1. Wie funktioniert die Fußdruckmessung (Podometrie)?
  2. Wann kommt die Podometrie zum Einsatz?
  3. Was sind die Vorteile der Fußdruckmessung?
  4. Kosten der Fußdruckmessung
Fußdruckmessung (Podometrie) Die Fußdruckmessung (Podometrie) zeigt die genaue Belastungsverteilung an der Fußsohle ohne den Einsatz von Strahlung. Mit dieser Untersuchung identifiziert der Arzt Fehlstellungen, Schmerzen und Erkrankungen des Fußes und des Sprunggelenks. © Gelenk-Klinik

Die elektronische Fußdruckmessung (Podometrie) macht orthopädische Probleme der Füße sichtbar und hilft dem Facharzt bei der Diagnosestellung. Der Fußabdruck sagt sehr viel über die Fußgesundheit aus. Die genaue Lastverteilung beim Auftreten, aber auch die Abrollbewegung des Fußes spiegelt die Situation der Gelenke, Sehnen und Weichteile im Fuß wider. Schmerzen oder Fehlstellungen ändern den Fußabdruck sichtbar.

Wie funktioniert die Fußdruckmessung (Podometrie)?

Oftmals liefern einseitig abgelaufene Schuhsohlen dem Arzt erste Hinweise auf eine orthopädische Erkrankung. Die computergestützte Auswertung von Fußabdrücken mittels moderner podometrischer Messstationen folgt diesem Prinzip, bringt aber wesentlich detailliertere Resultate.

Auch Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen – also Symptome aus dem neurologischen Bereich – kann die Podometrie exakt darstellen.

Das macht die Fußdruckmessung zu einer vielseitig einsetzbaren, orthopädischen Diagnosemethode. Die Podometrie zeigt gesundheitliche Probleme nicht nur im Bereich von Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenken. Bei der Auswertung des Abrollverhaltens bezieht die Podometrie auch Details aus der Motorik, der Koordination und des Zusammenwirkens von Nerven- und Bewegungssystem mit ein. Die Fußdruckmessung ermittelt die Lastverteilung des Fußes im Stehen und beim Gehen, also beim Abrollvorgang des Fußes.

Die podometrische Messtation ist dabei eine komplexe apparative Diagnosemethode. Für die Auswertung der Podometrie oder Pedobarografie benötigt man das Expertenwissen eines Fuß- und Sprunggelenkspezialisten.

Wann kommt die Podometrie zum Einsatz?

Fußabdruck eines Patienten mit Spreizfuß Fußabdruck eines Patienten mit Spreizfuß: Da die Mittelfußknochen auseinanderweichen, ist der Vorfuß stark verbreitert. © Gelenk-Klinik

Podometrie kann sämtliche medizinisch relevanten Veränderungen in Fuß, Sprunggelenk, Knie sowie in der Statik der Beinachsen abbilden:

Was sind die Vorteile der Fußdruckmessung?

Podometrie gehört gemeinsam mit den bildgebenden VerfahrenRöntgen, Ultraschall MRT – zu den grundlegenden und wichtigsten Diagnosemethoden des Fußes und Sprunggelenks.

Anders als bei den bildgebenden Verfahren erhält der Orthopäde bei der Podometrie einen detaillierten Einblick in die funktionellen Aspekte der Fußgesundheit. Während Röntgen nur statische Bilder des Skeletts liefert, kann die Podometrie auch die Funktion, die Koordination und den Gang, also die nicht nur rein skelettbezogenen Aspekte der Fußgesundheit darstellen.

Die Fußdruckmessung ist dabei nichtinvasiv, kommt ohne Strahlung aus und hat für den Patienten keinerlei nachteilige Folgen oder Nebenwirkungen.

Kosten der Fußdruckmessung

Trotz der entscheidenden medizinischen Vorteile übernehmen noch nicht alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Fußdruckmessung. Im Einzelfall beraten wir Sie gerne über Ihre Erstattungsmöglichkeiten. Die Kosten für eine umfassende podometrische Untersuchung liegen für Selbstzahler bei 60 €.

Literaturangaben
  • Castro, W., Jerosch, J., Grossman, T., Jerosch, J. & Grossman, T. W. (2001). Examination and Diagnosis of Musculoskeletal Disorders: Clinical Examination – Imaging Modalities (1 ed). Thieme.
  • Döderlein, L. (2015). Der Fuß bei der Zerebralparese. Infantile Zerebralparese, 257–279. Springer, Berlin, Heidelberg.
  • Heyne, A. (2015). Laufschuhversorgung. Manuelle Medizin, 53(3), 203–204.
  • Klenerman, L. & Wood, B. (2005). The Human Foot: A Companion to Clinical Studies (1 ed). Springer.
  • Lippert-Grüner, M., & Mucha, C. (1996). Erfassung von Gang-und Koordinationsstörungen bei Hemiparesepatienten mit computergestützter Fußdruckmessung. Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin, 6(04), 105–108.
  • Spraul, M. (2015). Besonders angepasste Fußbettung beugt vor. Info Diabetologie, 9(1), 25–26.
  • Wulker, N., FRCSIMater, M. M. & III, M. D. (1998). An Atlas of Foot & Ankle Surgery (1st ed). Martin Dunitz.