Gicht ist eine Störung des Stoffwechsels, bei der erhöhte Harnsäurewerte im Blut Entzündungen und starke Schmerzen in einer Vielzahl von Gelenken des Körpers auslösen. Dazu gehören beispielsweise Knie, Hand, Ellenbogen, Finger oder Sprunggelenke. Typischerweise treten bei vielen unserer Patienten die ersten schmerzhaften Gichtzeichen am Großzehengrundgelenk auf.
Meist handelt es sich bei Gicht um eine angeborene Stoffwechselstörung: Bei den Betroffenen liegt eine Veranlagung für zu hohe Harnsäurekonzentrationen im Blut vor. Man spricht von Hyperurikämie. Die Harnsäure lagert sich in Form von Kristallen in Gelenken, Schleimbeuteln, Haut und wichtigen Organen wie der Niere ab.
Zusätzlich spielen weitere Faktoren wie Ernährung und Begleiterkrankungen bei der Ausprägung der Gichterkrankung eine Rolle, sodass der behandelnde Arzt bei jedem Patienten individuell die exakten Ursachen bestimmen muss.
Eine möglichst frühzeitig ansetzende Therapie kann den Verlauf der Gicht verlangsamen oder sogar stoppen. Der behandelnde Arzt zeigt seinen Patienten mehrere Wege auf, mit denen sie selbst die Schwere ihrer Gichterkrankung positiv beeinflussen können: Eine gezielte Umstellung der Ernährung, die Normalisierung des Körpergewichts und professionelle Anleitung zu sportlicher Aktivität gehören dazu. Die langfristigen Gelenkschäden und die chronischen Entzündungsreaktionen kann der Arzt mit angepasster Schmerztherapie und Präparaten zur Senkung des Harnsäurespiegels verhindern.
Ein weiteres wichtiges Standbein in der Gichttherapie sind physikalische und physiotherapeutische Anwendungen. Selten ist ein operativer Eingriff wie die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes notwendig.
Arthrose – Gelenkverschleiß – kann nach Knorpelverlust und entzündlicher Schwellung des Gelenks zur völligen Einsteifung führen. Über 5 Mio. Patienten mit Arthrose gibt es in Deutschland. Damit ist Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung.
Konkrete Ursachen der Arthrose lokalisieren wir in der Lebensweise und der allgemeinen körperlichen Verfassung. Vermeidung von Genussgiften, nährstoffreiche entzündungshemmende Ernährung (wenig Alkohol, Kaffee und rotes Fleisch) und Bewegung unterstützen die gesunde Gelenkfunktion.
Arthrose äußert sich bei allen Patienten in ähnlicher Weise: Zunächst wird der Knorpel rissig und bekommt Lücken. Schließlich wird die Knorpelschicht bei Arthrose ganz abgebaut. Das Gelenk ist nicht mehr gleitfähig.
Arthrose kann alle Gelenke betreffen: Knie, Hüfte, Sprunggelenk, Schulter, die Finger- und Zehengelenke und die Wirbelsäulengelenke.
Vor allem bei den über 50-Jährigen wird Arthrose zum Massenphänomen. Männer sind etwas früher von Gelenkverschleiß betroffen, Frauen holen im höheren Lebensalter aber deutlich auf und stellen ab dem Alter von 55 Jahren die Mehrzahl der Arthrosepatienten.
Die Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die zur Schädigung der Gelenkflächen führen kann. Sie ist abzugrenzen von der Arthrose, einer degenerativen Gelenkerkrankung. Während es sich bei Arthrose um ein kaltes Geschehen handelt, ist die Arthritis durch Überwärmung, Schwellung und Rötung gekennzeichnet.
Osteoporose (Knochenschwund) ist eine Erkrankung des Knochens, die häufig im Alter auftritt. Sie führt dazu, dass die Knochenmasse abnimmt und der Knochen anfälliger für Brüche (Frakturen) wird. Auch die Knochenstruktur verändert sich. Durch die geringere Tragfähigkeit des Knochens kommt es zu einer Instabilität des Skeletts. Die Krankheit tritt bei Frauen meist postmenopausal (nach den Wechseljahren) auf. Daher liegt das Risiko, an einer Osteoporose zu erkranken, für Frauen ab 50 Jahren mit ca. 24 % deutlich höher als bei Männern, die nur zu etwa 6 % betroffen sind.
Alle akuten Schleimbeutelentzündungen haben als gemeinsames Merkmal den Schmerz. Zusätzlich kann es zu Schwellungen, Rötungen und Überwärmung im Bereich der Haut sowie zu Gelenkergüssen und Bewegungseinschränkungen kommen. Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) kann in verschiedenen Gelenken wie Schulter, Knie, Hüfte oder im Ellenbogen auftreten.
Rheuma hat viele Gesichter – es ist kein eigenständiges Krankheitsbild. Darunter fallen „unerklärliche" Schmerzen des Bewegungsapparates: an Sehnen, Muskeln, Bändern, Gelenken oder im Bindegewebe.
Weil die Kraft der Sonne im Winterhalbjahr in Deutschland viel schwächer ist als im Sommer, kommt es bei vielen Menschen in dieser Zeit zu einem Mangel an Vitamin D.
Mehr als 20 Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge bereits unter Gelenkschmerzen. In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen sind es laut einer Studie der Ruhr Universität Bochum bereits zwei von fünf Personen. Doch nur jeder Dritte geht bei Gelenkschmerzen zum Arzt. Dabei verbessern neue Behandlungsmethoden die Heilungschancen gerade im frühen Stadium der Arthrose enorm.
Durch das eigene Körpergewicht sind vor allem die Gelenke der unteren Extremitäten einer hohen Last ausgesetzt. Besonders Knieschmerzen und Hüftschmerzen sind die Folge. Aber auch an den Fingern, Handgelenken und Schultern können Gelenkschmerzen entstehen.
Schmerzen nach arthroskopischen Eingriffen können vielfältige Ursachen haben. Zunächst entsteht durch den Eingriff eine mehr oder minder ausgeprägte Blutung im Gelenk welche Verspannungen der Gelenkkapsel führt.
Da Flüssigkeiten anders als Gase nicht komprimierbar sind, wird das Flüssigkeitsvolumen zu einer Aufdehnung der Kapsel führen, welche insbesondere die Beugefähigkeit des Kniegelenkes nach der Operation einschränkt.
Schmerzen signalisieren uns, dass etwas in unserem Körper nicht in Ordnung ist. In der Regel zeigen sie uns zuverlässig die Region ihrer Entstehung an und geben damit Hinweise auf ihre mögliche Ursache. In etlichen Fällen hat die Körperregion, in der die Symptome auftreten, jedoch wenig bis gar nichts mit dem Bereich zu tun, in dem die Schmerzen tatsächlich entstanden sind. Häufig sind orthopädische Probleme für vermeintlich organische Beschwerden verantwortlich und umgekehrt. Oder die Schmerzen tauchen an einer von ihrem Entstehungsort weit entfernten Stelle auf und erschweren es dadurch, ihren wahren Grund zu entdecken.