Morbus Basedow

Schilddrüsenveränderungen: Schilddrüsenüber- und -unterfunktion Morbus Basedow verursacht eine Schilddrüsenüberfunktion. © Henrie, Adobe Stock

Morbus Basedow (Basedowsche Krankheit) gehört zu den Autoimmunerkrankungen und führt bei Betroffenen zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Beim Morbus Basedow bildet der Patient Antikörper gegen die Rezeptormoleküle auf dem Schilddrüsengewebe, die eigentlich das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) aus der Hirnanhangdrüse binden und die Zellen zur Produktion der Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) anregen. Die Autoantikörper besitzen eine stimulierende Wirkung auf die Schilddrüse. Sie nimmt mehr Jod auf, nimmt an Größe zu und produziert mehr Schilddrüsenhormone (Schilddrüsenüberfunktion). Bei Morbus Basedow leiden die Patienten unter einer typischen Symptomkombination: Die Augäpfel treten aus den Augenhöhlen hervor (Exophthalmus), die Schilddrüse ist vergrößert und angeschwollen (Struma oder Kropf) und der Puls ist dauerhaft auf über 100 Schläge ro Minute beschleunigt (Tachykardie). Diese Beschwerden fasste der deutsche Erstbeschreiber der Erkrankung Carl Adolph von Basedow im Jahr 1840 als Merseburger Trias zusammen. Vom Morbus Basedow sind vorrangig Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen, sehr viel seltener Männer. Teilweise reicht eine medikamentöse Therapie aus, häufig ist eine Schilddrüsenoperation oder eine Radiojodtherapie notwendig.