- Was ist ein PASHA®-Katheter?
- Vorteile und Risiken des PASHA®-Katheters?
- Bei welchen Erkrankungen hilft ein PASHA®-Katheter?
- Wie wirkt der PASHA®-Katheter?
- Anwendungsgebiete des PASHA®-Katheters: Bandscheibenvorfall, Stenose, Spondylarthrose
- Durchführung der PASHA®-Katheter Behandlung
- Effektivität der PASHA®-Elektrode
PASHA®-Katheter-Therapie bei Rückenschmerzen
Nicht immer kann Rückenschmerz kausal behandelt werden. In einigen Fällen sind Schmerzen an der Wirbelsäule trotz konservativer Therapie über mehr als 3 Monate noch sehr stark.
Sogar eine dauerhafte Gabe hoch dosierter Schmerzmittel wird dann mehr und mehr zum gesundheitlichen Problem. Diesen Patienten können wir mit Hilfe einer interventionellen Schmerztherapie direkt helfen: die sog. Neuromodulation durch den PASHA®-Katheter. Der PASHA-Katheter ist also eine Anwendung der interventionellen Schmerztherapie.
Was ist ein PASHA®-Katheter?
Mit Hilfe einer in die Nähe der schmerzleitenden Nervenfasern eingebrachten Elektrode wird die Schmerzleitung durch das Rückenmark zum Gehirn ohne Nebenwirkungen durch eine endoskopische Operation der Wirbelsäule dauerhaft vermindert.
Der PASHA®-Katheter ist eine minimalinvasive Schmerztherapie. Die Wirkung erfolgt durch elektrische Beeinflussung der Nervenfunktion (Neuromodulation) mit einem dauerhaften Effekt: Eine dauerhafte Änderung der Schmerzleitung über mehrere Monate bis zu zwei Jahren tritt nach einer hochfrequenten Strombehandlung über vier bis sieben Minuten ein. Die EPRF-Therapie erfolgt durch eine in die Nähe der schmerzleitenden Fasern eingebrachte, kleine Elektrode. Diese Elektrode ist an einem flexiblen Schlauch (Katheter) befestigt.
Diese minimal-invasive Schmerztherapie wird als "Epidurale gepulste Radiofrequenztherapie" (EPRF) bezeichnet. Der übliche Name für diese EPRF-Therapie (PASHA®-Katheter) ist abgeleitet von den Namen des Erfinder dieses Verfahrens (Dr. Omar Pasha).
Vorteile des PASHA®-Katheters
- Eingriff erfolgt durch eine Kanüle hindurch - keine Naht ist erforderlich.
- Keine Narbenbildung in der Nähe der Wirbelsäule.
- Keine Nervenschädigung sowie keine Taubheit durch den Strompuls.
- Dauerhafte Schmerzreduktion über 1-2 Jahre.
- Gesundheitsschädliche Schmerzmittelgaben in hohen Dosen können dem Patienten erspart werden.
- Mehrere Schmerz auslösende Regionen der Wirbelsäule können im Rahmen einer Behandlung therapiert werden.
- PASHA-Katheter-Therapie kann kombiniert werden mit der Infiltration von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten.
Indikationsstellung: Wann ist die Anwendung des PASHA®-Katheters sinnvoll?
Anwendung des PASHA®-Katheters bei...
- Spondylarthrose
- Gesichtsschmerzen
- Bandscheibenvorfall
- Narbenbildung (Postnukleotomiesyndrom)
- Spinale Stenose
- Kopfschmerzen
- Morbus Sudeck
Erkrankungen von Wirbelgelenken führen zu 60 % aller Schmerzzustände im Bewegungsapparat. Das betrifft die Bandscheiben, die Nervenwurzeln, aber auch die kleinen Wirbelgelenke. Die Rückenschmerzen werden durch Bandscheibendegeneration, Haltungsfehler oder durch Bewegungsmangel und übermäßig sitzende Lebensweise verursacht.
Die Schmerzen durch Nerveneinengungen oder Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) entstehen in bestimmten einzelnen Segmenten der Wirbelsäule. Eine gründliche klinische Untersuchung kann diese schmerzauslösenden Segmente der Wirbelsäule identifizieren.
Es gibt chronische Schmerzsyndrome der Wirbelsäule, bei denen der Wirbelsäulenspezialist keine Indikation für eine operative Lösung sieht, wo wir aber auch mit konservativen Therapien nicht weiter kommen. Diese Erkrankungen eignen sich für eine spezifische Schmerztherapie durch Neuromodulation mit dem PASHA®-Katheter.
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Therapie chronischer Rückenschmerzen mit dem PASHA®-Katheter
Rückenschmerzen können akut oder chronisch auftreten. Akute Rückenschmerzen werden durchweg konservativ oder mit Schmerzmitteln behandelt. Bei einer Chronifizierung kann - je nach Schmerzursache - ein operativer Eingriff oder eine Schmerztherapie mit der PASHA®-Elektrode eine sinnvolle Lösung darstellen.
Erfahrungen mit dem PASHA®- Katheter in der Schmerztherapie
Die Neuromodulation mit der PASHA®-Elektrode ist sehr spezifisch und wirkt direkt auf die schmerzleitenden Nervenfasern. Die an beweglichen Schläuchen (Katheter) befestigten Elektroden können durch den Epiduralkanal des Rückenmarks hindurch direkt an den Bereich der Wirbelsäule gebracht werden, der für die konkreten Schmerzen verantwortlich ist. Bei den herkömmlichen Methoden der Elektromodulation von Nervenfasern werden die betroffenen Segmente durch starre Elektroden durch die Haut direkt angesteuert. Manchmal wird eine Elektrode mit einer Batterie dauerhaft implantiert. Das ist bei der PASHA®-Katheter-Therapie nicht erforderlich. Mit dem PASHA®-Katheter erreichen wir mit Hilfe einer einmaligen Neuromodulationsbehandlung ein langfristiges Ergebnis von ein bis zwei Jahren mit deutlicher Schmerzlinderung.
Wie wirkt der PASHA®-Katheter?
Der Wirkmechanismus des PASHA®-Katheters ist nicht genau geklärt. Er führt zu dauerhaften chemischen Änderungen der schmerzleitenden Fasern, die diese Schmerz-Information in das Gehirn transportieren. Die beobachtete Schmerzlinderung dauert mindestens ein Jahr, häufig auch länger. In dieser Zeit hat der Patient Gelegenheit, durch Änderung des Lebensstils sowie Bewegung und Training der Rückenmuskulatur, die Grundlagen für eine weitere Verbesserung des Wohlbefindens zu legen.
Kombination mehrerer Behandlunsgstrategien
Die Elektromodulation kann beim PASHA®-Katheter mit der lokalen Gabe von entzündungshemmenden Mitteln und Schmerzmitteln kombiniert werden. Das ist eine sehr wirksames Prinzip der Schmerztherapie, weil ohne Belastung des Organismus lokal am Schmerzherd eine hohe Dosis eingebracht werden kann. Daher eignet sich die PASHA®-Elektrode prinzipiell sehr gut für die Behandlung von akuten Schmerzzuständen und entzündlichen Reizungen der Nervenwurzeln.
Was sind die Vorteile des PASHA®-Katheters?
Das Operationsrisiko ist sehr gering. Das Verfahren ist minimalinvasiv und führt nicht zu Narbenbildungen in der Umgebung des empfindlichen Rückenmarks. Die Wirksamkeit ist bei korrekter Voruntersuchung sehr hoch. Die Patienten ersparen sich durch die EPRF Schmerztherapie eine langwierige, häufig belastende Schmerzmittelgabe. Die Wirksamkeit ist bei korrekter Voruntersuchung sehr hoch. 70 %-80 % aller behandelten Patienten erleben nach korrekter Vordiagnose eine dauerhafte Verbesserung ihrer Schmerzsituation. Damit gehört die EPFR zu den erfolgreichsten operativen Therapien bei Rückenschmerzen.
Was sind die Risiken des PASHA®-Katheters?
Der Eingriff erfolgt zwar narbenfrei und ohne Schnitt durch eine Hohlnadel hindurch. Dennoch ist es eine invasive Operation am Rückenmark. Es bestehen die für endoskopische Eingriffe üblichen Risiken, z. B. der Infektion oder der Verletzung von Nerven. Um diese Risiken zu rechtfertigen wird die Schmerztherapie mit der PASHA®-Elektrode nur dann indikationsgerecht angewendet, wenn alle anderen konservativen Schmerztherapien erschöpft sind. Insgesamt sind die Operationsrisiken bei endoskopischen Eingriffen sehr gering, weil durch die gut zu platzierende Kanüle sowohl Nervenverletzungen als auch Infektionen durch die fehlende Verletzung mit nachfolgender Wundheilung keine Rolle spielen.
Eine der wichtigsten, wenn auch seltenen Nebenwirkungen ist eine Verletzung der harten Dura mater, der sog. Hirnhaut im Rückenmark, die das Zentralnervensystem umgibt. Um diese Nebenwirkung zu umgehen, wählen wir den Zugang stets auf der Höhe des Hiatus sacralis, des Bereichs unter dem Lendenwirbelbereich. Das Rückenmark hat in diesem Bereich keine Dura mater mehr.
Prinzip der Neuromodulation mit dem PASHA®-Katheter
Die Multifunktionselektrode nach PASHA® wird über einen elastischen Schlauch - einem flexiblen Katheter - durch den Wirbelkanal genau an eine oder mehrere schmerzauslösenden Stellen gebracht.
Die Neuromodulation nach PASHA® zerstört, anders als die Elektrodenervation - keine Nervengewebe durch Hitze, sondern verändert auf schonende Weise die Signalweiterleitung der Nervenbahnen. Die Anwendung der pulsartig verabreichten Radiofrequenz (Wechselstrom) erfolgt über einen Zeitraum von vier bis sieben Minuten direkt an den betroffenen Nervenbahnen.
Man bezeichnet den PASHA®-Katheter daher auch als epidurale gepulste Radiofrequenzbehandlung. Auch mehrere schmerzauslösende Orte können in einer Behandlung therapiert werden. Die Behandlung durch den Pasha-Katheter kann potentiell an allen Bereichen der Wirbelsäule erfolgen: Halswirbelsäule, thorakale Wirbelsäule (Brustwirbel), lumbale Wirbelsäule (Lendenwirbel) und die ganz unten liegenden Sakralwirbel.
Nerven, die mit dem PASHA®-Katheter behandelt werden, sind nicht geschädigt, weil keine Hitzeentwicklung erfolgt, wie bei anderen Radiofrequenztherapien. Es gibt also keine resultierende Taubheit oder eine Gefühlsdefizit in bestimmten Bereichen des Körpers.
Indikationsstellung: Welche Erkrankungen können durch den PASHA®-Katheter behandelt werden?
Der PASHA®-Katheter ist eine allgemeine Schmerztherapie: Daher ist er bei verschiedenen Schmerzursachen anwendbar. Prinzipiell bedürfen einige akute Zustände der Wirbelsäule in den meisten Fällen keiner kausalen Therapie, weil sie sich nach wenigen Monaten selbst zurückbilden. Wichtigstes Beispiel hierfür ist der Bandscheibenvorfall. Ein Schmerztherapie mit PASHA®-Katheter ist geeignet, in solchen Fällen die nötige Zeit zu gewinnen, um den Patienten schnell schmerzfrei zu stellen und das operative Ausräumen des Bandscheibenvorfalles zu vermeiden.
Schmerzen durch Spondylarthrose
Die kleinen Wirbelgelenke verbinden die Dornfortsätze der Wirbelkörper untereinander. Diese Dornfortsätze umschließen das Rückenmark. Die Dornfortsätze sind über die Facettengelenke mit den darüber und darunterliegenden Wirbelkörpern verbunden. Diese Facettengelenke können Arthrose bekommen. Sie können sich dann schmerzhaft entzünden. Die Spondylophyten (Knochenwucherungen), die sich auf Grund der Spondylarthrose bilden, können die Austrittspunkte der Nervenwurzeln an der Wirbelsäule verengen (Stenose). Diese Spondylarthrose kann auf mehrere Arten chronische Rückenschmerzen auslösen.
Wurzelreizung bei Bandscheibenvorfall
Durch hervorgetretenes Bandscheibenmaterial können Nervenfasern und Nervenwurzeln direkt chemisch irritiert werden. Das kann sehr schmerzhaft sein. Durch eine Neuromodulation durch PASHA®-Katheter kann dieser akute Schmerz therapiert werden.
Vernarbung nach Nukleotomie
Bei mikrochirurgischen Operationen können in der Nähe der Wirbelsäule Narben zurückbleiben, die dauerhaft zu einer Nervenirritation führen (sog. Postnukleotomie-Syndrom). Diese Schmerzen können ebenfalls durch eine Neuromodulation mit PASHA®-Katheter behandelt werden.
Spinale Stenose
Durch eine Vereengung des Wirbelkanals können chronische Schmerzen entstehen. Meistens ist bereits eine konservative Therapie mit gezielter Physiotherapie zielführend, um die spinale Stenose gezielt zu behandeln. Bei starken Schmerzen kann eine Behandlung mit dem PASHA®-Katheter zu einer schnelleren Schmerzfreiheit führen.
Wie wird die Behandlung mit dem PASHA®-Katheter durchgeführt?
Gute Verträglichkeit durch...
- Lokale Anästhesie - keine Intubation erforderlich.
- Endoskopischer Zugang: keine Narbenbildung.
- Keine Naht, daher auch keine Heilungskomplikationen
Die Durchführung der Neuromodulation durch Radiofrequenztherapie erfolgt unter lokaler Betäubung. Der Patient ist während der gesamten Prozedur wach und ansprechbar. Eine Intubation des Patienten (Verlegen eines Luftschlauches) ist während der lokalen Betäubung nicht erforderlich. Die typischen Risiken einer Anästhesie werden dadurch umgangen.
Vorbereitung des Patienten
Der Patient wird in Bauchlage behandelt. Das Operationsgebiet wird unter Röntgensicht kontrolliert. Der Zugang erfolgt mit Hilfe einer Punktionsnadel durch die Haut, die vor dem Eingriff desinfiziert wird. Unter Röntgenkontrolle wird diese Punktionsnadel in den Epiduralkanal, der das Rückenmark umschließt, eingeführt. Wenn die Punktion des Epiduralkanals erfolgreich war, wird die an dem PASHA®-Katheter befestigte Elektrode durch die Punktionsnadel eingeführt.
Röntgenkontrolle der PASHA®-Katheter-Therapie
Der Schlauch, an dem die Elektrode befestigt ist, ist weich und beweglich. Die Elektrodenspitze ist mit Hilfe des Röntgengerätes lokalisierbar. Nun kann durch den Epiduralkanal hindurch das Segment der Wirbelsäule angesteuert werden, das für die chronischen Schmerzen verantwortlich ist.
Funktionelle Kontrolle der Lage der PASHA®Elektrode
Mit Hilfe von kleinen Stromstößen wird die Nähe der Elektrode zum Zielnerv kontrolliert. Bei niedrigen Stromstärken spürt der Patient ein leichtes Kribbeln in der Gegend, wo der Schmerz lokalisiert ist. Es ist sehr wichtig, diesen Test durchzuführen, damit sichergestellt werden kann, dass die EPRF-Behandlung tatsächlich das schmerzauslösende Gebiet erfasst.
Diese Kontrolle der Lage der Elektrode durch die Rückmeldung des Patienten erfolgt auch bei der eigentlichen Schmerzbehandlung: Die Patienten berichten von einem angenehmen Wärmegefühl bei der Anwendung.
Therapie durch hochfrequente Strompulse (Radiofrequenztherapie)
Bei der eigentlichen PASHA®-Katheter-Behandlung mit einem Pulsstrom bei wesentlich höheren Stromstärken werden chemische Änderungen an den Nerven in der Nachbarschaft der Elektrode bewirkt, die die Schmerzweiterleitung dauerhaft verringern. Die Temperatur in der Umgebung der Elektrode erhöht sich während der Pulsbehandlung auf 42°. Das ist aber nicht gefährlich für das Nervengewebe. Der Patient erlebt diese Behandlung als Wärmegefühl im Behandlungsgebiet. Die Behandlung dauert pro Segment etwa vier Minuten.
Behandlung mehrerer Schmerzzentren mit dem PASHA®-Katheter möglich
In einer Sitzung können mehrere schmerzauslösende Stellen der Wirbelsäule therapiert werden. Nach der Behandlung in einem Bereich kann die Sonde in einen anderen Bereich navigiert werden, der ebenfalls Schmerzen auslöst, und die Behandlung wird dort erneut mit der selben PASHA® Elektrode durchgeführt. Es ist dann also keine weitere Applikation einer Punktionsnadel erforderlich. Das ist für den Patienten sehr schonend. Wenn alle Schmerzzentren behandelt sind, wird die Nadel gemeinsam mit dem PASHA®-Katheter entfernt. Die Eintrittsstelle muss nur mit einem Pflaster abgedeckt werden. Eine Naht ist nicht erforderlich.
Wenn erforderlich, kann diese Behandlung mit der Anwendung (Infiltration) von entzündungshemmenden und schmerzlösenden Mitteln in diesem Gebiet kombiniert werden.
Wie ist die Wirksamkeit des PASHA®-Katheters bei chronischen Schmerzen?
Unmittelbar nach der Behandlung haben nur 10% aller Patienten eine Verbesserung ihres Schmerzempfindens. Bei den meisten Patienten dauert es bis zu drei Wochen, bis die Wirkung der PASHA®-Katheter Behandlung vollständig eingetreten ist. Dann erleben etwa 70-80% aller Patienten eine deutliche, nachhaltige Schmerzlinderung.
PASHA®-Katheter in Verbindung mit medikamentöser Schmerztherapie: Stationäre Behandlung mit zwei Übernachtungen
Wenn wir die Elektromodulation mit einer medikamentösen Schmerztherapie verbinden wollen, was häufig sinnvoll ist wenn entzündliche Prozesse oder Narbenbildungen mitbehandelt werden, muss der Patient allerdings zwei Nächte stationär bleiben. Der Katheter wird dann nach der Behandlung nicht gezogen, sondern verbunden. Am Folgetag wird durch den bereits liegenden Katheter eine weitere Dosis an Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten angespritzt, um so auch jede Therapiemöglichkeit auszunutzen.