Kniegelenk – Knieschmerzen. Das menschliche Kniegelenk ist komplex aus Knochen, Knorpel, Muskeln und Sehnen aufgebaut. Weichgewebe wie Schleimbeutel garantieren die hohe Beweglichkeit des Knies. © BigBlueStudio, Adobe

Knieschmerzen beim Gehen können meist auf zwei Ursachen zurückgeführt werden:

  1. Betroffene haben ihr Knie durch sportliche oder berufliche Aktivitäten überlastet, wodurch Sehnen, Bänder oder Schleimbeutel (Bursae) gereizt sind.
  2. Es liegen bereits Verschleißerscheinungen an den Menisken oder dem Gelenkknorpel (Kniearthrose) vor oder es bestehen andere Vorerkrankungen im Knie.

Folgende Erkrankungen können Knieschmerzen beim Gehen auslösen:

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Schwache Bänder machen das Knie instabil

Kniegelenk: Anatomie der Bänder im Knie Das Außenband (ganz rechts) verbindet Oberschenkel und Wadenbein miteinander. Zusätzliche Stabilität im Knie geben das Innenband (ganz links) und die beiden zentralen Kreuzbänder. © Istockphoto.com/MedicalArtInc

Knieschmerzen beim Gehen sind ein Symptom, bei dem das ausführliche Arzt-Patientengespräch besonders wichtig ist. Den Termin in der ärztlichen Sprechstunde vereinbaren die Patienten meist wegen ihrer Schmerzen. Zusätzlich berichten viele von einem Gefühl der Unsicherheit und Instabilität beim Gehen und Stehen. Das Kniegelenk bewegt sich nicht stabil bei Bewegung, sondern ist leicht verschiebbar nach vorne, hinten oder zur Seite. Betroffene spüren, dass ihr Knie weniger belastbar ist und sie ein unsicheres Laufgefühl haben.

Im Knie sorgt ein komplexer Bandapparat für Stabilität. Er besteht aus dem vorderen Kreuzband, dem hinteren Kreuzband, dem Außenband und dem Innenband. Diese Bänder sorgen zusammen mit den Muskeln, Menisken, der Gelenkkapsel, Knorpel und Knochen für eine gerade Beinachse und eine optimale Gewichtsverteilung.

Die Ursache für ein instabiles Knie liegt in einer Bänderschwäche, die mit Schäden an weiteren Strukturen kombiniert sein kann. Je gravierender der Bandschaden ist und je mehr Bänder betroffen sind, desto umfangreicher ist die Knieinstabilität. Die Überbeweglichkeit im Gelenk führt langfristig zu einem vermehrten Knorpelverschleiß und damit zu Kniearthrose (Gonarthrose).

Es gibt verschiedenen klinische Tests, mit denen der Orthopäde ein instabiles Knie untersuchen kann, u. a. den Schubladentest. Weiterhin können eine Messung der Beinlänge sowie bildgebende Verfahren seine Diagnose bestätigen.

Folgende Banderkrankungen können das Knie instabil machen:

Was tun bei instabilem Knie?

Bei Knieinstabilität behandelt der Orthopäde gezielt entsprechend dem Schweregrad und der Art der Erkrankung. Bei der konservativen Therapie kommen vorrangig stützende Schienen (Orthesen) und Bandagen sowie muskelkräftigende Physiotherapie zum Einsatz. Individuell wird ein operativer Eingriff in Betracht gezogen.