- Wann müssen Rückenschmerzen operiert werden?
- Endoskopische Eingriffe an der Wirbelsäule
- Welche OP-Möglichkeiten an der Wirbelsäule gibt es?
Zweitmeinung
Bei PD Dr. Kubosch können Sie sich eine medizinische Zweitmeinung für eine geplante Wirbelsäulen-Operation einholen.
Häufig wird in der Öffentlichkeit der Vorwurf erhoben, dass zu viele Wirbelsäulenoperationen durchgeführt werden. In unterschiedlichen Ländern werden die Patienten tatsächlich unterschiedlich häufig an der Wirbelsäule operiert. Deutschland liegt hier mit c.a. 500 offenen chirurgischen Eingriffen an der Wirbelsäule pro 100.000 Einwohner tatsächlich weit vorne. In England werden im Vergleich dazu nur 150 Eingriffe pro 100.000 Personen im Jahr durchgeführt.
Wann müssen Rückenschmerzen operiert werden?
- Störungen der Blasenfunktion (Inkontinenz)
- Störungen der Mastdarmfunktion (geringer Sphincter-Tonus)
- allgemein: Cauda-Syndrom
- Paresen (Lähmungen)
- Gefühlsstörungen, Taubheit
- therapieresistente Schmerzen, die sich stark verschlimmern
Die Eingriffsquote wächst mit der Verfügbarkeit von Wirbelsäulenchirurgen bzw. Neurochirurgen. Eine hohe Eingriffszahl kann auch für eine gute Versorgung mit Fachärzten sprechen, die zu einer guten Allgemeinversorgung der Bevölkerung führt.
Dennoch muss jeder Wirbelsäuleneingriff im Einzellfall gut begründet und auf seine Notwendigkeit überprüft werden. Die Komplexität der Verhältnisse an der Wirbelsäule führt dazu, dass viele Eingriffe zwar radiologisch, mit Bildgebung, begründbar sind, aber das Gesamtbefinden des Patienten dennoch nicht wirklich nachhaltig verbessern werden. Über 90 % der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen haben keine eindeutige Indikation für eine Operation.
Endoskopische Eingriffe an der Wirbelsäule
Anwendung für endoskopische Wirbelsäulenchirurgie
- Bandscheiben-Vorwölbung
- Bandscheiben-Degeneration
- spinale Stenose
- osteoporotische Frakturen
- Bandscheibenvorfall
Die zunehmende Verfügbarkeit endoskopischer Eingriffe ist einer der Gründe, warum die operativen Fallzahlen steigen. In der Endoskopie wird nicht offen über Hautschnitte und Gewebsschnitte operiert: Ein sehr kleiner Zugang erfolgt durch eine Stichverletzung direkt in das Operationsgebiet. Hautschnitte und Knochenabtragungen sind bei endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen nicht erforderlich. Hier gelingt es uns tatsächlich häufig, bei einem für den Patienten sehr günstigen Risikoprofil wirksam zu helfen. Der endoskopische Eingriff vermeidet Verlust an Knochengewebe und reduziert potentiell schmerzhafte Narbenbildungen im Weichteilbereich der Wirbelsäule. Die Heilung ist sehr viel schneller und das Komplikationsrisiko durch Infekte und Wundheilungsstörungen niedriger als bei offenen chirurgischen Eingriffen.
Kann die konservative Behandlung die Ursachen der Rückenschmerzen nicht mehr beseitigen, stehen bewährte traditionelle ebenso wie neue minimalinvasive und mikrochirurgische operative Verfahren zur Verfügung.
Bei den minimalinvasiven Schlüssellochoperationen kommen millimeterkleine Instrumente zum Einsatz. Offene Schnitte, Narben und langwierige Heilungsprozesse in diesem sensiblen Operationsgebiet will der Wirbelsäulenchirurg möglichst vermeiden.
Welche OP-Möglichkeiten an der Wirbelsäule gibt es?
- PASHA®-Katheter (EPRF-Therapie): Schmerztherapie bei chronischen Rückenschmerzen
- interventionelle Schmerztherapie
- Nukleoplastie (Entfernung von Bandscheibenvorfällen)
- Operation bei Wirbelsäulenarthrose
- Schmerzkatheter nach Racz
- Kyphoplastie und Elastoplastie zur Stabilisierung von Wirbelkörpern nach Wirbelkörperbruch bei Osteoporose
- dynamische Versteifungen und Fusionen (Spondylodese)
- Bandscheibenprothesen