Ein Thorakalwirbel (Brustwirbel) ist Bestandteil der Brustwirbelsäule. Diese besteht aus insgesamt 12 Wirbeln (Th1 bis Th12) und liegt zwischen der Hals- und Lendenwirbelsäule.
Eine Skoliose ist eine angeborene oder aufgrund von degenerativen Prozessen oder Erkrankungen erworbene Fehlstellung der Wirbelsäule. Zu den Ursachen zählen beispielsweise Krankheiten wie Osteoporose oder Spondylarthrose. In Deutschland leiden etwa eine halbe Million Menschen an Skoliose.
Die seitliche Verkrümmung mit gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelsäule kann den Bereich der Brustwirbelsäule, der Lendenwirbelsäule oder den Übergang dieser beiden Abschnitte betreffen. Fortgeschrittene Fehlstellungen sind meist sehr schmerzhaft und äußern sich durch muskuläre Verspannungen.
Welche Art der Therapie die Wirbelsäulenspezialisten der Gelenk-Klinik wählen, richtet sich nach der Ursache der Skoliose, dem Alter des Patienten und dem Ausmaß der skoliotischen Fehlstellung. Eine beginnende Erkrankung wird in der Regel konservativ mit Kräftigungsübungen und Physiotherapie behandelt. Betroffene tragen häufig ein Korsett, das die Wirbelsäule stabilisiert.
Nur sehr schwere Fälle von Skoliose werden operativ behandelt. Ausschlaggebend sind hierbei der Grad der Verkrümmung, der anhand des Cobb-Winkels gemessen wird, und die körperliche Beeinträchtigung.
Die Facettendenervierung oder Facettengelenksdenervierung ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung des
Facettensyndroms. Dessen häufigste Ursache ist eine Arthrose der Wirbelgelenke der Wirbelsäule (Spondylarthrose).
Bei der Facettendenervierung verödet der Wirbelsäulenchirurg die Nervenfasern, die den Schmerz vom Facettengelenk
weiterleiten. Durch die Denervierung lassen sich die Schmerzen rasch und meist langfristig ausschalten. Das
Verfahren gehört wie die Infiltration der Wirbelsäule zur interventionellen Schmerztherapie.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Facettengelenke zu denervieren. Besonders gut geeignet ist die Verödung der
entsprechenden Nervenfasern mit einer speziellen Wärmesonde, die sogenannte Thermokoagulation.
Neben den Schmerzen in den Brustwirbelsäule, die häufig das Atmen erschweren oder bis zur Atemnot führen können, sind auch Muskelverhärtungen typisch für ein BWS-Syndrom. In der Regel lassen sich Schmerzen in der Brustwirbelsäule konservativ behandeln. Hilfreich sind Physiotherapie, physikalische Therapie (Wärme, Kälte) oder spezielle Übungen zur Haltungskorrektur und Kräftigung der Rückenmuskulatur. In seltenen Fällen muss eine Operation durchgeführt werden, um die Rückenmarksnerven zu entlasten.
Osteoporose beschreibt die Abnahme der Knochensubstanz bei gleichzeitiger Verschlechterung der Knochenqualität. Der Knochenschwund betrifft das gesamte Skelett eines Menschen. Durch Osteoporose können Wirbelkörper so brüchig werden, dass sie einbrechen und dramatisch an Höhe verlieren. Man spricht auch von einer Sinterung oder Sinterungsfraktur des Wirbels. Ein Wirbelkörperbruch ist oft sehr schmerzhaft. Der Höhenverlust des gebrochenen Wirbelkörpers wirkt sich zusätzlich auf die Funktion und Beweglichkeit der Wirbelsäule aus. Auch die Körpergröße kann durch einen kollabierten Wirbelkörper abnehmen.
Der Einsatz einer Bandscheibenprothese bietet vor allem eine vielversprechende Alternative, wenn nach Degeneration der Bandscheibe die Versteifung von Wirbeln der Wirbelsäule vorgeschlagen wird.
Was versprechen sich Wirbelsäulenexperten von der künstlichen Bandscheibe?
Diese Bandscheibenprothesen sollen zu einer besseren Beweglichkeit in einem von Bandscheibendegeneration betroffenen Segment der Wirbelsäule beitragen.
Ein fortschreitender Verschleiß der Wirbelsäule reduziert oft den Abstand zwischen den Wirbeln. Die Wirbelsäule verkürzt sich und wird instabil.
Bei der Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) sind die Wirbelkörper nach vorne, hinten oder seitlich verschoben. Die für eine gesunde Wirbelsäule typische Anordnung der Wirbelkörper ist gestört. Die Folge sind anhaltende Rückenschmerzen und neurologische Symptome, z. B. Lähmungen, Gefühlsstörungen und Gangstörungen. Dies macht eine Ruhigstellung, also die Versteifung des schmerzhaften Wirbelsäulenabschnitts, notwendig.
Bei der Spondylarthrose reiben die Facettengelenke zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule schmerzhaft aufeinander. Verschleiß im Alter oder Überlastung führen zum Verlust der dämpfenden Knorpelschicht zwischen den Facettengelenken.
Die Kyphoplastie wie auch die Vesselplastie sind Verfahren zur Stabilisierung und Aufrichtung von meist osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen. Weit verbreitete Nebenwirkungen der Kyphoplastie wie Anschlussfrakturen lassen sich mit elastischem Material besser kontrollieren. Nach der operativen Stabilisierung der Wirbelkörperbrüche klingen die Schmerzen meist sofort ab.