- Wie kommt es durch Osteoporose zum Wirbelbruch?
- Ablauf der Elastoplastie nach Wirbelbruch durch Osteoporose
- Erfahrungen mit der Elastoplastie
Die Elastoplastie ist ein Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen. Bei diesen sehr schmerzhaften Brüchen kommt es aufgrund von Knochenschwund und schlechter Knochenqualität zum Kollaps der Wirbelkörper. Sie brechen zusammen und verlieren an Höhe. Um den Wirbelkörper wieder aufzurichten, gibt es verschiedene Methoden. Bei der Elastoplastie verwenden die Rückenspezialisten elastisches Silikon, bei der häufiger eingesetzten Kyphoplastie wird der Wirbelkörper mit Knochenzement stabilisiert und aufgerichtet.
Wie kommt es durch Osteoporose zum Wirbelbruch?
Bei Osteoporose verliert der Knochen an Substanz und wird brüchig. Vor allem Frauen in den Wechseljahren sind durch den veränderten Hormonhaushalt von Knochenschwund betroffen. Die innere Knochenstruktur ändert sich dabei grundlegend: Das Gerüst aus Knochenbälkchen im Inneren des Wirbels wird immer instabiler. Irgendwann kann der Wirbel die Last des Körpergewichts nicht mehr tragen und sinkt ein. Bereits kleinere Belastungen oder Stürze können zu Wirbelkörperfrakturen führen. Diese äußern sich meist durch unspezifische Rückenschmerzen, die häufig an einen Bandscheibenvorfall oder Hexenschuss erinnern.
Ablauf der Elastoplastie nach Wirbelbruch durch Osteoporose
Bei der Elastoplastie erfolgen lediglich kleine Einstiche in die Haut durch die Hohlnadeln, mit denen der Wirbelbruch operiert wird. Nach der Operation bleibt keine Naht zurück. Eine Wundversorgung ist nicht erforderlich. Die Handhabung und die Operationsumgebung unterscheiden sich nicht von den anderen Verfahren der Wirbelkörperaufrichtung (Augmentation):
- Einführen des Ballons durch die Hohlnadel in den Wirbelkörper
- Aufblasen des Ballons zur Augmentation (Erhöhung) des Wirbelkörpers
- aufgerichteter Wirbelkörper
- Injektion des Silikons in den entstandenen Hohlraum zur elastischen Stabilisierung des Wirbels
- Verschluss der Operation ohne Naht und Wundheilung
Die Operation der Elastoplastie erfolgt in Bauchlage. Ähnlich wie bei der Kyphoplastie achtet der Chirurg besonders darauf, dass kein Silikon aus dem Wirbelkörper austritt. Die Operation der Elastoplastie ist auch unter Teilnarkose möglich. Durch das Vermeiden längerer Hautschnitte – es sind lediglich Stichinzisionen mit Hohlnadeln erforderlich – verläuft die Heilung nach einer Elastoplastie unkompliziert.
Erfahrungen mit der Elastoplastie
Das elastische Silikon-Füllmaterial soll die Haltbarkeit der Wiederauffüllung der Wirbelfraktur verbessern und die Rate von Anschlussfrakturen reduzieren. Für eine definitive Aussage sind derzeit die in Deutschland operierten Fallzahlen noch zu gering. Die Anwendung der Elastoplastie in England und Spanien seit 2009 hat bisher gute klinische Ergebnisse gezeigt, die nicht hinter denen der Kyphoplastie zurückstehen. Etwa 90 % der Patienten sind auch nach der Elastoplastie unmittelbar schmerzfrei. Das Hauptziel der Operation nach Wirbelbruch – die starken Schmerzen der Patienten schnell zu beseitigen – kann auch die Elastoplastie erfüllen. Aufgrund der noch geringen Daten zu dem Verfahren wird in vielen deutschen Kliniken die Kyphoplastie mit Knochenzement vorgezogen (Stand 2023).
Literatur
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