Orthopädische Gelenk-Klinik

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Pangonarthrose

Pangonarthrose Bei einer Pangonarthrose sind alle Teile des Kniegelenks vom Gelenkverschleiß betroffen. © Viewmedica

Pangonarthrose ist eine Kniearthrose in allen Teilen (Kompartimenten) des Kniegelenks.

Von einer Pangonarthrose spricht man, wenn bereits alle Teile des Kniegelenks von Arthrose verändert sind. Der Gelenkverschleiß betrifft also sowohl die Innen- und Außenseite des Knies zwischen Femur (Oberschenkel) und Tibia (Schienbein) als auch das Patellofemoralgelenk, das von Oberschenkel und Kniescheibe gebildet wird.

Die Pangonarthrose geht mit Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen einher und schränkt die Beweglichkeit des Knies stark ein. Zudem können sich Knochen- oder Knorpelteile ablösen und das Gelenk blockieren (Loose bodys). Ursächlich für eine Pangonarthrose sind meist hohe Belastungen, z. B. durch Übergewicht, frühere Verletzungen oder ein fortgeschrittenes Alter. Schaffen konservative Maßnahmen wie Entlastung, Kältetherapie oder schmerz- und entzündungshemmende Salben und Medikamente keine Abhilfe mehr, zieht der Orthopäde eine Knieendoprothese (künstliches Kniegelenk) in Betracht.

Knieschmerzen – was tun?

Frau mit Knieschmerzen Wo schmerzt das Knie? Die Antwort auf diese Frage liefert dem Orthopäden bereits wichtige Hinweise. © Graphicroyalty, Adobe

Knieschmerzen äußern sich bei den Betroffenen sehr unterschiedlich: Bereits die Lage der Knieschmerzen – innen, außen, in der Kniekehle oder vor der Kniescheibe – gibt einen deutlichen Hinweis zu den möglichen Ursachen. Ebenso lohnt es sich, die Situation, in der Knieschmerzen auftreten, genauer zu betrachten: Traten die Schmerzen plötzlich nach einem Unfall oder Sturz auf? Auch die Art des Schmerzes liefert deutliche Hinweise auf mögliche Auslöser: Ist der Schmerz dumpf und tiefliegend? Sind die Knieschmerzen nur vorübergehend und verschwinden sie nach kurzem "Warmlaufen" wieder?

Ist Ihr Knie gerötet, warm und geschwollen oder spüren Sie ein Knirschen im Knie, sollten Sie sofort einen orthopädischen Kniespezialisten aufsuchen. Eine frühzeitige Untersuchung kann die Ursachen für Ihre Knieschmerzen eingrenzen und Grundlage für die zügige Behandlung schaffen, um irreversible Spätfolgen wie eine Kniearthrose (Gonarthrose) zu vermeiden.

Kniearthrose gelenkerhaltend behandeln

Kniegelenk mit und ohne Arthrose Bei einer Kniearthrose verschleißt die schützende Knorpelschicht zwischen den Gelenkflächen und der Gelenkspalt verschmälert sich. In vielen Fällen bilden sich an den Gelenkflächen knöcherne Anbauten (Osteophyten), die zu Entzündungsreaktionen innerhalb der Gelenkkapsel führen. © Gelenk-Klinik

Leiden Sie morgens bei den ersten Schritten unter Anlaufschmerzen? Oder fühlt sich Ihr Knie nach dem Wandern oder Joggen schmerzhaft, überwärmt und geschwollen an? Dann könnte eine Kniearthrose (Gonarthrose) für Ihre Beschwerden verantwortlich sein. Dabei handelt es sich um einen Verschleiß der Knorpelflächen im Kniegelenk. Bei fortgeschrittener Kniearthrose reiben die Knochen im Knie ohne schützende Knorpelschicht schmerzhaft aneinander. Häufig wird der Gelenkverschleiß im Knie begleitet von Entzündungsprozessen, die mit Schwellung, typischen Knieschmerzen (Gonalgie), eingeschränkter Beweglichkeit und im Spätstadium sogar mit einer Versteifung des Knies einhergehen können.

Wenn Sie diese Symptome bei sich feststellen, sollten Sie sich von einem Kniespezialisten untersuchen lassen. Je länger Sie bei Knieschmerzen die Diagnose und Behandlung hinauszögern, desto eingeschränkter werden die Therapiemöglichkeiten Ihres behandelnden Arztes.

Symptome der Arthrose im Kniegelenk

mikroskopische Aufnahme von Gelenkknorpel Mikroskopische Aufnahme von hyalinem Knorpel. Gelenkknorpel enthält weder Blutgefäße noch Schmerzfühler. Knorpelabbau ist daher erst schmerzhaft, wenn die Erkrankung den Knochen unter dem Gelenk erreicht. © Ganimedes über Wikimedia.org

Stärke und Verlauf der Schmerzen bei Kniearthrose (Gonarthrose) ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Viele Betroffene haben bis hin zu starken Knorpelschäden mit Grad 3 oder Grad 4 keine oder wenig Knieschmerzen. Auch die schmerzfreie Belastbarkeit des Knies etwa beim Wandern oder Sport treiben kann manchmal auch mit fortgeschrittener Kniearthrose noch gegeben sein.

Retropatellararthrose: Kniescheibenarthrose konservativ oder operativ behandeln?

Patellofemorale Knieteilprothese Patellofemorale Knieteilprothese: Ein Metallimplantat zwischen den beiden Oberschenkelrollen kleidet die Gleitrinne der Patella (Trochlea) aus. Ein gleitfähiges Polyethylen-Implantat auf der Rückseite der Kniescheibe bildet die Gleitpaarung mit dem Titanimplantat. Wir ziehen die einwachsenden, knochensparenden HemiCAP-Implantate den zementierten Implantaten vor. © 2med

Die Kniescheibenarthrose (Retropatellararthrose) ist die seltenste Form der Kniearthrose (Gonarthrose). Hauptursachen der Arthrose des Patellofemoralgelenks, das Oberschenkelknochen (Femur) und Kniescheibe (Patella) miteinander verbindet, sind Fehlbildungen der Kniescheibe bzw. der patellaren Gleitrinne (Trochlea) im Oberschenkelknochen. Auch Verletzungen (Traumata) wie ein Kniescheibenbruch (Patellafraktur) oder osteochondrale Läsionen (Verletzungen des Gelenkknorpels und des darunterliegenden Knochens) sind häufige Ursachen.

Die gelenkerhaltende Behandlung der Retropatellararthrose steht im Vordergrund. Weichteileingriffe an den Sehnen, die die Patella führen, können die Position der Patella und die Kraftübertragung auf das femoropatellare Gelenk verbessern.

Wenn ein gelenkerhaltendes Vorgehen nicht mehr möglich ist, weil der Knorpel komplett abgenutzt ist, kann eine Knieteilprothese das patellofemorale Gelenk ersetzen.

Autologes plättchenreiches Plasma (A-PRP) bei Arthrose und Sportverletzungen

Aktivierte Thrombozyten mit Tentakeln an Wunde. Wenn Thrombozyten aktiviert sind, bilden sie kleine Tentakeln aus. Diese helfen ihnen, an der Wunde haften zu bleiben und zu verklumpen. Auf diese Weise verschließen sie die Verletzung. © royaltystockphoto, Fotolia

Die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen mit körpereigenen Substanzen aus dem Blut ist in der Medizin schon seit Jahren etabliert. Bereits im 19. Jahrhundert wurden erste Eigenbluttherapien zur Behandlung von Infektionskrankheiten durchgeführt. Bei Eigenbluttherapien wird dem Patienten stets eine kleine Menge des eigenen Blutes aus der Armvene abgenommen, verarbeitet und konzentriert in das Gelenk mit Arthrose oder eine entzündete Sehne injiziert. Die Behandlung mit autologem plättchenreichen Plasma (A-PRP), bei der vor allem die Blutplättchen verarbeitet werden, ist eine spezifische Form der Eigenbluttherapie.

Vor allem bei Knorpelschäden (Arthrose), Sehnen- oder Bandverletzungen, Muskelzerrungen und Entzündungen verschiedener Weichteilgewebe, z. B. Schleimbeutel (Bursitis) oder Sehnenscheidenentzündungen (Tendinitis) hat sich die Methode in der Praxis bewährt.

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Prof. Dr. Sven Ostermeier, Facharzt für Orthopädie in Freiburg

Prof. Dr. med. Sven Ostermeier
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PD. Dr. med. Bastian Marquaß
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