Orthopädische Gelenk-Klinik

MVZ Gelenk-Klinik
EndoProthetikZentrum
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Lumbalwirbel

Aufbau der Wirbelsäule aus drei Segmenten Die Wirbelsäule besteht aus 24 freien Wirbeln: 7 Halswirbel (grün), 12 Brustwirbel (blau) und 5 Lumbalwirbel (rot). © SciePro, Adobe Stock

Als Lumbalwirbel bezeichnet man einen Wirbel der Lendenwirbelsäule. Insgesamt besteht die Lendenwirbelsäule aus fünf Wirbeln (L1 bis L5). Aufgrund der hohen Belastung durch den aufrechten Gang kommt es in diesem Bereich verstärkt zu Rückenschmerzen.

 

Rückenschmerzen unterer Rücken - Ursachen, Behandlung und wann zum Arzt?

Mann mit unteren Rückenschmerzen Durch den aufrechten Gang trägt die Lendenwirbelsäule ein hohes Gewicht. Dies führt oft zu Kreuzschmerzen. © Filip_Krstic, istock

Leiden Sie unter Schmerzen im unteren Rücken? Diese Kreuzschmerzen oder auch LWS-Syndrom genannt sind zum Glück meist unspezifischer Natur, also durch Fehlhaltungen oder verspannte Muskeln ausgelöst. Manchmal quälen allerdings auch spezifische Ursachen wie z. B. ein Bandscheibenvorfall den unteren Rücken. In beiden Fällen hilft der Rückenspezialist: entweder mit Anleitung zur Selbsthilfe oder durch eine gezielte medikamentöse, physiotherapeutische oder auch operative Behandlung.

LWS-Syndrom: Schmerzen im unteren Rücken

Mann mit unteren Rückenschmerzen Durch den aufrechten Gang trägt die Lendenwirbelsäule ein hohes Gewicht. Dies führt oft zu Kreuzschmerzen. © Filip_Krstic, istock

LWS-Syndrom ist ein Sammelbegriff für Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Das LWS-Syndrom steht für akute oder chronische Schmerzen im unteren Rücken. Im untersten Abschnitt der Wirbelsäule treten mit Abstand die meisten Rückenschmerzen auf. Die Lendenwirbelsäule (Lumbalwirbelsäule, kurz LWS) trägt das gesamte Gewicht des Rumpfes. Im Vergleich zu den anderen Wirbelsäulenabschnitten sind die Wirbelkörper, die diese Last aufnehmen, aber eher klein. Der aufrechte Gang belastet die Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule enorm.

Die Bandscheiben, die als Puffer und Federung dienen, verlieren jeden Tag einen Teil ihrer Flüssigkeit. Sie schrumpfen. Über Nacht und im Liegen wird diese Flüssigkeit zwar wieder aufgefüllt, doch mit fortschreitendem Alter lässt dieser Prozess nach. Die Bandscheiben schrumpfen dauerhaft.

Das führt dazu, dass die Muskelspannung nachlässt. Die Lendenwirbelsäule wölbt sich nach vorne. Es entsteht ein zunehmender Hohlrücken, der zusätzlich die Druckbelastung erhöht. Die Folge sind tiefliegende Rückenschmerzen, die gürtelförmig ausstrahlen können. Im Bereich der Lendenwirbelsäule finden zudem die Bewegungen statt, die vom Rumpf in die Beine übergehen. Daran sind Muskelzüge wie der Hüftbeuger oder die sogenannten Adduktoren (Anziehmuskeln) beteiligt. Deshalb muss der Rückenspezialist bei der Untersuchung auch das Becken und die Beine genau betrachten.

Skoliose: seitliche Fehlstellung der Wirbelsäule

Formen der Skoliose Die Höhe der Hauptkrümmung bestimmt, um welche Form der Skoliose es sich handelt. © Gelenk-Klinik

Eine Skoliose ist eine angeborene oder aufgrund von degenerativen Prozessen oder Erkrankungen erworbene Fehlstellung der Wirbelsäule. Zu den Ursachen zählen beispielsweise Krankheiten wie Osteoporose oder Spondylarthrose. In Deutschland leiden etwa eine halbe Million Menschen an Skoliose.

Die seitliche Verkrümmung mit gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelsäule kann den Bereich der Brustwirbelsäule, der Lendenwirbelsäule oder den Übergang dieser beiden Abschnitte betreffen. Fortgeschrittene Fehlstellungen sind meist sehr schmerzhaft und äußern sich durch muskuläre Verspannungen.

Welche Art der Therapie die Wirbelsäulenspezialisten der Gelenk-Klinik wählen, richtet sich nach der Ursache der Skoliose, dem Alter des Patienten und dem Ausmaß der skoliotischen Fehlstellung. Eine beginnende Erkrankung wird in der Regel konservativ mit Kräftigungsübungen und Physiotherapie behandelt. Betroffene tragen häufig ein Korsett, das die Wirbelsäule stabilisiert.

Nur sehr schwere Fälle von Skoliose werden operativ behandelt. Ausschlaggebend sind hierbei der Grad der Verkrümmung, der anhand des Cobb-Winkels gemessen wird, und die körperliche Beeinträchtigung.

Operationen der Spinalkanalstenose: Von Dekompression bis Wirbelsäulenspreizer

Spinalkanalstenose Spinalkanalstenose – das ist eine Einengung des Nervenkanals der Wirbelsäule. Schmerzen, Taubheit und Brennen in der von dem eingeklemmten Nerven versorgten Gegend des Körpers sind die Folge, in schweren Fällen kann es auch zu Lähmungen kommen. © Viewmedica

Die Operation einer Spinalkanalstenose hat das Ziel, den verengten Wirbelsäulenkanal zu weiten und Druck von den Nerven zu nehmen. Nötig wird ein solcher Eingriff, wenn durch die Spinalkanalstenose Lähmungen auftreten oder die Schmerzen trotz konventioneller Maßnahmen oder einer interventionellen Schmerztherapie unerträglich geworden sind.

Zur operativen Behandlung stehen dem Wirbelsäulenchirurgen verschiedene Verfahren einzeln oder in Kombination zur Verfügung: das Abtragen von Knochengewebe, die Spondylodese (Versteifung von Wirbelsäulensegmenten) oder das Einsetzen eines Abstandhalters oder Wirbelsäulenspreizers.

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (LWS): Symptome, Diagnose und Behandlung

Darstellung eines Bandscheibenvorfalls

Bei neun von zehn Patienten tritt ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf. Die Folgen sind starke Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können, sowie je nach Schweregrad Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen.

Je nach Ursache und Grad der Schädigung greifen die Wirbelsäulen-Spezialisten der Gelenk-Klinik auf verschiedene konservative und operative Behandlungsansätze zurück. Vielen Betroffenen kann mit intensiver Wärmetherapie, bestimmten Lagerungstechniken und Physiotherapie nachhaltig geholfen werden.

Facettendenervierung: Schmerzen bei Spondylarthrose mit Thermokoagulation blockieren

Schmerzleitung vom Rückenmark in das Gehirn Schmerzreize werden über das Rückenmark und den Thalamus bis zur Großhirnrinde transportiert und dort bewusst wahrgenommen. Bei der Facettendenervierung schaltet der Operateur diese Schmerzweiterleitung aus, indem er die Schmerzfasern im Bereich des arthrotischen Gelenks verödet. © Gelenk-Klinik

Die Facettendenervierung oder Facettengelenksdenervierung ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung des Facettensyndroms. Dessen häufigste Ursache ist eine Arthrose der Wirbelgelenke der Wirbelsäule (Spondylarthrose). Bei der Facettendenervierung verödet der Wirbelsäulenchirurg die Nervenfasern, die den Schmerz vom Facettengelenk weiterleiten. Durch die Denervierung lassen sich die Schmerzen rasch und meist langfristig ausschalten. Das Verfahren gehört wie die Infiltration der Wirbelsäule zur interventionellen Schmerztherapie.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Facettengelenke zu denervieren. Besonders gut geeignet ist die Verödung der entsprechenden Nervenfasern mit einer speziellen Wärmesonde, die sogenannte Thermokoagulation.

Wirbelbruch bei Osteoporose: Schmerztherapie und Behandlung

Wirbelkörperbruch durch Osteoporose Ist das Knochengewebe im Wirbelkörper durch Osteoporose instabil, können harmlose Alltagssituationen zu einem Wirbelkörperbruch führen. Dabei kollabiert der Knochen und die Höhe des Wirbels vermindert sich. © freshidea, Fotolia

Osteoporose beschreibt die Abnahme der Knochensubstanz bei gleichzeitiger Verschlechterung der Knochenqualität. Der Knochenschwund betrifft das gesamte Skelett eines Menschen. Durch Osteoporose können Wirbelkörper so brüchig werden, dass sie einbrechen und dramatisch an Höhe verlieren. Man spricht auch von einer Sinterung oder Sinterungsfraktur des Wirbels. Ein Wirbelkörperbruch ist oft sehr schmerzhaft. Der Höhenverlust des gebrochenen Wirbelkörpers wirkt sich zusätzlich auf die Funktion und Beweglichkeit der Wirbelsäule aus. Auch die Körpergröße kann durch einen kollabierten Wirbelkörper abnehmen.

Bandscheibenprothese: Wem hilft die künstliche Bandscheibe?

Bandscheibenprothese Bandscheibenprothesen sind den echten Bandscheiben nachempfunden und werden zwischen den Wirbelkörpern eingesetzt. Sie bestehen aus einer Ober- und Unterplatte, zwischen denen sich ein Kern befindet. Durch diesen Aufbau unterstützen sie die Bewegung der Wirbelsäule, einige Produkte wirken auch als Stoßdämpfer. © SciePro, Shutterstock

Bandscheibenprothesen dienen dem Ersatz erkrankter Bandscheiben und werden vor allem an der Halswirbelsäule implantiert. Die künstliche Bandscheibe kommt oft zum Einsatz, wenn Bandscheibenvorfälle mit neurologischen Symptomen auftreten, wie Gefühlsstörungen oder Kraftverlust in den Armen. Andere Behandlungsmethoden wie konservative Ansätze, interventionelle Schmerztherapie oder endoskopische Operationen erzielen in solchen Fällen häufig nicht die gewünschten Ergebnisse. In diesen Fällen stellt die Bandscheibenprothese eine Alternative zur therapeutischen Versteifung der Wirbelsäule (Spondylodese) dar.

Spondylodese: Wirbelsäulenversteifung zur Stabilisierung der Wirbelsäule

Röntgenbild: Versteifung der Lendenwirbelsäule Bei einer Spondylodese (operative Stabilisierung) werden die betroffenen Wirbel mittels Schrauben verbunden und so ruhiggestellt. © praisaeng, Fotolia

Die Spondylodese ist eine operative Versteifung zur Stabilisierung der Wirbelsäule. Dabei verbindet der Operateur durch das Einbringen von Schrauben, Metallstangen oder Cages (Käfige) einzelne Wirbelkörper gezielt miteinander. Auf diese Weise können verschobene Wirbelkörper wieder in die richtige Position gebracht und dort fixiert werden. Das macht die Wirbelsäule wieder belastungsstabil und reduziert Beschwerden wie Rückenschmerzen. Mit der Zeit wachsen die Wirbelkörper zusammen und bilden einen stabilen Block. Die Versteifungsoperation erfolgt durch die Rückenspezialisten der Gelenk-Klinik in vielen Fällen mittels endoskopischem (minimalinvasiven) Eingriff.

Spondylarthrose: Facettengelenksarthrose behandeln

Facettengelenksarthrose im MRT MRT (Magnetresonanztomographie) einer Wirbelsäule mit Spondylarthrose. © Gelenk-Klinik

Bei der Spondylarthrose reiben die Facettengelenke zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule schmerzhaft aufeinander. Verschleiß im Alter oder Überlastung führen zum Verlust der dämpfenden Knorpelschicht zwischen den Facettengelenken.

Betroffene leiden besonders nach dem Aufstehen oder in Bewegung unter chronischen Rückenschmerzen, also immer dann, wenn sie die Wirbelsäule belasten. Nachts wird die Wirbelsäule entlastet und die Rückenschmerzen gehen zurück. Schmerzstillende Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika können die Schmerzen lindern. Weitere konservative Therapiemaßnahmen sind beispielsweise gezielte Rückengymnastik oder physikalische Therapien wie Wärmeanwendungen oder transkutane elektrische Nervenstimulation. Erst, wenn die konservativen Maßnahmen über einen längeren Zeitraum keinen Erfolg zeigen, ziehen die orthopädischen Rückenspezialisten eine operative Behandlung in Erwägung.

Osteoporose-Behandlung: Kyphoplastie bei Wirbelkörperbruch

Behandlung von Osteoporose mittels Vesselplastie oder Kyphoplastie Behandlung von Osteoporose: Kyphoplastie und Vesselplastie richten einen gebrochenen Wirbel mit Knochenzement wieder auf. © Sagittaria

Die Kyphoplastie wie auch die Vesselplastie sind minimalinvasive Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen. Dabei wird der zusammengebrochene Wirbelkörper durch Einspritzen von Knochenzement aufgerichtet und stabilisiert. Nach erfolgreicher Operation klingen die Schmerzen meist sofort ab.

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Wirbelsäule und Rücken

PD Dr. med. David-Christopher Kubosch, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie

PD Dr med. Kubosch
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezialist für Wirbelsäule