Jeder Wirbel besteht aus einem nach vorne gerichteten Wirbelkörper und einem zum Rücken gelegenen Wirbelbogen. Die Wirbelbögen sind über jeweils zwei Gelenkfortsätze oben und zwei Gelenkfortsätze unten miteinander verbunden. Diese Gelenke nennt man Facettengelenke oder Wirbelgelenke. Kommt es aufgrund von degenerativen Prozessen oder Unfällen zu einer Schädigung der zwischen den Wirbeln liegenden Bandscheiben, wirkt sich das auch auf die Facettengelenke aus. Durch die erhöhte Belastung verschleißen sie und es entwickelt sich eine Facettengelenksarthrose.
Beschwerden im Bereich des Nackens oder auch der Nacken-Schulter-Region stellen ein zunehmendes Problem in den Industrienationen dar. Etwa 71 % aller Menschen leiden irgendwann in ihrem Leben an Nackenschmerzen. Eine dänische Studie zeigt, dass das Risiko für Nackenschmerzen bei Menschen erhöht ist, die beruflich häufig monotone, sich wiederholende Arbeiten ausüben. Weitere Faktoren sind ein hoher Arbeitsdruck mit immer wiederkehrenden Arbeitsschritten oder hohe Arbeitsanforderungen.
Aktuell leiden etwa 9,5 % der Männern und 13,5 % der Frauen an Nackenschmerzen. Damit zählen Nackenschmerzen zu den häufigsten Beschwerdebildern in der orthopädischen Praxis.
Nackenschmerzen oder das HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom) umfassen viele weitere Symptome. Die Ursache für die Beschwerden sind Störungen einzelner Bewegungssegmente der Wirbelsäule und ihrer Strukturen. Jeder Wirbel besteht aus einem nach vorne gerichteten Wirbelkörper und einem zum Rücken gelegenen Wirbelbogen. Die Wirbelbögen sind über jeweils zwei Gelenkfortsätze oben und zwei Gelenkfortsätze unten miteinander verbunden. Diese Gelenke nennt man Facettengelenke. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben.
Hauptsächlich verursachen degenerative Veränderungen im Bereich der Bandscheiben und der Facettengelenke die Beschwerden.
Bei bandscheibenbedingten Veränderungen handelt es sich vor allem um Massenverschiebungen innerhalb der Bandscheiben nach hinten (dorsal) bzw. hinten-seitlich (dorsolateral) und Bandscheibensinterungen, also einem Zusammenfallen der betroffenen Bandscheibe. Ab diesem Punkt kommen oftmals Beschwerden im Bereich der Facettengelenke hinzu.
Bei degenerativen Veränderungen der Wirbelkörper entstehen häufig Verengungen im Bereich der Nervenaustrittsöffnungen. Auslöser für diese sogenannten Rezessusstenosen sind:
ein unkontrolliertes Knochenwachstum (Hypertrophie) der arthrotisch veränderten Wirbelgelenke oder
Knochenanbauten im Bereich der Zwischenwirbelkörpergelenke der Halswirbelsäule (unkovertebrale Osteophyten).
Nach Operationen an der Halswirbelsäule treten vor allem Instabilitätssyndrome oder wiederkehrende Bandscheibenvorfälle und Verwachsungen auf. Diese engen die Nervenwurzeln narbig ein.
Wie jedes Gelenk des menschlichen Körpers besitzt auch das Facettengelenk eine Gelenkkapsel, die neben der Gelenkführung auch die Versorgung des Gelenks durch einsprossende Gefässe und Nerven gewährleistet. Kommt es durch die Arthrose des Facettengelenks zur Reizung der Gelenkkapsel, so werden diese Schmerzen als Rückenschmerzen zu den Schmerzzentren im Rückenmark und im Gehirn weitergeleitet. Hierbei spielt ein spezieller Nerv, der Ramus dorsalis, die Schlüsselrolle.
Ähnlich wie das Knie oder andere Gelenke können auch die Facettengelenke, die jeweils zwei Wirbelkörper an den Gelenkfortsätzen miteinander verbinden, verschleißen und Arthrose (Gelenkverschleiß) bekommen. Ist der Gelenkknorpel abgenutzt und reiben die Knochen aufeinander, handelt es sich um eine meist schmerzhafte Wirbelsäulenarthrose.
Als Spondylolisthesis oder Wirbelgleiten bezeichnet man das Verschieben eines Wirbelkörpers mitsamt seiner Bogenwurzeln, Querfortsätze und oberen Gelenkfortsätze. Ein Gleiten über den nächstgelegenen Wirbel nach vorne bezeichnet man als Anterolisthesis und nach hinten als Retrolisthesis. Bei ca. 2–4 % der Bevölkerung bleibt das Wirbelgleiten größtenteils beschwerdefrei und deshalb unbemerkt.
Die Verschiebung der Wirbel kann das Rückenmark einengen und es kommt zu einer Spinalkanalstenose. Das führt zu Schmerzen und Funktionsausfällen von Nerven. Wenn Nerven komprimiert werden, sind Bewegungseinschränkungen bis hin zu Lähmungen, Taubheit und Gefühlsstörungen die Folge. In schweren Fällen verliert der Patient sogar die Kontrolle über Blase und Darm.
Eine Spinalkanalstenose ist eine Einengung des Wirbelkanals. Im Wirbelkanal verläuft das Rückenmark. Bei einer Wirbelkanalstenose drücken knöcherne Auswüchse und/oder Weichteile, beispielsweise eine Bandscheibe, auf das Rückenmark. Der Druck auf die Nerven, die dadurch nicht mehr genügend Platz haben, verursacht die Beschwerden.
Die Folgen der spinalen Stenose sind ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine, Gangstörungen oder Störungen der Feinmotorik. Unsere Patienten erleben in ihrem Alltag einen zunehmend eingeschränkten Bewegungsradius. Häufig tritt die Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule zwischen den Wirbeln L 4/5 oder in der Halswirbelsäule (HWS) auf.
Seit über 10 Jahren gibt es Bandscheibenprothesen. Nach vielen Verbesserungen sind künstliche Bandscheiben inzwischen eine ernsthafte und weit verbreitete Therapie bei Degeneration der Bandscheiben.
Die Bandscheibenprothese bietet vor allem eine vielversprechende Alternative, wenn nach Degeneration der Bandscheibe die Versteifung von Wirbeln der Wirbelsäule vorgeschlagen wird.
Was versprechen sich Wirbelsäulenexperten von der künstlichen Bandscheibe?
Diese Bandscheibenprothesen sollen zu einer besseren Beweglichkeit in einem von Bandscheibendegeneration betroffenen Segment der Wirbelsäule beitragen.
Rückenschmerzen können eine ganze Anzahl verschiedener Ursachen haben.
Eine häufige Ursache von Rückenschmerzen ist die Degeneration oder eine Erkrankung der Bandscheibe. Der Verschleiß oder der Untergang von Bandscheibengewebe - bis hin zum Bandscheibenvorfall - ist Teil des normalen Alterungsprozesses. Verlust von Wasser, sowie der Untergang der Proteinstruktur führen im Laufe des Lebens zu einer Veränderung der Bandscheibe. Diese wird weniger elastisch, brüchig und verliert Höhe.