Die Wachstumsfuge (Epiphysenfuge) ist der Knochenbezirk am Endstück des Knochens, aus dem heraus im Kindes- und Jugendalter das Wachstum erfolgt. Nach Abschluss des Längenwachstums am Ende der Pubertät verknöchert die Wachstumsfuge.
Die Tarsale Koalition bezeichnet eine Verwachsung zwischen zwei oder mehreren Knochen im Rückfuß- oder Mittelfußbereich. Die Fußknochen sind normalerweise durch eine knorpelige Gelenkfläche getrennt. Bei der tarsalen Koalition findet die Trennung der Knochen während der Embryonalentwicklung nicht statt, daher handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung. Mediziner gehen davon aus, dass etwa 1 % der Bevölkerung von tarsalen Koalitionen betroffen sind.
Auch Kinder und Jugendliche können unter Fersenschmerzen leiden. In den meisten Fällen hängen die Schmerzen mit Störungen in der Umwandlung von Knorpel in Knochen im Bereich der Wachstumsfuge im Fersenbein zusammen. Normalerweise schließt sich die Wachstumsfuge im Fersenbein bei Kindern im Alter von 12 bis 13 Jahren. Eine Verknöcherungsstörung, medizinisch als Morbus Sever oder Apophysitis calcanei bezeichnet, kann unter Umständen zu Fersenschmerzen führen, die mit konservativer Therapie sehr gut behandelbar sind.
Ein Beckenschiefstand entsteht, wenn die Beine eine unterschiedliche Länge haben. Ein Hüftgelenk steht dann höher als das andere. Diese Beinlängendifferenz kann einerseits durch einen Unfall oder eine Krankheit hervorgerufen oder angeboren und anatomisch bedingt sein. Man spricht dann von einer reellen Beinlängendifferenz. Es kann sich auch um eine funktionelle Beinlängendifferenz handeln, der ursprünglich Muskelverspannungen oder Fehlhaltungen zugrunde liegen. Da das Becken von den Beinen getragen wird, passt es sich diesen an und stellt sich bei unterschiedlicher Beinlänge schief.
Ab einer gewissen Abweichung von einer geraden Beinachse spricht man von einer Beinachsenfehlstellung. Diese Kniefehlstellung äußert sich entweder als X-Bein (Genu valgum) oder als O-Bein (Genu varum). Während bei einer geraden Beinachse das Kniegelenk optimal in der Mitte belastet wird, kommt es bei Achsfehlstellungen zu veränderten Gewichtsbelastungen. Die Knorpelflächen im Kniegelenk werden nicht mehr gleichmäßig belastet. Ein O-Bein belastet den inneren (medialen) Anteil des Kniegelenks vermehrt und bei einem X-Bein wird die äußere (laterale) Gelenkfläche verstärkt belastet. Dies führt auf Dauer zu Knorpelschäden bis hin zur Arthrose (Gelenkverschleiß).
Bei der Hüftkopflösung des Jugendlichen löst und verschiebt sich der Hüftkopf in der Wachstumsfuge auf dem Schenkelhals. Hormonelle Umstellungen in der pupertären Wachstumsphase schwächen diese Knochenzone so sehr, dass sich die Epiphyse unter Belastung verschiebt. Dieses Ereignis kann sehr rasch (akut) verlaufen oder über Wochen und Monate schleichend eintreten.