MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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Die reaktive Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung von Gelenken, die typischerweise einige Wochen nach einer Infektion in einem anderen Bereich des Körpers auftritt. Am häufigsten entwickelt sie sich nach einem Magen-Darm-Infekt oder einer Infektion der Harnwege bzw. der Geschlechtsorgane, als deren Auslöser kommen z. B. Chlamydien, Yersinien, Salmonellen und Campylobacter in Betracht. Dabei sind die Erreger nicht etwa aus der Harnröhre oder dem Darm in das Gelenk eingewandert. Die Gelenkentzündung beruht vielmehr auf einer Fehlreaktion (deshalb „reaktive“ Arthritis) des Immunsystems, bei der es zu einem Angriff auf das körpereigene Gewebe kommt. Aus diesem Grund gehört die reaktive Arthritis auch zu den Autoimmunarthritiden. Getriggert wird die Autoimmunreaktion vermutlich durch Bakterienbestandteile.
Besonders oft betroffen sind Kniegelenke, Sprunggelenke und Hüftgelenke. Bemerkbar macht sich die reaktive Arthritis durch Schmerzen, Rötung, Überwärmung und Schwellung am betroffenen Gelenk. Oft kommt es auch zu Bewegungseinschränkungen.
Neben den Gelenkproblemen treten bei einer reaktiven Arthritis häufig weitere autoimmun-entzündliche Reaktionen auf. Insbesondere zählen dazu Bindehautentzündungen, Harnröhrenentzündungen und Entzündungen von Sehnenansatzstellen (Enthesitiden). Die Kombination der Leitsymptome (Arthritis, Urethritis, Konjunktivitis/Iritis) wird auch als urethro-okulo-synoviales Syndrom bezeichnet.
Die Behandlung erfolgt in erster Linie mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten. In einigen Fällen kommen auch Kortisonpräparate zum Einsatz. Besteht der ursprüngliche Infektionsherd noch, werden zusätzlich Antibiotika gegeben. Der Verlauf der Erkrankung ist unterschiedlich: Häufig klingen die Beschwerden nach Wochen bis Monaten wieder ab, sie können jedoch auch chronisch werden oder in unregelmäßigen Abständen erneut auftreten.