Die Haglundferse (Haglundexostose) ist eine Formabweichung des Fersenbeins. Man spricht auch von einem oberen Fersensporn. Dabei kommt es zu einer Verkalkung des Ansatzes der Achillessehne am Fersenbein. Durch den Druck des knöchernen Fortsatzes im Schuh treten oft Entzündungen oder Schwellungen der Weichteile wie z. B. der Schleimbeutel auf. Diese Reizerscheinungen stehen vor allem im Zusammenhang mit einem Hohlfuß. Der Patient verspürt häufig plötzlich auftretende messerstichartige Schmerzen im Bereich der Ferse. Den Fußspezialisten stehen eine Reihe von möglichen Behandlungen zur Verfügung. Das Stadium der Haglundferse bestimmt die Wahl der geeigneten Therapie.
Die Beobachtungsphase endet in der Regel im Alter von bis zu 12 Jahren. Bis zu diesem Alter wird vorwiegend mit konservativen Methoden - Einlagen, Gymnastik und Barfußlaufen-behandelt.
Sollte mit diesen Maßnahmen keine Aufrichtung des Fußgewölbes erzielt werden können, und dauern Fehlstellung, Ermüdbarkeit und Schmerzen an, sollte frühzeitig auch an eine operative Aufrichtung des Fußgewölbes gedacht werden.
Die Beobachtungsphase einer Knick-Senkfuß-Fehlstellung endet etwa im Alter von 12 Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt behandelt der Orthopäde den Knick-Senkfuß vorwiegend mit konservativen Methoden wie Einlagen, Fußgymnastik und spiraldynamische Übungen und gibt Tipps für den Alltag.
Ergeben diese Maßnahmen keine Aufrichtung des Fußgewölbes und dauern Fehlstellung, Ermüdbarkeit und Fußschmerzen an, zieht der Spezialist eine operative Aufrichtung des Fußgewölbes in Betracht.
In den letzten Jahren wurden mehrere geeignete Operationsverfahren entwickelt, die im Einzelfall Anwendung finden.
Da sich das kindliche Fußgewölbe meist von alleine aufrichtet, ist eine ärztliche Behandlung in der Regel nicht erforderlich. Im Gegenteil: Bei kleinen Kindern führen stützende und führende orthopädische Einlagen in Schuhen eher zur Schonung und damit zu geschwächten Bändern und Muskeln. Lassen Sie Ihr Kind ohne Einschränkungen laufen und springen, am besten barfuß auf weichem, sandigem Untergrund!
Die Füße heranwachsender Kinder sollten auf keinen Fall in Schuhen ruhig gestellt und gegen Außenreize abgeschirmt werden. In unserer Sprechstunde beobachten wir häufig bereits bei Kindern im Krabbelalter zu starre, feste Schuhe, die oft sogar einen Teil des Unterschenkels bedecken. Diese Schuhe behindern den natürlichen Bewegungsdrang, die Entwicklung starker Sehnen und Bänder und die Ausbildung des Fußgewölbes.
Wir empfehlen Eltern Kindersocken mit Laufnoppen. Sie werden auch Antirutschsocken, ABS-Socken oder Stoppersocken genannt und bieten viele Vorteile: Sie wärmen und schützen den empfindlichen Kinderfuß, der dabei Umgebungsreize direkt vom Boden empfangen und verarbeiten kann. Vielfältige Bewegungserfahrungen mit unebenen und natürlichen Untergründen sind in dieser Phase besonders wichtig für die Entwicklung des Kindes.
Sind die Füße meines Kindes normal oder nicht? Bleiben die Füße so? Muss ich etwas machen, damit der Knick-Senkfuß nicht schlimmer wird?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich Eltern oft. Im Zweifel sollten sie bei Verdacht auf Knick-Senkfuß ihr Kind bei einem orthopädischen Facharzt vorstellen. Dieser führt angepasst an den Einzelfall einige Tests und Tastuntersuchungen (Palpationen) durch und klärt die genaue Ursache für einen bestehenden Knick-Senkfuß. Eine frühzeitige Behandlung besitzt gute Erfolgsaussichten. Zusätzlich kann der Fußexperte den Eltern praktische Tipps zur Vorbeugung mit auf den Weg geben.
Bei Koalitionen (lat. Coalitiones) sind bestimmte Fußwurzelknochen während der Entwicklung des Embryos nicht vollständig voneinander getrennt worden. In der Folge können die Gelenke der Fußwurzelknochen nicht korrekt ausgebildet werden und die Knochen sind fest und unbeweglich miteinander verbunden.
Vor allem bei der Beurteilung von Knickfuß- und Senkfuß-Fehlstellungen ist die Diagnose von Koalitionen sehr wichtig. Die häufigste Verwachsung ist die talonavikulare Koalition (Coalitio talonavicularis) - eine feste Verbindung zwischen dem Sprungbein (Talus) und dem Kahnbein (Os naviculare).
Koalitionen sind im Kleinkindalter und im frühen Kindesalter nicht schmerzhaft. Die zunehmende Verknöcherung des Fußes aufgrund von Koalitionen wird im Laufe des Wachstumsprozesses Fußschmerzen auslösen, so dass die Betroffenen meist noch vor der Pubertät einen Arzt aufsuchen.
Der Knick-Senkfuß ist eine Fußfehlstellung, bei der das Fersenbein nach außen wegknickt, während das Fußlängsgewölbe dauerhaft nach innen absinkt. Schäden an der Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Tibialis-posterior-Sehne) können einen erworbenen Knick-Senkfuß bei Erwachsenen begünstigen, da eine intakte Sehne für die Aufrechterhaltung des Fußlängsgewölbes wichtig ist.
Neben rheumatischen Erkrankungen können auch Verletzungen und Unfälle die Sehne schädigen. Belastungsabhängige Schmerzen am Fußinnenrand und am Innenknöchel sind typisch für den Knick-Senkfuß. Die Schmerzen können bis in den Außenknöchel und den Unterschenkel ziehen. Das Laufen fällt den Betroffenen zunehmend schwerer.
Man behandelt den Knick-Senkfuß zunächst konservativ mit orthopädischen Einlagen, spezieller Physiotherapie oder Kälteanwendungen. In einigen Fällen empfiehlt der Fuß- und Sprunggelenkspezialist einen operativen Eingriff, z. B. eine Knochenumstellung (Osteotomie) des Fersenbeins oder eine Transplantation der Tibialis psoterior-Sehne.
Der Spitzfuß (Pes equinus) ist eine Fußfehlstellung, bei der die Ferse beim Gehen den Boden nicht berührt. Man spricht von Fersenhochstand. Betroffene laufen praktisch auf Zehenspitzen. Die normale Abrollbewegung des Fußes beim Gehen und auch die Bewegungen im oberen Sprunggelenk sind beim Spitzfuß nur eingeschränkt möglich. Dazu zählen das Heben und Senken sowie das Anziehen des Fußes an den Körper (Dorsalflexion).
Der Spitzfuß kann angeboren oder erworben sein. Seine Behandlung durch den orthopädischen Fußspezialisten erfolgt individuell mit konservativer Therapie oder mithilfe einer Operation.
Bei einem Spreizfuß (lat. Pes transversoplanus) ist das Fußquergewölbe eingesunken. Die Mittelfußknochen weichen fächerförmig auseinander, statt gerade nach vorne zu zeigen. Der Vorfuß ist stark verbreitert, sodass Betroffene Schwierigkeiten haben, passende Schuhe zu finden. Auslöser für die Spreizfuß-Fehlstellung können Bindegewebsschwächen, Übergewicht und falsches Schuhwerk sein.
Die schmerzhaften Folgen eines Spreizfußes sind vor allem Schwielenbildung und Mittelfußschmerzen im Bereich der 2. bis 4. Mittelfußköpfchen, da diese durch das veränderte Gangbild übermäßig belastet werden. Auch eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) im Bereich des Vorfußes kann aus der Spreizfußfehlstellung resultieren. Der Spreizfuß wird vor allem konservativ behandelt mithilfe von orthopädischen Schuhanpassungen, Einlagen und Fußübungen. In schweren Fällen kann eine Spreizfußoperation bei einem Spezialisten für Fußerkrankungen den Betroffenen Linderung ihrer Fußschmerzen verschaffen.
Zwei Erkrankungen, welche die nervöse Versorgung des Fußes mit sensiblen Reizen betreffen, können zu seitlichen Fersenschmerzen führen: die Einengung (Kompression) des Schienbeinnervs (Tarsaltunnelsyndrom) und die Baxter-Neuropathie. Beide zählen zu den Nervenkompressionssyndromen und werden nicht selten bei Laufsportlern beobachtet.
Ursächlich sind meist Fußfehlstellungen wie der Knick-Senkfuß oder Verletzungen. Neben Schuheinlagen und Orthesen (Schienen) werden entzündungshemmende Medikamente und Kortisoninjektionen zur Behandlung eines Tarsaltunnelsyndroms eingesetzt. Erst beim Versagen der konservativen Maßnahmen ziehen die Fuß-Spezialisten der Gelenk-Klinik einen operativen Eingriff in Betracht.
Die Ausprägung eines Klumpfußes beim Säugling kann unterschiedlich stark sein, aber auch für Laien sind die Veränderungen zu gesunden Füßen unverkennbar: Der betroffene Fuß ist einwärts gedreht und häufig befindet sich eine tiefe Falte an der Fußsohle. Die Ferse fühlt sich weich an und steht wegen einer verkürzten Achillessehne nach oben. Besonders beim einseitigen Klumpfuß fällt auf, dass die Wade am betroffenen Fuß schmächtiger ist als auf der Gegenseite. Beim kindlichen Klumpfuß ist der Kinderorthopäde der richtige Ansprechpartner für betroffene Eltern.
Das Sinus-tarsi-Syndrom ist eine Diagnose, die über die Lage des Schmerzes vor dem Außenknöchel über der anatomischen Struktur des Sinus tarsi beschrieben wird. Der Sinus tarsi ist eine kanalförmige Vertiefung zwischen Fersenbein (Calcaneus) und Sprungbein (Talus). Der Sinus tarsi grenzt an das hintere untere Sprunggelenk (USG) und vorne an das obere untere Sprunggelenk. Im Sinus tarsi verlaufen eine Vielzahl von Nerven und Bändern.
Die Bezeichnung Sinus-tarsi-Syndrom ist als Überbegriff für mehrere Erkrankungen zu verstehen, die nur verlässlich von einem Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen differenziert und angepasst therapiert werden können.
Die Entwicklung der Heilung nach einer akuten Calcaneusfraktur ist nicht gut vorherzusehen. Die Wucht der traumatischen Schädigung kann vor allem dann zu langfristigen Störungen führen, wenn die Gelenkflächen des Subtalargelenkes beteiligt sind. Die Zeitdauer bis zum Auftreten von Arthrose im unteren Sprunggelenk ist - je nach Unfallhergang und Grad der Zerstörung des Fersenknochens- individuell unterschiedlich. Daher ist es besonders wichtig, das Fersenbein so lange wie möglich gelenkerhaltend und damit beweglichkeitserhaltend zu versorgen.