Für Schmerzen in der Kniekehle sind oft entweder eine Bakerzyste, ein Meniskusschaden im Bereich des Hinterhorns oder eine muskuläre Ursache verantwortlich. Während die Bakerzyste - eine Aussackung in der Kniekehle, der mit Flüssigkeit gefüllt ist - ein Zeichen für chronischen Verschleiß im Kniegelenk ist, können Meniskus- und Muskelläsionen auch Folge eines Unfalls (Trauma) sein.
Schmerzen in der Kniekehle werden vom Orthopäden in einer klinischen Tastuntersuchung und mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztomographie und Ultraschall untersucht. Folgende Erkrankungen des Knies können zu Schmerzen hinten in der Kniekehle führen:
- Bakerzyste in der Kniekehle
- Schaden am Hinterhorn des Innenmeniskus
- Muskelfaserriss oder Sehnenreizung in der Kniekehle
- Thrombose im Bein durch Blutgerinnsel
Bakerzyste in der Kniekehle
Die Bakerzyste ist eine Ausstülpung der Gelenkschleimhaut (Synovialis), die mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllt ist. Die Ursache einer Bakerzyste ist eine Reizung innerhalb der Gelenkkapsel des Kniegelenks.
Der Nachweis einer Bakerzyste ist für den Arzt ein deutlicher Hinweis auf eine bereits länger zurückliegende Meniskusverletzung oder einen Kreuzbandriss. Da unbehandelte Meniskusschäden und Bandverletzungen wichtige Risikofaktoren für Kniearthrose (Gonarthrose) darstellen, ist die Bakerzyste auch hier ein typisches Begleitsymptom, selbst aber nicht der Auslöser.
Die Bakerzyste ist nicht immer schmerzhaft. Bei starker Beugung des Kniegelenks kann die Zyste durch den hohen Druck an der Rückseite des Gelenks Knieschmerzen auslösen. Betroffene können ihr Knie nur noch eingeschränkt beugen. Der Bereich um die Bakerzyste kann sich schmerzhaft entzünden.
Was tun bei Bakerzyste in der Kniekehle?
Da die Bakerzyste ein Symptom anderer Knieerkrankungen darstellt, behandelt der Orthopäde vorrangig die zugrundeliegende Ursache und nicht die Bakerzyste selbst.
- Beobachtung und Abwarten
- Behandeln der Krankheitsursache
- selten operativer Eingriff ohne weitere Indikation
Muskelfaserriss oder Sehnenreizung in der Kniekehle
Insbesondere Laufsportler, die ihr Hobby regelmäßig und intensiv betreiben, können einen Muskelfaserriss oder eine Sehnenentzündung (Enthesiopathie) in der Kniekehle erleiden. Die Folge sind Schmerzen in der Kniekehle.
Von einem Muskelfaserriss ist häufig der Beinbeuger (Musculus biceps femoris) betroffen: Dieser Muskel verläuft an der Rückseite des Oberschenkels (Femur) vom Sitzbein (Os ischii) bis zum Wadenbeinköpfchen. Dort setzt er nahe dem Außenband am Knochen an, von dem er durch einen Schleimbeutel (Bursa) getrennt wird. Ein Muskelfaserriss äußert sich durch einen plötzlichen, stechenden Schmerz in der Kniekehle und je nach Ausmaß mit einem Gefühl der Instabilität im Knie.
Einen ähnlichen Verlauf hat der Musculus semitendinosus oder halbsehniger Muskel: Er verläuft vom Darmbein (Os ilium) auf der Oberschenkelrückseite, setzt allerdings an den Tuberositas tibiae des Schienbeins an. Im Bereich des Kniegelenks liegt die lange Sehne des Musculus semitendinosus. Joggen und Laufen kann eine Entzündung der Sehnen (Tendinopathie) dieser beiden Muskeln auslösen. Betroffene leiden dann unter Schmerzen in der Kniekehle und an der Rückseite des Oberschenkels.
Was tun bei Muskelfaserriss oder Sehnenreizung?
- Sportpause, Kühlen und Entlastung
- Salbenverband, Einnahme entzündungshemmender Schmerzmedikamente
Thrombose im Bein durch Blutgerinnsel
Der Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) kann Knieschmerzen in der Kniekehle auslösen. Man spricht in diesem Fall von Venenthrombose. Vor allem nach langem Sitzen ohne Bewegung im Flugzeug oder im Auto besteht die Gefahr für eine Thrombose.
Risikofaktoren für einen Gefäßverschluss sind höheres Lebensalter, Übergewicht und eine ungesunde Lebensweise. Ein Hinweis auf eine Thrombose ist neben den hinteren Knieschmerzen das Auftreten von bläulichen Adern in der Kniekehle und auf der Wadenmuskulatur. Bei Verdacht auf eine Thrombose müssen Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Es handelt sich hierbei um einen medizinischen Notfall, denn falls der Thrombus sich löst, kann das lebensgefährliche Folgen haben und zu Organversagen führen.
Was tun bei Thrombose im Bein?
- lange Sitzperioden regelmäßig mit Bewegung unterbrechen und die Wadenmuskulatur abwechselnd anspannen und lockern
- vorbeugend Antithrombosestrümpfe oder Bandagen zur Unterstützung der Durchblutung tragen
- ärztliche Verordnung von Antikoagulanzien wie Heparin bei bestehender Thrombose oder postoperativ