Der Hammerzeh (Digitus malleus) ist eine angeborene oder erworbene Fehlstellung, von der meist die zweite bis vierte Zehe betroffen ist. Sie äußert sich durch eine Beugekontraktur (Gelenkversteifung) im Endglied des Zehs und eine Überstreckung im Grundglied. Oft treten Hammerzehen in Verbindung mit Deformitäten des Vorfußes wie beispielsweise einem Hallux valgus auf. Ursächlich ist häufig falsches Schuhwerk. In der Regel ist eine konservative Therapie mittels Schuheinlagen, Zügelverbänden oder Physiotherapie ausreichend. Bringen diese Maßnahmen keine Besserung der Beschwerden, kann eine Operation helfen.
Fußschmerzen sind ein wichtiges und ernstzunehmendes Warnsignal. Der Fuß trägt den größten Teil unseres Körpergewichts und ist anfällig für Überlastungen. Aber auch andere Ursachen wie Fehlstellungen (z. B. Hallux valgus), Verletzungen der Knochen, Sehnen und Bänder, Entzündungen oder Gelenkverschleiß (Arthrose) können zu Fußschmerzen führen. Häufig hilft bereits ein Wechsel des Schuhwerks, damit die Schmerzen abklingen.
Dauern die Fußschmerzen allerdings länger als drei Tage an oder ist eine Belastung des Fußes nicht mehr möglich, sollten Sie einen Spezialisten für Fußerkrankungen aufsuchen. Auch starke Schwellungen, Blutergüsse, Überwärmung oder äußere Verformungen des Fußes sind deutliche Warnzeichen, die eine orthopädische Untersuchung verlangen.
Füße haben zahlreiche Schwachstellen, die besonders bei hoher Belastung, höherem Lebensalter oder erblichen Anlagen zum Vorschein kommen. Am Vorfuß können Fehlstellungen der Zehen (Ballenzeh oder Hallux valgus) das Leben erschweren und Fußschmerz beim Auftreten oder Abrollen verursachen. Wenn das Fußgewölbe seine Funktion verliert, sind Knick-Senkfuß und Spreizfuß die Folge. Solche Fußfehlstellungen führen häufig zu Schmerzen mittig unter dem Fuß oder zu Schmerzen an der Fußaußenkante. Auch die Ferse ist anfällig: Fersensporn und Haglundexostose machen das Gehen durch unteren Fersenschmerz und oberen Fersenschmerz zur Qual. Bei Schmerzen am Fußrücken liegt häufig eine Überlastung vor. Aber auch Fehlstellungen, Entzündungen oder Arthrose können hinter den Fußschmerzen am Fußrücken stecken. Generell gilt: Wenn die Schmerzen über mehrere Tage anhalten oder verstärkt bei Belastung auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Der Hallux valgus (Ballenzeh) ist eine Fehlstellung des Großzehengrundgelenks. Die Großzehe weicht beim Hallux valgus nach außen ab und verdrängt die anderen Zehen. Durch die Entzündung des Großzehenballens aufgrund der Fehlstellung besteht die Gefahr einer Großzehenarthrose (Hallux rigidus). Wenn Betroffene in ihrer Mobilität stark eingeschränkt ist und die Schiefstellung nicht auf eine konservative Behandlung wie z. B. Physiotherapie oder eine Hallux-valgus-Schiene anspricht, ziehen die orthopädischen Fußspezialisten eine Operation in Betracht. Der Orthopäde richtet bei der Hallux-valgus-Operation die schief gestellte Großzehe wieder gerade aus und normalisiert den Zug der Sehnen und Muskeln. Dabei passt er die Operationstechnik individuell an das Krankheitsbild des Patienten an.
Krallenzehen sind Fehlstellungen der Zehen. Meist ist die zweite bis vierte Zehe betroffen. Die klinische Form ist auffällig. Sie äußert sich durch eine Überstreckung im Grundglied und im Endglied des Zehs. Das mittlere Zehengelenk (proximales Interphalangealgelenk) weist eine Beugekontraktur (Gelenkversteifung) auf. Meist finden sich Krallenzehen in Verbindung mit Deformitäten des Vorfußes wie beispielsweise einem Hallux valgus. Ursächlich ist häufig falsches Schuhwerk. Bringt eine konservative Therapie mittels Schuheinlagen, Zügelverbänden oder Physiotherapie keine Besserung der Beschwerden, kann eine Operation helfen.
Hauptauslöser von chronischen Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie) ist das sogenannte Morton Neurom oder die Morton Neuralgie. Das Morton Neurom ist die häufigste Mittelfußerkrankung bei Frauen. Aber auch Männer – vor allem Laufsportler – sind häufig von einer Metatarsalgie betroffen. Viele Patienten mit Morton Neurom können sich durch eine Änderung ihrer Gewohnheiten und spezielle physiotherapeutische Übungen selbst helfen. Die exakte Diagnose durch orthopädische Fußspezialisten der Gelenk-Klinik ist wichtig, um die Fußschmerzen und Einschränkungen der Betroffenen zu lindern.
Das Kompartmentsyndrom ist eine krankhafte Druckerhöhung in den Muskellogen und verursacht eine Mangeldurchblutung des Gewebes. Die Logen bündeln Gruppen von Muskeln, die ähnliche Funktionen ausüben. Straffes Bindegewebe (Faszien) umfasst jede Muskelloge. Meist entsteht ein Kompartmentsyndrom als Komplikation nach Unfällen durch Verletzungen, Schwellungen oder Einblutungen. Durch Anschwellen des Gewebes erhöht sich der Innendruck in den abgegrenzten Muskelgruppen. Damit das Muskelgewebe und die Nerven gesund und intakt bleiben, muss ein Kompartmentsyndrom schnellstmöglichst erkannt und ärztlich behandelt werden.
Als Hallux rigidus bezeichnet man die Arthrose im Großzehengrundgelenk. Häufig ist der Hallux rigidus die Folge einer Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus). Die steife Großzehe (Hallux rigidus) ist eine abnutzungsbedingte Erkrankung (Arthrose) des Grundgelenks der Großzehe. Die Abrollbewegung des Fußes wird dadurch schmerzhaft. Das Gangbild der Patienten ändert sich durch die Arthrose der Großzehe.
Für Hallux rigidus typisch ist eine Ausweichbewegung über die Außenkante des Fußes, die zu einem charakteristischen Abnutzungsmuster führt.
Ein Schneiderballen ist eine Exostose (Überbein) außen am kleinen Zeh (5. Metatarsale). Diese hervorstehende Schwellung am Kleinzehenballen betrifft das Grundgelenk des kleinen Zehs mit dem Metatarsalknochen. Die Metatarsalknochen sind die fünf langen Knochen des Mittelfußes. Der Schneiderballen ist mit dem Hallux valgus im Bereich der Großzehe vergleichbar. Er tritt aber wesentlich seltener auf. Ursachen und Symptome sind ähnlich.
Der Ermüdungsbruch ist eine spezielle Form des Knochenbruchs, der aufgrund von immer wiederkehrender Belastung auftritt. Man spricht auch von Stressfraktur oder Marschfraktur. Die dauernde mechanische Überlastung führt zur Schäden an der Knochensubstanz, die durch körpereigene Reparaturvorgänge nicht mehr auszugleichen sind.
Obwohl der Fuß nicht durch Gewalteinwirkung von außen geschädigt wurde, kann ein teilweiser oder vollständiger Knochenbruch vorliegen. Die Fußspezialisten der Gelenk-Klinik behandeln einen Ermüdungsbruchs in den meisten Fällen konservativ durch Entlastung und Ruhigstellung. Nur in Ausnahmefällen ist eine Operation notwendig.
Klumpfüße bei Erwachsenen sind eine schwerwiegende Fußdeformation mit einschneidenden Auswirkungen auf das Gangbild der Patienten. Klumpfüße treten bei Erwachsenen eher selten als Folge einer fehlgeschlagenen Behandlung in der Kindheit auf. Sie sind meist nach Schädigung von Nerven, Muskeln oder Sehnen aufgrund von Unfällen oder Erkrankungen zu beobachten.
Die schwere Fehlstellung eines oder beider Füße bewirkt langfristig schwere arthrotische Beschwerden, die sich mit starken Schmerzen und Funktionseinbußen sehr negativ auf die Lebensqualität des Patienten auswirken. Mit moderner computergestützter Diagnostik, spezieller Physiotherapie und möglichst gelenkerhaltender Behandlung helfen die orthopädischen Fußspezialisten der Gelenk-Klinik den Patienten dabei, die langfristigen Komplikationen so gering wie möglich zu halten.
Das Osteoidosteom ist ein gutartiger (benigner) Knochentumor, der vor allem bei jungen Heranwachsenden entsteht. Eine maligne Entartung (Bösartigkeit) tritt beim Osteoidosteom nicht auf.
Das Osteoidosteom hat ein charakteristisches Aussehen in der radiologischen Bildgebung. Patienten mit einem Osteoidosteom beschreiben typische Beschwerden: ausgeprägte Ruheschmerzen, die sich nach Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) sofort bessern.
Diese schnelle Besserung der Nacht- und Ruheschmerzen unabhängig von der Lokalisation des Tumors ist charakteristisch und liefert den Spezialisten der Gelenk-Klinik einen bereits sicheren Hinweis für das Vorliegen des Knochentumors.
Die Tarsale Koalition bezeichnet eine Verwachsung zwischen zwei oder mehreren Knochen im Rückfuß- oder Mittelfußbereich. Die Fußknochen sind normalerweise durch eine knorpelige Gelenkfläche getrennt. Bei der tarsalen Koalition findet die Trennung der Knochen während der Embryonalentwicklung nicht statt, daher handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung. Mediziner gehen davon aus, dass etwa 1 % der Bevölkerung von tarsalen Koalitionen betroffen sind.
Das Fußgewölbe bei Kleinkindern ist noch nicht vollständig entwickelt und macht einen jahrelangen Reifungsprozess in den ersten Lebensjahren durch. Die Ausbildung des Fußlängsgewölbes ist aktivitätsabhängig und wichtig für ein funktionales Fußskelett und einen kräftigen Sehnen- und Muskelapparat.
Die Entwicklung von Fuß und Bein bei Kleinkindern durchläuft mehrere Stadien. Einige dieser Stadien werden von Eltern möglicherweise als Fehlstellung interpretiert. In den meisten Fällen durchläuft das Kind jedoch feste Reifungsmuster.
Obwohl der kindliche Knick-Senkfuß ein vorübergehendes und ganz normales Entwicklungsstadium ist, sollten Eltern dennoch aufmerksam die Fußentwicklung und Befindlichkeiten ihrer Kinder beobachten.
Eine sichtbare Fußfehlstellung, die mit Fußschmerzen und eventuell Muskelkrämpfen im Fuß- und Unterschenkelbereich und rascher Ermüdbarkeit verbunden ist, stellt sicher einen Grund für die Konsultation eines orthopädischen Fußspezialisten dar.
Der Hohlfuß (Pes excavatus) ist an einer zu starken Wölbung des Fußlängsgewölbes erkennbar. Der Fuß berührt nur mit Fersen
und Fußballen den Boden, die Fußsohle dazwischen liegt nicht auf. Im Gegensatz zum Senkfuß - umgangssprachlich Plattfuß genannt -
gleicht der Hohlfuß In der Seitenansicht einem Bogen. Der Fuß ist durch die Fehlstellung des Fußgewölbes stark verkürzt.