- Die Geradschaftprothese als erprobter Standard
- Wie lange hält eine Hüft-TEP?
- Welcher Hüftprothesentyp ist der richtige?
- Oberflächenersatz des Hüftgelenks: Hüftkappenprothese (McMinn-Prothese)
- Knochensparende Kurzschaftprothese
Die Haltbarkeit der Hüftprothese wird vor allem von der Haltbarkeit der Gleitpaarung bestimmt: Die Gleitpaarung ist die Kombination an Materialien, die in der Hüftprothese direkt aufeinandertreffen. Das ist deswegen kritisch, weil Prothesenabrieb eine der Hauptursachen für aseptische Osteolyse -die nicht-bakterielle Entzündung im Hüftgelenk - ist. Diese führt zur Ausdünnung der Knochensubstanz und später zur Prothesenlockerung führt. Dieser Vorgang begrenzt damit die Lebensdauer der Hüftprothese und kann zu einem Prothesenversagen mit Wechsel der Hüftprothese (Hüftprothesenrevision) führen.
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Die Geradschaftprothese als erprobter Standard
Die Metall-Polyethylen-Gleitpaarung in Verbindung mit einer Geradschaftprothese ist die Standard-Hüftprothese. Mit diesem Prothesentyp liegen die größten Erfahrungen vor.
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Für jüngere Patienten mit guter Knochenqualität gibt es wichtige Varianten: Die Kurzschaftprothese ersetzt lediglich den Oberschenkelhals, der Oberschenkelknochen wird bei der Operation nicht angetastet. Eine zusätzliche Keramikgleitpaarung ist wesentlich abriebärmer als die Metall-Kunststoff-Gleitpaarung.
Weil aus Prothesenabrieb eine Lockerung der Hüftprothese entstehen kann, hat das vor allem Vorteile für jüngere Patienten.
Bei einer Oberflächenersatzprothese bleibt auch der Oberschenkelkopf erhalten: Der Hüftkopf (Femurkopf) wird bei der McMinn-Prothese lediglich überkront.
Wie lange hält eine Hüft-TEP?
Lebensdauer der Prothese ist von der Qualität der Hüft-OP abhängig
Der Partikelabrieb in der Gleitpaarung der Hüft-TEP kann die Lebensdauer begrenzen. Der Abrieb wird von der Passgenauigkeit der Gleitflächen zueinander bestimmt. Diese ist von der Genauigkeit der Prothesenimplantation abhängig. Passen Hüftkopf und Hüftpfanne genau ineinander und sind nicht ineinander verkeilt, bildet sich ein schützender Flüssigkeitsfilm auf dem Gleitfläche der Hüftprothese. Die Belastung, und damit der Abrieb ist dann stark vermindert. Diese spezifische Haltbarkeit der Hüftprothese ist also sehr stark von der persönlichen Erfahrung und Routine des Operateurs abhängig.
Der künstliche Hüftgelenkersatz ist einer der häufigsten und erfolgreichsten orthopädischen Eingriffe überhaupt. Wegen der zuverlässigen Behandlungsergebnisse wird eine Hüftprothese heute auch erfolgreich bei jüngeren Patienten verwendet, die trotz schwerer Hüftarthrose aktiv und mobil bleiben möchten.
Durch die Auswahl bestimmter Hüft-TEP-Modelle können wir uns auf Alter, Lebenssituation und Ansprüche des Patienten individuell einstellen.
Eine Hüftprothese kann zwischen 15 und 25 Jahren halten. Mit dieser Haltbarkeit können wir den Patienten durch eine Hüft-TEP eine langfristige Sicherheit hinsichtlich ihrer Lebensqualität und Mobilität bieten.
Welcher Hüftprothesentyp ist der richtige?
Alternativen zur Hüft-TEP
- Kurzschaftprothese:
→Knochensparende Kurzschaftprothese - Prothese mit Keramikgleitpaarung:
→Hüftprothese mit Keramikgleitpaarung - McMinn Prothese (Oberflächenersatz):
→McMinn-Prothese (Oberflächenersatz)
Die Hüftprothese mit dem tief im Oberschenkel verankerten Langschaft hat eine 50 jährige Geschichte. Mit diesem Prothesentyp liegen die größten Erfahrungen vor. Die Standardgleitpaarung ist Metall-Polyethylen-Gleitpaarung.
Doch nicht immer ist die am weitesten verbreitete Hüftprothese die im Einzelfall am besten geeignete. Die Auswahl der geeigneten Endoprothese ist abhängig von der Ursache der Erkrankung, von Alter, Geschlecht, Knochenqualität und den individuellen Anforderungen des Patienten.
Oberflächenersatz des Hüftgelenks: Hüftkappenprothese (McMinn-Prothese)
Mit einer Hüftkappenprothese, einem Oberflächenersatz des Hüftgelenkes nach McMinn, bleibt der Oberschenkelkopf vollständig erhalten.
Die Metall-Metall-Gleitpaarung der Oberflächenersatzprothesen ist aber nicht für jeden Patienten ideal.
Wir haben auch sehr gute Erfahrungen mit der Kurzschaftprothese: Die Kurzschaftprothese der Hüfte ersetzt den Oberschenkelkopf, vermeidet aber ein Aushöhlen des Oberschenkelknochens.
Diese Implantate können jungen Menschen die Chance geben, trotz der begrenzten Haltbarkeit von Hüftprothesen lange die gewünschte Lebensqualität zu behalten.
Knochensparende Kurzschaftprothese
Die Kurzschaftprothese zeichnet sich durch einen im Vergleich zur klassischen Hüft-TEP stark verkürzten Prothesenschaft aus. Dieser Prothesenschaft wird stets zementfrei als einwachsende Prothese in den Oberschenkel implantiert.
Für ein haltbares Ergebnis der Kurzschaftprothese benötigt der Patient eine gute Knochenqualität mit hoher Knochendichte. Daher ist eine Osteoporose eine Kontraindikation für die Verwendung der Kurzschaftprothese. Bei geringer Knochendichte wird stets eine zementierte Langschaftprothese eingesetzt.
Der Träger der Kurzschaftprothese sollte auch über einen nicht zu weiten Markraum im Oberschenkelknochen verfügen: Ist der Markraum zu weit, ist die Krafteinleitung der Prothese in den Oberschenkel evtl. nicht stabil, und die Kurzschaftprothese lockert sich. Die computergestützte Prothesenplanung muss diese Faktoren berücksichtigen.
Die Kurzschaftprothese kann mit verschiedenen Gleitpaarungen kombiniert werden. Wir verwenden sehr erfolgreich den sehr glatten und abriebfesten Keramikkopf. Diese Keramikprothese kann alternativ mit einer Keramikpfanne verwendet werden. Bei Bedarf kann ein Keramikkopf aber auch mit einem hochvernetzten Kunststoff-Inlay (XLPE) in der Hüftpfanne verwendet werden. Die Hart-Weich-Gleitpaarung hat den Vorteil, dass bestimmte Ereignisse wie Klickgeräusche oder Knirschen nicht auftreten.
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Patienten unter 60 Jahren benötigen eine knochensparende Verankerung der Hüft-TEP
Für relativ junge Patienten mit Hüftarthrose steht heute als Alternative die knochensparende Versorgung im Vordergrund: Die Verankerung der Langschaftprothese im Oberschenkelknochen erfordert ein Ausfräsen des Röhrenknochens.
Mit einem Prothesenwechsel sinkt die verfügbare Knochensubstanz. Daher vermeiden wir bei jungen Patienten unter 60 Jahren die Verankerung einer Langschaftprothese, wann immer möglich. Hier bieten sich knochensparenden Prothesenmodelle an.