Die Tarsale Koalition bezeichnet eine Verwachsung zwischen zwei oder mehreren Knochen im Rückfuß- oder Mittelfußbereich. Die Fußknochen sind normalerweise durch eine knorpelige Gelenkfläche getrennt. Bei der tarsalen Koalition findet die Trennung der Knochen während der Embryonalentwicklung nicht statt, daher handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung. Mediziner gehen davon aus, dass etwa 1 % der Bevölkerung von tarsalen Koalitionen betroffen sind.
Der Hallux valgus wird umgangssprächlich auch Ballenzeh genannt und ist eine Fehlstellung des Großzehengrundgelenks. Die Großzehe weicht dabei nach außen ab und verdrängt die anderen Zehen. Durch die Entzündung des Großzehenballens aufgrund der Fehlstellung besteht die Gefahr einer Großzehenarthrose (Hallux rigidus). Wenn der Patient in seiner Bewegung stark eingeschränkt ist und die Schiefstellung nicht durch konservative Behandlung wie z. B. Physiotherapie oder Orthesen therapiert werden kann, ziehen die orthopädischen Fußspezialisten eine Operation in Betracht. Der Orthopäde richtet bei der Hallux valgus-Operation die schief gestellte Großzehe wieder gerade aus und normalisiert den Zug der Sehnen und Muskeln. Dabei passt er die Operationstechnik individuell an das Krankheitsbild des Patienten an.
Hammerzehen (Digitus malleus) und Krallenzehen sind Fehlstellungen der Zehen. Meist ist die zweite bis vierte Zehe betroffen. Die klinische Form ist auffällig. Sie äußert sich durch eine Beugung im Endglied des Zehs. Bei Krallenzehen ist zusätzlich das Grundglied überstreckt. Meist finden sich Hammerzehen und Krallenzehen in Verbindung mit Deformitäten des Vorfußes wie beispielsweise einem Hallux valgus. Ursächlich ist häufig falsches Schuhwerk. Bringt eine konservative Therapie mittels Schuheinlagen, Zügelverbänden oder Physiotherapie keine Besserung der Beschwerden, kann eine Operation helfen.
Das Fußgewölbe bei Kleinkindern ist noch nicht vollständig entwickelt und macht einen jahrelangen Reifungsprozess in den ersten Lebensjahren durch. Die Ausbildung des Fußlängsgewölbes ist aktivitätsabhängig und wichtig für ein funktionales Fußskelett und einen kräftigen Sehnen- und Muskelapparat.
Die Entwicklung von Fuß und Bein bei Kleinkindern durchläuft mehrere Stadien. Einige dieser Stadien werden von Eltern möglicherweise als Fehlstellung interpretiert. In den meisten Fällen durchläuft das Kind jedoch feste Reifungsmuster.
Obwohl der kindliche Knick-Senkfuß ein vorübergehendes und ganz normales Entwicklungsstadium ist, sollten Eltern dennoch aufmerksam die Fußentwicklung und Befindlichkeiten ihrer Kinder beobachten.
Eine sichtbare Fußfehlstellung, die mit Fußschmerzen und eventuell Muskelkrämpfen im Fuß- und Unterschenkelbereich und rascher Ermüdbarkeit verbunden ist, stellt sicher einen Grund für die Konsultation eines orthopädischen Fußspezialisten dar.
Der Hohlfuß (pes excavatus) ist an einer zu starken Wölbung des Fußes erkennbar. Er ist gewissermaßen das Gegenteil des Knick-Senkfußes. Der Fuß ist durch die Fehlstellung des Fußgewölbes stark verkürzt. Es gibt verschiedene Formen des Hohlfußes, je nachdem, ob die Gewichtsverteilung eher hinten oder vorne ist. Die Formen des Fersenhohlfußes und des Hackenhohlfußes werden voneinander unterschieden.
Bei einer Fußwurzelarthrose kommt es zum Verschleiß des Gelenkknorpels an den Fußwurzelknochen. Besonders häufig sind die Gelenke zwischen Fußwurzel und Mittelfußknochen betroffen. Man bezeichnet sie als Tarsometatarsalgelenke oder Lisfranc-Gelenke.
Fußwurzelarthrose tritt – besonders bei Frauen – ohne eindeutige Ursache auf. Bei dieser sog. idiopathischen Entstehung zeigt sich die Fußwurzelarthrose häufig an beiden Füßen gleichzeitig.
Risikofaktoren in der Lebensführung sind nicht bekannt. Prothesen der Fußwurzelgelenke sind nicht notwendig: Meist können die Fußspezialisten der Gelenk-Klinik mit einer Versteifung (Arthrodese) der kleinen Fußwurzelknochen sehr nachhaltig die schmerzfreie Belastbarkeit bei den Patienten wiederherstellen.
Die Haglundferse (Haglundexostose) ist eine Formabweichung des Fersenbeins. Man spricht auch von einem oberen Fersensporn. Dabei kommt es zu einer Verkalkung des Ansatzes der Achillessehne am Fersenbein. Durch den Druck des knöchernen Fortsatzes im Schuh treten oft Entzündungen oder Schwellungen der Weichteile wie z. B. der Schleimbeutel auf. Diese Reizerscheinungen stehen vor allem im Zusammenhang mit einem Hohlfuß. Der Patient verspürt häufig plötzlich auftretende messerstichartige Schmerzen im Bereich der Ferse. Den Fußspezialisten stehen eine Reihe von möglichen Behandlungen zur Verfügung. Das Stadium der Haglundferse bestimmt die Wahl der geeigneten Therapie.
Hauptauslöser von chronischen Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie) ist das sogenannte Morton Neurom oder die Morton Neuralgie. Das Morton Neurom ist die häufigste Mittelfußerkrankung bei Frauen. Aber auch Männer – vor allem Laufsportler – sind häufig von einer Metatarsalgie betroffen. Viele Patienten mit Morton Neurom können sich durch eine Änderung ihrer Gewohnheiten und spezielle physiotherapeutische Übungen selbst helfen. Die exakte Diagnose durch orthopädische Fußspezialisten der Gelenk-Klinik ist wichtig, um die Fußschmerzen und Einschränkungen der Betroffenen zu lindern.
Klumpfüße bei Erwachsenen sind eine schwerwiegende Fußdeformation mit einschneidenden Auswirkungen auf das Gangbild der Patienten. Klumpfüße treten bei Erwachsenen eher selten als Folge einer fehlgeschlagenen Behandlung in der Kindheit auf. Sie sind meist nach Schädigung von Nerven, Muskeln oder Sehnen aufgrund von Unfällen oder Erkrankungen zu beobachten.
Die schwere Fehlstellung eines oder beider Füße bewirkt langfristig schwere arthrotische Beschwerden, die sich mit starken Schmerzen und Funktionseinbußen sehr negativ auf die Lebensqualität des Patienten auswirken. Mit moderner computergestützter Diagnostik, spezieller Physiotherapie und möglichst gelenkerhaltender Behandlung helfen die orthopädischen Fußspezialisten der Gelenk-Klinik den Patienten dabei, die langfristigen Komplikationen so gering wie möglich zu halten.
Füße haben zahlreiche Schwachstellen, die besonders bei hoher Belastung, höherem Lebensalter oder erblichen Anlagen zum Vorschein kommen. Am Vorfuß können Fehlstellungen der Zehen (Ballenzeh oder Hallux valgus) das Leben erschweren und Fußschmerz beim Auftreten oder Abrollen verursachen. Wenn das Fußgewölbe seine Funktion verliert, sind Knick-Senkfuß und Spreizfuß die Folge. Solche Fußfehlstellungen führen häufig zu Schmerzen mittig unter dem Fuß oder zu Schmerzen an der Fußaußenkante. Auch die Ferse ist anfällig: Fersensporn und Haglundexostose machen das Gehen durch unteren Fersenschmerz und oberen Fersenschmerz zur Qual. Bei Schmerzen am Fußrücken liegt häufig eine Überlastung vor. Aber auch Fehlstellungen, Entzündungen oder Arthrose können hinter den Fußschmerzen am Fußrücken stecken. Generell gilt: Wenn die Schmerzen über mehrere Tage anhalten oder verstärkt bei Belastung auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Die Beobachtungsphase endet in der Regel im Alter von bis zu 12 Jahren. Bis zu diesem Alter wird vorwiegend mit konservativen Methoden - Einlagen, Gymnastik und Barfußlaufen-behandelt.
Sollte mit diesen Maßnahmen keine Aufrichtung des Fußgewölbes erzielt werden können, und dauern Fehlstellung, Ermüdbarkeit und Schmerzen an, sollte frühzeitig auch an eine operative Aufrichtung des Fußgewölbes gedacht werden.
Die Beobachtungsphase einer Knick-Senkfuß-Fehlstellung endet etwa im Alter von 12 Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt behandelt der Orthopäde den Knick-Senkfuß vorwiegend mit konservativen Methoden wie Einlagen, Fußgymnastik und spiraldynamische Übungen und gibt Tipps für den Alltag.
Ergeben diese Maßnahmen keine Aufrichtung des Fußgewölbes und dauern Fehlstellung, Ermüdbarkeit und Fußschmerzen an, zieht der Spezialist eine operative Aufrichtung des Fußgewölbes in Betracht.
In den letzten Jahren wurden mehrere geeignete Operationsverfahren entwickelt, die im Einzelfall Anwendung finden.
Da sich das kindliche Fußgewölbe meist von alleine aufrichtet, ist eine ärztliche Behandlung in der Regel nicht erforderlich. Im Gegenteil: Bei kleinen Kindern führen stützende und führende orthopädische Einlagen in Schuhen eher zur Schonung und damit zu geschwächten Bändern und Muskeln. Lassen Sie Ihr Kind ohne Einschränkungen laufen und springen, am besten barfuß auf weichem, sandigem Untergrund!
Die Füße heranwachsender Kinder sollten auf keinen Fall in Schuhen ruhig gestellt und gegen Außenreize abgeschirmt werden. In unserer Sprechstunde beobachten wir häufig bereits bei Kindern im Krabbelalter zu starre, feste Schuhe, die oft sogar einen Teil des Unterschenkels bedecken. Diese Schuhe behindern den natürlichen Bewegungsdrang, die Entwicklung starker Sehnen und Bänder und die Ausbildung des Fußgewölbes.
Wir empfehlen Eltern Kindersocken mit Laufnoppen. Sie werden auch Antirutschsocken, ABS-Socken oder Stoppersocken genannt und bieten viele Vorteile: Sie wärmen und schützen den empfindlichen Kinderfuß, der dabei Umgebungsreize direkt vom Boden empfangen und verarbeiten kann. Vielfältige Bewegungserfahrungen mit unebenen und natürlichen Untergründen sind in dieser Phase besonders wichtig für die Entwicklung des Kindes.
Sind die Füße meines Kindes normal oder nicht? Bleiben die Füße so? Muss ich etwas machen, damit der Knick-Senkfuß nicht schlimmer wird?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich Eltern oft. Im Zweifel sollten sie bei Verdacht auf Knick-Senkfuß ihr Kind bei einem orthopädischen Facharzt vorstellen. Dieser führt angepasst an den Einzelfall einige Tests und Tastuntersuchungen (Palpationen) durch und klärt die genaue Ursache für einen bestehenden Knick-Senkfuß. Eine frühzeitige Behandlung besitzt gute Erfolgsaussichten. Zusätzlich kann der Fußexperte den Eltern praktische Tipps zur Vorbeugung mit auf den Weg geben.
Bei Koalitionen (lat. Coalitiones) sind bestimmte Fußwurzelknochen während der Entwicklung des Embryos nicht vollständig voneinander getrennt worden. In der Folge können die Gelenke der Fußwurzelknochen nicht korrekt ausgebildet werden und die Knochen sind fest und unbeweglich miteinander verbunden.
Vor allem bei der Beurteilung von Knickfuß- und Senkfuß-Fehlstellungen ist die Diagnose von Koalitionen sehr wichtig. Die häufigste Verwachsung ist die talonavikulare Koalition (Coalitio talonavicularis) - eine feste Verbindung zwischen dem Sprungbein (Talus) und dem Kahnbein (Os naviculare).
Koalitionen sind im Kleinkindalter und im frühen Kindesalter nicht schmerzhaft. Die zunehmende Verknöcherung des Fußes aufgrund von Koalitionen wird im Laufe des Wachstumsprozesses Fußschmerzen auslösen, so dass die Betroffenen meist noch vor der Pubertät einen Arzt aufsuchen.