlen den Mineralgehalt im Knochengewebe. Der Gehalt an Mineralien ist ein deutlicher Hinweis auf das Risiko von Knochenbrüchen (Frakturrisiko).

Die Untersuchung dauert ca. 10–15 Minuten und ist schmerzfrei und strahlungsarm. Die Strahlung entspricht etwa dem Aufenthalt im Gebirge für einige Minuten.

Der Begriff Osteodensitometrie stammt teilweise aus dem Griechischen und teilweise aus dem Lateinischen. Die griechischen Wortteile “osteo” und “metrie” bedeuten “Knochen” und “Messung”. “Densus” ist der lateinische Wortteil und bedeutet “dicht”.

Werte der Knochendichtemessung

Nach der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt eine Osteoporose vor, wenn das Ergebnis der Knochendichtemessung um 2,5 Standardabweichungen vom statistischen Normalwert abweicht. Bei einer Standardabweichung zwischen −1 und −2,5 spricht man von einer Osteopenie (Minderung der Knochendichte).

Bei einer Osteoporose verringert sich die Knochendichte. Bei einer Osteoporose verringert sich die Knochendichte. Die Knochendichtemessung ermittelt die Wahrscheinlichkeit für einen osteoporosebedingten Knochenbruch. © Henrie, Fotolia

Wann und wie oft sollte eine Knochendichtemessung durchgeführt werden?

Wann empfehlen wir eine Knochendichtemessung?

  • Osteoporose-Vorsorge
  • Vorsorge vor Prothesen-Operationen
  • Früherkennung von Prothesenlockerungen
  • Verlaufskontrolle von Prothesen-Operationen

Die Knochendichtemessung nach der DXA-Methode (Dual-X-Ray-Absorptiometrie) erkennt die Gefahr für Osteoporose frühzeitig und zuverlässiger als normales Röntgen. Weil fast 30 % aller Frauen nach der Menopause an Osteoporose erkranken, empfehlen wir Frauen ab 50 Jahren gelegentlich eine Knochendichtemessung.

Die Knochendichtemessung gehört auch bei unseren Prothesenpatienten zur Standard-Voruntersuchung. So erhalten wir ein Bild von der Qualität der Knochen und können die vermutete Haltbarkeit der Prothese im Knochengewebe abschätzen. Vor allem bei einwachsenden Prothesen ist das eine wichtige Diagnose.

Eine weitere Gruppe von Patienten, die von der Osteodensitometrie profitieren, sind Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion und anderen Hormonstörungen.

Aber auch starke Raucher und Alkoholiker gehören zu der Zielgruppe, die ihre Knochendichte überwachen lassen sollte. Ein ungesunder Lebensstil kann sehr schädlich für die Knochenneubildung sein.

DXA-Methode zur Ermittlung der Knochendichte

Es gibt mehrere Verfahren, um die Knochendichte zu bestimmen. Im einfachen Röntgen erkennt der Arzt den Kalziumabbau im Knochen erst ab einem Verlust von mehr als 30 %. Daher eignet sich diese Methode nicht zur Früherkennung einer Osteoporose.

Bei der Zwei-Spektren-Methode (DXA-Methode) wird mit zwei verschiedenen Strahlungsenergien gearbeitet. Durch den Knochen erfährt das Strahlenbündel eine Abschwächung, die sich mithilfe der Zwei-Spektren-Methode berechnen lässt. Dank dieser Berechnung ist der Arzt in der Lage, Rückschlüsse auf die Knochendichte zu ziehen.

Die meisten Messverfahren beruhen auf dem Prinzip der Röntgenuntersuchung. Eine computertomografische Messmethode und die Knochendichtemessung durch Ultraschall sind ebenfalls häufig verwendete Methoden. In unserer Praxis arbeiten wir mit einem computertomografischen Verfahren (DXA).

Die Knochendichtemessung zeigt eine Abnahme der Knochendichte, wodurch sich Therapiemöglichkeiten der Osteoporose ergeben, noch bevor es zu auffälligen Schäden am Skelett kommt.

Kosten: Ist die Knochendichtemessung eine Kassenleistung?

Derzeit werden die Kosten der Knochendichtemessung von den gesetzlichen Krankenkassen erst dann erstattet, wenn bereits ein osteoporotischer Bruch (z. B. Oberschenkelhalsbruch, Humeruskopffraktur oder Wirbelbruch) vorliegt. Auch wenn der Arzt eine medikamentöse Therapie aufgrund einer vermuteten Osteoporose beginnen möchte, zahlt die Krankenkasse die Kosten. In allen anderen Fällen ist die Knochendichtemessung eine IGel-Leistung (individuelle Gesundheitsleistung), die der Patient selbst tragen muss.

Literaturangaben
  • Amling, M. (2015). Kalzium und Vitamin D im Knochenstoffwechsel. Der Unfallchirurg, 118(12), 995–999.
  • Bartl, R. (2004). Osteoporose. Thieme Georg Verlag.
  • Ohlendorf, D., & Bundschuh, M. (2015). Knochendichte. Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 65(5), 275–277.
  • Pfeilschifter, J. Evidenzbasierte Konsensus-Leitlinie zur Osteoporose: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie – bei Frauen ab der Menopause, bei Männern ab dem 60. Lebensjahr.
  • Siggelkow, H., & Hadji, P. (2016). Osteoporose in der Gynäkologie-Diagnostik und Therapie. Frauenheilkunde up2date, 10(03), 203–218.
  • Stracke, H., & Schäffler, A. (2018). Osteodensitometrie und Knochenumbauparameter. In: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, 253–264. Springer, Berlin, Heidelberg.