- Was ist Akupunktur?
- Was sind die Anwendungsgebiete der Akupunktur?
- Was weiß man über die Wirkung der Akupunktur?
- Welche Akupunktur zahlt die Krankenkasse?
- Wie oft darf man eine Akupunktur machen?
- Häufige Patientenfragen zur Akupunktur an PD Dr. Pawel Bak von der Gelenk-Klinik Freiburg
Die Akupunktur ist eine alternative Behandlungsmethode, die ihre Ursprünge in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat. Sie beruht auf der Annahme, dass festgelegte Leitbahnen (sogenannte Meridiane) im Körper existieren, denen Einflüsse auf Körper- und Organfunktionen zugeschrieben werden. Entlang dieser Meridiane werden spezielle Nadeln an fest definierten Akupunkturpunkten gesetzt. In der chinesischen Medizin existieren etwa 365 Hauptakupunkturpunkte, die auf 14 Meridianen verortet sind.
Die heutige, etwas wissenschaftlichere Herangehensweise versteht Akupunktur als lokalen Reiz, der Auswirkungen auf das Nerven- und Hormonsystem des Menschen hat. In der Praxis kommt die Behandlungsmethode vor allem bei Schmerzsyndromen wie Rücken- oder Kopfschmerzen sowie bei unterschiedlichen Erkrankungen, die sich auf das vegetative Nervensystem auswirken, zum Einsatz.
Insgesamt orientiert sich die heilkundliche Methode an Erfahrungen, die seit über 3000 Jahren gesammelt wurden. Dennoch verstehen wir die genaue Wirkungsweise der Akupunktur noch nicht abschließend.
Was ist Akupunktur?
Die Akupunktur wird in Deutschland seit den 50er-Jahren praktiziert. Doch erst in den letzten 30 Jahren hat sich die alternative Behandlungsmethode von einer Randerscheinung zu einer populären Therapieform entwickelt. Etwa 40 % der niedergelassenen Orthopäden bieten Akupunktur in ihrer Praxis an.
Für die Behandlung werden die sterilen Nadeln unterschiedlich tief in die Akupunkturpunkte gestochen. Diese liegen beispielsweise an der Hand, an den Beinen und Füßen, an der Wirbelsäule, am Ohr oder an der Stirn. Der Reiz soll Schmerzen und andere Beschwerden lindern. In der TCM geht man davon aus, dass jeder Akupunkturpunkt mit einem Organ in Verbindung steht. Das richtige Setzen der Nadeln soll den Energiestrom des erkrankten Organs oder Organsystems wieder in Einklang bringen.
Es gibt verschiedene Formen der Akupunktur. Zu den bekanntesten zählt die NADA-Akupunktur, bei der 5 definierte Punkte am Ohr stimuliert werden.
Was sind die Anwendungsgebiete der Akupunktur?
Es gibt zahlreiche Erkrankungen und Schmerzsyndrome, die von verschiedenen Ärzten, Heilpraktikern oder Hebammen durch Akupunktur behandelt werden. Dazu zählen beispielsweise Schmerzen der Halswirbelsäule (HWS) oder Lendenwirbelsäule (LWS), Verspannungen, Zahnschmerzen, Depressionen, Stress, Kopfschmerzen, Sehnenansatzerkrankungen wie Golferarm und Tennisarm, Regelschmerzen, Schwangerschaftsbeschwerden, Allergien, Tinnitus oder sogar Erkältungen.
In der Freiburger Gelenk-Klinik orientieren wir uns an den Empfehlungen der Krankenkassen. Diese übernehmen die Kosten der Akupunktur bei verschiedenen orthopädischen Diagnosen, für die sich die Therapieform in der Praxis als erfolgversprechend herausgestellt hat. Dazu zählen beispielsweise:
- verschiedene Formen der Arthrose, z. B. Kniearthrose
- Skoliose
- Osteochondrose der Wirbelsäule
- Deformitäten der Wirbelsäule
- Hohlkreuz
- Rundrücken
- Flachrücken
- Morbus Bechterew
- Bandscheibeninfektionen
- Spondylose
- Spondylolyse
- Spinalkanalstenose
- Wirbelkörperfrakturen und -luxationen
- Bandscheibenschaden
- Radikulopathie
- Schmerzen im Ischiasnerv
- unklare Rückenschmerzen
Welche Akupunktur hilft bei Nackenschmerzen?
Es ist bis heute nicht wissenschaftlich belegt, ob eine Akupunktur Nackenschmerzen besser lindern kann als eine Scheinakupunktur, bei der die Nadeln nur oberflächlich oder an den falschen Stellen gesetzt werden. Zwar berichten einige Patienten von einer Besserung ihrer Nackenschmerzen, aber ob diese Wirkung über den Placebo-Effekt hinausgeht, ist umstritten.
Dennoch gibt es Hinweise, dass Akupunkturnadeln schmerzlindernde Botenstoffe im Körper freisetzen. Die Wirksamkeit der Akupunktur bei Nackenschmerzen kann also nicht ausgeschlossen werden.
Welche Akupunkturpunkte helfen bei Depression?
Die Wirksamkeit der Akupunktur bei Depressionen ist noch Gegenstand der Forschung und konnte bisher nicht abschließend belegt werden. Einige Studien deuten darauf hin, dass Akupunktur dazu beitragen kann, die Symptome einer Depression zu lindern. Die genauen Akupunkturpunkte können dabei je nach individuellen Symptomen und dem Zustand des Patienten variieren. Es wird jedoch dringend empfohlen, Akupunktur als Teil eines umfassenden Behandlungsplans zu betrachten, der auch andere Therapieformen umfasst.
Hilft Akupunktur gegen Rauchen?
Viele Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, suchen in der Akupunktur Unterstützung. Die feinen Nadeln sollen genau die Nervenzellen stimulieren, die für das Suchtverhalten verantwortlich sind. Es wird angenommen, dass Bereiche in der Ohrmuschel und am Ohrläppchen besonders effektiv sind, um die Raucherentwöhnung zu unterstützen. Die Behandlung ist auch mit Dauernadeln möglich, die für 1 bis 2 Wochen im Ohr verbleiben.
Obwohl in einer Umfrage viele Patienten die Akupunktur zur Raucherentwöhnung als wirksam einstufen, fehlt bislang der wissenschaftliche Nachweis für die Effektivität dieser Methode.
Hilft Akupunktur Schwangeren?
Aufgrund der entwicklungsschädigenden Einflüsse zahlreicher Medikamente auf den Fötus setzen viele Schwangere zunehmend auf alternativmedizinische Verfahren. Einige Quellen berichten, dass Akupunktur typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Rückenschmerzen lindern kann. Die Methode kommt zudem in der Geburtsvorbereitung zum Einsatz. Man geht davon aus, dass Akupunktur die Reifung des Muttermundes verbessert und dadurch einen geburtsverkürzenden Effekt haben kann. Daher bieten mittlerweile viele Kliniken Akupunktur zur Geburtsvorbereitung an, auch wenn ein wissenschaftlicher Nachweis der Effektivität dieser Methode fehlt. Die Akupunktur in der Schwangerschaft ist in der Regel eine IGeL-Leistung. Viele Krankenkassen zahlen aber zumindest einen Zuschuss.
Wo liegen die Akupunkturpunkte bei Schmerzen im Ischiasnerv?
Es werden zahlreiche Akupunkturpunkte beschrieben, die Schmerzen im Ischiasnerv lindern sollen, darunter beispielsweise am Knöchel oder zwischen Daumen und Zeigefinger. Einen wissenschaftlichen Nachweis über die Wirksamkeit dieser Akupunkturpunkte gibt es allerdings nicht. Generell gilt, dass Sie Schmerzen im Ischiasnerv von einem Facharzt untersuchen lassen sollten, bevor Sie mit einer Akupunktur beginnen.
Wo liegen die Akupunkturpunkte für Kopfschmerzen und Migräne?
Es ist unterschiedlich, welche Akupunkturpunkte bei Kopfschmerzen oder Migräne gewählt werden. Dies hängt davon ab, welche Symptome der Patient beschreibt und wo der Therapeut die Blockaden vermutet. Auch wenn viele Patienten von einer Besserung ihrer Symptome berichten, gibt es keinen gesicherten Nachweis, dass Akupunktur bei Kopfschmerzen oder Migräne über den Placebo-Effekt hinaus wirksam ist.
Hilft Akupunktur beim Abnehmen?
Viele Menschen mit Übergewicht suchen nach einer zuverlässigen Methode, die ihnen beim Abnehmen hilft. Es wird beschrieben, dass die Akupunktur die Patienten bei der Gewichtsreduktion unterstützen kann. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Akupunktur nur einen Teilbereich der Behandlung darstellt. Menschen mit Adipositas benötigen zudem Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Verhaltenstherapie und die Ursachen für das Übergewicht müssen identifiziert werden. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit der Akupunktur zur Gewichtsreduktion gibt es nicht.
Wie hilft Akupunktur gegen Stress?
Es gibt bestimmte Botenstoffe im Körper, die auf das vegetative Nervensystem einwirken und so Stress abbauen. Zumindest in der Theorie soll die Akupunktur die Systeme zur Freisetzung dieser Botenstoffe stimulieren und so zur Stressreduktion beitragen.
Die Wirksamkeit der Akupunktur zur Reduzierung von Stress konnte bisher allerdings noch nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen werden. Dennoch berichten zahlreiche Menschen, sich nach der Akupunktur entspannter zu fühlen und weniger Stress zu empfinden.
Hilft Akupunktur bei Allergie oder Heuschnupfen?
Viele Menschen sind von einer Allergie oder von Heuschnupfen betroffen – Tendenz steigend. Neben den konventionellen Therapiemethoden, die häufig langwierig und kostspielig sind, greifen zunehmend mehr Patienten auf alternativmedizinische Behandlungsmethoden wie Akupunktur zurück. Einen eindeutigen Beweis für die Wirksamkeit von Akupunktur zur Behandlung von Allergien gibt es jedoch nicht.
Was weiß man über die Wirkung der Akupunktur?
Einige Menschen schwören darauf, für andere grenzt es an Schamanismus: Die Meinungen zur Akupunkturbehandlung gehen weit auseinander. Warum die Behandlungsmethode so umstritten ist, liegt an der unzureichenden wissenschaftlichen Datenbasis. Denn obwohl viele Menschen nach der Akupunktur erhebliche Verbesserungen ihres Gesundheitszustands beschreiben, existiert für die meisten Erkrankungen kein wissenschaftlich anerkannter Nachweis, der die Wirksamkeit der Akupunktur bestätigt. Zwar gibt es zahlreiche Studien, die sich mit Akupunktur beschäftigen, doch viele dieser Studien sind wenig aussagekräftig, da teilweise erhebliche Mängel am Studiendesign oder an der Vorgehensweise feststellbar sind.
Was hingegen für die Akupunktur spricht: Die Akupunkturpunkte befinden sich nachweislich an Stellen im Körper, die eine erhöhte Dichte bestimmter Rezeptoren aufweisen, die empfindlich auf Druck reagieren. Daher ist anzunehmen, dass die Stimulation dieser Punkte einen gewissen Reiz auslöst, der über das Nervensystem weitergegeben wird. Es gibt Nachweise, dass durch diese Stimulation bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden, die schmerzhemmend wirken. Einen Beleg für die Existenz von Meridianen gibt es allerdings nicht.
Am besten erforscht ist die schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur. Einige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Akupunktur bestimmte Schmerzen lindern kann. Dazu zählen beispielsweise Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen bei Arthritis oder Kopfschmerzen. Zudem soll Akupunktur Übelkeit lindern können, z. B. bei Krebspatienten oder in der Schwangerschaft. Ob die Wirkung der Akupunktur jedoch über den Placebo-Effekt hinausgeht, ist Gegenstand zahlreicher Studien und bis heute nicht abschließend geklärt.
Insgesamt wird die Wirkungsweise der Akupunktur von vielen Faktoren beeinflusst, darunter die Wahl des Akupunkteurs, die Qualität der Nadeln und deren genauer Platzierung. Unbeachtet der wissenschaftlichen Datenlage setzt man die Akupunktur in vielen Teilen der Welt als ergänzende Therapieform ein, da sie im Vergleich zur Schulmedizin relativ nebenwirkungsarm ist.
Welche Akupunktur zahlt die Krankenkasse?
Unter gewissen Voraussetzungen ist in Deutschland Akupunktur auf Rezept verfügbar. Die Kosten werden also für einige Erkrankungen von den Krankenkassen übernommen, darunter verschiedene Formen der Arthrose wie beispielsweise Kniearthrose. Auch bei Rückenschmerzen, die z. B. auf Haltungsstörungen, Skoliose, Osteochondrose, Wirbelgleiten oder andere Erkrankungen zurückzuführen sind, zählt die Akupunktur mittlerweile zu den Kassenleistungen. Für die Kostenübernahme müssen zudem einige Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Beschwerden müssen mindestens seit einem halben Jahr bestehen.
- Ein qualifizierter Arzt oder Zahnarzt mit entsprechender Zusatzausbildung muss die Akupunktur durchführen.
- Der Arzt muss über eine Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung verfügen.
- Es besteht ein Anspruch auf maximal 10 Sitzungen pro Krankheitsfall, die in maximal 6 Wochen genommen werden müssen.
Viele Krankenkassen übernehmen darüber hinaus auch für andere Schmerzzustände und Beschwerden die Akupunkturkosten oder zahlen zumindest einen Zuschuss. Dazu zählt beispielsweise Akupunktur zur Geburtsvorbereitung oder bei Schwangerschaftsübelkeit. Sie sollten die Kostenübernahme aber in jedem Fall vor Behandlungsbeginn mit Ihrer Krankenkasse abklären.
Wie oft darf man eine Akupunktur machen?
Es gibt keine festen Regeln, wie oft man sich einer Akupunkturbehandlung unterziehen sollte. Wenn man die Leistung erstattet bekommen möchte, ist es jedoch ratsam, sich an den Vorgaben der Krankenkassen zu orientieren. Diese erstatten bis zu 10 Anwendungen pro Krankheitsfall, die innerhalb von 6 Wochen in Anspruch genommen werden müssen.
Zudem ist es sinnvoll, in Bezug auf Umfang und Häufigkeit der Akupunktursitzungen den Empfehlungen des Akupunkteurs zu folgen. Es kann sein, dass in den ersten Wochen häufiger Sitzungen stattfinden und wenn sich die Beschwerden verbessern, die Frequenz reduziert wird.
Häufige Patientenfragen zur Akupunktur an PD Dr. Pawel Bak von der Gelenk-Klinik Freiburg
Wie lange bleiben die Nadeln bei einer Akupunktur?
Die klassischen Akupunkturnadeln sollten pro Anwendung 20 bis 30 Minuten im Körper bleiben. Darüber hinaus gibt es Dauernadeln, die 1 bis 2 Wochen in der Haut verbleiben. Die winzigen Nadeln werden am Ohr gesetzt und mit kleinen Pflastern abgedeckt, damit sie im Alltag nicht stören. Um ihre volle Wirkung zu entfalten, werden die Nadeln mehrmals am Tag für einige Sekunden mit speziellen Magneten stimuliert.
Welcher Arzt führt eine Akupunktur durch?
Bei der Suche nach einem Akupunkteur sollten Sie darauf achten, dass der Arzt eine Zusatzausbildung in diesem Bereich absolviert hat und entsprechend qualifiziert ist. Generell dürfen alle Fachärzte eine solche Qualifikation erwerben. Daher wird Akupunktur von zahlreichen Ärzten verschiedener Fachdisziplinen angeboten, darunter beispielsweise Allgemeinmediziner, Neurologen oder Orthopäden.
Was ist der Unterschied zwischen Akupunktur und Akupressur?
Sowohl Akupunktur als auch Akupressur sind Methoden der traditionellen chinesischen Medizin, die sich in der Art und Weise der Anwendung unterscheiden. Bei der Akupunktur verwendet der Therapeut feine Nadeln zur Stimulation der Akupunkturpunkte, die für 20 bis 30 Minuten im Körper verbleiben. Für die Akupressur werden die Punkte mit den Fingern gedrückt oder massiert.
Wie funktioniert Akupunktur mit Strom?
Neben der klassischen Akupunktur mit Nadeln können die Akupunkturpunkte auch durch andere Reize stimuliert werden. Die Elektroakupunktur nutzt beispielsweise Strom, um die in die Haut eingebrachten Nadeln zusätzlich zu stimulieren.
Kann man eine Akupunktur ohne Nadeln durchführen?
Ja, die klassischen Akupunkturpunkte lassen sich auch durch andere Reize stimulieren. Bei der Laserakupunktur werden sie beispielsweise durch Laserstrahlen stimuliert. Auch Akupunktur mithilfe von Strom ist ohne Nadeln möglich. Anstelle der Nadeln kommt dann ein Elektroakupunkturgerät zum Einsatz.
Akupunktur oder Osteopathie: Was hilft besser?
Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage, da es von den Symptomen und Beschwerden des Patienten abhängt, welche Methode im individuellen Fall besser geeignet ist. Grundlage der Osteopathie ist es, durch sanften Druck Blockaden in Gelenken oder im Gewebe zu lösen. Beide Verfahren haben den Anspruch, bestimmte Schmerzzustände oder Beschwerden zu lindern.
Sowohl Akupunktur als auch Osteopathie zählen zu den alternativen Behandlungsmethoden. Ihre Wirksamkeit ist also wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegt. Es gibt jedoch Hinweise, dass die Behandlungsformen einen therapeutischen Nutzen haben können. Vor allem Patienten mit Rückenschmerzen berichten häufig von einer Verbesserung ihrer Beschwerden – sowohl durch Akupunktur als auch durch Osteopathie.
Bevor Sie sich für eine Behandlungsmethode entscheiden, lassen Sie sich ausführlich von einem Facharzt beraten.
Was bringt ein Akupressur-Armband?
Ein Akupressur-Armband wird bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, insbesondere bei Übelkeit. Es übt Druck auf einen Punkt am Handgelenk aus, der zu den wichtigsten Akupunkturpunkten zählt. Die Wirksamkeit der Akupressur kann individuell variieren und ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig bestätigt.
Kann es durch eine Akupunktur zu einer Nervenschädigung kommen?
Die Akupunktur ist bei richtiger Anwendung recht nebenwirkungsarm. Dennoch können in sehr seltenen Fällen auch Nerven geschädigt werden, insbesondere wenn die Nadeln zu tief ins Gewebe gestochen werden. Diese Komplikation betrifft allerdings weniger als 0,1 % aller Anwendungsfälle.
Wie lange dauert die Erstverschlimmerung nach einer Akupunktur?
Wenn die Schmerzen, die durch die Behandlung gelindert werden sollen, sich in der ersten Zeit nach der Akupunktur verschlimmern, spricht man von einer Erstverschlimmerung oder auch Erstverschlechterung. Ursächlich ist vermutlich eine Reizung der betroffenen Körperregion, die für die Schmerzen verantwortlich ist. Diese Erstverschlimmerung lässt sich häufig bei alternativmedizinischen Behandlungen beobachten und kann individuell in Dauer und Intensität variieren. Sie hält in der Regel maximal einige Tage an.
Kann man eine Akupunktur selber machen?
Nein, eine Akupunktur sollten Sie nicht selbst durchführen, da es bei falscher Anwendung zu unerwünschten Nebenwirkungen oder Verletzungen kommen kann. Überlassen Sie die Behandlung einem qualifizierten Therapeuten!
Es gibt jedoch Techniken der Akupressur, die Sie auch zuhause durchführen können. Dafür drücken oder massieren Sie fest definierte Punkte mit den Fingern.
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