MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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Das Retinaculum patellae (lat. retinaculum „Halter“, patella „Scheibe, Schale“) ist ein bindegewebiges Halteband der Kniescheibe. Es gibt ein inneres Kniescheibenhalteband (Retinaculum patellae mediale), das aus der Sehnenplatte des Musculus vastus medialis entspringt. Im Verlauf verbindet es sich mit dem inneren Rand der Kniescheibe und dem Ligamentum collaterale tibiale und setzt schließlich an der Innenseite des Schienbeins an.
Das äußere Kniescheibenhalteband (Retinaculum patellae laterale) entsteht aus den Sehnenplatte des Musculus vastus lateralis und des Musculus rectus femoris. Es verbindet sich im Verlauf mit dem äußeren Rand der Kniescheibe und dem Ligamentum collaterale fibulare und setzt am äußeren Schienbein an.
Quer verlaufende Fasern stabilisieren die Retinacula zusätzlich. Außerdem sind die Bänder in verschiedenen Bereichen mit der Gelenkkapsel verwachsen. Auf diese Weise halten die Kniescheibenhaltebänder die Kniescheibe in ihrer Position und verhindern, dass diese nach außen oder innen abweicht. Außerdem stabilisieren sie das Kniegelenk und unterstützen die Streckung des Knies. Bei einem Riss der Kniescheibensehne ermöglichen die Haltebänder häufig noch eine minimale Reststreckung. Deshalb werden sie manchmal auch Reservestreckapparat genannt.
Die Kniescheibenhaltebänder sind bei verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen beteiligt. Sie begünstigen eine Chondropathia patellae, eine Knorpelerkrankung der Kniescheibenunterseite. Bei starker Gewalteinwirkung können sie neben der Patellasehnesehne auch reißen.