Sehnen verbinden Knochen und Muskeln miteinander und dienen der Kraftübertragung: Zieht sich ein Muskel zusammen (Kontraktion), dann bewegt der Zug auf die Sehne den mit ihr verbundenen Knochen ‒ eine Bewegung entsteht.
An verschiedenen Stellen des Körpers sind unsere Sehnen von schützenden Umhüllungen aus Bindegewebe umgeben, den sogenannten Sehnenscheiden. Eine Über- oder Fehlbelastung der ansetzenden Muskeln kann zur entzündlichen Reizung dieser Sehnenscheiden führen: Die Betroffenen leiden unter einer akuten Sehnenscheidenentzündung, medizinisch Tendovaginitis.
Meist tritt diese Erkrankung bei Personen mit Bildschirmarbeitsplätzen im Bereich des Handgelenkes auf. Bei Laufsportlern kann sich eine Sehnenscheidenentzündung auch am Fuß oder Unterschenkel manifestieren.
Die Patienten können bei einer Sehnenscheidenentzündung ihre Hand nur unter Schmerzen bewegen. Sie sind beruflich und in ihren Alltagstätigkeiten stark eingeschränkt.
In den allermeisten Fällen heilt eine Sehnenscheidenentzündung nach ausreichender Ruhigstellung, angepasster Schmerzmedikation und begleitender Physiotherapie vollständig wieder aus. Nur in Ausnahmefällen ist es notwendig, dass der Facharzt ausgeprägte Verengungen innerhalb der Sehnenscheide durch einen operativen Eingriff entfernt.
Um wiederholte Sehnenscheidenentzündungen zu verhindern, beraten die Ärzte der Gelenk-Klinik die Patienten individuell hinsichtlich möglicher Veränderungen ihrer Arbeitssituation und ihrer Freizeitaktivitäten.
Bei Morbus Dupuytren kommt es zu einer übermäßigen Bildung von Bindegewebe im Bereich der Handfläche. Die nach dem Chirurgen Baron Dupuytren benannte Erkrankung führt zunächst zu einer Beugekontraktur und in der Folge zur Streckhemmung der Finger. Die Fingerbeweglichkeit ist bei Morbus Dupuytren aufgrund einer Verhärtung der Sehnenplatte im Bereich der Hohlhand eingeschränkt. Neben Sehnen können auch Nerven oder Gefäße eingeengt werden und Beschwerden verursachen. Zu den Ursachen zählen Verletzungen, aber auch genetische Veranlagung. Morbus Dupuytren tritt vor allem im mittleren Lebensalter auf und betrifft vornehmlich Männer. Bei starken Schmerzen oder wenn die Finger sich nicht mehr vollständig strecken lassen, kann die Entfernung des gewucherten Bindegewebes in einer kleinen Operation die Fingerbeweglichkeit wiederherstellen.