Orthopädische Gelenk-Klinik

MVZ Gelenk-Klinik
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Anulus fibrosus

Querschnitt eines Wirbels mit Bandscheibenkern und Anulus fibrosus Querschnitt eines Wirbels: Der Anulus fibrosus umgibt den Bandscheibenkern. Bei einem Bandscheibenvorfall reißt er und das Innere der Bandscheibe tritt aus. © Fotolia

Der Anulus fibrosus (lat. anulus, "kleiner Ring") in der Bandscheibe ist ein Ring aus Faserknorpel, der den gallertartigen Kern (Nucleus pulposus) umgibt. Er sorgt dafür, dass der Gallertkern im Inneren der Bandscheibe bleibt, um seine stoßdämpfende Funktion zwischen den einzelnen Wirbelkörpern ausüben zu können. Reißt der Anulus fibrosus aufgrund von degenerativen Prozessen (Verschleiß), tritt das Bandscheibeninnere aus dem Kern aus und drückt auf die Nervenwurzeln des Rückenmarks. Dann spricht man von einem Bandscheibenvorfall.

Synonyme: 
Bandscheibenhülle, Annulus fibrosus

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (LWS): Symptome, Diagnose und Behandlung

Darstellung eines Bandscheibenvorfalls

Bei neun von zehn Patienten tritt ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf. Die Folgen sind starke Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können, sowie je nach Schweregrad Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen.

Je nach Ursache und Grad der Schädigung greifen die Wirbelsäulen-Spezialisten der Gelenk-Klinik auf verschiedene konservative und operative Behandlungsansätze zurück. Vielen Betroffenen kann mit intensiver Wärmetherapie, bestimmten Lagerungstechniken und Physiotherapie nachhaltig geholfen werden.

Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS): Symptome, Diagnose und Behandlung

Darstellung der Armregionen, die von bestimmten Spinalnerven der Halswirbelsäule versorgt werden. Jeder Spinalnerv der Halswirbelsäule versorgt eine bestimmte Armregion mit sensorischen und motorischen Impulsen. Anhand der Schmerzen und Ausfallerscheinungen beim Patienten kann der Arzt auf das betroffene Segment der Halswirbelsäule schließen. © Gelenk-Klinik

Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS) tritt Material aus dem inneren Gallertkern einer Bandscheibe im Halsbereich durch den umhüllenden Faserring nach außen. Es drückt auf das Rückenmark oder die Rückenmarksnerven (Spinalnerven) in einem bestimmten Abschnitt der Halswirbelsäule. Die Quetschung der Nerven löst die für einen HWS-Bandscheibenvorfall typischen Symptome aus: starke Nackenschmerzen, Arm- und Schulterbeschwerden.

Bandscheibenvorfall: Wie erkennt und behandelt der Spezialist den Diskusprolaps?

Schematische Darstellung eines Bandscheibenvorfalls Darstellung eines Bandscheibenvorfalls (Diskusprolaps). Der innere Bandscheibenkern (dunkelblau) durchbricht den äußeren Faserring (hellblau) und kann einen Spinalnerven (gelb) komprimieren. Ausfallerscheinungen und Lähmungen können die Folge sein. © Gelenk-Klinik

Bei einem Bandscheibenvorfall reißt der zähe Faserknorpel der Bandscheibe. Ihr gallertiger Kern tritt in den Wirbelkanal aus. Drückt der Gallertkern auf einen Rückenmarksnerven, leiden Betroffene unter starken Rückenschmerzen, die teilweise bis in Arme und Beine ausstrahlen. Kribbeln, Taubheit und Lähmungen können hinzukommen.

Den Wirbelsäulen-Spezialisten der Gelenk-Klinik steht ein breites Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung, Patienten mit einem Bandscheibenvorfall wieder zu weitgehender Schmerzfreiheit und Mobilität zu verhelfen. Diese reichen von individuell angepasster Schmerzbehandlung direkt an der geschädigten Bandscheibe (Infiltration) über minimalinvasive Eingriffe bis hin zum Einsatz einer Bandscheibenprothese.

Nukleoplastie: Minimalinvasive Operation bei schmerzhafter Bandscheibenprotrusion

Nukleoplastie mit Patient in Bauchlage Schmerzen aufgrund einer Bandscheibenvorwölbung lassen sich in manchen Fällen minimalinvasiv mit der Nukleoplastie lindern. © manovar1973, Adobe

Die Nukleoplastie ist ein minimalinvasives Verfahren aus dem Bereich der interventionellen Schmerztherapie, das von einigen Kliniken zur Behandlung von Rückenschmerzen aufgrund einer Bandscheibenvorwölbung (Bandscheibenprotrusion) angewendet wird. Dabei reduziert der Operateur das Gewebe der betroffenen Bandscheibe mit einer speziellen Elektrode. In der Folge kann sich die Vorwölbung zurückbilden, was den schmerzauslösenden Druck auf die Nervenwurzel reduzieren soll. Die Effektivität der Nukleoplastie ist unklar – obwohl die Methode schon länger angewendet wird. Auch die Ergebnisse in Studien sind gemischt. Deshalb kommt das Verfahren an der Gelenk-Klinik nicht zum Einsatz, stattdessen behandeln die Rückenspezialisten der Gelenk-Klinik Bandscheibenprotrusionen mit anderen Methoden.

Diskografie: Untersuchung der Wirbelsäule und der Bandscheiben

Diskografie Für die Diskografie wird dem Patienten ein Kontrastmittel in den Bandscheibenkern gespritzt. Auf diese Weise kann der Arzt die Ausdehnung des Bandscheibenkerns beurteilen und feststellen, ob ein Bandscheibenvorfall vorliegt. © janulla, istock

Die Diskografie ist ein röntgengestütztes Verfahren zur Darstellung der Bandscheibe. Dafür injiziert der Arzt dem Patienten ein Kontrastmittel in den Bandscheibenraum. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung mit einer langen dünnen Nadel. Die korrekte Positionierung der Nadel wird kontinuierlich durch das Röntgengerät überwacht.

Anhand der Verteilung des Kontrastmittels kann der Arzt die Lage und die Situation der Bandscheibe genau beurteilen. Mithilfe dieser Untersuchung kann er unterscheiden, ob Rückenschmerzen von der Bandscheibe herrühren – also diskogen sind – oder von einer Arthrose der Facettengelenke verursacht werden.

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Wirbelsäule und Rücken

PD Dr. med. David-Christopher Kubosch, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie

PD Dr med. Kubosch
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezialist für Wirbelsäule