MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
Alte Bundesstr. 58
79194 Gundelfingen
Tel: (0761) 791170
Kontaktformular
Bei einer Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie wird der Kopf des Oberschenkels (Caput femoris) nicht in vollem Umfang von der Gelenkpfanne (Acetabulum) überdacht. Beim Gesunden umschließt die Gelenkpfanne etwa die Hälfte des Oberschenkelkopfes, was die große Beweglichkeit des Hüftgelenks ermöglicht.
Wenn der Oberschenkel bei einer Hüftdysplasie nicht ausreichend im Gelenk zentriert ist, droht bei Belastung eine teilweise oder vollständige Ausrenkung des Knochens aus dem Gelenk (Luxation). Etwa 3 Prozent aller Neugeborenen in Deutschland weisen ein reifungsverzögertes Hüftgelenk auf. Dabei sind die Gelenkpartner nicht ausreichend verknöchert und die Hüfte zeigt eine Fehlstellung. Der Kinderarzt kann diese kindliche Hüftreifeverzögerung in den meisten Fällen mit konventionellen Therapieansätzen behandeln. Je nach Schweregrad gehören dazu das breite Wickeln mit mehreren Windelhöschen übereinander, das Anlegen einer Spreizwindel oder das Tragen einer Spreizschiene (z. B. Tübinger Spreizschiene). Lag bereits ein luxiertes Hüftgelenk beim Kind vor, legt der Arzt nach der Einrenkung (Reposition) beispielsweise eine Pavlik-Bandage oder einen Fettweis-Gips an, bei der die Beine des Kindes eine Sitz-Hock-Stellung ("Froschposition") einnehmen.
Besteht im Erwachsenenalter eine Hüftdysplasie, greift der Orthopäde auf operative Eingriffe zurück, die die Lage von knöchernen Strukturen korrigieren wie zum Beispiel die 3-fache Beckenosteotomie (Triple-Osteotomie). Da die jahrelange Fehlstellung der am Hüftgelenk beteiligten Knochen arthrotische Veränderungen ausgelöst haben können, zieht der Arzt je nach Ausmaß der Schäden einen künstlichen Hüftgelenkersatz in Betracht. Neben einer Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) steht hier ein schonender Oberflächenersatz nach McMinn zur Verfügung, der den geschädigten Oberschenkelknochen überkront.