Leonardo da Vinci soll einmal bemerkt haben, dass der menschliche Fuß ein Meisterwerk der Technik und ein Kunstwerk sei. Und er hatte recht! Unser Fuß ist ein komplexes Gebilde, das aus 26 Knochen, 33 Gelenken, 20 Muskeln und über 100 Bändern besteht. Er ermöglicht uns das Gehen, Laufen und Springen und ist so konstruiert, dass er sich an verschiedene Oberflächen anpassen kann.
Beim Gehen verteilt sich das Körpergewicht hauptsächlich auf die Ferse und den Zehenballen. Das Fußgewölbe wirkt dabei als Stoßdämpfer. Darüber hinaus ermöglicht der Fuß durch seine komplexe Struktur und die vielen Gelenke eine Vielzahl von Bewegungen. Diese Beweglichkeit ist für zahlreiche alltägliche Aktivitäten unerlässlich.
Aufbau des Fußes
Der Fuß ist in drei Abschnitte unterteilt: die Fußwurzel (Tarsus), den Mittelfuß (Metatarsus) und die Zehen (Digiti pedis).
Die Fußwurzel besteht aus sieben Knochen, darunter das Sprungbein und das Fersenbein. Das Sprungbein verbindet den Fuß mit dem Unterschenkel, während das Fersenbein als größter Fußknochen den Druckpunkt beim Stehen und Gehen ausmacht.
Der Mittelfuß besteht aus fünf Mittelfußknochen, wovon der kräftigste im großen Zeh mündet. Den geschmeidigen und abgefederten Gang verdanken wir der kuppelförmigen Wölbung der Mittelfußknochen.
Unsere Zehen bestehen aus Röhrenknochen mit drei Gliedern. Einzig der große Zeh besitzt nur 2 Glieder.
Die komplexe Struktur des Fußes ermöglicht es uns, eine Vielzahl von Bewegungen auszuführen und hält extremen Belastungen stand. Um die Beweglichkeit der 33 Gelenke im Fuß zu beschränken und eine Überbeweglichkeit zu vermeiden, werden sie von Haltebändern geführt. Die zahlreichen Fußmuskeln ermöglichen die Ein- und Auswärtsdrehung sowie die Beugung und Streckung des Fußes und der Zehen.
Externer Inhalt von youtube.com
Welcher Arzt hilft bei Fußschmerzen?
Bei Fußschmerzen sollten Sie einen Facharzt für Orthopädie aufsuchen, der im besten Fall auf Erkrankungen des Fußes und des Sprunggelenks spezialisiert ist.
Der Gang zum Spezialisten für Fußschmerzen ist dann ratsam, wenn Ihr Fuß seit über 3 Tagen geschwollen ist oder wenn Sie den Fuß gar nicht mehr belasten können. Auch bei Rötung, Fieber, Überwärmung oder bei offenen und eiternden Wunden sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ein weiterer Faktor, der den Arztbesuch unerlässlich macht, ist ein Unfall als Auslöser der Fußschmerzen.
Erkrankungen des Fußes
Eine ganze Reihe von Erkrankungen des Fußes können akute und chronische Fußschmerzen auslösen:
- Hallux valgus
- Arthrose der Fußwurzel
- Knick-Senkfuß
- Spreizfuß
- Hohlfuß
- Klumpfuß
- Plattfuß
- Spitzfuß
- Morton Neurom
- Charcot-Marie-Tooth
- Tarsaltunnelsyndrom
- Einengung des Baxter-Nervs
- Sinus-tarsi-Syndrom
- Hallux rigidus
- Schneiderballen
- Tarsale Verwachsungen
- Hammerzeh
- Krallenzehe
- Ermüdungsbruch
- Kompartmentsyndrom am Fuß
- Riss der Tibialis-anterior-Sehne
Literaturangaben
- Rammelt, S. (2015). Fuß-und Sprunggelenkchirurgie: Das Kursbuch. Schattauer Verlag.
- Geigner, B. (2019). Konservative Therapie häufiger orthopädischer Fußkrankheiten. Orthopädie & Rheuma, 22(2), 43–47.
- Hermann, W., & Tinta, C. (2017). Der neuropathische Fußschmerz und seine Differenzialdiagnosen. Nervenheilkunde, 36(08), 634–345.
- Koebke, J. (2011). Funktionelle Anatomie. Erkrankungen und Verletzungen des Rückfußes. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 1–20.
- Niethard, F. U., Pfeil, J. & Biberthaler, P. (2009). Orthopädie und Unfallchirurgie. Stuttgart: Thieme.
- Putz, R., & Müller-Gerbl, M. (1991). Funktionelle Anatomie des Fußes. Der Orthopäde, 2–10.
- Wülker, N. (2005). Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Stuttgart: Thieme.