Leiden Sie unter Nackenschmerzen, die zusammen mit Schulterschmerzen auftreten? Dieser Schulter-Nacken-Schmerz wird medizinisch auch als unteres Zervikalsyndrom bezeichnet. Mit dem oberen Zervikalsyndrom werden Schulter-Nacken-Schmerzen unter dem Begriff HWS-Syndrom zusammengefasst.
Es handelt sich dabei um Schmerzen, die vom Nacken über die Schulterblätter (Scapula) bis in die Arme ausstrahlen. Die häufigste Ursache für Nacken- und Schulterschmerzen ist eine verspannte Nackenmuskulatur, die auf Nerven der unteren Halswirbelsäule drückt und sie reizt. Besonders betroffen sind die Spinalnerven der Wirbelkörper C4 bis C7.
Das untere Zervikalsyndrom kann kombiniert mit dem oberen Zervikalsyndrom auftreten. Die Betroffenen leiden dann neben Nacken- und Schulterschmerzen zusätzlich an Kopfschmerzen.
Mögliche Ursachen
- Nackenverspannung
- Schleudertrauma nach Sturz oder Auffahrunfall
- Bandscheibenvorwölbung oder Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule
- Nerveneinklemmung wegen Arthrose der Facettengelenke (Spondylarthrose), Spinalkanalstenose, Neuroforamenstenose oder Wirbelkörperbruch
Missempfindungen im Arm wie ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln (Parästhesien) entstehen, weil die Reizweiterleitung in bestimmten sensiblen Nervenfasern gestört ist. Dabei ist jedem Bereich des Körpers die Wurzel eines bestimmten Rückenmarksnerven (Spinalnerven) zugeordnet. Den Versorgungsbezirk eines speziellen Spinalnervens bezeichnet man als Dermatom. In diesem Dermatom ist ein bestimmter Spinalnerv für die sensiblen und motorischen Informationen verantwortlich.
Die körperliche Untersuchung und verschiedene Tests ermöglichen es dem Arzt, Rückschlüsse auf das Segment der Halswirbelsäule zu treffen, das für die Schulterschmerzen und Beschwerden verantwortlich ist. Zur Bestätigung dienen Röntgen- oder MRT-Aufnahmen. Die ärztliche Behandlung der Nacken-Schulterschmerzen erfolgt ursachenangepasst mithilfe konservativer Therapie oder einem operativen Eingriff.