MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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79194 Gundelfingen
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Die Spinalanästhesie (lat. spina "Rückgrat", griech. anaisthesia "Nicht-Empfindung") ist eine Form der Regionalanästhesie, die vor allem bei Eingriffen am unteren Bereich des Körpers eingesetzt wird. Während Rumpf und Beine betäubt sind, ist der Patient wach und orientiert. Ängstlichen oder aufgeregten Patienten wird für die Operation unter Spinalanästhesie meist ein Sedierungsmittel angeboten. Typische Indikationen für die Spinalanästhesie sind die minimale Operation der Hüftprothese und die MPFL-Plastik in der Orthopädie oder der Kaiserschnitt in der Geburtshilfe.
Die Spinalanästhesie erfolgt am sitzenden oder liegenden Patienten. Der Anästhesist spritzt dabei mithilfe einer sehr dünnen Nadel ein lokal wirkendes Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) durch den Zwischenwirbelraum zweier Lendenwirbel in den Liquorraum des Rückenmarks. Dort verteilt sich das Betäubungsmittel und schaltet die aus dem Rückenmark abgehenden Nervenfasern vorübergehend aus. In dem von diesen Nervenfasern versorgten Bereich empfindet der Patient dann weder Schmerzen noch Gefühle. Zudem wird die Motorik gehemmt und die Muskulatur entspannt. Während der Operation steht der Patient wie bei der Vollnarkose unter kontinuierlicher Überwachung.
Eine Spinalanästhesie hat einige Vorteile: Sie ist für den Organismus weniger belastend als eine Vollnarkose. Meist erholen sich die Patienten danach schneller und haben postoperativ weniger Schmerzen. Auch die bei alten Menschen nach Vollnarkose oft auftretenden Verwirrtheitszustände oder Denkstörungen sind unter Spinalanästhesie deutlich seltener. Weil der Patient selbst atmet, muss zudem nicht intubiert werden, es kommt also nicht zu Komplikationen und unangenehmen Folgen einer Intubation. Die Spinalanästhesie hat auch Nachteile. Durch die Injektion kann z. B. an der Punktionsstelle etwas Liquor austreten, was zu nicht unerheblichen Kopfschmerzen führt.