MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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79194 Gundelfingen
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Bei der Lokalanästhesie (lat. locus „Ort“, griech. anaisthesia „Empfindungslosigkeit“) handelt es sich um die Betäubung eines begrenzten Bereichs des Körpers. Das Bewusstsein bleibt dabei vollständig erhalten. Durch Spritzen oder Auftragen des betäubenden Wirkstoffs wird lediglich vorübergehend die Weiterleitung der sensiblen Empfindungen (Schmerz, Berührung) an das Gehirn unterdrückt.
Man unterscheidet bei der Lokalanästhesie meist drei Verfahren. Die Oberflächenanästhesie dient der Betäubung von Haut und Schleimhäuten. Dabei wird der Wirkstoff (Lokalanästhetikum, z. B. Lidocain, Procain oder Bupivacain) auf die Haut aufgetragen oder aufgesprüht. Danach gelangt er durch Diffusion durch das Gewebe zu oberflächlichen sensiblen Nervenenden und betäubt diese. Ein typisches Einsatzgebiet ist die Oberflächenanästhesie durch ein wirkstoffhaltiges Spray beim Zahnarzt. Bei Kindern verwendet man betäubende Cremes oft vor Blutentnahmen oder Spritzen.
Bei der Infiltrationsanästhesie spritzt der Arzt das Lokalanästhetikum in das Gebiet, das betäubt werden soll. Der Wirkstoff verteilt sich im Gewebe und gelangt zu den entsprechenden Nervenfasern. Um die Wirkung des Betäubungsmittels zu verlängern, spritzt der Arzt oft gleichzeitig gefäßverengende Substanzen (z. B. Adrenalin). Dadurch wird das Betäubungsmittel weniger schnell aus dem Zielgebiet abtransportiert. Eine typische Infiltrationsanästhesie ist die Schmerzspritze, die der Patient vor dem Bohren oder Zähneziehen erhält. Außerdem setzt man diese Form der Betäubung oft bei der Wundversorgung ein.
Die Regionalanästhesie wird ebenfalls meist zur Lokalanästhesie gezählt. Bei diesem auch Leitungsanästhesie genannten Verfahren betäubt der Arzt gezielt bestimmte Nerven oder Nervenäste. Um Nervenwurzeln vorübergehend auszuschalten, spritzt oder infundiert er das Lokalanästhetikum z.B. in den Epiduralraum (Epiduralanästhesie) oder den Spinalraum (Spinalanästhesie). Typische Einsatzgebiete sind auch Operationen an Fuß oder Bein. Je nachdem, wo der Eingriff stattfindet, blockiert man den Ischiasnerv weit oben im Bereich der Gesäßmuskulatur oder erst im Bereich der Kniekehle (Poplitealblock).
Eine Sonderform ist die intravenöse Regionalanästhesie, bei der das betäubende Mittel in die Vene eines Armes oder Beines gespritzt wird. Um das Abfließen des venösen Blutes und damit des Betäubungsmittels zu verhindern, bindet man die Gliedmaße (Extremität) für die Dauer des Eingriffs mit einer Blutdruckmanschette bzw. einem speziellen Stauschlauch ab. Eingesetzt wird die intravenöse Regionalanästhesie bei ambulanten Eingriffen an Armen oder Beinen.