Orthopädische Gelenk-Klinik

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Tarsaltunnel

Sehnen an der Fußinnenseite Die Sehnen mehrerer Muskeln und der Schienbeinnerv verlaufen im Tarsaltunnel. Eine Einengung des Tarsaltunnels ruft seitliche Fersenschmerzen hervor. © Gelenk-Klinik

Beim Tarsaltunnel handelt es sich um einen Kanal, der sich an der Fußinnenseite in Höhe des Sprunggelenks befindet.

Nach außen hin wird der Tarsaltunnel durch ein festes Band aus Bindewebe (Retinaculum musculorum flexorum pedis) begrenzt. Die knöchernen Komponenten des Tarsaltunnels sind das Sprungbein (Talus), das Fersenbein (Calcaneus) und der Innenknöchel (distales Ende des Schienbeins). Durch den Tarsaltunnel verlaufen die Sehnen des Musculus flexor digitorum longus und Musculus flexor hallucis longus. Zusätzlich treten durch den Tarsaltunnel arterielle und venöse Gefäße sowie Äste des Schienbeinnervs (Nervus tibialis). Beim Tarsaltunnelsyndrom wird der Nervus tibialis eingeengt (komprimiert), was bei den Betroffenen seitliche Fersenschmerzen, Taubheit und Parästhesien verursachen kann. Das Tarsaltunnelsyndrom zählt wie auch die Baxter-Neuropathie zu den Nervenkompressionssyndromen.

Synonym: 
Canalis malleolaris

Fußschmerzen verstehen: Was ist die Ursache und was hilft?

Fußschmerzen: Untersuchung der Beinachse Bei Fußschmerzen gehört die Untersuchung der Beinachse und der Stellung der Ferse zu den grundlegenden Aufgaben des Fußspezialisten. © Gelenk-Klinik

Fußschmerzen sind ein wichtiges und ernstzunehmendes Warnsignal. Der Fuß trägt den größten Teil unseres Körpergewichts und ist anfällig für Überlastungen. Aber auch andere Ursachen wie Fehlstellungen (z. B. Hallux valgus), Verletzungen der Knochen, Sehnen und Bänder, Entzündungen oder Gelenkverschleiß (Arthrose) können zu Fußschmerzen führen. Häufig hilft bereits ein Wechsel des Schuhwerks, damit die Schmerzen abklingen.

Dauern die Fußschmerzen allerdings länger als drei Tage an oder ist eine Belastung des Fußes nicht mehr möglich, sollten Sie einen Spezialisten für Fußerkrankungen aufsuchen. Auch starke Schwellungen, Blutergüsse, Überwärmung oder äußere Verformungen des Fußes sind deutliche Warnzeichen, die eine orthopädische Untersuchung verlangen.

Fersenschmerzen seitlich: Ursachen, Symptome und Therapie

Frau mit Fersenschmerzen an der Außenseite An der Außenseite der Ferse verlaufen Nerven, die den Fuß versorgen. Eine Einengung oder Reizung dieser Nerven führt zu seitlichen Fersenschmerzen. © kleberpicui, Adobe

Zwei Erkrankungen, welche die nervöse Versorgung des Fußes mit sensiblen Reizen betreffen, können zu seitlichen Fersenschmerzen führen: die Einengung (Kompression) des Schienbeinnervs (Tarsaltunnelsyndrom) und die Baxter-Neuropathie. Beide zählen zu den Nervenkompressionssyndromen und werden nicht selten bei Laufsportlern beobachtet.

Tarsaltunnelsyndrom: Nervenengpass am Sprunggelenk

Anatomie des Tarsaltunnelsyndroms Anatomie des Tarsaltunnelsyndroms: Verschiedene Nerven versorgen die Fußsohle. Sie ist die einzige Kontaktstelle zum Boden beim aufrechten Gang und Stand. Die Gefühlswahrnehmung ist sehr wichtig für die Steuerung des Gleichgewichts. © Dr. Thomas Schneider

Der Tarsaltunnel hinter dem Innenknöchel dient als Durchtrittsstelle für Nerven und Gefäße in die Fußsohle. Beim Tarsaltunnelsyndrom kommt es zur Einengung des Schienbeinnervs (Nervus tibialis). Dadurch entstehen Schmerzen im Fuß, seitliche Fersenschmerzen und Gefühlsstörungen. Viele Patienten berichten von einem Taubheitsgefühl oder Ameisenlaufen in der Fußsohle sowie seitlichen Fersenschmerzen.

Ursächlich sind meist Fußfehlstellungen wie der Knick-Senkfuß oder Verletzungen. Neben Schuheinlagen und Orthesen (Schienen) werden entzündungshemmende Medikamente und Kortisoninjektionen zur Behandlung eines Tarsaltunnelsyndroms eingesetzt. Erst beim Versagen der konservativen Maßnahmen ziehen die Fuß-Spezialisten der Gelenk-Klinik einen operativen Eingriff in Betracht.

Fersenschmerzen – was tun?

Frau mit Fersenschmerzen Fersenschmerzen können viele Ursachen haben und benötigen die Abklärung durch einen Spezialisten. © bee32, iStock

Fersenschmerzen sind ein wichtiges Warnsignal des Körpers und weisen auf Probleme und Gefahren für Ihren Fuß hin. Für akute Fersenschmerzen gibt es viele mögliche Auslöser: Überanstrengung, ein Knochenbruch oder eine Stressfraktur, Erkrankungen der beteiligten Sehnen oder Stoffwechselerkrankungen des Körpers.

Für eine exakte Diagnose sind folgende Informationen wichtig für den orthopädischen Facharzt: Wo genau haben Sie Fersenschmerzen? Zu welcher Tageszeit treten Fersenschmerzen auf? Haben Sie bereits beim Stehen Fersenschmerzen oder erst beim Gehen und Laufen? Strahlen Ihre Fersenschmerzen in die Wade aus? Die gründliche Diagnose des Experten ist Grundlage für eine treffsichere Behandlung Ihrer Fersenschmerzen, die individuell angepasst wird. In den meisten Fällen helfen erfolgreich gegen Fersenschmerzen die umfangreichen Möglichkeiten der konservativen Therapie.

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