Entzündungshemmende Ernährung bei Rheuma Eine antientzündliche Diät zeichnet sich aus durch einen hohen Anteil an ungesättigten und Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen sowie Vitaminen und Antioxidanzien, wenig Zucker und Salz. Das Essen sollte aus frischen Produkten bestehen und Fertigprodukte und verarbeitete Nahrungsmittel vermeiden. © exclusive-design, stock.adobe.com

Viele Studien konnten inzwischen zeigen, dass sich die Ernährung auf Rheuma auswirkt. Verschiedene Getränke und Nahrungsmittel können eine rheumatoide Arthritis klar verschlechtern. Allgemein empfiehlt sich eine antientzündliche Diät, um die entzündungsschwelenden Prozesse im Körper nicht weiter anzutreiben.

So konnte beispielsweise die Mittelmeerdiät in mehreren Studien Schmerzen und Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis senken. Auch intermittierendes Fasten scheint sich günstig auszuwirken, denn es besserte bei Psoriasisarthritis Haut- und Gelenkbeschwerden. Eine vegane Ernährung verringerte in Studien mit Patienten, die an rheumatoider Arthritis litten, Gelenksteifigkeit und die Gelenkschmerzen.

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Inhalt: Ernährung bei Rheuma

Welche Nahrungsmittel sind gut bei Rheuma?

  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und damit der chronischen Gelenkschädigung bei Rheuma entgegen. Mit ihnen lässt sich auch vorbeugen: In einer schwedischen Studie reduzierten Frauen, die täglich mehr als 0,21 g Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, das Risiko für die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis um 35 %. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind Makrelen, Lachs, Sardinen, Sojaöl und Olivenöl.
  • Kakao: Seine Inhaltsstoffe reduzieren Autoantikörper und entzündungsfördernde Botenstoffe. Außerdem erhöhen sie entzündungshemmende Botenstoffe.
  • Grüner Tee: Das in grünem Tee enthaltene Epigallocatechin-Gallat wirkt direkt an der Gelenkinnenhaut entzündungshemmend und schützt vor Knorpel- und Knochenzerstörung.
  • Vollkornprodukte: Vollkornbrot, -nudeln, -reis oder Haferflocken sind reich an B-Vitaminen, die Rheuma-Patienten häufig fehlen. Außerdem liefern sie Magnesium, hochwertiges Eiweiß und Ballaststoffe.

Welche Nahrungsmittel verschlechtern Rheuma?

  • Salz: Kochsalz aktiviert eine Reihe von Entzündungszellen und erhöht bestimmte pro-entzündliche Botenstoffe wie Interleukin-17. Es feuert Rheuma damit regelrecht an.
  • Limonade: Gezuckerte Getränke wie Limonade und Cola erhöhen Studien zufolge das Risiko, eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln.
  • Kaffee: Wer täglich 4 Tassen Kaffee oder mehr trinkt, erhöht sein Risiko für eine rheumatoide Arthritis.
  • Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index. Sie führen nach dem Essen schnell zu hohen Blutzuckerspiegeln und wirken dadurch entzündungsfördernd. Typische Vertreter sind Kartoffeln, Datteln oder Cornflakes.
  • Rotes Fleisch: In Ländern mit niedrigem Fleischkonsum ist das Risiko, an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken, reduziert.
  • Tierische Lebensmittel mit hohem Arachidonsäureanteil: Arachidonsäure fördert die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe. Sie ist in hohen Konzentrationen in Eiern, Schweineschmalz und Leberwurst vorhanden.
Ungesunde Lebensmittel, die Rheuma verschlimmern Tierische Produkte mit einem hohen Anteil an Arachidonsäure und gesättigten Fettsäuren verschlimmern die Beschwerden bei Rheuma. © alex9500, Adobe Stock

Sind Haferflocken entzündungsfördernd bei Rheuma?

Haferflocken gelten grundsätzlich nicht als entzündungsfördernd und können für Menschen mit Rheuma sogar wertvolle Nährstoffe liefern. In Einzelfällen berichten manche Betroffene jedoch von einer Verschlechterung der Beschwerden nach dem Verzehr – dies ist individuell verschieden und selten.

Haferflocken sind reich an B-Vitaminen, Magnesium, hochwertigem Eiweiß und Ballaststoffen – alles Nährstoffe, die wichtig für Rheuma-Patienten sind. Sie enthalten keine Arachidonsäure, die als Hauptverursacher entzündungsfördernder Prozesse bei Rheuma gilt und vor allem in tierischen Produkten vorkommt.

Die meisten Fachgesellschaften und Kliniken empfehlen Haferflocken als Teil einer ausgewogenen, überwiegend pflanzlichen Ernährung bei Rheuma. Nur wenn Sie persönlich nach dem Verzehr eine Verschlechterung Ihrer Beschwerden feststellen, sollten Sie dies mit Ihrem behandelnden Facharzt besprechen und gegebenenfalls auf Alternativen ausweichen.

Risikofaktor Übergewicht

Nicht nur was, sondern auch wieviel wir essen, scheint einen Einfluss auf rheumatische Vorgänge zu haben. Denn inzwischen weiß man, dass Übergewicht Entzündungen im Körper auslöst und regelrecht anfeuert.

Auslöser sind entzündliche Botenstoffe (Adipokine), die in Fettzellen vermehrt gebildet und dann mit dem Blutstrom durch den Körper transportiert werden. Dabei heizen sie rheumatische Prozesse weiter an. So erhöht sich aktuellen Studien zufolge mit steigendem Body-Mass-Index (BMI) auch die Krankheitsaktivität. Gewichtsverlust durch strenge Diät oder Magenverkleinerung konnte bei adipösen Rheumapatienten die Beschwerden deutlich bessern.

Frau auf Waage Übergewicht verschlimmert die Beschwerden bei Rheuma. © VadimGuzhva, Adobe