MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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Als Adduktoren werden in der Anatomie diejenigen Muskeln bezeichnet, die eine Gliedmaße an die Körperlängsachse heranziehen (lat. adduco "heranziehen, heranführen"). Der deutsche, selten verwendete Begriff dafür ist Anziehmuskel. Gegenspieler der Adduktoren sind die Abduktoren, die die Gliedmaße von der genannten Achse abspreizen.
In den allermeisten Fällen sind mit dem Begriff Adduktoren die Muskeln an der Hüfte und Innenseite des Oberschenkels gemeint, die das Bein im Hüftgelenk zur Körperlängsachse führen. Zu dieser Adduktorengruppe gehören
- der Musculus pectineus,
- der Musculus adductor longus,
- der Musculus adductor brevis,
- der Musculus adductor magnus und
- der Musculus gracilis.
Sie alle gehen vom Schambein (Os pubis) des Beckens aus und setzen an verschiedenen Bereichen des Oberschenkelknochens an. Der Musculus gracilis erreicht dabei sogar den oberen Bereich des Schienbeins.
Die Adduktoren des Oberschenkels ermöglichen nicht nur das Zusammenführen der Beine. Mit anderen Muskelgruppen von Bein und Hüfte sind sie auch entscheidend am Sitzen, Stehen, Gehen und Laufen beteiligt. Beim Sport ermöglichen sie schnelle Richtungswechsel. Dabei kann es zu Adduktorenverletzungen kommen, d. h. zur Zerrung oder sogar zu einem Riss im Bereich dieser Muskelgruppe. Durch Fehlhaltung und Bewegungsmangel verkürzte Adduktoren können zu Leisten- und Hüftschmerzen führen.
Die Adduktoren des Oberschenkels sind nicht die einzigen Muskeln, die eine Adduktion bewirken. Der Musculus latissimus dorsi und der Musculus teres major führen beispielsweise den Arm im Schultergelenk an den Körper. Außerdem gibt es einen Adduktor im Daumensattelgelenk (Musculus adductor pollicis), der das Greifen ermöglicht. Am Auge adduziert der Musculus rectus medialis den Augapfel, d. h. er dreht das Auge und damit den Blick nach innen in Richtung Nase.
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