
Orthesen sind orthopädische Hilfsmittel, welche seit Jahrzehnten bewährt sind, und einem ständigen technischen Wandlungsprozess unterliegen.
Ursprünglich aus Eisenschienen und Lederhülsen konstruiert, dominieren heutzutage überwiegend High-Tec Materialien wie Karbonfasern und spezielle Schaumstoffe, deren Vorteil insbesondere die Gewichtsreduktion und Stabilität, ähnlich dem Formel 1-Rennwagen, sind.
Man unterscheidet konfektionierte Prothesen, die sozusagen aus dem Regal gezogen werden können, von individuell angepassten Orthesen.
Besonders wichtig ist die Analyse folgender Fragestellungen:
- Welche Funktion soll die Prothese ersetzen?
- Wird die Orthese nur eine bestimmte Zeit eingesetzt, zum Beispiel die ersten Wochen nach einer Operation?
- Oder soll die Orthese lebenslang bestimmte Funktionen übernehmen?
So empfiehlt es sich nach Kreuzbandersatzplastik bei Durchführung von Rotationssportarten wie Tennis oder Skifahren, dauerhaft eine Karbonfaserschiene am Knie zu tragen, die ein abermaliges Verletzen des Transplantats verhindert.
Die Orthesen müssen in enger Abstimmung zwischen Patient, Anforderungsprofil, dem verordnenden Arzt und dem Orthopädietechniker angepasst werden.
Besonderes Augenmerk ist sowohl bei der Schuhzurichtung als auch bei der Orthese auf die Endkontrolle zu richten. Hier muss geprüft werden, ob das, was vom Arzt verordnet wurde, tatsächlich in der Form auch umgesetzt wurde. Oftmals müssen mehrfache Nachkorrekturen vorgenommen werden, bis ein optimales Ergebnis erreicht wird.
Aus diesem Grunde ist in der Gelenk-Klinik Freiburg eine spezielle orthopädietechnische Sprechstunde eingerichtet worden, in der Orthopädietechniker zusammen mit Arzt und Patient die Verordnung bespricht und die Anpassung und Endkontrolle durchführt.
Literaturangaben
- Grifka, J. (2005). Einlagen, Schuhzurichtungen, orthopädische Schuhe. Thieme Georg Verlag.
- Orthofer, P. (2004). Orthopädietechnik. Huber Hans.