MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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Der Schienbeinnerv (Nervus tibialis) ist einer der beiden Äste des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus). Er zieht vom Oberschenkel über die Kniekehle in die Wade zwischen die beiden Muskelköpfe des Musculus gastrocnemius.
Der Schienbeinnerv versorgt u. a. folgende Muskeln mit motorischen Impulsen: Musculus gastrocnemius, Musculus soleus, Musculus plantaris, Musculus tibialis posterior, Musculus flexor digitorum longus, Musculus flexor hallucis longus. Auf der Innenseite des Sprunggelenks zieht der Schienbeinnerv durch den Tarsaltunnel und kann durch Kompression schmerzhaft eingeengt werden (Tarsaltunnelsyndrom). Im Bereich des Tarsaltunnels spaltet sich der Schienbeinnerv in die Plantarnerven und mehrere Fersennerven (Nervus calcaneus inferior, Nervus calcaneus medialis) auf.
Die Plantarnerven ziehen zwischen den Mittelfußknochen nach vorn in Richtung Zehen und können von einer Neuralgie betroffen sein. Diese schmerzhafte Erkrankung wird als Morton-Neurom oder Morton-Neuralgie bezeichnet.
Die Fersennerven innervieren den Musculus abductor hallucis, die Plantarfaszie, die Haut im Fersen-, Mittelfuß- und Innenknöchelbereich. Kommt es im Bereich der Plantarsehne zu einem Nervenkompressionssyndrom, spricht man von einer Baxter-Neuropathie, da der Nervus calcaneus inferior auch als Baxter-Nerv bezeichnet wird. Eine Lähmung des Schienbeinnervs hat zur Folge, dass Betroffene sich nicht mehr auf die Zehenspitzen stellen können und ein Taubheitsgefühl in der Unterschenkelmuskulatur spüren.