MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
Alte Bundesstr. 58
79194 Gundelfingen
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Die Proliferationstherapie (lat. proliferatio „Fortpflanzung, Vermehrung“) ist eine regenerative Spritzentherapie zur Behandlung von Schmerzen im Bewegungsapparat. Dabei injiziert der Arzt eine hochprozentige Zuckerlösung (20%ige oder 40%ige Glukose) in den Bereich des schmerzenden Gelenks oder Bandes. In manchen Fällen wird dem Zucker auch ein Lokalanästhetikum (lokal wirkendes Betäubungsmittel) hinzugefügt. Die Injektion wird – meist im Abstand von einigen Tagen – mehrere Male wiederholt.
Das Einspritzen der Zuckerlösung erzeugt an der behandelten Stelle eine minimale Entzündung. Der Körper reagiert darauf, indem er neue Zellen und neues Bindegewebe bildet – das Gewebe also proliferiert (sich vermehrt). Vermittelt wird dieser Vorgang vermutlich über die Produktion von Wachstumsfaktoren. Natürliches Zellwachstum, Regeneration und Heilungsprozesse sollen durch den Reiz beschleunigt werden. Ziel der Behandlung ist es, z. B. dünn gewordene Bänder oder Knorpelschichten zu festigen und dadurch schmerzhaft instabile Gelenke zu stabilisieren.
Typisches Einsatzgebiet der Proliferationstherapie ist der Tennisellenbogen. Manche Ärzte empfehlen die Behandlung auch bei Nackenschmerzen, Arthrose oder Fibromyalgie. Es gibt allerdings bisher nur wenige wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit der Proliferationstherapie. Ihr Einsatz gilt deshalb als individueller Heilversuch, worüber der behandelnde Arzt den Patienten vor der Injektionstherapie aufklären muss.