1. Was ist ein Hammerzeh bzw. Krallenzeh?
  2. Ursachen: Wie entsteht ein Hammerzeh bzw. Krallenzeh?
  3. Symptome: Wie äußert sich ein Hammer-/Krallenzeh?
  4. Wie wird die Diagnose eines Hammer-/Krallenzehs gestellt?
  5. Welche Behandlung gibt es für Hammerzehen und Krallenzehen?
  6. Nachbehandlung nach einer Operation des Hammerzehs und Krallenzehs
Hammerzeh Hammerzeh mit charakteristischer Beugung des Endglieds. © Gelenk-Klinik Krallenzeh Krallenzehen äußern sich durch eine Überstreckung im Grundglied und eine Beugung im End- oder Mittelglied des Zehs. © Gelenk-Klinik

Hammerzehen (Digitus malleus) und Krallenzehen sind Fehlstellungen der Zehen. Meist ist die zweite bis vierte Zehe betroffen. Die klinische Form ist auffällig. Sie äußert sich durch eine Beugung im Endglied des Zehs. Bei Krallenzehen ist zusätzlich das Grundglied überstreckt. Meist finden sich Hammerzehen und Krallenzehen in Verbindung mit Deformitäten des Vorfußes wie beispielsweise einem Hallux valgus. Ursächlich ist häufig falsches Schuhwerk. Bringt eine konservative Therapie mittels Schuheinlagen, Zügelverbänden oder Physiotherapie keine Besserung der Beschwerden, kann eine Operation helfen.

Was ist ein Hammerzeh bzw. Krallenzeh?

Bei Hammer- und Krallenzehen handelt es sich um Fehlstellungen, von denen meist die zweiten bis vierten Zehen betroffen sind. Ist ein Zeh im Grundgelenk überstreckt, im Mittel- und Endgelenk aber gebeugt, so spricht man von einem Krallenzeh. Beim Hammerzeh ist nur das Endgelenk maximal gebeugt.

Ursachen: Wie entsteht ein Hammerzeh bzw. Krallenzeh?

Die häufigste Ursache für einen Hammer- oder Krallenzeh ist das Tragen von zu engen oder auch zu kleinen Schuhen mit hohem Absatz. Aber auch andere Fehlstellungen der Füße wie Spreiz-, Platt- oder Knickfuß können zu Hammerzehen und Krallenzehen führen. Weitere Ursachen für Hammer- und Krallenzehen sind neurologische Erkrankungen oder Unfälle. Außerdem spielt eine genetische Veranlagung bei der Entstehung eines Hammerzehs bzw. Krallenzehs eine Rolle. Häufig ist das gemeinsame Auftreten der Hammer-/Krallenzehe mit einem Hallux valgus zu beobachten.

Symptome: Wie äußert sich ein Hammer-/Krallenzeh?

Hammerzeh Der Hammerzeh äußert sich durch eine Fehlstellung des Mittelglieds nach oben, sodass es zu einer Beugung des Endglieds kommt. Dies verleiht dem Zeh sein typisches krallenartiges Aussehen. © Henrie, Fotolia

Meist ist ein Hammer-/Krallenzeh schmerzlos und bereitet keine Beschwerden. Es handelt sich lediglich um ein kosmetisches Problem. Allerdings kann die Deformierung des Zehs mit der Zeit fortschreiten und zu Druckstellen („Hühneraugen") auf dem betroffenen Zeh führen. Diese sind extrem schmerzhaft und können das Tragen von normalem Schuhwerk nahezu unmöglich machen. Durch die Fehlstellung kommt es zudem zur Verdrängung anderer Zehen. Dadurch können Zehen sogar im Grundgelenk ausgerenkt werden, wodurch sie ihre Funktionsfähigkeit verlieren.

Wie wird die Diagnose eines Hammer-/Krallenzehs gestellt?

Klinisches Bild eines Krallenzehs Anhand des charakteristischen Aussehens des Krallenzehs erkennt der Arzt die Zehenfehlstellung in der Regel per Blickdiagnose. © Gelenk-Klinik

Da sowohl der Hammerzeh als auch der Krallenzeh ein recht charakteristisches Erscheinungsbild zeigen, ist eine Blickdiagnose meist ausreichend. Anhand der Druckstellen, den typischen Schwielen und evtl. einem zusätzlichen Röntgenbild stellt der Arzt die Diagnose und erkennt bereits bestehende Abnutzungserscheinungen.

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Welche Behandlung gibt es für Hammerzehen und Krallenzehen?

Solange der betroffene Zeh nicht völlig versteift ist und sich passiv noch gerade strecken lässt, sollte eine konservative Therapie versucht werden. Hierbei muss zuallererst die Ursache für die Deformierung beseitigt werden. Dann können Schuheinlagen, Schienen, Zügelverbände, Zehengymnastik, Entlastung und Pflege der Druckstellen zur Besserung führen. Jedoch ist dieser Erfolg oft nicht von Dauer, sodass ein operativer Eingriff zur Behandlung der Hammerzehen oder Krallenzehen nötig wird. Dabei korrigiert der Arzt die Fehlstellung, indem er ein Stück vom hervorstehenden Knochen entfernt. Der Zeh verkürzt sich dadurch etwas, allerdings wird gleichzeitig der passive Zug der verkürzten Sehne entlastet und der Zeh kann wieder gestreckt werden. Im gestreckten Zustand wird der Zeh versteift.

Nachbehandlung nach einer Operation des Hammerzehs und Krallenzehs

In den ersten Tagen nach der Operation sollten Sie Ihren Fuß so oft wie möglich hochlegen und kühlen, um Schwellungen zu vermeiden. Gezielte Übungen und Krankengymnastik helfen, die Beweglichkeit der Zehen zu fördern. Für etwa zwei Monate sollten Sie weites Schuhwerk tragen. Hohe Absätze und enge, spitz zulaufende Schuhe sollten Sie grundsätzlich vermeiden.

Wie lange Sie im speziellen Fall Ihren Fuß entlasten müssen, hängt von der durchgeführten Operation ab und ist im Einzelfall zu entscheiden.

Lesen Sie hier weiter zur Operation und Nachbehandlung des Hammer- und Krallenzehs.

Literaturangaben
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